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Gelenkbeschlag, insbesondere fnr Fahrzeugsitze Zusatz zu Patent ...
( Patentanmeldung P 20 o6 270.8 Die Erfindung betrifft einen Gelenkbeschlag insbesondere
für Fahrzeugsitze, mit zwei Beschlagteilen, die durch einen Gelenkzapfen gelenkig
miteinander verbunden und in wählbarer Lage mittels einer durch ein Betätigungsglied
steuerbaren Sperrvorrichtung feststellbar sind, welche zwei verzahnte, in der Sperrstellung
in Eingriff miteinander stehende'Sperrteile besitzt, wobei das eine Sperrteil durch
einen sich über den Gelenkzapfen in radialer Richtung hinaus erstreckenden, die
Zähne an -einer zum Gelenkzapfen konzentrischen Randfläche
tragenden
Fortsatz des einen Beschlagteils und das andere Sperrteil durch ein Teilstück des
anderen Beschlagteils gebildet ist, das der die Randfläche gegenüberliegende und
in einer zum Gelenkzapfen konzen -trischen Fläche liegende Fläche aufweist, welche
die Zähne tragt, und wobei das eine der beiden Beschlagteile in einer ein Aus -
und Einrasten der Sperrteile gestattenden Richtung mittels des Betätigungsgliedes
relativ zum anderen Beschlagteil verschiebbar mit diesem verbunden ist.
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Bei dem Beschlag gemäß dem Hauptpatent ist der Fortsatz einstückig
mit dem zugehörigen Beschlagteil ausgebildet. Ein Fahrzeugsitz, der mit einem solchen
Beschlag ausgerüstet ist, erlaubt deshalb kein Verschwenken der Lehnë~ohne ein öffnen
der Sperrvorrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag insbesondere
für einen Farzeugsitz gemäß dem Hauptpatent dahingehend zu verbessern, daß der eine
Beschlagteil ohne öffnen der Sperrvorrichtung und damit ohne Veränderung der durch
diese festgelegten Position vorübergehend in eine andere Lage geschwenkt und dann
wieder genau in der Ausgangslage festgestellt werden kann, um beispielsweise bei
einem zweitürigen Fahrzeug den Zugang zu den Rücksitze oder das Ein - oder Ausladen
von Gepäckstücken in den Raum hinter den Sitzen zu erleichtern. Diese Aufgabe ist
bei einem Gelenkbeschlag der eingangs erwähnten Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß der den Fortsatz aufweisende Beschlagteil aus zwei getrennten Teilen
gebildet ist, die gegeneinander
verschwenkbar und mittels einer
zwischen beiden Teilen wirksamen Verriegelungsvorrichtung in einer bestimmten Stellung
mitei!:-:nder verriegelbar sind.
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Einerseits läßt sich dadurch die Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
ganz nach vorne umlegen, um den Zugang zu dem Raum hinter dem Sitz zu erreichen,
andererseits kann dadurch die Rückenlehne nach dem Hochklappen wieder in ihrer Ausgangslage,
d.h. in ihrer normalen Betriebsstellung, mit dem anderen Beschlagteil verriegelt
werden. Ein erneutes Einstellen der Rückenlehne ist nicht erforderlich.
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Damit lassen sich also die Vorteile des Gelenk-:: beschlages gemäß
dem Hauptpatent auch bei solchen Fahrzeugen ausnutzen, bei denen auf Grund ihrer
Bauart ein Nachvorneklappen der Rückenlehnen erwünscht oder notwendig ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die beiden gegeneinander
verschwenkbaren Teile auf einem gemeinsamen Schwenkzapfen angeordnet.
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Das vereinfacht den Aufbau des Gelenkbeschlages und trägt zu niedrigen
Herstellungskosten bei.
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Diese Vorteile werden bei einem sehr vorteilhaften Ausführungsbeispiel
noch dadurch gesteigert, daß derGelenkzapfen des Gelenkbeschlages als Schwenkzapfen
für die beiden gegeneinander verschwenkbaren Teile dient. Damit spart man einen
gesonderten Schwenkzapfen und seine Lagerung an dem Gelenkbeschlag ein. Eine sehr
vorteilhafte Ausfnhrungsform ergibt sich, wenn man ffir die Verriegelungsvorrichtung
eine ferderbelastete in beiden Schwenkrichtungen wirksame Klinke benutzt, die an
einem der
beiden Teile schwenkbar gelagert ist und in der Verriegelungsstellung
in eine am anderen der beiden Teile vorgesehenen Raste eingreift. Damit wird eine
sehr einfach und betriebssicher aufgebaute und billig herzustellende - Verriegelungsvorrichtung
geschaffen.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen
sein, daß die beiden gegeneinander verschwenkbaren Teile je einen in ihrer Verriegelungsstellung
aneinander anliegenden Anschlag aufweisen. Durch diese kann zum einen die Verriegelungsvorrichtung
von den gegen die RUckenlehne rückwärts wirkenden Kräften entlastet werden und zum
anderen kann die Klinke und ihre Raste dadurch noch einfacher und billiger hergestellt
werden, daß sie für nur eine Schwenkrichtung wirksam ausgebildet sein muß.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II - II der Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt nach
der Linie III - III der Fig. 1; Fig. 4 eine Ansicht eines zweiten Ausfthrungsbeispiels;
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V - V der Fig. 4;
Ein Gelenkbeschlag
füreinen Kraftfahrzeugsitz weist im wesentlichen zwei Beschlagteile lol und 102
auf, wobei der eine Beschlagteil als oberer Beschlagteil 102 zur Verbindung mit
der Rückenlehne und der andere Beschlagteil als unterer Beschlagteil lol zur Verbindung
mit dem Sitzteil vorgesehen ist.
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Die beiden Beschlagteile lol und 102 sind durch einen Gelenkzapfen
103 gelenkig miteinander verbunden.
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Der untere Beschlagteil lol ist als L-förmige , im wesentlichen ebene
Platte ausgebildet, die einen hochgestellten, umlaufenden Rand 104 besitzt, der
zum oberen Beschlagteil 102 hinweist. Dieser Rand verläuft auf einen in Fig.l unterhalb-des
Gelenkzapfens 103 liegenden Abschnitt 104' längs einer zur Längsachse des Gelenkzapfens
103 konzentrischen Zylinderfläche. In die dem Gelenkzapfen 103 zugekehrte Seite
des Abschnittes 104 zu des Randes 104 sind Zähne 108 eingeprägt. Der untere Beschlagteil
lol ist mit einer zylindrischen Bohrung 1z8 versehen, in der der Gelenkzapfen 103
aufgenommen ist.
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Der Gelenkzapfen 103 weist einen Kopf und insgesamt 4 Absätze auf,
deren Durchmesser vom Xopf ausgehend stufenweise abnimmt. Der vom Kopf aus gezählt
zweite Absatz ist zusätzlich zu einem Zweikant angeflacht, wie besonders aus Fig.
1 zu ersehen ist. Der vierte Absatz ist mit einer Ringrille für die Aufnahme eines
Sicherungsringes
versehen.
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Der obere Beschlagteil 102 ist aus zwei getrennten Teilen, und zwar
aus dem Oberteil 121 und aus dem Unterteil 122, gebildet, die beide die Form einer
schmalen und langgestreckten, im wesentlichen ebenen Platte haben. Das Oberteil
121 ist in der Nähe seines unteren Endes mit einer zylindtischen Bohrung 123 und
das Unterteil 122 in der Nähe seines oberen Endes mit einem Langloch 124 versehen,
womit sie auf dem ersten bzw. auf dem zweiten Absatz des Gelenkzapfens 103 sitzen.
Der Gelenkzapfen 103 dient dadurch dem Oberteil 121 und dem Unterteil 122 als gemeinsamer
Schwenkzapfen, um den sie gegeneinander verschwenkt werden können. Die in Fig. 1
dargestellte Strecklage des Oberteils 121 und des Unterteils 122 ist ihre normale
gegenseitige Stellung, in der sie durch eine zwischen ihnen wirksame Verriegelungsvorrichtung
miteinander verriegelt werden können.
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Das Unterteil 122 erstreckt sich vom Gelenkzapfen 103 aus nach unten
bis zu dem zylindrischen Randabschnitt pro4' des unteren Beschlagteils lol. Die
untere Stirnfläche des Unterteils 122 hat die Form einer kreiszylindrischen Mantelfläche,
deren Achse mit der :Längsachse des Gelenkzapfens 1o3 zusammenfällt. Diese Mantelfläche
ist mit Zähnen 107 versehen, die in der normalen Betriebsstellung der Teile des
Gelenkbeschlages
in die Zähne 108 des unteren Beschlagteils lol eingreifen. Damit dienen das Unterteil
122 als das eine Sperrteil und der untere Beschlagteil lol als das andere Sperrteil
des Gelenkbeschlages.
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Das Langloch 124 des Unterteils 122 hat die Form eines Zweikantloches,.bei
dem die Zylinderachsen der beiden zylindrischen Wände in Längsrichtung des Langloches
um eine Strecke auseinandergerückt sind, die etwas größer als die Zahntiefe der
Zähne 107 am unteren Ende des Unterteils 122 ist. Im übrigen ist das Langloch 124
wie ein Zweikantloch ausgebildet, das zu dem Zweikant auf dem zweiten Absatz des
Gelenkzapfens 103 paßt. Das Langloch 124 ist in Längsrichtung des Unterteils 122
ausgerichtet.
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Die in Fig. 1 oben liegende zylindrische Wand hat von den Zähnen 107
einen so großen Abstand, daß diese Zähne in der richtigen Weise in die Zähne 108
des unteren Beschlagteils lol eingreifen, wenn das untere Teil 122 mit dieser zylindrischen
Wand seines Langloches 124 auf dem oben liegenden zylindrischen Teil des Zweikantes
des Gelenkzapfens 103 satt aufliegt.
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Um das Unterteil 122 gegenüber dem unteren Beschlagteil lol verschwenken
können, müssen die Zähne 107 des Unterteils 122 von den Zähnen 108 des unteren Beschlagteils
lol zurückgezogen werden. Diesem Zweck dient ein Handhebel 113, der mit einer zylindrischen
Bohrung auf dem dritten Absatz des Gelenkzapfens
103 sitzt und
der mit zwei etwa diametral gegenüberliegenden Nocken 114 und 114' versehen ist.
Diese Nocken liegen an je einer Nockenbahn 115 bzw. 115' an, die durch die dem Gelenkzapfen
103 zugekehrten Flanken von zwei in den Raum zwischen den beiden Beschlagteilen
ragenden, langgestreckten Vorsprüngen 116 bzw. 116' gebildet sind, welche aus dem
Unterteil 122 herausgedrückt sind. Diese Nockenbahnen verlaufen spiralförmig, so
daß durch Verschwenken des Handhebels 113 das Unterteil 122 um die Exzentrizität
der- zylindrischen Wände seines Langloches 124 angehoben und abgesenkt werden kann.
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Die Verriegelungsvorrichtung für die Verriegelung des Oberteils und
des Unterteils in ihrer Strecklage weist eine federbelastete, hakenförmige Klinke
125 und einen als Raste dienenden Bolzen 126 auf. Die Klinke 125 ist auf einem Zapfen
127 schwenkbar gelagert. Dieser Zapfen sitzt in einer Bohrung eines aus der ebenen
Platte des Unterteils 122 auf ihrer linken Hälfte herausgedrückten Vorsprunges 128
wie in Fig.3 zu sehen ist. Die Höhe dieses Vorsprunges 128 ist etwas größer als
die Plattendicke des Oberteils 121, so daß die Klinke 125 an den in ihren Schwenkbereich
hineinragenden ebenen Teilen des Oberteils 121 unbehindert vorbeischwenken kann.
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Das Oberteil 121 ist mit einer Verlängerung 129 versehen, die sich
vom unteren Rand der Bohrung 123 aus weiter nach abwärts bis etwa zur Unterseite
des
Vorsprunges 128 des Unterteils 122 erstreckt. An dieser Verlängerung
129 ist der Rastbolzen 126 so angeordnet, daß die Klinke 125 ihn in der Strecklage
des Oberteils 121 und des Unterteils 122 mit ihrem hakenförmigen Teil umgreifen
kann, so daß auf diese Weise das Oberteil 121 und das Unterteil 122 in ihrer Strecklage
miteinander verriegelbar sind.
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Der Vorsprung 128 des Unterteils 122 ist auf der von der Längsseite
des Unterteils 122 abgekehrten Seite parallel zu dieser scharfkantig abgesetzt,
so daß dadurch am Unterteil 122 ein parallel zu seiner Längsrichtung verlaufender
Anschlag 131 geschaffen ist. Die Verlänaerunq 129 des Oberteils 121 ist gegenüber
dessen Längsseite so weit zurückgesetzt, daß seine Längskante 132 einen Anschlag
am Oberteils 121 bildet, der sich in der Strecklage dieses Teils mit dem Unterteil
122 an dessen Anschlag 131 anlegt.
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Zum Lösen der Verriegelung zwischen dem Oberteil 121 und dem Unterteil
122 ist die Klinke 125 mit einem nicht dargestellten Zugglied verbunden, das entlang
der RUckenlehne des Fahrzeugsitzes geführt ist.
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Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte zweite AusfUhrungsbeispiel stellt
eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 1 bis 3 dar. Entsprechende
Teile des zweiten Ausführunqsbeispiels sind deshalb mit Bezugszahlen versehen, die
um loo größer als
diejenigen des ersten Ausführungsbeispiels sind.
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Im übrigen werden nur noch diejenigen Teile im einzelnen beschrieben,
die gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel grundlegend abgewandelt sind.
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Der untere Beschlagteil ist dreiecksförmig ausgebildet. Mittig zu
seiner den Gelenkzapfen 2o3 aufnehmenden Bohrung 218 ist getrennt von dem hochgestellten
Rand 204 ein zylindrischer Absatz 235 eingeprägt, in den wiederum die Zähne 208
eingeprägt sind. Dieser mit Zähnen versehene Absatz 235 erstreckt sich über einen
wesentlich größeren Winkelbereich als der Abschnitt 104' des ersten Ausführungsbeispiels.
Das zweite Ausführungsbeispiel ist deshalb besonders als Liegesitzbeschlag geeignet.
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Dãs Oberteil 221 und das Unterteil 222 sind mit Ausnahme der Ausbildung
und der Anordnung der Verriegelungsvorrichtung weitgehend dem Oberteil 121 bzw.
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dem Unterteil 122 gleich. Auf dem Gelenkzapfen 203 ist lediglich die
Reihenfolge des Oberteils 221,des Unterteils 222 und des Handhebels 213 umgekehrt.
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Die Verriegelungsvorrichtung fUr die Verriegelung des Oberteils 221
und des Unterteils 222 weist eine in der Seitenansicht der Fig. 4 leicht bogenförmig
gekrümmte Klinke 236 und einen als Raste dienenden Ansatz 237 des Unterteils 222
auf. Die Klinke 236 ~ und ihre Raste 237 sind in dem zweiten AusfUhrungsbeispiel
- ,oberhalb des Gelenkzapfens 203 angeordnet.
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Die Klinke 236 ist auf einem Zapfen 238 schwenkbar gelagert. Sie-steht
dabei unter der Wirkung einer nicht dargestellten Andrückfeder. Der Zapfen 238 sitzt
in einer Bohrung des Oberteils 221 außerhalb des Schwenkbereiches des Ansatzes 237
des Unterteils 222. Die vom Zapfen 238 abgekehrte schmale Stirnfläche 239 der Klinke
236 ist als zur Achse des Zapfens 238 konzentrische Kreiszylinderflache ausgebildet.
Der als Raste dienende Ansatz 237 des Unterteils 222 bildet eine kurze schmale Verlängerung
der linken Längsseite des Unterteils. Ihre der Klinke 236 zugekehrte Längskante
242 ist ebenfalls als Kreiszylinderfläche ausgebildet, deren Achse in der Strecklage
zwischen dem Oberteil 221 und dem Unterteil 222 mit der Schwenkachse der Klinke
236, d.h. mit der Achse des Zapfens 238, zusammenfällt, Die Klinke 236 am Oberteil
221 und der Ansatz 237-am Unterteil 222 als ihre Raste sind nur in einer Schwenkrichtung
des Oberteils 221 gegentiber dem Unterteil 222 wirksam. Deshalb dienen sie mit dem
unterhalb des Gelenkzapfens 203 am Unterteil 222 bzw. am Oberteil 221 angeordneten
und in der anderen Schwenkrichtung wirksamen Anschlägen 231 und 232 zusammen als
Verrieqelunqsvorrichtung.
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Bei beiden Ausftlhrungsbeispielen ist eine Vorholfeder 111 bzw. 211
vorgesehen, die einerseits sich am untleren Beschlagteil lol bzw. 201 abstützt und
andererseits mit dem Gelenkzapfen 103 bzw. 203 verbunden ist