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Die
Erfindung betrifft ein Bett, bei dem es sich insbesondere um ein
Kranken- oder Pflegebett handelt.
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Kranken-
bzw. Pflegebetten sind im Regelfall höhenverstellbar, um dem Kranken-
bzw. Pflegepersonal die Versorgung eines Patienten bzw. Probanden
zu erleichtern. Derartige Betten verfügen im Regelfall über Seitenteile
beidseitig der Liegefläche,
die verhindern sollen, dass der Proband aus dem Bett fällt.
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Es
ist bekannt, dass die Probanden je nach ihrem psychischen bzw. physischen
Zustand versuchen, die Seitenteile zu überwinden, um aus dem Bett
zu steigen. Dabei kann der Fall eintreten, dass die Probanden beim Überwinden
der Seitenteile stürzen,
was mit nicht unerheblichen Verletzungsgefahren verbunden ist.
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Insoweit
wünschenswert
ist es, dass sich ein Kranken- bzw. Pflegebett soweit absenken lässt, dass
sich die Oberkanten der Seitenteile in einer Höhe befinden, bei der die Verletzungsgefahr
in dem Fall, dass der Proband das Seitengitter überwindet, nur noch gering
ist. Idealerweise lässt
sich das Bett soweit herabsenken, dass sich seine Liegefläche nur noch
wenige Zentimeter (beispielsweise 20 bis 30 cm) über dem Untergrund befindet.
In einer derart niedrigen Absenkposition kann dann sogar auf einen Seitenschutz
verzichtet werden, da die Verletzungsgefahr bei einem "Fallen" aus wenigen Zentimetern kaum
gegeben ist.
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Es
ist bekannt, höhenverstellbare
Gestelle von Kranken- bzw. Pflegebetten entweder durch teleskopierbare
oder längenveränderbare
vertikale Beine oder aber durch sogenannte Scherenmechanismen zu
realisieren. Die Scherenmechanismen haben den Vorteil, dass sich
die Betten extrem niedrig absenken lassen. Beispiele für Scherenmechanismen bei
höhenverstellbaren
Bettgestellen sind in
DE
43 20 092 A1 ,
DE
44 06 784 C1 und
DE
199 15 431 A1 beschrieben.
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Die
bekannten höhenverstellbaren
Betten mit Scherenmechanismus bzw. Scherenhebeln weisen einen Rahmen
mit Rahmenseiten- und Rahmenquerteilen auf, wobei am Rahmen kopf-
und fußteilseitig
verschwenkbare Beine angeordnet sind. Die Beine weisen sich auf
einem Untergrund abstützende
untere Enden auf, während
ihre gegenüberliegenden
oberen Enden verschiebbar am Rahmen geführt sind. Über einen zentrisch angeordneten
Antriebsmechanismus lassen sich die Beine verschwenken, so dass
das Bettgestell angehoben oder abgesenkt wird.
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Zur
weiteren Steigerung des Komforts weisen Kranken- bzw. Pflegebetten
verstellbare Liegeflächen,
d.h. verstellbare Matratzenauflagevorrichtungen auf. Diese Vorrichtungen
weisen einzeln verstellbare bzw. verschwenkbare Teile auf, die motorisch
verstellbar sind. Der Verstellantrieb befindet sich unterhalb der
Liegefläche
bzw. Matratzenauflagefläche
der Matratzenauflagevorrichtung. Das höhenverstellbare Gestell des
Kranken- bzw. Pflegebetts darf mit diesem Verstellantrieb nicht
kollidieren, was bedeutet, dass sich das Bett nur in eine Position absenken
lässt,
in der sich die Liegefläche
in einer Höhe über dem
Untergrund befindet, bei der man auf einen Seitenschutz nicht verzichten
kann. Mit anderen Worten verhindert also der Verstellantrieb bei
mit Scherenmechanismus ähnlichen
Höhenverstellungen
ausgestatteten Kranken- bzw. Pflegebetten, dass sich diese Betten
bis zu einer Position möglichst nahe
dem Untergrund absenken lassen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Bett, insbesondere Kranken- oder
Pflegebett zu schaffen, dass sich möglichst weit absenken lässt und
bei dem sich ein unterhalb der Liegefläche angeordneter Verstellantrieb
für eine
Liegeflächenverstellung
nicht nachteilig auf die Möglichkeit
der Absenkung des Bettes bis in eine Position, bei der auf einen
Seitenschutz verzichtet werden kann, auswirkt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Bett, insbesondere ein
Kranken- oder Pflegebett vorgeschlagen, dass versehen ist mit
- – einem
höhenverstellbaren
Gestell, das einen Rahmen mit Rahmenseiten- und Rahmenquerteilen und im Bereich
der Rahmenquerteile paarweise untereinander durch Querverstrebungen
verbundene Beine aufweist, wobei die Beine auf einem Untergrund
abstützende
untere Enden aufweisen und an ihren gegenüberliegenden oberen Enden an
parallel zu den Rahmenseitenteilen verlaufenden Führungsprofilen
abgestützt
und verschiebbar geführt
sind, und
- – zwei
Hubaggregaten, die jeweils eine Antriebseinheit mit einem Gehäuse und
eine Schubstange aufweisen, welche von der Antriebseinheit aus dem
Gehäuse
herausbewegbar sowie in das Gehäuse
hineinbewegbar ist,
- – wobei
sich jedes Hubaggregat zwischen einem der Rahmenquerteile einerseits
und der Querverstrebung zwischen den diesem Rahmenquerteil gegenüberliegenden
Paar von Beinen andererseits erstreckt und an seinem Gehäuse sowie
an dem diesem abgewandten freien Ende seiner Schubstange mit dem
jeweiligen Rahmenquerteil bzw. der Querverstrebung verbunden ist,
und
- – wobei
die beiden Hubaggregate im Bereich der Rahmenseitenteile unter Freilassung
eines Zwischenraums zur Unterbringung eines Verstellantriebes für eine verstellbare
Matratzenauflagevorrichtung angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß weist
das höhenverstellbare
Untergestell anstelle eines zentral angeordneten Hubaggregats zwei
beidseitig der Längsachse (Achse
in Längserstreckung
zwischen Kopf- und Fußteil
des Betts) angeordnete Hubag gregate auf. Zwischen beiden Hubaggregaten
befindet sich ein Zwischenraum, in den der unterhalb einer Matratzenauflagevorrichtung
angeordnete Verstellantrieb für die
Matratzenauflagevorrichtung eintaucht, wenn sich das Bett in seiner
niedrigsten Absenkposition befindet. Bei der Erfindung kollidiert
also der Verstellantrieb für
die Matratzenauflagevorrichtung nicht mehr mit dem Antrieb für die Verschwenkung
der Beine zur Höhenverstellung
des Bettes.
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Erfindungsgemäß weist
jedes Hubaggregat eine Antriebseinheit mit einem Gehäuse und
eine aus dem Gehäuse
heraus bewegbare bzw. in das Gehäuse
hinein bewegbare Schubstange auf. Die Hubaggregate befinden sich
zwischen einem der Querrahmenteile des Rahmens des Gestells und
der Querverstrebungen eines der beiden Beinpaare. Auf diese Weise
greift also an jedem Beinpaar ein Hubaggregat an. In denjenigen
Bereichen, in denen die Hubaggregate mit den Querverstrebungen der
Beinpaare verbunden sind, ist das betreffende Bein verschiebbar am
Führungsprofil
gelagert. Die Führungsprofile
erstrecken sich ebenfalls nahe den Rahmenseitenteilen. Das andere
Bein, mit dem kein Hubaggregat verbunden ist, bedarf nicht notwendigerweise
einer Führung,
da es über
die Querverstrebung mit dem am Führungsprofil
geführten
Bein des betreffenden Beinpaares starr verbunden ist.
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Aus
Stabilitätsgründen jedoch
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
auch dasjenige Bein eines Beinpaares, an dem ein Hubaggregat nicht
(unmittelbar) angreift, am Führungsprofil
abzustützen
und demzufolge dort längsverschiebbar
zu führen.
Diese Besonderheit hängt
mit der Verwendung zweier Hubaggregate zusammen, die unter Freilassung
des Zwischenraums zwischen ihnen möglichst weit voneinander beabstandet
sind, so dass Kippbewegungen, die der Rahmen gegenüber den
verstellbaren Beinen noch ausüben
könnte,
erfindungsgemäß verhindert werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede
Querverstrebung eine Querstrebe und zwei Winkel- oder Bogenstreben
aufweist, die sich von der Querstrebe bis zu den oberen Enden der
Beine erstrecken, und dass die Beine an den Winke- oder Bogenstreben
längs der
Führungsprofile
geführt
und abgestützt
sind.
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Ferner
ist es zweckmäßig, wenn
die Beine gelenkig mit Stützstreben
verbunden sind, die um parallel zu den Rahmenquerteilen verlaufende
Achsen am Rahmen drehbar gelagert sind.
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Nachfolgend
wird anhand eines Ausführungsbeispiels
die Erfindung näher
erläutert,
und zwar unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Im Einzelnen zeigen
dabei:
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1 eine
Draufsicht auf das Gestell eines Kranken- bzw. Pflegebetts im vollständigen abgesenkten
Zustand,
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2 eine
perspektivische Ansicht des höhenverstellbaren
Untergestells (mit angedeutetem Kopfteil des Bettes) in einer mittleren
Höhenposition,
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3 ein
Detail der 2 in vergrößertem Maßstab,
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4 eine
Seitenansicht des höhenverstellbaren
Bettes, und
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5 eine
Seitenansicht des höhenverstellbaren
Bettes in der untersten Höhenverstellposition.
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Wie
in den Figuren gezeigt, weist das Bett 10 ein höhenverstellbares
Untergestell 12 auf, auf dem eine Matratzenauflagevorrichtung 14 ruht
bzw. an dem diese Vorrichtung befestigt ist. In 2 ist
lediglich der Verstellantrieb 16 und die verstellbaren
Hebel 18 und 20 sowie die diesen zugeordneten
angetriebenen Drehachsen 21, 22 der Matratzenauflagevorrichtung 14 gezeigt.
Die einzelnen Matratzenauflageteile sind der besseren Übersichtlichkeit
wegen in den Figuren nicht gezeigt. Das Gestell 12 weist
ein kopfteilseitiges Paar von Beinen 24 und ein fußteilseitiges
Paar von Beinen 26 auf, die an ihren unteren Enden miteinander
starr über
eine Querverstrebung 28, 30 verbunden sind. Die
oberen Enden 32, 34 der Beine 24, 26 sind
an Führungsprofilen 36 geführt. Diese
Führungsprofile 36 erstrecken
sich horizontal und parallel zu Seitenrahmenteilen 38 eines
Rahmens 40, der auch Querrahmenteile 42, 44 aufweist. Die
Führungsprofile 36 verlaufen
zwischen den Querrahmenteilen 42, wo sie befestigt sind.
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Die
Beine 24, 26 jedes Paares sind über eine Querverstrebung 46 miteinander
verbunden. Diese Querverstrebung 46 weist eine Querstrebe 48 sowie zwei
Winkel- oder Bogenstreben 50 auf, die sich von der Querstrebe 48 aus
erstrecken und zwar jede Winkel- oder Bogenstrebe 50 bis
zu dem oberen Ende 32 bzw. 34 eines der Beine 24 bzw. 26.
Dies ist in 1 zu erkennen.
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Zwischen
den Querrahmenteilen 42 und den Winkel- oder Bogenstreben 50 befinden
sich zwei Hubaggregate 52, die jeweils eine Antriebseinheit 54 mit
Gehäuse 56 und
einer Schubstange 58 aufweisen. Mittels der Antriebseinheit 54 lässt sich
die Schubstange 58 aus dem Gehäuse 56 wahlweise herausbewegen
bzw. in das Gehäuse
hineinbewegen. Jedes Hubaggregat 52 ist an seinem Gehäuse 56 an einem
Querrahmenteil 42 befestigt (bei 60 in den Figuren
angedeutet), während
die Schubstange 58 jeweils an der Verstrebung 46 bzw.
der Winkel- oder Bogenstrebe 50 derjenigen Verstrebung 46 angebracht
ist (siehe in den Figuren bei 62), die dem Querrahmenteil 42,
an dem das Gehäuse 56 dieses Hubaggregats 52 abgestützt ist,
gegenüberliegt.
Im Bereich der Verbindungen 60 der Schubstangen 58 mit
den Winkel- oder Bogenstreben 50, d.h. im Bereich der Verbindung
der Winkel- oder Bogenstreben 50 mit den oberen Enden 32,34 der
Beine 24 und 26, sind die Beine über Gleitblöcke 64 an
den Führungsprofilen 36 geführt. Diese
Gleitblöcke 64 sind
an den Winkel- oder
Bogenstreben 50 befestigt.
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Auch
diejenigen Winkel- oder Bogenstreben 50, an denen keine
Schubstangen 58 angreifen, sind über Gleitblöcke 66 an den Führungsprofilen 36 geführt.
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Durch
die Aufspaltung eines zentral angeordneten Antriebs zum Höhenverstellen
des Betts in zwei außermittig
angeordnete Hubaggregate 52, wie nach der Erfindung vorgesehen,
ist es möglich,
im zentralen Bereich des Gestells 12 einen Freiraum 68 zu
generieren, der der Aufnahme des Verstellantriebes 16 für Matratzenauflagevorrichtung 14 dient.
Damit ist es möglich,
dass das Bett bis in eine extrem niedrige Position abgesenkt werden
kann, wie es in 5 gezeigt ist.
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Abschließend sei
noch erwähnt,
dass die Beine 24 und 26 über Haltestreben 70 an
dem Rahmen 40 gehalten sind. Die Haltestreben 70 sind schwenkbar
mit den Beinen 24, 26 verbunden (bei 72 angedeutet).
Schließlich
weisen die Beine 24, 26 Laufrollen 74 bzw.
Laufrollenanordnungen 76 auf. Auch eine Feststellbremse 78 ist
vorgesehen.