DE2008804B2 - Vorrichtung zum schwebendfuehren von bandmaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schwebendführen von Bandmaterial mittels eines gasförmigen Stützmediums, mit einer Blaskastenanordnung, in deren dem Bandmaterial zugeordneter Oberfläche wenigstens zwei in Bewegungsrichtung des Bandmaterials im Absland voneinander angeordnete, aufeinander zu gerichtete Stützmedienströme erzeugende Ausblasschlitze angeordnet sind, zwischen denen eine zur Bahn des Bandmaterials parallele Platte vorgesehen ist.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (CH-PS 35 115) haben die jeweils paarweise ober- und unterhalb des Bandmaterials angeordneten Blaskästen Ausblasschlitze, die in Richtung auf das Bandmaterial zu konvergierend angeordnet und düsenartig verengt sind. Es entstehen dadurch zwei durch die Düsenform der Schlitze beschleunigte Stützmedienströme, die sich etwa in der Mitte jeder Blaskastenanordnung ober- bzw. unterhalb des Bandmaterials treffen. Das Bandmaterial wird daher nur in der Mitte jeder Blaskastenanordnung und dort durch schräg auftreffende Stützmedienströme abgestützt. Es hat sich gezeigt, daß ein ruhiges Schwebendführen eines Bandmaterials ohne Gefahr eines Berührens der Blaskastenanordnungen auf diese Weise nicht zu erzielen ist, und zwar auch dann nicht, wenn zwischen den Blaskastenanordnungen noch Stützanordnungen vorgesehen sind, bei denen das gasförmige Stützmaterial aus Ausblasöffnungen senk

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recht auf das Bandmaterial geblasen wird.

Es ist ferner eine Vorrichtung zum Schwebendführen von Bandmaterial bekannt (GB-PS 10 00 699), bei der Blaskästen mit Ausblasschlitzen vorgesehen sind, die unter Ausnutzung des Coanda-Effekts voneinander weg und unter sehr flachen Winkel zum Bandmaterial gerichtete Stützmedieiiströme erzeugen. Eine zwischen den Ausblasschlitzen angeordnete Abdeckplatte enthält weitere Ausblasöffnungen, aus denen Stützmedium ίο senkrecht zum Bandmaterial ausgestoßen wird. Voneinander weg gerichtete Stützmedienströme ergeben trotz Anordnung zusätzlicher Ausblasöffnungen im Zenttrum des Blaskastens keine ausreichend stabile Stützkraft, um ein Flattern des Bandmaterials und eine Berührung zwischen Bandmaterial und Blaskästen zuverlässig zu vermeiden.

Aus der US-PS 20 52 869 ist grundsätzlich der sog. Coanda-Effekt bekannt. Dieser besteht darin, daß aus einer öffnung ausströmendes Gas gegenüber dem geraden Strahlaustritt seitlich abgelenkt werden kann, wenn auf der betreffenden Seite die Öffnungswand verlängert ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schwebendführen von Bandmaterial der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der das Bandmateral sauber geführt und eine Berührung zwischen Bandmaterial und Blaskastenanordnungen mit Sicherheit vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausblasschlitze zum Erzielen eines Coanda-Effekts an den jeweils inneren Rändern durch senkrecht zur Bahn des Bandmaterial verlaufende, über Ausrundungen in die Platte übergehende Randabschnitte der näher bei der Bahn als die Ausblasschlitze liegenden Platte begrenzt sind und daß in der Platte zwischen den Ausblasschlitzen weitere Ausblasöffnungen angeordnet sind.

Die enindungsgemäße Vorrichtung macht sich den Coanda-Effekt zunutze. Durch die Anordnung der Platte näher an der Bahn als die Ausblasschlitze und die Verlängerung der jeweils inneren Wände der Ausblasschlitze durch abgewinkelte Randabschnitte der Platte entstehen senkrecht zur Bahn des Bandmaterials gerichtete Coanda-Ausblasöffnungen. Die aus diesen austretenden Stützmedienströme wsrden zum Teil aufeinander zu in eine zur Ebene des Bandmaterials parallele Ebene umgelenkt. Sie treffen im Mittelbereich der Platte auf die aus den zusätzlichen Düsenöffnungen austretenden Stützmittelströme. Hierdurch entsteht in der Mitte jeder Blaskastenanordnung ein kräftiger zentraler Stützmedier.strom, der im wesentlichen quer zum Bandmaterial verläuft und dieses stabil abstützt. Der verbleibende Teil der aus den Coanda-Ausblasöffnungen austretenden Stützmedienströme fließt direkt gegen das Bandmaterial, so daß dieses in den beiderseitigen Randbereichen der Blaskästen zusätzlich abgestützt wird. Wie die Praxis gezeigt hat, ergibt sich dadurch eine sehr saubere und stabile Schwebendführung des Bandmaterials. Dieses kommt nicht mit den Blaskästen in Berührung, so daß ein Verschmieren frischer Druckfarbe ausgeschlossen ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann gleichzeitig mit dem Schwebendführen auch gut getrocknet werden. Das Auftreffen von zum Trocknen geeigneten Stützmedienströmen an drei verschiedenen Stellen im Bereich jeder Blaskastenanordnung ergibt einen sehr guten Trocknungseffekt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der

Zeichnung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Blaskastenanordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig.2 eine schematische Schnitiansicht einer Gesamtvorrichtung nach der Erfindung, und

F i g. 3 — 6 verschiedene Ausbildungen der zentralen Ausblasöffnungen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich zum Schwebendführen von Bandmaterial beliebiger Art. Dieses kann zugleich getrocknet und/oder nachbi handelt werden. Beispielsweise kann die Erfindung auf gedrucktes oder beschichtetes Papier, Tuch, Metallblech oder Bandstahl angewandt werden. Als gasförmiges Stützmedium kommen verschiedenste Gase in Frage. Bei der nachfolgenden Beschreibung sei als Beispiel im Offsetverfahren bedrucktes Papier als Bandmaterial und heiße Luft als Stützmedium angenommen.

Ir. Fig. 1 ist mit 9 eine Papierbahn bezeichnet, die, in der Zeichnung nach rechts oder links, zwischen zwei Blaskästen t durchläuft, jeder Blaskasten J ersireckl sich quer über die Breite der gesamten Papierbahn. Der die Papierbahn enthaltende Raum kann an den Stirnflächen abgedichtet sein.

Jeder Blaskasten weist an seiner der Bahn 9 zugewandten Seite ein Paar von Ausblasschlitzen 3, 4 auf, die in Durchlaufrichtung der Papierbahn im Abstand voneinander angeordnet sind und quer zur Bahn durchlaufen. Zwischen den Ausblasschlitzen 3, 4 befindet sich eine Platte 2, die näher an der Bahn 9 liegt als die Austrittsebene der beiden Ausblasschlitze 3, 4. Die quer zur Bahn 9 verlaufenden Ränder der Platte 2 sind von der Bahn 9 weg abgewinkelt, so daß senkrecht zur Bahn des Bandmaterials 9 verlaufende Randabschnitte 2' entstehen. Die Randabschnitte 2' sind an die Platte 2 über Ausrundungen 2" angeschlossen. Die Randabschnitte 2' begrenzen die Ausblasschlitze 3,4 an deren jeweiligen Innenseite und setzen deren Innenwände in Richtung auf das Bandmaterial 9 fort.

Im Zentrum der Platten 2 ist eine Reihe von Ausblasöffnungen 12 vorgesehen, die sich quer über die Breite des Bandmaterials 9 erstreckt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 3 handelt es sich um eine einfache Lochreihe. Es kann aber auch eine Mehrfachlochreihe 12a gemäß Fig.4, eine Schlitzreihe 126 gemäß F i g. 5 oder eine Mehrfach-Schlitzreihe 12c gemäß F i g. 6 vorgesehen sein. Bei dem gekennzeichneten Ausführungsbeispiel ist der obere Blaskasten 1 breiter als der untere und entsprechend ist der Abstand zwischen den oberen Ausblasschlitzen größer als der zwischen den unteren. Gemäß Fig.2 sind in einem Gehäuse 19 jeweils breitere und schmalere Blaskästen einander paarweise gegenüberliegend angeordnet. Es können jedoch auch Blaskästen gleicher Breite ober- und unterhalb des Bandmaterials 9 verwendet werden.

Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:

Den Blaskästen 1 wird heiße Trockenluft unter Überdruck zugeführt. Sie strömt aus den Ausblasschlitzen 3,4 sowie den zentralen Ausblasöffnungen 12 bzw. 12a bzw. 126 bzw. 12c in der in Fig. 1 und 2 durch Pfeile angedeuteten Weise aus. Die Hauptluftströme fließen durch die Ausblasschlitze 3, 4 zunächst in Richtung senkrecht zur Ebene des Bandmaterials 9. Dort, wo sie die Ebene der Platte 2 erreichen, wird ein Tei¹ der Blasströme durch den Coanda-Effekt in Richtung auf die Mitte der Platte abgelenkt. Der Coanda-Effekt ergibt sich dadurch, daß die Randabschn'tte 2' die seitliche Begrenzung der Ausblasschlitze 3, 4 auf deren jeweils inneren Seiten über die eigentliche Schlitzebene hinaus verlängern. Ein Teil der Luftströme bleibt über die ausgerundete Abwinkelung hinweg an der Platte »haften«. Die so entstehenden Coanda-Luftströme saugen aus dem freien Raum noch zusätzlich Luft mit ein und treffen sich im Bereich der zentralen Ausblasöffnungen 12. Dort vereinigen sie sich mit den Luftströmen, die aus den zentralen Ausblasöffnungen 12 kommen und bilden einen im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Bandmaterials 9 strömenden Stütz- und Trockenluftstrom. Der jeweils restliche Teil der aus den Ausblasschlitzen 3, 4 austretenden Ströme fließt unmittelbar und im wesentlichen senkrecht gegen das Bandmaterial 9, so daß dieses im Bereich jeder Blaskastenanordnung auf jeder Seite von drei Luftströmen gestützt, geführt und getrocknet wird.

Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel wird dem Bandmaterial 9 durch die unterschiedliche Breite der ober- und unterhalb jeweils angeordneten Blaskästen eine Wellung 11 aufgezwungen, die eine besonders stabile Führung ergibt. Diese Wellung 11 ist aber nicht unbedingt für eine gute Führung erforderlich.

Die Stützluft strömt durch die Zwischenräume 20 zwischen den Blaskästen 1 wieder ab.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, den Abstand zwischen dem Bandmaterial und der Oberfläche der Blaskästen größer zu wählen als bisher. Dadurch wird die Gefahr einer Berührung zwischen Bandmaterial und Blaskästen praktisch völlig ausgeschaltet.

Folgende Abmessungen haben sich als zweckmäßig erwiesen:

Gesam'.breite des geschlossenen Raumes jedes Blaskastens 1:101,6 mm

Gesamtbreite jeder Platte 2:88,9 mm

Radius des Überganges zwischen Randabschnilten 2' und Platte 2 = 3,18 mm

Abstand zwischen Bandmaterial und Platte: 9. 53 mm

Weite der Ausblasschlitze 3,4:12,7 mm

Breite des Bereiches oberhalb der Platte 2. in welchem ein Überdruck herrscht: 76,2 mm.

Wenn unterschiedlich breite Platten 2 verwendet werden, kann die Breite der einen 89 mm und die der anderen 64 mm sein.

Der Durchmesser der Ausblasöffnungen 12 kann zwischen 1,27 und 1,78 mm liegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Schwebendführen von Bandmaterial mittels eines gasförmigen Stützmediums, mit einer Blaskastenanordnung, in deren dem Bandmaterial zugeordneter Oberfläche wenigstens zwei in Bewegungsrichtung des Bandmaterials im Abstand voneinander angeordnete, aufeinander zu gerichtete Stützmedienströme erzeugende Ausblasschlitze angeordnet sind, zwischen denen eine zur Bahn des Bandmaterials parallele Platte vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasschlitze (3,4) zum Erzielen eines Coanda-Effekls an den jeweils inneren Rändern durch senkrecht zur Bahn des Bandmaterials (9) verlaufende, über Ausrundungen (2") in die Platte (2) übergehende Randabschnitte (2') der näher bei der Bahn als die Ausbfasschlitze liegenden Platie begrenzt sind und daß in der Platte zwischen den Ausblasschlitzen weitere Ausblasöffnungen (12) angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Biaskastenanordnungen (1) ober- und unterhalb des Bandmaterials (9) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände zusammengehöriger Ausblasschlitze (3, 4) ober- und unterhalb des Bandmaterials (9) verschieden groß sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ober- und unterhalb des Bandmaterials (9) Ausblasschlitze (3, 4) mit größerem und kleinerem Abstand so miteinander abwechseln, daß jeweils ein Ausblasschlitzpaar mit größerem einem Ausblasschlitzpaar mit kleinerem Abstand gegenüberliegl.