DE10238983B4 - Bearbeitungsaggregat für eine Durchlaufmaschine - Google Patents
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Abstract
Aggregat zum Fräsen oder Schleifen der Kanten von plattenförmigen Werkstücken aus Holz und/oder Holzersatzstoffen im Vorbeilauf in einer Durchlaufmaschine mit einem axial zustellbaren Bearbeitungsmotor (4) mit einer Motorspindel (5, 6), auf deren freiem Abschnitt ein Satz (7) aus mehreren Fräs- oder Schleifwerkzeugen mit entsprechender Nabe miteinander koaxial aufnehmbar ist, wobei die Motorspindel (5, 6) des Bearbeitungsmotors (4) aus einer Motorwelle (5) und aus jeweils einer von zwei oder mehreren Werkzeugwellen (6) zur Aufnahme je eines Werkzeugsatzes (7) besteht, wobei die Motorwelle (5) und die Werkzeugwellen (6) mittels einer Hohlschaftkegel-Kupplung (8) miteinander verbindbar sind, wobei am Aggregatgestell (1) eine hilfskraftbetätigte Aushubvorrichtung (9) zur Trennung der Motorwelle (5) und der jeweiligen Werkzeugwelle (6) angeordnet ist und diese Aushubvorrichtung (9) einen Auslegerarm (10) aufweist, der entlang einer mit der Motorwelle (5) parallelen Führung (11) verschieblich sowie um die Längsachse dieser Führung (11) schwenkbar ist und an seinem freien Ende ein Kupplungselement (14) in...
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf Aggregat zum Fräsen oder Schleifen der Kanten von plattenförmigen Werkstücken aus Holz und/oder Holzersatzstoffen im Vorbeilauf in einer Durchlaufmaschine mit einem axial zustellbaren Bearbeitungsmotor mit einer Motorspindel, auf deren freiem Abschnitt ein Satz aus mehreren Fräs- oder Schleifwerkzeugen mit entsprechender Nabe miteinander koaxial aufnehmbar ist nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Die Druckschrift
JP 05111901 - Entsprechende Aggregate haben eine einstückige Motorspindel, die aus dem Motor herausgeführt ist, wobei auf dem freien Abschnitt der Motorspindel die Fräs- oder Schleifwerkzeuge mittels einer Nabenaufnahme in koaxialer Ausrichtung miteinander drehfest aufgenommen sind. Es handelt sich jeweils um einen Satz von mehreren Werkzeugen, die gleich oder unterschiedlich sein können. Weil der Bearbeitungsmotor axial zustellbar ist, kann jedes der einzelnen Werkzeuge des kompletten Werkzeugsatzes für den ihm zugeordneten Bearbeitungsvorgang genutzt werden. Gleiche Werkzeuge sieht man vor, um bei einem Verschleiß des ersten Werkzeuges auf das nächstfolgende Werkzeug übergehen zu können. Ungleiche Werkzeuge dienen dazu, verschiedene Bearbeitungsvorgänge ausführen zu können, indem beispielsweise an den Kanten der Werkstücke Rundungen mit unterschiedlichen Radien angebracht werden.
- Ist die Verschleißgrenze des jeweiligen Werkzeugsatzes erreicht, erfolgt der Austausch des Werkzeugsatzes auf dem freien Abschnitt der Motorspindel. Der Austausch des Werkzeugsatzes ist mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden, denn die einzelnen Werkzeuge müssen von der Motorspindel abgenommen und die neuen Werkzeuge einzeln nacheinander auf die Motorspindel aufgesetzt, darauf ausgerichtet und fixiert werden. Der Wechsel eines Werkzeugsatzes führt somit zu einer hohen Maschinenstillstandszeit, wodurch die Produktivität der Durchlaufmaschine reduziert wird. Besteht der Werkzeugsatz aus Schleifscheiben, so ist deren Standzeit noch geringer als die von Fräsern, weswegen hier die Werkzeugwechsel noch häufiger vorgenommen werden müssen und die Maschinenstillstandszeiten noch höher sind.
- Aus der Offenlegungsschrift
DE 197 56 280 A1 ist es grundsätzlich bekannt, bei Aggregaten, die für die Fräsbearbeitung an Werkstücken aus Holz oder Holzersatzstoffen bestimmt sind, auswechselbare Werkzeuge vorzusehen. Dabei sind bei der in dem genannten Dokument beschriebenen Kehlmaschine die Werkzeuge mittels eines Spannkegels in einer Konusaufnahme einer Spindel aufgenommen, die als Hohlschaftkegel-Aufnahme zu bezeichnen ist. Anders als bei dem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 als bekannt vorausgesetzten Aggregat bestehen die einzelnen Werkzeuge nicht aus einem Werkzeugsatz, der auf einer Motorspindel angeordnet wäre. So benötigen die Fräswerkzeuge für die bekannte Fräsmaschine keine Nabe sondern werden mit ihrem Spannkegel selbst in der Hohlschaftkegel-Aufnahme der betreffenden Spindel aufgenommen. - Wie aus der Patentschrift
DE 197 26 942 C2 hervorgeht, ist es weiter grundsätzlich bekannt, Werkzeugmaschinen mit einer hilfskraftbetätigten Werkzeugwechselvorrichtung auszustatten, um den Werkzeugwechsel automatisch durchführen zu können. Auch hierbei sind die einzelnen Werkzeuge mit einem Spannkegel versehen, um sie in einer Hohlkegelaufnahme einer Antriebsspindel spannen zu können. - Ausgehend von einem Aggregat der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Wechsel des jeweiligen gesamten Werkzeugsatzes schnell und bequem durchführen zu können.
- Diese Aufgabe wird bei einem Aggregat der in Rede stehenden Art durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Für die Erfindung ist wesentlich, aufgrund der Teilung der Motorspindel in die Motorwelle und die Werkzeugwelle den kompletten Werkzeugsatz samt der zugehörigen Werkzeugwelle gegen einen neuen Werkzeugsatz mit Werkzeugwelle austauschen zu können, womit der eigentliche Werkzeugwechsel nicht an der Durchlaufmaschine selbst, sondern außerhalb in einer gesonderten Werkzeugaufbereitung an der jeweiligen Werkzeugwelle vorgenommen wird.
- Zwar benötigt man entsprechend eine Mehr- oder Vielzahl von Werkzeugwellen, dieser Aufwand wird jedoch durch die bei weitem kürzeren Maschinentillstandszeiten mehr als aufgewogen. Die Hohlschaftkegel-Schnittstelle zwischen der Motorwelle und der Werkzeugwelle, deren Spannung mittels einer Hydrobüchse, Hydrowelle oder dergl. erfolgt, sichert eine hohe Rundlaufgenauigkeit der Werkzeugsätze, es kann sogar auf ein Gegenlager am vom Bearbeitungsmotor abliegenden Ende der an die Motorwelle angekuppelten Werkzeugwelle verzichtet werden. Ferner kann man Werkzeugwellen mit unterschiedlichen Durchmessern einsetzen, um Werkzeuge mit verschiedenen Bohrungsdurchmessern im Nabenbereich verwenden zu können. Die Aushubvorrichtung ermöglicht es, eine mögliche Verkeilung zwischen der Motorwelle und der Werkzeugwelle an der HSK-Schnittstelle ohne manuellen Einsatz lösen zu können. Auch schwere Werkzeugsätze können mit der hilfskraftbetätigten Aushubvorrichtung in kurzer Zeit gewechselt werden. Zudem entfällt ein Gefährdungspotential für die die Durchlaufmaschine bedienenden Personen, da die Aushubvorrichtung so ausgebildet werden kann, daß die Anreichung des verschlissenen Werkzeugsatzes und die Übernahme des neuen Werkzeugsatzes außerhalb der Gefahrenzone vorgenommen werden kann.
- Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine Seitansicht des erfindungsgemäßen Aggregates mit zwei Bearbeitungsmotoren und -
2 die Draufsicht auf das Aggregat gemäß1 . - Im einzelnen zeigt die Zeichnung ein Gestell
1 , mit welchem das gesamte Aggregat an einer Kantenbearbeitungsstation einer im Durchlauf arbeitenden Maschine zur Bearbeitung plattenförmiger Werkstücke angeordnet wird. Das Gestell1 weist zwei miteinander parallele Führungen2 mit daran gelagerten Supporten3 auf, die in der Regel senkrecht zur Durchlaufrichtung der Werkstücke in der Funktionslage angeordnet sind. Jeder der Supporte3 trägt einen Bearbeitungsmotor4 , der eine Motorwelle5 aufweist. An dem aus dem Motor4 herausgeführten Ende der Motorwelle5 schließt koaxial eine Werkzeugwelle6 an, auf der ein Satz7 von Fräs- oder Schleifwerkzeugen sitzt. Die Werkzeugwelle6 und der Werkzeugsatz7 stellen eine vormontierte Einheit dar, die an die Motorwelle5 der Bearbeitungsmotore4 angesetzt werden kann. Dazu ist eine Hohlschaftkegel-Kupplung8 vorgesehen, über welche die Motorwelle5 und die Werkzeugwelle6 in koaxialer Ausrichtung miteinander verspannt werden können. So kann die Mehr- oder Vielzahl vorhandener Werkzeugwellen6 , auf denen jeweils ein Werkzeugsatz7 montiert ist, in freikragender Anordnung an die jeweilige Motorwelle5 angesetzt werden. - Nach Lösung der Hohlschaftkegel-Kupplung
8 an der Schnittstelle zwischen der Motorwelle5 und der jeweiligen Werkzeugwelle6 kann die Werkzeugwelle6 mit dem daran sitzenden Werkzeugsatz über eine hilfskraftbetätigte Aushubvorrichtung9 von dem betreffenden Bearbeitungsmotor4 bzw. von dessen Motorwelle5 abgehoben werden. Dazu weist die Aushubvorrichtung9 einen Ausleger10 auf, der mittels einer Verschiebekonsole12 an einer mit den Führungen2 für die Bearbeitungsmotore4 parallelen Führung11 so angeordnet ist, daß er in axialer Richtung der Motorwellen5 bzw. der Werkzeugwellen6 verfahren sowie in dazu senkrechten Ebenen verschwenkt werden kann. Dies geschieht unter Mitnahme der jeweiligen Werkzeugwelle6 einschließlich dem darin sitzenden Werkzeugsatz7 , wozu am freien Ende des Auslegerarms10 Kupplungselemente14 in Gestalt seitlicher gabelartiger Greifer vorgesehen sind. Der Auslegerarm10 ist derart an der Verschiebekonsole12 angelenkt, das er um die Längsachse der Führung11 geschwenkt werden kann, wie es der in2 wiedergegebene Kreis A andeutet. So können durch einen Schwenk des Auslegerarms10 dessen endseitige Kupplungselemente14 in radialer Richtung zur jeweils an der Motorwelle5 aufgenommenen Werkzeugwelle6 gegen ein Kupplungsteil15 am freien Ende der Werkzeugwelle6 geschwenkt werden. Hierbei handelt es sich um einen am Ende der Werkzeugwellen6 sitzenden, hinterschnittenen Kopf, der von dem Maul des betreffenden Kupplungselementes14 am Auslegerarm10 untergriffen wird. Sodann kann bei Lösung von der Motorwelle5 durch Verfahren des Auslegerarms10 vom jeweiligen Bearbeitungsmotor4 weg die Werkzeugwelle6 mit dem daran sitzenden Werkzeugsatz7 abgehoben werden und durch Verschwenken des Auslegerarms10 an eine Stelle befördert werden, an der der Werkzeugsatz7 mit der Werkzeugwelle6 gegen einen anderen, neuen Werkzeugsatz7 mit einer eigenen Werkzeugwelle6 ausgetauscht wird. Die Rückführung dieses neuen Werkzeugsatzes7 zur Kupplung dessen Werkzeugwelle6 mit der Motorwelle5 des jeweiligen Bearbeitungsmotors4 erfolgt in umgekehrter Bewegungsfolge der Aushubvorrichtung9 - Die Verschiebung des Auslegerarms
10 in axialer Richtung der Bearbeitungsmotore4 erfolgt mittels eines pneumatischen oder hydraulischen Zylinders13 , der an der Verschiebekonsole12 angreift und der mit seiner Achse parallel zu der Führung11 der Verschiebekonsole12 angeordnet ist. - Bei zwei vorhandenen Bearbeitungsmotoren
4 in zueinander spiegelsymmetrischer Anordnung ist die Führung11 , an der die Verschiebehülse mitsamt dem Auslegerarm10 verfahrbar ist, in der Symmetrieebene angeordnet. Bei einer solchen Anordnung ist es zweckmäßig, wenn mittels des Auslegerarms10 beide Bearbeitungsmotore4 bedient werden können. Anders als in der Zeichnung dargestellt, läßt sich die Aushubvorrichtung9 aber auch dann schon vorteilhaft einsetzen, wenn lediglich ein einziger Bearbeitungsmotor4 an dem Aggregat vorhanden ist.
Claims (5)
- Aggregat zum Fräsen oder Schleifen der Kanten von plattenförmigen Werkstücken aus Holz und/oder Holzersatzstoffen im Vorbeilauf in einer Durchlaufmaschine mit einem axial zustellbaren Bearbeitungsmotor (
4 ) mit einer Motorspindel (5 ,6 ), auf deren freiem Abschnitt ein Satz (7 ) aus mehreren Fräs- oder Schleifwerkzeugen mit entsprechender Nabe miteinander koaxial aufnehmbar ist, wobei die Motorspindel (5 ,6 ) des Bearbeitungsmotors (4 ) aus einer Motorwelle (5 ) und aus jeweils einer von zwei oder mehreren Werkzeugwellen (6 ) zur Aufnahme je eines Werkzeugsatzes (7 ) besteht, wobei die Motorwelle (5 ) und die Werkzeugwellen (6 ) mittels einer Hohlschaftkegel-Kupplung (8 ) miteinander verbindbar sind, wobei am Aggregatgestell (1 ) eine hilfskraftbetätigte Aushubvorrichtung (9 ) zur Trennung der Motorwelle (5 ) und der jeweiligen Werkzeugwelle (6 ) angeordnet ist und diese Aushubvorrichtung (9 ) einen Auslegerarm (10 ) aufweist, der entlang einer mit der Motorwelle (5 ) parallelen Führung (11 ) verschieblich sowie um die Längsachse dieser Führung (11 ) schwenkbar ist und an seinem freien Ende ein Kupplungselement (14 ) in Gestalt eines gabelartigen Greifers aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vom Bearbeitungsmotor (4 ) abgelegen anzuordnenden Ende der Werkzeugwellen (6 ) ein Kupplungsteil (15 ) in Form eines vorstehenden, hinterschnittenen Kopfes vorgesehen ist. - Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Aggregatgestell (
1 ) zwei Bearbeitungsmotore (4 ) miteinander achsparallel angeordnet sind, zu deren Achsen die Führung (11 ) für den Auslegerarm (10 ) symmetrisch angeordnet ist, wobei der Auslegerarm (10 ) mit jeder der beiden mit den jeweiligen Motorwellen (5 ) gekuppelten Werkzeugwellen (6 ) in Eingriff bringbar ist. - Aggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, der Auslegerarm (
10 ) an einer auf der Führung (11 ) gelagerten Verschiebekonsole (12 ) schwenkbar angelenkt ist. - Aggregat nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Hilfskraftbetätigung des Auslegerarms (
10 ) ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder (13 ) vorgesehen ist. - Aggregat nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (
13 ) parallel mit der Führung (11 ) für den Auslegerarm (10 ) angeordnet ist und an der Verschiebekonsole (12 ) angreift.
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