DE202004005755U1 - Reaktor zum Vermischen von mindestens zwei, insbesondere reaktiven Flüssigkeiten, vorzugsweise Lösungen - Google Patents
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Abstract
Reaktor zum Vermischen von mindestens zwei, insbesondere reaktiven Flüssigkeiten, insbesondere Lösungen, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens einem Mischgefäß (1) mit mindestens zwei Zuleitungen (6a, 6b) für die zu vermischenden Stoffe besteht, wobei dieses Mischgefäß (1) innerhalb einer Flüssigkeitsleitung (5) angeordnet ist und mindestens eine Austrittsöffnung (1a) für die Mischung in dem den Zuleitungen (6a, 6b) abgewandten Bereich aufweist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen beweglichen Reaktor, insbesondere zur Herstellung aggressiver Mischungen, wie z.B. chlordioxidhaltige Lösungen oder peressigsäurehaltige Lösungen.
- In vielen Anwendungsweisen der Lebensmittelindustrie werden Desinfektionsmittel, wie Peressigsäure oder Chlordioxid, zu Desinfektionszwecken vor Ort im Betrieb erzeugt, um dann ihrer Anwendung zugeführt zu werden.
- Speziell in Getränkebetrieben gibt es wegen der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften im allgemeinen ein Chemikalienlager, von dem aus die Maschinen des Lebensmittelbetriebes mit den verschiedensten Chemikalien versorgt werden.
- Zum Beispiel werden Flaschenwaschmaschinen aus dem Chemikalienraum (Chemikalienlager) mit Natronlauge zur Flaschenwäsche versorgt; zusätzlich werden Härtestabilisierungsmittel, Desinfektionsmittel und Schaumbremsen aus dem Chemikalienraum dosiert zugegeben. Mittels einer Dosiervorrichtung (Dosierpumpe) wird aus dem Vorratsbehälter das Reinigungs- oder Desinfektionsmittel angesaugt und über eine Schlauchleitung durch das ganze Gebäude zur jeweiligen Anwendung transportiert, beispielsweise zur Flaschenwaschmaschine.
- Bei aggressiven oder giftigen Stoffen, wie z.B. Chlordioxid oder Peressigsäure, muss nachteiligerweise die Flüssigkeit über viele Meter und sehr teure hochwertige Leitungen durch den Betrieb transportiert werden; dies stellt eine gewisse Unfallgefahr dar, die durch den Vorschlag vorliegender Erfindung deutlich verringert wird.
- Wässrige Lösungen von Chlordioxid werden z.B. durch die Vermischung von zwei Komponenten in einem Reaktor hergestellt.
- Vorliegende Erfindung schafft nun die Möglichkeit, die Herstellung der Mischungen aus zwei oder mehr hochreaktiven Flüssigkeiten an den Ort ihrer Anwendung zu verlagern, wobei die oben geschilderten Nachteile vermieden werden.
- Die Ausgangsstoffe werden nämlich beispielsweise mittels Pumpen und Dosierleitungen bis direkt zum Anwendungsort einzeln und gesondert gefördert und erst kurz vor oder am Ort der Anwendung, beispielsweise in Flaschenwaschmaschinen, einem Vermischungsprozess mit anderen Flüssigkeiten, beispielsweise Wasser, vermischt. Diese Vermischung findet in dem erfindungsgemäßen Reaktor statt.
- Die Erfindung schlägt also einen Reaktor zum Vermischen von mindestens zwei insbesondere reaktiven Flüssigkeiten, insbesondere Lösungen vor, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus mindestens einem Mischgefäß mit mindestens zwei Zuleitungen für die zu vermischenden Stoffe besteht, wobei dieses Mischgefäß innerhalb einer Flüssigkeitsleitung angeordnet ist und mindestens eine Austrittsöffnung für die Mischung in dem den Zuleitungen abgewandten Bereich umfasst.
- Eine Ausführungsform ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor mit einer Anordnung, in der die Mischung angewendet wird, räumlich kombiniert wird.
- Das Material für die Dosierleitung kann aus einfachem PVC bestehen, während bei chlordioxidhaltigen Lösungen die Leitungen aus FEP genommen werden müssen, einem sehr hochwertigen und teuren Rohstoff.
- Weiterhin sind chlordioxidhaltige Lösungen nicht beständig und damit ist die erzeugte Flüssigkeit, die in den Leitungen steht, verloren. Bei der vorliegenden Erfindung sind die Verlustmengen sehr gering.
- Durch den Einbau des Reaktors unterhalb des Wasserspiegels einer Flüssigkeit ist die Gefahr des Austretens von gasförmigem Chlordioxid erheblich gemindert, da sich eventuell gebildetes Chlordioxid in dem Wasser lösen würde.
- Bei einer speziellen Ausführung für die Wasserdesinfektion wird der Reaktor in die Wasserleitung eingebaut, so dass im Leckagefall Chlordioxid im Wasser gebunden wird.
- Das Wesen vorliegender Erfindung wird im folgenden an Hand von drei Ausführungsbeispielen weiterhin erläutert.
-
1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reaktors in Kombination mit zwei Vorratsgefäßen für die zu vermischenden Chemikalien, wobei der eigentliche Mischreaktor in einer Flüssigkeitsleitung angeordnet ist. Der eigentliche Mischreaktor trägt die Bezugsziffer1 , die beiden Dosierleitungen sind mit6a und6b , die entsprechenden Dosierpumpen mit3a und3b und die Vorratsgefäße mit2a und2b bezeichnet. Mit der Bezugsziffer5 ist eine Flüssigkeitsleitung bezeichnet, wobei die Strömungsrichtung mit5a gekennzeichnet ist. Der eigentliche Vermischungsreaktor1 hat ein Austrittsende1a , das in dem Endbereich angeordnet ist, das den Zuleitungen6a und6b abgewandt ist. - Die gesamte Anordnung der
1 wird als Reaktor bezeichnet; die eigentliche Vermischung der Komponenten findet im Mischreaktor1 statt. - In
2 wird eine weitere Ausführungsform vorliegender Erfindung beschrieben. Mit den Bezugsziffern2a und2b sind die jeweiligen Vorratsbehälter der Chemikalien, insbesondere der Chemikalienlösungen bezeichnet, die jeweils über die Dosierpumpen3a und3b von den Dosierleitungen in den eigentlichen Mischreaktor1 eingeleitet werden, der seinerseits in einer kastenähnlichen Umhüllung5 angeordnet ist, die ihrerseits räumlich mit der Flaschenwaschmaschine4 kombiniert ist. Der kastenähnliche Behälter5 ist in der Regel ein Kaltwasserbehälter. - Die Gesamtheit der Elemente dieses Reaktors kann bevorzugtermaßen aus starrem Material bestehen, wobei ein Transport, d.h. eine Ortsveränderung ohne Zerlegung in Einzelteile möglich ist.
- In
3 wird eine weitere Ausführungsform vorliegender Erfindung beschrieben, bei der parallel zur Wasserleitung ein Bypass eingesetzt wird, der den Reaktor enthält. Der Bypass kann mittels zweier 3/2-Wege-Ventile zu- oder abgeschaltet werden. - Steuerungstechnisch kann die Anlage so geschaltet werden, dass die Chlordioxid produzierende Anlage nur dosiert, wenn die 3/2-Wege-Ventile den Bypass aktiviert haben.
- In die Trinkwasserleitung können nach dem Bypass Mess- und Regeleinheiten eingebaut sein, die die Chlordioxid-Anlage bei Fehlfunktion oder Produktmangel deaktivieren, indem sie den Bypass deaktivieren.
- Der Bypass kann als komplette Einheit in die Wasserversorgung eingeschraubt oder eingeklebt werden.
- Mit der Bezugsziffer
1 ist der Reaktor (Mischreaktor), mit1a dessen Austrittsöffnung, mit6a und6b die Zuleitungen, mit7a und7b die beiden 3/2-Wege-Ventile, mit5 die Trinkwasserleitung und mit der Bezugsziffer8 der Bypass bezeichnet. -
- 1
- den Mischreaktor
- 1a
- die Austrittsöffnung des
- Mischreaktors
- 2a, 2b
- den Vorratsbehälter
- 3a, 3b
- die Dosierpumpen
- 4
- die Flaschenwaschmaschine
- 5
- die Flüssigkeitsleitung
- (Kaltwasserbehälter)
- 5a
- die Strömungsrichtung in der
- Flüssigkeitsleitung
- 6a, 6b
- die Zuleitungen
- 7a, 7b
- die 3/2-Wege-Ventile
- 8
- den Bypass
Claims (4)
- Reaktor zum Vermischen von mindestens zwei, insbesondere reaktiven Flüssigkeiten, insbesondere Lösungen, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens einem Mischgefäß (
1 ) mit mindestens zwei Zuleitungen (6a ,6b ) für die zu vermischenden Stoffe besteht, wobei dieses Mischgefäß (1 ) innerhalb einer Flüssigkeitsleitung (5 ) angeordnet ist und mindestens eine Austrittsöffnung (1a ) für die Mischung in dem den Zuleitungen (6a ,6b ) abgewandten Bereich aufweist. - Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (
1 ) mit einer Anordnung, in der die Mischung angewendet wird, räumlich kombiniert ist. - Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Flüssigkeitsleitung (
5 ) ein Bypass (8 ) eingebaut ist, in dem sich das Mischgefäß (1 ) befindet. - Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den Verzweigungspunkten 3/2-Wege-Ventile (
7a ,7b ) angeordnet sind.
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