DE2008402C3 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Verbundanker aus Stahl für eine Mehrschichtenbetonplatte für Fassaden, bei der zwischen zwei mit Baustahlmatten bewehrten Betonschichten eine Isolierschicht angeordnet ist, bestehend aus einem die Isolierschicht durchdringenden Verbindungsieil und daran angebrachten Verankerungseinrichtungen zur Verankerung in den mittels Baustahlmatten bewehrten Betonschichten.

Bei den bekannten Verbundankern dieser Art ist das Verbindungsteil ein U-förmig oder auch M-förmig gebogener Draht oder Betonstahlabschnitt (DE-GM 19 54 165 und 66 02 045). Die Verankerungseinrichtungen sind davon als Augen, ösen oder Klammern abgebogen und unmittelbar oder unter Beifügung von zusätzlichen Verankerungsstäben aus Betonstahlabschnitten an Baustahlmatten der Betonschichten anschließbar. Solche Verbundanker haben sich zwar bewährt, sind jedoch insbesondere in statischer und in montagetechnischer Hinsicht verbesseningsfähig. Dabei muß berücksichtigt werden, daß Fassadenplatten im allgemeinen vor einem Bauwerk aufgehängt werden, so daß die Verbundanker sehr erhebliche Scherkräfte erfahren und diese zwischen den beiden Betonschichten zu übertragen sowie in die Betonschichten einzuleiten haben. Bei den bekannten Verbundankern sind infolge der Herstellung aus Draht die bei der Aufnahme dieser Beanspruchungen auftretenden Flächenpressungen nachteilig groß. Die Montage ist aufwendig, zumal in der Isolierschicht zum Durchstecken des Verbindungsteils zunächst besondere Ausnehmungen angebracht werden müssen. Darüber hinaus ist auch der Anschluß an die Baustahlmatten der Betonschichten nicht immer einfach. Insbesondere stört bei der Ausführungsform mit M- oder ähnlich geformtem Verbindungsteil, daß Temperaturwechselbeanspruchungen mit beachtlichen Temperaturdifferenzen zwischen den Betonschichten erhebliche und vorzeitige Zerstörungen der Verankerung durch hohe Flächenpressung auslösen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verbundanker der eingangs beschriebenen Art in statischer Hinsicht, insbesondere in bezug auf die Aufnahme von Temperaturwechselbeanspruchungen, zu verbessern und darüber hinaus die Montierbarkeit zu erleichtern.

Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Verbindungsteil als Hülse ausgeführt ist und die Verankerungseinrichtung mehrere jeweils längs des oberen und unteren Randes der Hülse angeordnete Lochreihen und in gegenüberliegende Löcher einschiebbare Verankerungsstäbe aufweist, mit denen Stäbe der zugeordneten Baustahlmatten über- und unterfaßbar sind.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile resultieren aus der Tatsache, daß bei erfindungsgemäßen Verbundankern die beanspruchungsbedingten Flächenpressungen verhältnismäßig klein sind, da die Hülsen gegenüber Drähten oder Betonstahlstäben wesentlich größeren Durchmesser und größere Oberflächen aufweisen. Auch Temperaturwechselbeanspruchungen werden ohne weiteres aufgenommen, zumal die Wärmedehnungen von Beton einerseits und Stahl andererseits im wesentlichen übereinstimmen. Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Betonschichten führen zu keinerlei Nachteilen, da das als Hülse ausgeführte Verbindungsteil ausgleichend wirkt und die durch die beschriebenen Temperaturdifferenzen auftretenden Beanspruchungen ohne weiteres aufnimmt. Die üblichen statischen Beanspruchungen, insbesondere auch Scherbeanspruchungen, können ohne Nachteil solchen Temperaturbeanspruchungen überlagert werden. Infolge der verhältnismäßig großen Oberfläche ist der Verbund zwischen dem Verbundanker und den Betonschichten auch ohne besondere Verankerungseinrichtungen bereits erheblich. Im übrigen bedingt die beschriebene Gestaltung der Verankerungseinrichtung, daß die Beanspruchungen unmittelbar in die Baustahlmatten der Betonschichten einfließen und dadurch verteilt werden. Der Verbund wird darüber hinaus

so torsionssteif. Immer erstreckt sich bei einem erfindungsgemäßen Verbundanker die Achse der Hülse senkrecht zur Ebene der Mehrschichtenbetonplatte, in welche die Verbundanker eingebaut werden. Dabei hat die Hülse in der Ebene der Mehrschichtenbetonplatte gar keine oder kaum eine bevorzugte Richtung. Sie nimmt daher auch alle Beanspruchungen auf, wenn die Mehrschichtenbetonplatte bei der Montage in ihrer Ebene gedreht wird.

Die Verankerungseinrichtung kann zusätzlich längs des Randes der Hülse ausgeschnittene und abgebogene Lappen besitzen. Vorteilhafterweise ist die Hülse als Rohrabschnitt mit kreisförmigem oder rechteckigem Querschnitt ausgeführt. Sie kann auch konisch gestaltet sein, wobei die Konizität zur Verankerung beiträgt. Besonders günstig liegen in statischer Hinsicht bei allen auftretenden Beanspruchungen die Verhältnisse, wenn die Hülse einen Durchmesser besitzt, der mindestens der Dicke einer Stahlbetonschicht der Mehrschichtenbetonplatte entspricht.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung erläutert Es zeigen

F i g. 1 einen Ausschnitt aus einer Mehr >chichtenbetonplatte mit einem Verbundanker nach der Erfindung, wobei der Verbundanker gegenüber dep übrigen Teilen der Mehrschichtenbetonplatte mit verhältnismäßig dicken Strichen gezeichnet worden ist,

F i g. 2 die Draufsicht aus Richtung des Pfeiles A ?uf den Verbuirianker nach Fig. 1, wobei der Beton der vorderen Stahlbetonplatte teilweise weggebrochen ist,

Fig.3 einen Schnitt in Richtung B-B durch den Verbundanker nach F i g. 1 und

F i g. 4, 5 und 6 in einer gegenüber den F i g. 1 bis 3 vergrößerten Darstellung und perspektivisch verschiedene Ausführungsformen der Hülse von Verbundankern.

Die in den Figuren dargestellten Verbundanker sind für Fassadenplatten in Form von MehrschicLtenstahlbetonplatten, bei denen zwischen zwei mit Baustahlmatten 6 bewehrten Betonschichten 1 und 3 eine Isolierschicht 2 aus Kunstharzschaum oder dergleichen angeordnet ist, bestimmt. Sie bestehen aus einem die Isolierschicht 2 durchdringenden Verbindungsteil und daran angebrachten Verankerungseinrichtungen 5 zur Verankerung in den mittels Baustahlmatten 6 bewehrten Betonschichten 1 und 3. Das Verbindungsteil ist als Hülse 4 ausgeführt. In den Fig. 1 bis 4 ist die Hülse 4 als Rohrabschnitt mit kreisförmigem Querschnitt, bei der Ausführungsform nach F i g. 5 mit quadratischem Querschnitt und in Fig.6 konisch dargestellt Sie besteht aus Stahl. Sie kann auch aus Bleck gebogen sein. Die Verankerungseinrichtungen 5 sind in der

ίο Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 ausschließlich als längs des zugeordneten Randes angeordnete Lochreihen mit gegeneinander versetzten Löchern gestaltet Durch gegenüberliegende Löcher können Verankerungsstäbe 7 in Form von Betonstahlabschnitten hindurchgeschoben werden. Sie unterfassen und überfassen die Stäbe der Baustahlmatten 6. Zusätzlich za solchen Lochreihen können längs der Ränder ausgeschnittene und abgebogene Lappen als Verankerungseinrichtungen 5 vorgesehen sein (F i g. 4).

Aus der Fig. 1 entnimmt man, daß der Durchmesser der Hülse 4 im wesentlichen übereinstimmt mit der Dicke der Betonschicht 1. Im Innern der Hülse 4 befindet sich ein Isolierstopfen 8, der aus der Isolierschicht 2 ausgestanzt ist.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Verbundanker aus Stahl für eine Mehrschichtenbetonplatte für Fassaden, bei der zwischen zwei mit Baustahlmatten bewehrten Betonschichten eine Isolierschicht angeordnet ist, bestehend aus einem die Isolierschicht durchdringenden Verbindungsteil und daran angebrachten Verankerungseinrichtungen zur Verankerung in den mittels Baustahlmatten bewehrten Betonschichten, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil als Hülse (4) ausgeführt ist und die Verankerungseinrichtung (5) mehrere jeweils längs des oberen und unteren Randes der Hülse (4) angeordnete Lochreihen und in gegenüberliegende Löcher einschiebbare Verankerungsstäbe (7) aufweist, mit denen Stäbe der zugeordneten Baustahlmatten (6) über- und unterfaßbar sind.

2. Verbundanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungseinrichtung (5) zusätzlich längs des Randes der Hülse (4) ausgeschnittene und abgebogene Lappen aufweist.

3. Verbundanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) als Rohrabschnitt mit kreisförmigem oder rechteckigem Querschnitt ausgeführt ist.

4. Verbundanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) konisch gestaltet ist.

5. Verbundanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) einen Durchmesser aufweist, der mindestens der Dicke einer Stahlbetonschicht der Mehrschichtenbetonplatte entspricht.