DE202004017110U1

DE202004017110U1 - Sitz mit einer Sitzfläche und einer Rückenlehne

Info

Publication number: DE202004017110U1
Application number: DE202004017110U
Authority: DE
Original assignee: Meyra Wilhelm Meyer GmbH and Co KG
Current assignee: Meyra Wilhelm Meyer GmbH and Co KG
Priority date: 2004-11-05
Filing date: 2004-11-05
Publication date: 2005-01-20
Anticipated expiration: 2014-11-06
Also published as: NO20055100D0; EP1655010A3; NO20055100L; EP1655010A2

Abstract

Sitz mit einer Sitzfläche (1) und einer Rückenlehne (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (2) zumindest eine Rückenführungsstange (3) umfasst, welche sich längs der Rückenlehne (2) erstreckt, dass an der Rückenführungsstange (3) ein Befestigungsprofil (4) befestigt ist und dass an dem Befestigungsprofil (4) mehrere Rückenpolsterelemente (6) befestigt sind, welche sich jeweils quer zu dem Befestigungsprofil (4) erstrecken und längs des Befestigungsprofils (4) übereinander angeordnet sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Sitz mit einer Sitzfläche und einer Rückenlehne.
Aus dem Stand der Technik sind vielfältigste Ausgestaltungen von Sitzen bekannt, die auch ergonomisch und orthopädisch ausgestaltet sind. Dabei wird jeweils ein Sitzelement mit einer Rückenlehne kombiniert. Diese sind im Wesentlichen jeweils einstückig ausgebildet.
Als nachteilig erweist es sich beim Stand der Technik, dass eine Anpassung an unterschiedliche, individuelle Ansprüche der Sitz-Benutzer nur schwer möglich ist. Es ist zwar bekannt, beispielsweise bei Kraftfahrzeugsitzen, eine Lordosenstütze in die Rückenlehne zu integrieren oder die Sitztiefe mittels eines vorderen Anbauteiles zu variieren. Weitere Einstellungen sind bei serienmäßig produzierten Sitzen jedoch kaum möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitz zu schaffen, welcher bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Benutzers ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination der nebengeordneten Ansprüche gelöst, die jeweiligen Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die Rückenlehne zumindest eine Rückenführungsstange umfasst, auf welche oder an welcher ein Befestigungsprofil befestigt ist. Mittels des Befestigungsprofils sind mehrere Rückenpolsterelemente gelagert, die sich jeweils quer zu dem Befestigungsprofil bzw. der Rückenführungsstange erstrecken und längs des Befestigungsprofils übereinander angeordnet sind.
Hinsichtlich der Sitzfläche ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Sitz zumindest eine Sitz-Führungsstange umfasst, welche sich längs des Sitzes erstreckt und welche mehrere hintereinander angeordnete Sitzelemente lagert.
Das erfindungsgemäße Sitz-Konzept zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus.
Erfindungsgemäß ist es möglich, durch die einzelnen Rückenpolsterelemente und die einzelnen Sitzelemente baukastenartig einen Sitz aufzubauen, der exakt an die Bedürfnisse des Benutzers angepasst ist. Es kann hierbei insbesondere die Anatomie des Benutzers berücksichtigt werden. In gleicher Weise können unterschiedliche Belastungen, die auf den Körper des Benutzers einwirken und von dem Sitz aufgenommen werden müssen, berücksichtigt werden. Der erfindungsgemäße Sitz ist somit für unterschiedlichste Anwendungsfälle optimal anpassbar, so dass Menschen, die lange Zeit in sitzender Position verbringen müssen, optimale Bedingungen vorfinden. Der Sitz ist beispielsweise für Kraftfahrzeuge für Berufskraftfahrer einsetzbar, oder auch für Behinderte, die in Rollstühlen sitzen.
Durch die Möglichkeit, an dem Befestigungsprofil einzelne Rückenpolsterelemente anzubringen, ist es möglich, sowohl die Breite der Rückenlehne als auch deren Höhe individuell zu gestalten. Durch unterschiedliche Polsterungen, Dicken der Rückenpolsterelemente oder durch unterschiedliche Breite derselben, kann eine orthopädisch optimale Abstützung des Rückens erfolgen. Hierbei kann auf die Bedürfnisse des Benutzers im Einzelnen eingegangen werden.
Durch den baukastenartigen Aufbau ist es auch möglich, den Sitz jeweils anzupassen, beispielsweise wenn Kinder oder jugendliche Rollstuhlfahrer sich im Wachstum befinden. Auch ist es möglich, bei einer Änderung der körperlichen Verfassung einzelne Rückenpolsterelemente oder Sitzelemente auszutauschen und zu adaptieren.
Besonders günstig ist es, wenn zwei zueinander parallele Sitzführungsstangen bzw. zwei zueinander parallele Rückenführungsstangen vorgesehen sind. Hierdurch erhöht sich die Stabilität des Sitzes. Es ist jedoch auch möglich, diese Stangen breiter und profilierter auszubilden, so dass die auftretenden Kräfte sicher aufgenommen werden können.
Durch den erwähnten modularen Aufbau des Sitzes ist es möglich, die Rückenpolsterelemente jeweils individuell auszubilden, zu konturieren, mit unterschiedlich harten Polsterungen zu versehen, in ihrer Höhe oder Breite zu variieren oder beispielsweise auch asymmetrisch auszubilden. Somit können sowohl die Sitzfläche als auch die Rückenlehnenfläche auf einfache Weise angepasst werden, als auch seitliche Abstützungen integriert werden können. Erfindungsgemäß ist es somit auf besonders einfache Weise möglich, die Höhe der Rückenlehne durch Auswahl geeigneter Rückenpolsterelemente zu bestimmen bzw. die Sitztiefe durch geeignete Tiefe der unterschiedlichen Sitzelemente zu wählen.
In einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Sitzelement oder das Rückenpolsterelement seitlich verstellbar sind oder hinsichtlich ihrer seitlichen Abstützungen verstellbar sind, so dass die Breite des Sitzes ebenso eingestellt werden kann, wie die seitliche Abstützung analog einem Schalensitz.
An der Rückenführungsstange bzw. dem Befestigungsprofil können weitere Anbauteile vorgesehen sein, wie beispielsweise eine Kopfstütze, Armlehnen oder Seitenpelotten. Hierzu kann es günstig sein, an dem Befestigungsprofil Nuten oder schienenartige Bereiche vorzusehen, um diese Anbauelemente zu befestigen und ihre Positionen einstellen zu können.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
1 eine perspektivische Vorder-Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sitzes in Verbindung mit einem Rollstuhl;
2 eine Ansicht der Anordnung gemäß 1 in der hinteren Seitenansicht; und
3 eine perspektivische Ansicht des in den 1 und 2 gezeigten Sitzes ohne Rückenpolsterelemente und Sitzelemente.
Die 1 zeigt einen Rollstuhl mit Vorderrädern, einem Antrieb sowie lenkbaren Hinterrädern und einer Fußstütze. Auf die Konstruktion des Rollstuhls soll an dieser Stelle nicht im Einzelnen eingegangen werden.
Der erfindungsgemäße Sitz umfasst zunächst zwei zueinander parallele Sitzführungsstangen 6, welche mit einem Abstand zueinander angeordnet und über Querstreben 9 verbunden sind. Die Querstreben 9 sowie die Sitzführungsstangen 6 bilden somit einen Rahmen. Dieser umfasst ein hinteres Joch 10, welches durch seitliche Arme und eine Querstange gebildet wird. An dem Joch 10 sind zwei zueinander parallele Rückenführungsstangen 3 befestigt. Das Joch 10 ist schwenkbar ausgebildet und mittels einer Verstellvorrichtung 11 verstellbar, so dass sich die Neigung der Rückenführungsstangen 3 einstellen lässt. Die Verstellvorrichtung 11 kann hydraulisch, mechanisch oder elektromechanisch ausgebildet sein.
An dem vorderen Bereich der Sitzführungsstangen 6 ist ein Querlager 12 befestigt, welches die verschwenkbare Lagerung zweier zueinander paralleler Fußstützenträger 13 ermöglicht. Die Neigung der Fußstützenträger 13 ist mittels einer Verstellvorrichtung 14 einstellbar, welche analog der Verstellvorrichtung 11 aufgebaut ist.
Wie sich insbesondere aus 2 ergibt, ist auf die beiden Rückenführungsstangen 3 ein Befestigungsprofil 4 aufgeschoben, welches höhenvariabel einstellbar ist, um auf diese Weise die Höhe einer Rückenlehne 2 zu definieren. An dem Befestigungsprofil 4 sind mehrere sich quer zu diesem erstreckende Rückenpolsterelemente 5 befestigt, beispielsweise mittels der dargestellten Bügel 15, welche zugleich als Schiebegriffe dienen können.
Die Höhe der einzelnen Rückenpolsterelemente 5 ist ebenso variabel wie deren Breite, so dass sich eine optimale Anpassung der Rückenlehne 2 an die Bedürfnisse des Benutzers ergibt.
An der Rückenlehne 2 sind weiterhin Anbauteile 8 vorgesehen, beispielsweise in Form einer Armlehne oder einer Kopfstütze. Diese können bevorzugter Weise an dem Befestigungsprofil 4 verankert oder einstellbar befestigt sein.
Die beiden Sitzführungsstangen 6 lagern mehrere Sitzelemente 7, deren Breite und Tiefe variabel ist. Die Sitzelemente 7 sind bevorzugter Weise mit den Sitzführungsstangen 6 verklemmt oder verschraubt. Durch geeignete Dimensionierung der Sitzführungselemente ist die Sitztiefe ebenso einstellbar wie die Sitzbreite.

1: Sitzfläche
2: Rückenlehne
3: Rückenführungsstange
4: Befestigungsprofil
5: Rückenpolsterelement
6: Sitzführungsstange
7: Sitzelement
8: Anbauteil
9: Querstange
10: Joch
11: Verstellvorrichtung
12: Querlager
13: Fußstützenträger
14: Verstellvorrichtung
15: Bügel

Claims

Sitz mit einer Sitzfläche (1) und einer Rückenlehne (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (2) zumindest eine Rückenführungsstange (3) umfasst, welche sich längs der Rückenlehne (2) erstreckt, dass an der Rückenführungsstange (3) ein Befestigungsprofil (4) befestigt ist und dass an dem Befestigungsprofil (4) mehrere Rückenpolsterelemente (6) befestigt sind, welche sich jeweils quer zu dem Befestigungsprofil (4) erstrecken und längs des Befestigungsprofils (4) übereinander angeordnet sind.
Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsprofil (4) höhenverstellbar ist.
Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander parallele Rückenführungsstangen (3) vorgesehen sind.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenpolsterelement (5) konturiert ausgebildet ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenpolsterelement (5) asymmetrisch ausgebildet ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenpolsterelement (5) auswechselbar ausgebildet ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenführungsstange (3) in ihrer Neigung variabel ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenführungsstange (3) an einem Sitzrahmen gelagert ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Befestigungsprofil (4) zumindest ein Anbauteil (8) befestigt ist.
Sitz mit einer Sitzfläche (1) und einem Rückenteil (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz zumindest eine Sitzführungsstange (6) umfasst, welche sich längs des Sitzes erstreckt und dass mehrere Sitzelemente (7) hintereinander an der Sitzführungsstange (6) gelagert sind.
Sitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander parallele Sitzführungsstangen (6) vorgesehen sind.
Sitz nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (7) konturiert ausgebildet ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (7) auswechselbar ausgebildet ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Sitzelemente (7) eine unterschiedliche Tiefe aufweisen.
Sitz nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (7) in der Breite verstellbar ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
Rollstuhl mit einem Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 15.