DE2011835C3 - Gleitschutzeinrichtung an einer Druckluftbremse, insbesondere von Eisenbahnen - Google Patents
Gleitschutzeinrichtung an einer Druckluftbremse, insbesondere von EisenbahnenInfo
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- DE2011835C3 DE2011835C3 DE19702011835 DE2011835A DE2011835C3 DE 2011835 C3 DE2011835 C3 DE 2011835C3 DE 19702011835 DE19702011835 DE 19702011835 DE 2011835 A DE2011835 A DE 2011835A DE 2011835 C3 DE2011835 C3 DE 2011835C3
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleitschutzvorrichtung an einer Druckluftbremse, insbesondere von
Eisenbahnen, mit einem Gleitschutzrelais, enthaltend ein Doppelsitzventil, desssn Ventilkörper mit einem 3"
Betätigungskolben verbunden ist, der eine erste, mit einem Verzögerungsgeber verbundene Kammer von
einer zweiten Kammer abgrenzt, welche über eine Empfindlichkeitsdrossel mit der ersten Kammer verbunden
ist und von welcheti Kammern eine direkt mit J->
einem Hilfsluftbehälter verbunden ist
Eine Gleitschutzvorrichtung dieser Art (DT-PS 9 51 878) ging aus von einer älteren Lösung (DT-PS
7 02 652), bei der die zweite Kammer in die Atmosphäre entlüftet wurde, um einen raschen Druckausgleich ·»»
zwischen den beiden Kammern zu erzielen. Diese Lösung hat jedoch einen schwerwiegenden Nachteil.
Durch den Verzögerungsgeber wird beim Gleiten der Räder zuerst die erste Kammer entlüftet, wodurch sich
der Betätigungskolben verschiebt und die Bremse gelöst wird, zugleich wird die zweite Kammer in die
Atmosphäre entlüftet. In beiden Kammern tritt daher eine starke Druckabsenkung ein. Da der Hilfsluftbehälter
über den Gleitschutzregler an die erste Kammer angeschlossen ist, wird verhältnismäßig viel Luft
verbraucht. Dieser Nachteil wurde durch die eingangs zuerst erwähnte Lösung beseitigt, bei der auch ein
Verzögerungsgeber verwendet wird, der auf eine Drehverzögerung der zugeordneten Radachse anspricht
und bei Überschreiten einer zulässigen Drehver- « zögerung der Radachse die erste Kammer entlüftet.
Die dabei entstehende Druckdifferenz in den beiden Kammern des Gleitschutzrelais bewirkt eine Verschiebung
des Betätigungskolbens, und das Doppelsitzventil wird derart betätigt, daß einerseits die Speisung des t>u
Bremszylinders unterbrochen und andererseits der Bremszylinder entlüftet wird.
Damit bei dieser bekannten Gleitschutzeinrichtung das Gleitschutzrelais nochmals ansprechen kann, muß
die in den beiden Kammern entstandene Druckdifferenz 6ϊ
wieder ausgeglichen werden, indem ein im Betätigungskolben angeordneter Schieber durch die Bewegung des
Betätigungskolbens geöffnet wird und eine Verbindung zwischen den beiden Kammern herstellt. Sobald durch
diese Verbindung die Druckdifferenz wieder ausgeglichen ist, kehrt der Betätigungskolben in seine
Ausgangslage zurück und das Doppelsitzventil ist wieder derart betätigt, daß einerseits die Ent'iüftung des
Bremszylinders unterbrochen und andererseits der Bremszylinder wieder gefüllt wird.
Diese weiterentwickelte Gleitschutzeinrichtung hat den Nachteil, daß ein rascher Druckausgleich nicht
möglich ist, und zu viel Zeit vergeht, bis in beiden Kammern wieder der gleiche Druck herrscht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleitschutzeinrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, welche diesen Nachteil nicht mehr aufweist und welche auch bei mehreren schnell aufeinanderfolgenden
Impulsen des Verzögerungsgebers zuverlässig arbeitet
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erste, mit dem Verzögerungsgeber verbundene
Kammer über eine Drosselöffnung mit dem Hilfsluftbehäker verbunden ist, daß der Betätigungskolben mit
einem Führungsteil eines Schleppventils zum Entlüften der zweiten Kammer verbunden ist, wobei der Hub des
Ventilkörpers des Schleppventils kleiner ist als der Hub des Doppelsitzventils.
Ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist im folgenden ausführlich
beschrieben. Die Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer Gleitschutzeinrichtung.
Ein strichpunktiert angedeutetes Gleitschutzventil 1 weist ein Doppelsitzventil 2 auf. Dieses Ventil 2 ist
einerseits über eine Bremsluftleitung 3 mit einem nicht dargestellten Steuerventil verbunden und andererseits
über eine Leitung 4 mit einem Bremszylinder 5. Im Doppelsitzventil 2 befinden sich ein Ventilkörper 6, der
durch eine Feder 7 gegen den einen Sitz 8 des Doppelsitzventils 2 angepreßt wird, so daß die
Bremsluftleitung 3 über die Leitung 4 mit dem Bremszylinder 5 verbunden ist und eine Entlüftungsleitung
9 von der Leitung 4 abgetrennt ist. Am Ventilkörper 6 ist eine Kolbenstange 10 befestigt,
welche mit einem Betätigungskolben 11 verbunden ist. Durch diesen Betätigungsko'ben. 11 werden in einem
Zylinder 12 des Gleitschutzrelais 1 zwei Kammern 13 und 14 voneinander abgegrenzt. Die erste Kammer 13
ist über eine Drosselbohrung 15 und eine Luftleitung 16 mit einem nicht dargestellten Hilfsluftbehälter verbunden.
Ferner ist die erste Kammer 13 über eine Leitung 17 mit einem Verzögerungsgeber 18 verbunden. Dieser
Verzögerungsgeber 18 befindet sich auf der Achse eines Fahrzeugrades 19, welches in üblicher Weise von einem
durch den Bremszylinder 5 betätigbaren Bremsklotz 20 abgebremst werden kann. Die zweite Kammer 14 ist
über eine Drosselbohrung 21 mit der ersten Kammer 13 verbunden. Zum Entlüften der zweiten Kammer 14 ist
ein Schleppventil 23 angeordnet. Dieses Schleppventil 23 weist einen Führungsteil 24 auf, der an der
Kolbenstange 10 des Gleitschutzrelais 1 befestigt ist. In diesem Führungsteil 24 ist ein Ventilkörper 25
verschiebbar geführt und durch eine Feder 26 belastet Im Zylinder 12 ist ein Ventilsitz 27 befestigt, der mit dem
Ventilkörper 25 des Schleppventils 23 zusammenwirkt Sobald sich der Ventilkörper 25 vom Ventilsitz 27 des
Schieppveiiius 23 abhebt, kann Druckluft aus der
zweiten Kammer 14 über eine Drosselbohrung 28 in die Atmosphäre entweichen.
Bei Druckausgleich in den beiden Kammern 13 und 14 liegt einerseits der Ventilkörper 25 auf dem Ventilsitz 27
auf und ist von einem Anschlag am Führungsteil 24 um
den Abstand 52 abgehoben, und andererseits liegt der
Ventilkörper 6 auf dem einen Sitz des Doppelsitzventils 2 auf und ist um einen Abstand s\ vom anderen Ventilsitz
29 des Doppelsitzventils 2 entfernt. Der Abstand s\ ist größer als der Abstand s2. Dies hat zur Folge, daß sich
bei einer Druckabsenkung in der ersten Kammer 13 das Schlep^ventil 23 öffnet, bevor der Ventilkörper 6 auf
dem oberen Sitz 29 des Doppelsitzventils 2 aufliegt. Der Verzögerungsgeber 18 entlüftet in bekannter Weise
beim Öberschreiien einer zulässigen Drehverzögerung der Radachse die erste Kammer 13.
Die Wirkungsweise der beschrieben Gleitschutzvorrichtung ist wie folgt:
Solange der Verzögerungsgeber 18 nicht anspricht, befindet sich der Ventilkörper 6 des Doppelsitzventils 2
in der dargestellten Lage, und aus der Bremsleitung 3 kann beim Bremsen Druckluft in den Bremszylinder 5
gelangen. Beim Lösen der Bremse strömt die Luft aus dem Bremszylinder 5 durch die Bremsleitung 3 und das
nicht dargestellte Steuerventil in die Atmosphäre.
Überschreitet die Achsverzögerung beim Bremsen infolge schlechten Schienenzustandes einen bestimmten
Wert, so wird der Verzögerungsgeber 18 ansprechen, und die erste Kammer 13 des Gleitschutzrelais 1 wird
über die Leitung 17 in die Atmosphäre entlüftet. Es entsteht eine Druckdifferenz in den beiden Kammern 13
835
und 14, da einerseits wegen der Drosselbohrung 15 aus dem Hilfsluftbehälter nur langsam Luft in die erste
Kammer 13 gelangen kann, andererseits verhindert die Drosselbohrung 21 einen schnellen Druckausgleich
■"> zwischen den beiden Kammern 13 und 14. Somit verschiebt sich der Betätigungskolben 11 derart, daß der
Ventilkörper 6 des Doppelsitzventils 2 von seinem Sitz 8 abgehoben wird und der Bremszylinder 5 über die
Leitungen 4 und 9 rasch in die Atmosphäre entlüftet
ι» wird. Da der Ventilkörper 6 nun auf dem Ventilsitz 29 aufliegt, wird die Zufuhr von Druckluft zum Bremszylinder
5 unterbrochen.
Da — wie oben ausgeführt — der Abstand S1 des
Doppelsitzventils 2 größer ist als der Abstand s2 im
ii Schleppventil 23, so wird der Ventilkörper 25 vom
Ventilsitz 27 abgehoben und die zweite Kammer 14 ebenfalls entlüftet, wodurch sich der Betätigungskolben
11 in seine Ausgangslage zurückbewegt. Durch die Wahl der Querschnitte der Nachspeisebohrung 15
sowie der Auslaßbohrung 28 und der Empfindlichkeitsbohrung 21 kann diese Bewegung des Betätigungskolbens
11 in seine Ausgangslage zeitlich gesteuert werden, sobald der Verzögerungsgeber 18 das Ausströmen von
Luft aus der Leitung 17 in die Atmosphäre wieder
>-> unterbrochen hat, d. h. wenn die Achsverzögerung
wieder kleiner als der Ansprechwert geworden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Gleitschutzvorrichtung an einer Dn ftbremse, insbesondere von Eisenbahnen, mit .nem Gfeit- ' schutzrelais, enthaltend ein Doppelsitzventil, dessen Ventilkörper mit einem Betätigungskolben verbunden ist, der eine erste, mit einem Verzögerungsgeber verbundene Kammer von einer zweiten Kammer abgrenzt, welche über eine Empfindlichkeitsdrossel tu mit der ersten Kammer verbunden ist, und von v/elchen Kammern eine direkt mit einem Hilfsluftbehälter verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die erste, mit deni Verzögerungsgeber (18) verbundene Kammer (13) über eine Drosselöffnung ·"> (15) mit dem Hilfsluftbehälter verbunden ist, daß der Betätigungskolben (11) mit einem Führungsteil eines Schleppventils (23) zum Entlüften der zweiten Kammer (14) verbunden ist, wobei der Hub (s\ -S2) des Ventilkörpers (25) des Schleppventils (23) kleiner ist, als der Hub (s\) des Ventilkörpers (6) des Doppelsitzventils (2).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH456469A CH504986A (de) | 1969-03-26 | 1969-03-26 | Gleitschutzvorrichtung an einer Druckluftbremse |
CH456469 | 1969-03-26 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2011835A1 DE2011835A1 (de) | 1970-10-01 |
DE2011835C3 true DE2011835C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
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