DE202004016192U1

DE202004016192U1 - Sohle für einen Schuh

Info

Publication number: DE202004016192U1
Application number: DE200420016192
Authority: DE
Original assignee: Lory Orthopadie-Schuhtechnik GmbH; LORY ORTHOPAEDIE SCHUHTECHNIK
Current assignee: Lory Orthopadie-Schuhtechnik GmbH; LORY ORTHOPAEDIE SCHUHTECHNIK
Priority date: 2004-10-19
Filing date: 2004-10-19
Publication date: 2004-12-23
Anticipated expiration: 2014-10-20

Abstract

Sohle (1) für einen Schuh (10)
– mit einem keilförmigen Sohlenkörper (2), der eine Ausnehmung (3) aufweist, in die ein Polster (4) eingesetzt ist; und
– mit einer Abschlusssohle (7), die das Polster (4) abdeckt, dadurch gekennzeichnet,
– dass zu beiden Seiten des Polsters (4) Stabilisierungselemente (5, 6) aus einem Material angeordnet sind, das fester ist als das Material des Polsters (4).

Description

Die Erfindung betrifft eine Sohle für einen Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Sohle ist aus der EP 0 999 764 B1 bekannt. Um das dortige Ziel zu erreichen, einen Schuh mit einer Sohle zu schaffen, mit dem die beim Laufen auftretenden Stoßbelastungen nicht oder in einem nur sehr geringen Maße auf die Knie- und die Hüftgelenke und auf die Wirbelsäule des Schuhträgers übertragen werden, ist jedoch eine sehr aufwendige Sohlenanordnung vorgesehen, bei der der Sohlenbelag im Bereich einer Schwenkachse biegsam ausgebildet ist und/oder eine Verjüngung aufweist. Hierfür ist es ferner erforderlich, in der Sohle eine Ausnehmung für die Aufnahme eines Dämpfungselementes und die Schwenkachse vorzusehen, die im Bereich zwischen der Längsmitte des Schuhs und dem Fersenbereich angeordnet ist, wozu wiederum ein spezieller Sohlenbelag erforderlich ist.
Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sohle für einen Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, die den Tragekomfort durch die Unterstützung einer Abrollbewegung zusammen mit guten Dämpfungseigenschaften auf einfache Art und Weise ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
Die Sohle bzw. Laufsohle gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt unter anderem den besonderen Vorteil, dass es möglich gemacht wird, an der Ferse einen weichen Auftritt zu erreichen, wobei dieser weiche Auftritt durch die seitlichen Stabilisierungselemente ein Kippen in medialer und lateraler Richtung verhindert. Des Weiteren werden der Auftritt sowie das Anrollen zusätzlich durch das Polster gedämpft, jedoch ohne Stabilisierungsverlust, da die seitlichen Stabilisierungselemente durch das Zusammendrücken der Polsterung ihre Wirkung aufrechterhalten können. Die Abwicklung nach vorne über den Ballen wird durch eine Abrollung der keilförmigen Sohle erleichtert. Eine zusätzliche Unterstützung der Abwicklung wird durch das Ausdehnen des zusammengedrückten Polsters erreicht.
Die erfindungsgemäße Sohle entlastet ferner im Vorfußbereich durch die vorgezogenen Stabilisierungselemente die Mittelfußköpfchen, insbesondere die Mittelfußköpfchen II bis IV.
Ferner ermöglicht die Abschlusssohle dem Polster sowie dem Material der Keilsohle ein Zusammendrücken wie auch ein Ausdehnen.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
In Anspruch 10 ist ein Schuh als selbständig handelbares Objekt definiert, der, wie üblich, mit einem Obermaterial und einer Öffnung versehen ist, durch die sich der Fuß mit seinem Knöchelbereich im getragenen Zustand nach oben erstreckt. Dieser Schuh ist mit einer erfindungsgemäßen Sohle versehen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
1 eine Seitenansicht eines mit einer erfindungsgemäßen Sohle versehenen Schuhes,
2 eine Ansicht von unten auf die Sohle gemäß 1,
3 einen Längsschnitt durch die Sohle gemäß 2; und
4 einen Querschnitt durch die Sohle gemäß 3;
5 eine der 1 entsprechende Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Schuhs,
6 eine der 2 entsprechende Ansicht der Sohle gemäß der zweiten Ausführungsform,
7 eine der 3 entsprechende Ansicht der Sohle gemäß 6, und
8 eine der 4 entsprechende Ansicht der Sohle gemäß 7.
In den schematisch stark vereinfachten 1 bis 4 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs 10 dargestellt, der mit einer erfindungsgemäßen Sohle bzw. Sohlenanordnung 1 versehen ist.
Der Schuh 10 weist neben der Sohle 1 wie üblich ein Obermaterial oder Oberleder 11 auf, welches eine Eintrittsöffnung 12 umfasst, durch die hindurch der Fuß eines Schuhbenutzers in den Schuh eingeführt werden kann. Als Schuh kommen erfindungsgemäß auch Stiefel, Halbschuhe, Sandaletten und Sportschuhe in Frage.
Die Sohle 1 ist bei der Ausführungsform gemäß den 1 bis 4 mit einem keilförmigen Sohlenkörper 2 versehen, der ein durchgehendes weiches Basisteil 2' aufweist, das zwischen zwei zur Stabilisierung vorgesehenen langgestreckten Stabilisierungselementen 5 und 6 angeordnet ist. Diese Stabilisierungselemente 5 und 6 sind aus einem Material hergestellt, das deutlich fester ist, als dasjenige des Basisteils 2'. Die Stabilisierungselemente 5, 6 sind im Fersenbereich 9 nach hinten abgerundet und von der Sohlenmitte bis in den Spitzenbereich 8 als sogenannte Abrollung gearbeitet.
Im Mittelbereich des Sohlenkörpers 2 ist zwischen dem Spitzen- bzw. Ballenbereich 8 und dem Fersenbereich 9 ein Polster 4 eingelassen (siehe beispielsweise 4), das über die Aufstandsebene der Stabilisierungselemente 5, 6 bodenwärts (in 1 also nach unten gesehen) übersteht. Dieses Polster 4 aus einem weichen Material (also aus einem Material, das zumindestens weicher als das Material der Stabilisierungselemente 5, 6 ist), ist in Richtung auf die Schuhspitze sowie die Fersenkante verjüngt.
Ferner ist ein Verstärkungsteil 12 vorgesehen, das zwischen der Ferse und dem Ballen, die Verstärkungselemente 5, 6 überbrückend, angeordnet ist und in diesem Bereich die Abschlusssohle 7 versteift, so dass die Abschlusssohle 7 in diesem Bereich nicht biegsam und leicht verdickt ist. Hierdurch wird im Bereich des Verstärkungsteils 12 eine Schwenkachse gebildet, die ein optimales Aufsetzen und Abrollen des Schuhs unterstützt. Das Verstärkungsteil 12 kann in die Abschlusssohle 7 eingesetzt, einstückig mit dieser verbunden oder auf oder unter dieser befestigt (z.B. an den Verstärkungselementen und/oder der Abschlusssohle 7 angeklebt) werden.
Wie die 1 verdeutlicht, sind die Stabilisierungselemente 5, 6, das Polster 4 sowie der Sohlenkörper 2 mit seinem Basisteil 2' von einer Abschlusssohle 7 abgedeckt, die ebenfalls in 4 ersichtlich ist.
Die zuvor beschriebene Sohle (Laufsohle) 1 kann vorzugsweise auf einem Maßschuh, einem orthopädischen Maßschuh, oder aber auch auf einen Konfektionsschuh aufgebracht werden.
Die Sohle 1 gemäß den zuvor erläuterten Prinzipien ermöglicht an der Ferse einen weichen Auftritt, wobei durch die seitlichen Stabilisierungselemente 5, 6 ein Kippen in die mediale und laterale Richtung verhindert wird. Des Weiteren wird der Auftritt sowie das Anrollen zusätzlich durch das weiche Material des Polsters 4 gedämpft, jedoch ohne Stabilisierungsverlust, da die seitlichen Stabilisierungselemente 5, 6 durch das Zusammendrücken des Polsters 4 ihre Wirkung aufrechterhalten können. Durch dieses Zusammendrücken wird das Polster 4 aus seiner überstehenden Position in die Ausnehmung 3 gedrückt.
Die Abwicklung nach vorne über den Ballen wird durch ein Abrollen in der Sohle 1 erleichtert. Eine zusätzliche Unterstützung der Abwicklung wird durch das wiederum erfolgende Ausdehnen des zusammengedrückten Materials des Polsters 4, insbesondere im Bereich des Verstärkungsteils 12 erreicht.
Somit entlastet die erfindungsgemäße Sohle 1 im Vorfußbereich durch die sich nahezu über die gesamte Länge der Sohle 1 erstreckenden Stabilisierungselemente 5, 6 die Mittelfußköpfchen.
Die Abschlusssohle 3 ermöglicht dem Polster 4 sowie dem weichen Material der Sohle 1 bzw. des Sohlenkörpers 2 das Zusammendrücken und Ausdehnen.
Die Ausführungsform gemäß den 5 bis 8 entspricht in wesentlichen Teilen der ersten Ausführungsform, so dass diesbezüglich dieselben Bezugsziffern verwendet wurden. Es kann in sofern auf die vorangehende Beschreibung verwiesen werden.
Der Hauptunterschied ergibt sich vor allem aus der 8.
Aus dieser 8 wird deutlich, dass der Sohlenkörper 2 wiederum ein Basisteil 2' aufweist, das in diesem Falle jedoch aus dem gleichen festen Material wie die Stabilisierungselemente 5 und 6 besteht.
Dementsprechend ist es möglich, den Sohlenkörper 2 als ein einstückiges Teil bestehend aus dem Basisteil 2' und den Stabilisierungselementen 5 und 6 auszubilden. Hieraus ergibt sich die U-artige Ausbildung, wie sie im Einzelnen aus 8 ersichtlich ist.
In dieses einstückige Teil 2', 5, 6 ist die Ausnehmung 3 eingearbeitet, in der das Polster 4 aus einem. weichen Material eingelegt ist.
Die gesamte Anordnung ist wiederum von der Abschlusssohle 7 abgedeckt, was sich insbesondere aus den 5, 7 und 8 ergibt.
Aus 6 ergibt sich, dass sich die Ausnehmung 3 über einen Großteil der Länge des Sohlenkörpers 2 erstreckt, wozu in 6 der Sohlenkörper 2 ohne die Abschlusssohle 7 dargestellt ist.
Ansonsten kann, wie gesagt, auf die Beschreibung zu den 1 und 4 Bezug genommen werden.

1: Sohle (Laufsohle)
2: Sohlenkörper
2': Basisteil
3: Ausnehmung
4: Polster
5, 6: Stabilisierungselemente
7: Abschlusssohle
8: Spitzenbereich
9: Fersenbereich
10: Schuh
11: Obermaterial
12: Verstärkungsteil (aus festem Kunststoff oder Metall)

Claims

Sohle (1) für einen Schuh (10) – mit einem keilförmigen Sohlenkörper (2), der eine Ausnehmung (3) aufweist, in die ein Polster (4) eingesetzt ist; und – mit einer Abschlusssohle (7), die das Polster (4) abdeckt, dadurch gekennzeichnet, – dass zu beiden Seiten des Polsters (4) Stabilisierungselemente (5, 6) aus einem Material angeordnet sind, das fester ist als das Material des Polsters (4).
Sohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sohlenkörper (2) in Richtung auf einen Spitzenbereich (8) verjüngt und in Richtung auf einen Fersenbereich (9) abgerundet ist.
Sohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (3) mittig zwischen den Stabilisierungselementen (5, 6) angeordnet ist und vom Fersenbereich (9) in Richtung auf den Spitzenbereich (8) verläuft.
Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Polster (4) im Mittelbereich des Sohlenkörpers (2) zwischen dem Fersenbereich (9) und dem Ballenbereich und/oder bis zur Spitze angeordnet ist.
Sohle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Polster (4) bodenwärts über die Stabilisierungselemente (5, 6) vorsteht.
Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Polster (4) nach vorn und hinten verjüngt ist.
Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Verstärkungsteil (12), das zwischen Ferse und Ballen in oder auf der Abstützsohle (7) angeordnet ist.
Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sohlenkörper (2) aus weichem nachgiebigem Material besteht.
Sohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sohlenkörper (2) ein Basisteil (2') aufweist, das aus dem gleichen festen Material wie die Stabilisierungselemente (5, 6) besteht.
Schuh (10) mit einem Obermaterial (11) und einer Sohle (1) gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, gekennzeichnet durch wenigstens eines der Merkmale der Ansprüche 1 bis 9.