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Anordnung bei hydraulisch angetriebenen Löffelbaggern Vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung bei hydraulisch angetriebenen Löffelbaggern
und der Hauptzweck der Erfindung ist die Beschaffung einer neuen Type Löffeleinrichtung
für derartige Geräte, wobei es möglich wird, an ein Ubliches Gerät mit Hochlöffeleinrichtung
auf sehr einfache Weise eine Tieflöffeleinrichtung zu montieren.
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Es ist bereits bekannt kombinierte Löffeleinrichtungen zu verwenden,
die auf die Weise wirken, dass die Tieflöffeleinrichtung als.Gtundeinrichtung verwendet
wird und der Löffelstiel für die Herstellung einer Hochlöffeleinrichtung gedreht
wird. Es sind auch bereits Bagger bekannt, die mit einem drehbaren Ausleger ausgerüstet
sind,
wobei man die Löffeleinrichtung des Gerätes durch Drehen des Auslegers um 1800 von
Hochlöffel auf Tieflöftel oder umgekehrt ändert, Diese verschiedenen bekannte Verfahren
und Einrichtungen haben sich jedoch als wenig wirksam gezeigt.
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Somit umfasst die Erfindung eine Löffeleinrichtung, die mit sehr
einfachen Anderungen gleich wirksam als Hochloffeleinrichtung und als Tieflöffeleinrichtung
verwendet werden kann. Dazu komint noch, dass die Erfindung auf einem neuen System
beruht, welches grossere Bewegungsmöglichkeiten der Löffelarme bietet als für die
bekannten Geräte üblich ist.
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Es werden zwei sehr wichtige Vorteile bei der Verwendung der hier
beschriebenen Einrichtung erreicht. Der eine besteht darin, dass dem Gerät eine
lange Reichweite gegeben werden kann ohne dadurch Hubkräfte zu verlieren. Dies ist
ein ausserordentlich wichtiges Merkmal, weil man sehr oft das Bedürfnis hat, eine
grosse Schnittlänge zu erreichen, das heisst verhältnismässig weit vom Gerät anzusetzen,
zum Beispiel beim Ausgraben von Wohnsitzen oder ähnlichem. Ein zweiter wichtiger
Vorteil bei der erfindungsgemässen Einrichtung besteht darin, dass man eine sehr
grosse horizontale Grabweite.erreichen kann. Dies ist von besonderer Bedeutung beim
Tiefgraben. Beim Ausgraben einer tiefen Gruft und gleichzeitigem Einlegen von Rohren,
bedeutet dies, dass man einen langgestreckten Abschnitt der Gruft ausgraben und
dann mehrere Rohre mit dem Gerät einlegen kann, ohne das Gerät dabei versetzen zu
müssen.
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Die obengenannten Zwecke und Vorteile werden mit einem hydraulischen
Bagger erreicht, der sowohl mit Hochlöffeleinrichtung als auch mit Tieflöffeleinrichtung
verwendet werden kann und erfindass dungsgemäss sich dadurch auszeichnet, die Norraleinrichtung
des Gerätes für beide Arbeitsweisen einen zweiteiligen Ausleger umfasst, welcher
aus einem inneren Ausleger und einem äusseren Hubausleger besteht mit getrennten
Arbeitszylindern, die auf bekannter Weise am Oberwagen befestigt sind und zwar mit
oder hauptsächlich mit derselben Schwenkachse, wobei die Hochlöffeleinrichtung bezw.
die Tieflöffeleinrichtung mit Löffelarm und Arbeitszylinder abwechselnd an dieselben
Punkte am äusseren Ende des Hubauslegers angeschlossen werden.
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Die Erfindung soll im folgenden näher beschrieben werden unter Hinweisung
auf die Zeichnungen, wobei Fig. 1 rein schematisch
ein Baggergerät
gemäss der Erfindung als Hochlöffelbagger eingerichtet zeigt, Fig. 2 zeigt dasselbe
Gerät eingerichtet als Tieflöffelbagger und Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform
des Anschlusses für die verschiedenen Einrichtungen.
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Es soll zuerst bemerkt werden, dass bei dem Bagger gemäss Fig. 1
und 2, die Führerkabine, Antrieb oder andere für die Erfindung wesentliche Ausrüstung
nicht gezeigt ist.
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Der Unterwagen oder Unterrahmen 1 des Gerätes ist auf vier Hädern
2 festmontiert. Der Oberwagen oder Oberrahmen 3 kann mittels eines hydraulischen
Motors oder ähnlichem kontinuierlich in der Horizontalebene im Verhältnis zum Unterwagen
1 über ein Getriebe 4 gedreht werden. Auf dem Oberwagen 3 des Gerätes ist ein zweiteiliger
Ausleger oder Hubarm montiert welcher in der Vertikalebene schwenkbar ist. Das eine
Ende 5a des inneren Auslegers 5 ist am Oberxvagen 3 schwenkbar befestigt und kann
mittels eines Arbeitszylinders 6 in der Vertikalebene hin und her geschwenkt werden.
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Der Arbeitszylinder 6 ist am einen Ende 6a am Oberwagen 3 schwenkbar
befestigt und am anderen Ende 6b am inneren Ausleger 5 befestigt. Der äussere Ausleger
oder Hubarm 7 ist an dem inneren Ausleger 5 am Punkt 5b schwenkbar befestigt und
kann in der Vertikalebene mittels des Arbeitszylinders 8 geschwenkt werden. Der
Arbeits-Zylinder 8 ist am einen Ende 8a am Oberwagen 3 schwenkbar befestigt und
am anderen Ende 8b am Hubarm 7.
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Der Löffelstiel der Tieflöffeleinrichtung ist am Hubausleger 7 am
Punkt 9a schwenkbar befestigt und kann mittels des Arbeitszylinder 10 in der Vertikalebene
geschwenkt werden. Der Arbeitszylinder 10 ist ebenfalls an beiden Enden an den Punkten
7a bezw. 9b schwenkbar befestigt. Am äusseren Ende des Löffelstiels 9. ist ein Löffel
11 mit zugehörigem Arbeitszylinder 12 schwenkbar montiert.
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Auf Fig. 1 ist mit vollen Linien eine ausgestreckte Stellung der
Baggereinrichtung und mit unterbrochenen Linien eine eingezogene Stellung oder llubstelluna
der Einrichtung gezeigt, wobei die letztyenallnte Darstellung für bessere Übersicht
durch Auslassen der Arbeitszylinder vereinfacht wurde. Ftir beide Stellungen des
Gerätes sind dieselben Hinweisungszahlen verwendet worden, jedoch im letzten
Falle
mit Markierung.
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Die Wirkungsweise'der Löffeleinrichtung gemäss der Erfindung ist
deutlich aus Fig0 1 ersichtlich. Die Wirkungsweise ist im Prinzip wie ein menschlicher
Arm, wobei man den Punkt 5b als des Ellbogenglied und den Punkt 9a als das Handgelenk
betrachten kann.
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Bei Grabarbeit am weitesten vom Gerät entfernt, wird der Festpunkt
5b für den Hubausleger 7 mittels des inneren Auslegers 5 und des Arbeitszylinders
6 ganz nach vorn verschoben. Je nach dem wie die Grabarbeit fortschreitet, wird
der Hubausleger nach hinten gezogen bis der innere Ausleger 5 in die mit 5t bezeichnete
hinterste Stellung gekommen ist.
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Auf diese Weise erhält das Gerät eine grosse Reichweite oder Grabweite
und kann über ein grosses Gebiet arbeiten ohne versetzt werden zu müssen. Auch bei
grosser Tiefe kann ein Gerät mit der hier beschriebenen Einrichtung versehen, eine
verhältnismässig weite horizontale Ausgrabearbeit ohne Versetzung ausführen.
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Ein Nachteil dem man meistens begegnet wenn die Reichweite gesteigert
werden soll, ist dass die Hubkraft fast proportional mit der Steigerung der Reichweite
abnimmt. Dieser Nachteil ist mit der Einrichtung gemäss der Erfindung vermieden.
Für den Fall, dass die Last in der Wirklichkeit für das Gerät zu schwer zu heben
werden sollte, wenn der Hubausleger 7 sich in der äussersten Stellung befindet,
zieht man diesen nach innen gegen das Gerät mittels des inneren Auslegers 5 und
des zugehörigen Arbeitszylinders 6, sodass die Kraft des Arbeitszylinders 8 ein
gesteigertes Moment um die Achse 5b des Hubauslegers 7 bekommt. Es soll hier bemerkt
werden, dass in dem Fall dass dieser Punkt oder die Achse 5b fest ist, kann die
Hubkraft des Gerätes derart klein werden, dass das Gerät nahezu unbrauchbar wird.
Durch die Verwendung eines Löffelarmes in Verbindung mit dem zweiteiligen Ausleger
gemäss der Erfindung und wenn in der äussersten Stellung gegraben wird, kann die
Last und damit der Schwenkpunkt 5b in der beschriebenen Weise nach hinten gezogen
werden und dies kann dadurch automatisch gemacht werden, dass beide Arbeitszylinder
6 und 8 gleichzeitig unter Druck gesetzt werden. Wenn dann der Zylinder 8 in die
günstigste Stellung kommt, wird die Last gehoben.
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Es wird Fachleuten auf diesem Gebiet ohne weiteres klar sein, dass
die weite horizontale Arbeitsmöglichkeit, die mit der
Einrichtung
gemäss der Erfindung erreicht wird, einen bedeutenden Vorteil mit sich führt. Bei
den; bisher bekannten. Geraten: kann der Schwenkpunkt 9a nicht horizontal ver-setzt
werden und es ist deshalb nur die pendelnde Bewegung des Löffelarmes 9, die für
Horizontalarbeit ausgenützt werden kann.
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Wenn das Gerät als Hochlöffeleinrichtung oder als Ladegerät verwendet
werden soll, wie auf Fig: 2 gezeigt, ist es nur erforderlich den Löffelarm 9. auf
Fig. 1 gegen den Hochlöffel 13 auf Fig. 2 auszuwechseln. Dies wird sehr eifach dadurch
ausgeführt, dass die zwei Befestigungspunkte 9a und 9b für beide Einrichtungen dieselben
sind u nd zwar passen sie sowohl für den Tieflöffelarm 9 als auch fur den Hochlöffel
13.
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Als eine Alternative kann ein Austauscharm 14, wie auf Fig.
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3 gezeigt, verwendet werden, wobei in diesem Falle die Befestigungspunkte
9a und 9 c beim Austausch der Einrichtungen berührt werden.
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Die am Hubausleger 7 angeordnete Druckleitung (nicht gezeigte für
die Speisung. des Arbeitszylinders 12 an der Tieflöffeleinrichtung wird ausgeschaltet
und mit einem Sperrventil oder Pfropfen versehen ver um beim Austausch der Einrichtungen
Druckmittelverluste zu/hindern.
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Es wird aus der obigen Beschreibung hervorgehen, dass mittels der
Einrichtung gemäss der Erfindung, kann ein. und da-sselbe Gerät mit ein und derselben
Haupteinrichtung für zwei Zwecke verwendet werden ohne Beschaffung besonderer oder
kostspieliger Ausrüstung wie es der Fall ist bei den bisher bekannten Geräten, und
trotzdem kann die Arbeit mit grösserer Grabweite bezw. Aktionsradius als bei den
bisher bekannten Maschinen ausgeführt werden-, insbesondere in. Bezugauf Tieflöffelarbeit.