DE102007019711A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Bei einem aus der
DE 103 07 859 A1 bekannten Fahrzeugsitz dieser Art wird das Gurtschloss beim Übergang in die Nichtgebrauchsstellung zwangsläufig abgeklappt. Die dafür notwendige Mechanik ist etwas störungsempfindlich. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass das Gurtschloss drehfest mit einem Steuernocken verbunden ist und dass der Lehnenträger eine Steuerkontur aufweist, welche beim Schwenken wenigstens zeitweise auf den Steuernocken einwirkt, wird die Bewegung des Gurtschlosses direkt angesteuert, also das Gurtschloss zwangsläufig in die verstaute Position bewegt, vorzugsweise geschwenkt. Die Zwangskopplung kommt mit wenigen Bauteilen aus, insbesondere wenn die Steuerkontur direkt am Lehnenträger befestigt oder angeformt ist und wenn der Steuernocken und das Gurtschloss auf einer einzigen Steuerwelle sitzen oder an dieser angeformt sind. Die Bewegungsabläufe vereinfachen sich, wenn die vorzugsweise vorhandene Steuerwelle und die Achse des Lehnenträgers parallel zueinander ausgerichtet sind. Zur Definition der für den Benutzer zugänglichen Position und zur Rückkehr in dieselbe ist das Gurtschloss vorzugsweise gegen einen Anschlag vorgespannt.
- Indem beim Übergang von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung die entriegelte Lehnenstruktur nach vorne und der vorzugsweise durch die Lehnenstruktur zwangsgesteuert entriegelte Lehnenträger nach hinten schwenkt, kann eine gegenüber einer Tischstellung tiefere Nichtgebrauchsstellung (Bodenstellung) erreicht werden, welche im Gegensatz zu einer Liegestellung zum Beladen geeignet ist.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine explosionsartige Teilansicht des Ausführungsbeispiels, -
2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels mit angedeuteter Polsterung in der Gebrauchsstellung, -
3 eine2 entsprechende Seitenansicht in einer ersten Zwischenstellung, während die Lehnenstruktur schwenkt, -
4 eine2 entsprechende Seitenansicht in einer zweiten Zwischenstellung, wobei die Lehnenstruktur ihre Endstellung erreicht hat und der Lehnenträger noch nicht geschwenkt ist, -
5 eine2 entsprechende Seitenansicht in der Nichtgebrauchsstellung, -
6 eine Teilansicht des Ausführungsbeispiels in der Gebrauchsstellung, ersten Zwischenstellung oder zweiten Zwischenstellung, -
7 eine6 entsprechende Teilansicht in einer dritten Zwischenstellung, während der Lehnenträger schwenkt und die Steuerkontur in Kontakt mit dem Steuernocken gelangt, -
8 eine6 entsprechende Teilansicht in einer vierten Zwischenstellung, während der Lehnenträger und das Gurtschloss schwenken, und -
9 6 entsprechende Teilansicht in der Nichtgebrauchsstellung. - Ein Fahrzeugsitz
1 ist für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges vorgesehen, wobei die Anordnung des Fahrzeugsitzes1 innerhalb des Kraftfahrzeuges und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung einige nachfolgend verwendeten Richtungsangaben definieren. Als Teile seiner tragenden Struktur weist der Fahrzeugsitz1 eine Sitzteilstruktur3 und eine Lehnenstruktur4 auf, welche in an sich bekannter Weise gepolstert sind. Dabei kann – für ein Absenken oder Vorklappen des Sitzkissens des Fahrzeugsitzes1 – die Sitzteilstruktur3 in sich gelenkig ausgebildet sein. Die Sitzteilstruktur3 ist vorliegend fest mit der Fahrzeugstruktur S des Kraftfahrzeuges verbunden, könnte aber auch mittels Sitzschienen relativ zur Fahrzeugstruktur S längseinstellbar sein. Auf beiden Fahrzeugsitzseiten ist an der Sitzteilstruktur3 je ein Beschlag7 vorgesehen, mittels dessen je ein als Schwinge ausgebildeter Lehnenträger8 relativ zur Sitzteilstruktur3 schwenkbar und verriegelbar angebracht ist. Die beiden Lehnenträger8 definieren zusammen mit der gepolsterten Lehnenstruktur4 die Lehne des Fahrzeugsitzes1 . - Der Beschlag
7 ist vorliegend als Rastbeschlag ausgebildet, wie er beispielsweise bezüglich der inneren Ausgestaltung in derWO 00/44582 A1 DE 101 05 282 A1 beschrieben ist, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Dabei ist eines der beiden Beschlagteile fest mit der Sitzteilstruktur3 an deren hinterem Ende und das andere Beschlagteil fest mit dem Lehnenträger8 an dessen unterem Ende verbunden. Es ist aber auch möglich, als Beschlag7 einen Getriebebeschlag mit Freischwenkfunktion zu verwenden, wie er beispielsweise in derDE 100 48 127 A1 beschrieben ist, deren Offenbarungsgehalt ebenfalls ausdrücklich einbezogen wird. - Sowohl im Falle eines Rastbeschlags durch die relative Verdrehbarkeit der Beschlagteile als auch im Falle eines Getriebebeschlag mit Freischwenkfunktion durch die Freischwenkachse ist für den Beschlag
7 eine Achse A definiert, um welche der Lehnenträger8 relativ zur Sitzteilstruktur3 schwenkt. Die Achse A definiert ein ergänzend benutztes, eigenes Zylinderkoordinatensystem. - Die Lehnenstruktur
4 ist auf beiden Fahrzeugsitzseiten mittels eines als Drehlager ausgebildeten Gelenks10 am Lehnenträger8 angelenkt und mittels einer vorliegend als Schloss ausgebildete Verriegelungsvorrichtung12 damit verriegelt, wie sie beispielsweise in derDE 203 02 007 U1 beschrieben ist, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. - Beim Übergang von einer für den Sitzgebrauch geeigneten Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes
1 in eine Nichtgebrauchsstellung, insbesondere eine flache Bodenstellung, welche zur Aufnahme von Ladung geeignet ist, werden erst die Verriegelungsvorrichtungen12 entriegelt und die Lehnenstruktur4 nach vorne in die Horizontale geschwenkt und dann die Beschläge7 entriegelt und die Lehnenträger8 nach hinten in die Horizontale geschwenkt, so dass insgesamt in der Nichtgebrauchsstellung die Rückseite der Lehne nach oben weist. Parallel dazu wird ein von der Sitzteilstruktur3 getragenes Sitzkissen nach vorne geklappt, so dass seine Unterseite nach oben weist. Die genaue Abfolge der Entriegelungen und der Bewegungen ist für den vorliegenden Fahrzeugsitz1 in derDE 10 2005 032 382 A1 beschrieben, deren diesbezügliche Offenbarung ausdrücklich einbezogen wird. - Auf einer Fahrzeugsitzseite ist in der Sitzteilstruktur
3 eine – vorliegend die Sitzteilstruktur3 durchdringende – Lagerbuchse17 vorgesehen, mittels derer eine Steuerwelle18 drehbar an der Sitzteilstruktur3 gelagert ist. Die Steuerwelle18 ist parallel zur Achse A ausgerichtet, wodurch sie ein ergänzend benutztes, eigenes Zy linderkoordinatensystem definiert, und im Abstand zur Achse A angeordnet ist. Auf der Steuerwelle18 sitzt drehfest ein Gurtschloss20 , beispielsweise indem die Steuerwelle18 axial neben dem in der Lagerbuchse17 gelagerten, kreiszylindrischen Abschnitt einen eckig profilierten Abschnitt aufweist, auf welchem das Gurtschloss20 mit einer passenden Aufnahme sitzt. Vorliegend ist eine Sicherungsmutter22 auf die Steuerwelle18 geschraubt, mittels welcher das Gurtschloss20 in axialer Richtung gesichert ist. Eine Feder24 spannt die Steuerwelle18 so vor, dass das Gurtschloss20 in der Gebrauchsstellung an einem Anschlag25 der Sitzteilstruktur3 anliegt und sich in einer für den Benutzer zugänglichen Position befindet. Jedoch kann das Gurtschloss20 manuell vom Anschlag25 weg nach vorne geschwenkt werden, beispielsweise zur besseren Ausrichtung auf den angelegten Sicherheitsgurt. - An dem vom Gurtschloss
20 abgewandten Ende weist die Steuerwelle18 einen radial abstehenden Steuernocken26 auf. Der Steuernocken26 hat beispielsweise eine Ankerform. Außerdem ist der Steuernocken25 vorliegend als in sich ausgewuchtete Materialpartie an der Steuerwelle18 angeformt, kann aber auch drehfest aufgesteckt sein. Die symmetrische Form des Steuernockens26 erlaubt eine Verwendung sowohl für einen linken Fahrzeugsitz1 als auch für einen rechten Fahrzeugsitz1 . Der auf dieser Fahrzeugsitzseite angeordnete Lehnenträger8 weist – an seinem unteren Ende – konzentrisch zur Achse A eine Steuerkontur28 auf. Die radial abstehende Steuerkontur28 kann direkt am Lehnenträger8 oder an einem damit fest, oder wenigstens drehfest, verbundenen Bauteil ausgebildet sein. - In der Gebrauchsstellung befindet sich der Steuernocken
26 im Abstand zur Steuerkontur28 . Dies vermeidet auch eine Geräuschbildung. Der dann dem Steuernocken26 nächstgelegene, radial innen gelegene Abschnitt der Steuerkontur28 , welcher aber aus dem vorgenannten Grund vorzugsweise immer vom Steuernocken26 beabstandet ist, ist als erster Abschnitt28a bezeichnet. Beim Übergang von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung schwenkt der Lehnenträger8 nach hinten. Nach einem gewissen Leerweg kommt die Steuerkontur28 in Kontakt mit mit den Steuernocken26 . Diese Kontakstelle ist einem zweiten Abschnitt28b der Steuerkontur28 zugeordnet. Der zweite Abschnitt28b ist so beschaffen, dass er vom ersten Abschnitt28a aus in Schwenkrichtung radial ansteigt mit zu einem dritten Abschnitt28c , welcher radial weiter außen gelegen ist, vorliegend radial weiter ansteigend ist. Mit der weiteren Schwenkbewegung des Lehnenträgers8 beaufschlagt die Steuerkontur28 den Steuernocken26 und damit die Steuerwelle18 mit einem Drehmoment. Die Steuerwelle18 dreht sich, wodurch das Gurtschloss20 gegen die Kraft der Feder24 schwenkt und sich vom Anschlag25 entfernt. Die Kontaktstelle zwischen dem Steuernocken26 und der Steuerkontur28 wandert in den dritten Abschnitt28c . Die Steuerkontur28 und der Steuernocken26 sind so beschaffen, dass das Gurtschloss20 vollständig abgeklappt ist und sich in einer verstauten Position befindet, wenn die Nichtgebrauchsstellung erreicht ist. - Bei der Rückkehr von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung laufen die Bewegungen in umgekehrter Richtung wie beschrieben ab.
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteilstruktur
- 4
- Lehnenstruktur
- 7
- Beschlag
- 8
- Lehnenträger
- 10
- Gelenk
- 12
- Verriegelungsvorrichtung
- 17
- Lagerbuchse
- 18
- Steuerwelle
- 20
- Gurtschloss
- 22
- Sicherungsmutter
- 24
- Feder
- 25
- Anschlag
- 26
- Steuernocken
- 28
- Steuerkontur
- 28a
- erster Abschnitt
- 28b
- zweiter Abschnitt
- 28c
- dritter Abschnitt
- A
- Achse
- S
- Fahrzeugstruktur
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10105282 A1 [0017]
- - DE 10048127 A1 [0017]
- - DE 20302007 U1 [0019]
- - DE 102005032382 A1 [0020]
Claims (10)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, welcher von wenigstens einer für den Sitzgebrauch geeigneten Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung überführbar ist, mit einer Sitzteilstruktur (
3 ), wenigstens einem relativ zur Sitzteilstruktur (3 ) um eine Achse (A) schwenkbaren Lehnenträger (8 ) und wenigstens einem an der Sitzteilstruktur (3 ) beweglich angeordneten Gurtschloss (20 ), welches beim Übergang des Fahrzeugsitzes (1 ) in die Nichtgebrauchsstellung von einer für den Benutzer zugänglichen Position in eine verstaute Position übergeht, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtschloss (20 ) drehfest mit einem Steuernocken (26 ) verbunden ist und dass der Lehnenträger (8 ) eine Steuerkontur (28 ) aufweist, welche beim Schwenken wenigstens zeitweise auf den Steuernocken (20 ) einwirkt, um die Bewegung des Gurtschlosses (20 ) zu steuern. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine an der Sitzteilstruktur (
3 ) drehbar gelagerte Steuerwelle (18 ) vorgesehen ist, auf welcher einerseits das Gurtschloss (20 ) und andererseits der Steuernocken (26 ) drehfest sitzt oder angeformt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerwelle (
18 ) parallel zur Achse (A) ausgerichtet und im Abstand dazu angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuernocken (
26 ) die Form eines Ankers besitzt und/oder ausgewuchtet gelagert ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtschloss (
20 ) gegen einen Anschlag (25 ), welcher ins besondere an der Sitzteilstruktur (3 ) vorgesehen ist, vorgespannt ist, insbesondere mittels einer Feder (24 ), und wenigstens in der Gebrauchsstellung am Anschlag (25 ) anliegt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schwenken des Lehnenträgers (
8 ) in die Nichtgebrauchsstellung die Steuerkontur (28 ) in Kontakt mit dem Steuernocken (26 ) und diesen beim weiteren Schwenken mit einem Drehmoment beaufschlagt, aufgrund dessen sich das Gurtschloss (20 ) bewegt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkontur (
28 ) einen bezüglich der Achse (A) radial innen gelegenen ersten Abschnitt (28a ), welcher vorzugsweise immer vom Steuernocken (26 ) beabstandet ist, einen radial ansteigenden zweiten Abschnitt (28b ), welcher mit dem Steuernocken (26 ) in Kontakt kommt, und einen radial weiter außen gelegenen, vorzugsweise radial weiter ansteigenden, dritten Abschnitt (28c ) aufweist, mit welchem der Steuernocken (26 ) in der verstauten Position des Gurtschlosses (20 ) in Kontakt steht. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lehnenträger (
8 ) mittels eines Beschlags (7 ) an der Sitzteilstruktur (3 ) verriegelbar angelenkt ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lehnenstruktur (
4 ) vorgesehen ist, die vorzugsweise beidseitig mittels eines Gelenks (18 ) am Lehnenträger (8 ) angelenkt und mittels einer Verriegelungsvorrichtung (22 ) mit dem Lehnenträger (8 ) verriegelbar ist, wobei der Fahrzeugsitz (1 ) durch Entriegeln und Schwenken des oder der Lehnenträger (8 ) und/oder der Lehnenstruktur (4 ) von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung überführbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Übergang von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung erst die Lehnenstruktur (
4 ) entriegelt und nach vorne geschwenkt wird und dann der oder die Lehnenträger (8 ) entriegelt und nach hinten geschwenkt wird oder werden, wobei das Gurtschloss (20 ) nach vorne in die verstaute Position geschwenkt wird.
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Legal Events
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