DE202005002637U1 - Vorrichtung zur Nachbearbeitung von Kantenstreifen an plattenförmigen Werkstücken - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zur Nachbearbeitung eines auf die Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke aufgebrachten
Kantenstreifens aus einem zwecks Oberflächenvergütung des Kantenstreifens polierbaren
Kunststoffmaterial, wobei die Vorrichtung Teil einer die Werkstücke im Durchlauf
bearbeitenden, die Kantenstreifen an die Werkstückschmalseiten anfahrenden
Maschine ist, gekennzeichnet durch wenigstens ein Schleifaggregat
(5) mit einem Polierwerkzeug (6), wie einer Polierscheibe oder einem
Polierband, und durch eine Poliermittelauftragseinrichtung (8 – 10) mit
zumindest einer das Poliermittel austragenden Düse (8).
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Nachbearbeitung eines auf die Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke aufgebrachten Kantenstreifens aus einem zwecks Oberflächenvergütung des Kantenstreifens polierbaren Kunststoffmaterial. Diese Vorrichtung ist Teil einer die Werkstücke im Durchlauf bearbeitenden, die Kantenstreifen an die Werkstückschmalseiten anfahrenden Maschine.
- Eine Durchlaufmaschine der genannten Art, eine sogenannte Kantenanleimmaschine mit einem Kantenanleimaggregat, ist mit weiteren, dem Kantenanleimaggregat in der Durchlaufrichtung nachgeordneten Vorrichtungen zur Nachbearbeitung des auf die Schmalseiten der plattenförmigen Werkstücke aufgebrachten Kantenstreifens ausgestattet. Dazu gehören vornehmlich Kantenfräsaggregate, die eine Besäumung des Kantenstreifens vornehmen, um Überstände über die Plattenbreitseiten abzutragen. Es gibt auch schon Nachbearbeitungsvorrichtungen, um aus Kunststoff bestehende Kantenstreifen an ihren freiliegenden Außenseiten nachzubearbeiten, hierbei geht es insbesondere um die Beseitigung des bei der spannehmenden Bearbeitung des Kantenstreifens auftretenden Weißbruchs. Solche Vorrichtungen weisen Ziehklingen oder Druckrollen auf, die auf die Oberfläche des an ihnen entlanglaufenden Kantenstreifens einwirken.
- Solche Oberflächenbearbeitungen reichen nicht aus, wenn an den Kantenstreifen eine hochglänzende Oberfläche erzeugt werden soll. Hierfür stehen Kantenstreifen zur Verfügung, die insbesondere aus einem Acrylmaterial bestehen und die bei der abschliessenden Bearbeitung poliert werden müssen. Solche Acrylkanten, fachlich als Polymethylmethacrylat "PMMA" bezeichnet, können mit dafür geeigneten Poliermitteln auf einen sehr hohen Glanzgrad poliert werden. Der Poliervorgang wird in der Möbelindustrie noch heute meistens manuell durchgeführt, nachdem die plattenförmigen Möbelteile die Kantenanleimmaschine verlassen haben. Es ist auch bekannt, die Acrylkanten maschinell zu polieren, was bis jetzt nur selten praktiziert wird. Dafür werden separate Poliermaschinen eingesetzt, die relativ groß dimensioniert sind, weswegen sie schon vom Platzbedarf her unbeliebt sind. Auch bei derartigen Poliermaschinen wird das zu verwendende Poliermittel von Hand aufgetragen. Eine solche maschinelle Polierbearbeitung ist kostenaufwendig, was sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten betrifft.
- Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die folglich Teil einer im Durchlauf arbeitenden Kantenanleimmaschine ist, mit der das auf Glanz polierbare Kunststoffmaterial der auf die Schmalseiten der plattenförmigen Werkstücke aufgebrachten Kantenstreifen sogleich im Durchlauf in derselben Maschine poliert wird.
- Diese Aufgabe wird bei der genannten Vorrichtung gelöst durch wenigstens ein Schleifaggregat mit einem Polierwerkzeug, wie einer Polierscheibe oder einem Polierband, und durch eine Poliermittelauftragseinrichtung mit zumindest einer das Poliermittel austragenden Düse.
- Für die Erfindung ist wesentlich, daß die neue Vorrichtung mit ihren in die Durchlaufmaschine integrierten Bauteilen sich in den automatischen Bearbeitungsablauf im Durchlauf verfahren eingliedern läßt. Wichtig hierbei ist, daß das notwendige Poliermittel zum einen in ausreichender und zum anderen nicht in überschüssiger Weise dem Polierwerkzeug des Schleifaggregates zugeführt oder auf die Oberfläche der Kantenstreifen aufgetragen wird. Dementsprechend ist die das Polierwerkzeug austragende Düse entweder auf das Polierwerkzeug oder auf den Kantenstreifen ausgerichtet. Des weiteren ist die erfindungsgemäße Poliervorrichtung mit solchen steuerbaren Einrichtungen ausgestattet, die mit der Programmsteuerung der Durchlaufmaschine verknüpft und entsprechend programmgesteuert werden können.
- Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachstehenden Beschreibung.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung den Nachbearbeitungsbereich für das Polieren einer im Durchlauf arbeitenden Kantenanleimmaschine.
- Im einzelnen erkennt man in der Zeichnung ein plattenförmiges Werkstück
1 , welches einen Kern2 aus einem Holzwerkstoff aufweist, welcher an den Plattenbreitseiten mit einer Deckschicht versehen ist. Zumindest eine der Schmalseiten solcher Werkstücke1 ist mit einem Kantenstreifen3 versehen, der von einem Kantenanleimaggregat der Maschine aufgetragen und mittels nachgeordneter Fräsaggregate besäumt ist, um mit seinen Kanten bündig mit den Plattenbreitseiten abzuschließen. Der Kantenstreifen3 besteht aus einem polierbaren Kunststoffmaterial, insbesondere ei nem Acrylwerkstoff, der an seiner freiliegenden Oberfläche auf Hochglanz poliert werden kann. - Dies besorgt ein Schleifaggregat
5 mit einem Polierwerkzeug6 , welches beim Ausführungsbeispiel als Polierscheibe ausgebildet ist, wofür jedoch auch ein Polierband in Betracht kommen kann. Angetrieben wird das Polierwerkzeug6 von einem frequenzgesteuerten Elektromotor7 , um die Drehzahl und die Drehrichtung des Polierwerkzeugs6 steuern zu können. Das Polierwerkzeug6 ist mit seiner Rotationsachse geneigt zur Durchlaufrichtung des Werkstücks1 ausgerichtet, es können auch andere Ausrichtungen in Betracht kommen, je nachdem wie es für die Erzeugung des Glanzbildes auf der Oberfläche des Kantenstreifens3 von Vorteil ist. - In der Zeichnung ist lediglich ein Schleifaggregat
5 dargestellt, es können jedoch mehrere solcher Schleifaggregate5 zum Einsatz kommen, die unterschiedliche Aufgaben haben, um beispielsweise vor dem Poliervorgang eine Reinigung der zu polierenden Oberfläche der Kantenstreifen3 an den Werkstücken1 vornehmen zu können. Dazu können unterschiedliche Polier- und/oder Reinigungsmittel Verwendung finden, im weiteren wird nur auf ein Poliermittel Bezug genommen, welches unmittelbar für die Hochglanzerzeugung erforderlich ist. - Das zähflüssige oder pasteuse Poliermittel kann entweder auf die Oberfläche in demjenigen Bereich auf den Kantenstreifen
3 der Werkstücke1 aufgetragen werden, der auf das Polierwerkzeug6 zuläuft, andererseits kann das Poliermittel auch auf das Polierwerkzeug6 aufgetragen werden. Letzteres ist bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall. - Dazu ist an dem Polierwerkzeug
6 eine das Poliermittel austragende Düse8 angeordnet, die über ein Rohr9 mit einer Dosiereinrichtung10 für das Poliermittel verbunden ist. Der Dosiervorrichtung10 wird das Poliermittel über eine Druckleitung11 zugeführt, die an einen Vorratsbehälter12 angeschlossen ist. Nahe dem Vorratsbehälter12 ist in die Druckleitung11 eine Förderpumpe13 eingefügt, die ebenso wie weitere Komponenten Teil einer Poliermittelversorgungseinrichtung11 –15 ist. - Die Steuerung der Dosiervorrichtung
10 , die Teil der gesamten Poliermittelauftragseinrichtung8 –10 ist, kann elektrisch oder wie im Falle des Ausführungsbeispiels pneumatisch erfolgen. Dazu ist die Dosiervorrichtung10 über eine Druckluftleitung14 an eine Druckluftquelle angeschlossen, in die am Eingang der Dosiervorrichtung10 ein elektrisch betätigbares Ventil18 eingefügt ist, welches in die Dosiervorrichtung10 integriert sein kann. - Die Förderung des Poliermittels aus dem Vorratsbehälter
12 über die Druckleitung11 zur Dosiervorrichtung10 hin kann auch pneumatisch erfolgen. In diesem Fall wird der Vorratsbehälter12 mit Druckluft beaufschlagt und ist mit der Druckluftleitung14 über einen Druckregler15 verbunden. - Um bei fortlaufenden Bearbeitungsvorgängen in der Durchlaufmaschine den zur Neige gehenden Vorrat des Poliermittels im Vorratsbehälter
12 rechtzeitig anzuzeigen, ist am Vorratsbehälter12 ein Füllstandssensor16 angeordnet, der elektrisch mit einer Auswerteeinheit17 verbunden ist, über die ein Signal für das erforderliche Nachfüllen des Vorratsbehälters12 generiert wird.
Claims (13)
- Vorrichtung zur Nachbearbeitung eines auf die Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke aufgebrachten Kantenstreifens aus einem zwecks Oberflächenvergütung des Kantenstreifens polierbaren Kunststoffmaterial, wobei die Vorrichtung Teil einer die Werkstücke im Durchlauf bearbeitenden, die Kantenstreifen an die Werkstückschmalseiten anfahrenden Maschine ist, gekennzeichnet durch wenigstens ein Schleifaggregat (
5 ) mit einem Polierwerkzeug (6 ), wie einer Polierscheibe oder einem Polierband, und durch eine Poliermittelauftragseinrichtung (8 –10 ) mit zumindest einer das Poliermittel austragenden Düse (8 ). - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Polierwerkzeug (
6 ) eine Polierscheibe ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polierwerkzeug (
6 ) ein Polierband ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 – 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das Poliermittel austragende Düse (
8 ) auf das Polierwerkzeug (6 ) ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 – 3, dadurch gekennzeichnet, daß die das Poliermittel austragende Düse (
8 ) auf den jeweils auf das Polierwerkzeug (6 ) zulaufenden Bereich des Kantenstreifens (3 ) an den Werkstücken (1 ) ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 – 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Poliermittelauftragseinrichtung (
8 –10 ) mit einer das Poliermittel unter Druck zuführenden Poliermittelversorgungseinrichtung (11 –15 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 – 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Poliermittelauftragseinrichtung (
8 –10 ) eine Dosiervorrichtung (10 ) für das Poliermittel aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung (
10 ) für das Poliermittel mittels Druckluft gesteuert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Poliermittelversorgungseinrichtung (
11 –15 ) einen Vorratsbehälter (12 ) für das Poliermittel aufweist, der mittels einer Druckleitung (11 ) mit der Dosiervorrichtung (10 ) der Poliermittelauftragseinrichtung (8 –10 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Vorratsbehälter (
12 ) eine Förderpumpe (13 ) angeordnet ist, an der die Druckleitung (11 ) angeschlossen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (
12 ) mittels einer Druckluftleitung (14 ) an eine Druckluftquelle zwecks Druckbeaufschlagung zur Erzeugung des Förderdrucks in der Druckluftleitung (11 ) angeschlossen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß am Vorratsbehälter (
12 ) ein Füllstandssensor (16 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 – 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifaggregat (
5 ), die Poliermittelauftragseinrichtung (8 –10 ) und die Poliermittelversorgungseinrichtung (11 –15 ) zwecks Automatisierung des Poliervorganges mit der Programmsteuerung der Durchlaufmaschine verknüpft sind.
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