DE19958833A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Auskleiden einer Rohrleitung oder eines Kanals - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Auskleiden einer Rohrleitung oder eines KanalsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung (3) mit einem mittels Klebstoff an der Innenwand der Rohrleitung haftenden Gewebeschlauch (4). Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird zunächst ein Klebstoff mit langer Topfzeit in den beschichteten Gewebeschlauch eingefüllt, dann der Schlauch unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht, im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches ein Klebstoff mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung in möglichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohrleitung bewegenden Ende (9) des Schlauches aufgebracht wird, und schließlich im eingebrachten Schlauch ein Innendruck erzeugt wird, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung anzudrücken, bis der Klebstoff mit kurzer Aushärtezeit zwischen dem Schlauch der Innenwand der Rohrleitung ausgehärtet ist. Nach einem zweiten und einem dritten Aspekt der Erfindung entfällt das Einfüllen des Klebstoffs mit langer Topfzeit. Jedoch wird beim zweiten Aspekt ein vollvolumig getränkter Gewebeschlauch verwendet. Beim dritten Aspekt wird ein beschichteter Schlauch eingesetzt, jedoch ist der Druck zum Anpressen des Gewebeschlauchs an die Rohrleitung so hoch, daß der Klebstoff mit kurzer Aushärtezeit das Gewebe vollvolumig ohne Lufteinschlüsse ausfüllt. Beim vierten Aspekt wird nur ein Klebstoff in den Schlauch unter Bedingungen, bei denen ein Aushärten noch nicht stattfindet, vor dem Einbringen des Schlauches in die ...
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren zum Auskleiden einer Rohrleitung oder eines
Kanals durch eine dichtende Innenauskleidung mit ei
nem Schlauch sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
In der US-A-4368 091 wird ein Verfahren zum Ausklei
den der Innenfläche einer Rohrleitung mit einem fle
xiblen schlauchförmigen Auskleidungsmaterial unter
Verwendung eines als Klebstoff dienenden flüssigen
Harzes offenbart. Dieses Verfahren weist die folgen
den Schritte auf:
- a) Einfüllen einer dosierten Menge des Harzes in das schlauchförmige Auskleidungsmaterial in gleichmä ßiger Verteilung über dessen Länge,
- b) ringförmiges Befestigen des einen Endes des in seinem Inneren das flüssige Harz enthaltenden Auskleidungsmaterials an dem einen Ende der Rohr leitung,
- c) Ausüben eines Drucks mit Hilfe eines Druckmediums auf das Auskleidungsmaterial derart, daß dieses an einem Wendepunkt, der hinter der Befestigungs stelle ausgebildet ist, von innen nach außen ge wendet wird, so daß sich das Auskleidungsmaterial in die Rohrleitung hinein bewegt und der Wende punkt innerhalb der Rohrleitung in Bewegungsrich tung fortschreitet, wobei das gewendete Ausklei dungsmaterial mit seiner mit Harz beschichteten Fläche an die Innenfläche der Rohrleitung ange drückt wird, und
- d) Aufrechterhalten des Druckes durch das Medium, bis das Harz ausgehärtet ist.
Das Bestreben geht bei diesem bekannten Verfahren da
hin, möglichst lange Schläuche als Auskleidungsmate
rialien zu verwenden, damit möglichst wenig Zugangs
möglichkeiten zum Inneren der Rohrleitung bzw. des
Kanals geschaffen werden müssen. So ist es bereits
möglich, Schläuche von mehr als 500 m Länge in die
Rohrleitungen bzw. Kanäle einzubringen. Dies ist je
doch ein mehrstündiger Vorgang, wobei allein das Ein
füllen und Verteilen des Klebstoffs (etwa 1000 kg bei
einem Nenndurchmesser von DN 300 und einer Sanie
rungslänge von 600 m) über eine Stunde erfordern und
die mittlere Vorschubgeschwindigkeit des Schlauches
etwa sechs Meter pro Minute beträgt. Der verwendet
Klebstoff muß bis zum Abschluß des Auskleidungsvor
ganges verarbeitbar sein, d. h. eine Topfzeit (Dauer
der Verarbeitbarkeit) von mehreren Stunden besitzen.
Die Aushärtezeit beträgt bei Kaltaushärtung üblicher
weise mindestens das fünffache der Topfzeit, so daß
das Druckmedium länger als einen vollen Tag im
Schlauch verbleiben muß, bis der Klebstoff ausrei
chend ausgehärtet ist. Da bei einer auf diese Weise
erfolgenden Sanierung einer Rohrleitung oder eines
Kanals der normale Betrieb während dieser Dauer un
terbrochen werden muß, kann dies mit erheblichen Be
triebseinschränkungen verbunden sein. Eine Verkürzung
der Aushärtezeit durch Erwärmung des Druckmediums ist
aufwendig und zumindest bei der Sanierung von Rohr
leitungen aus Stahl auch insoweit problematisch, als
die Rohrleitung nicht auf Temperaturen über 30°C er
wärmt werden sollte, da sonst durch die Wärmespannun
gen Schweißnahtbrüche auftreten können und äußere bi
tuminöse Korrosionsumhüllungen beschädigt werden kön
nen. Bei Rohrleitungen mit großen Längen und großen
Durchmessern treten nahezu unüberwindbare technische
Schwierigkeiten auf.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
das bekannte Verfahren zum Auskleiden einer Rohrlei
tung oder eines Kanals durch eine dichtende Innenaus
kleidung mit einem mittels Klebstoff an der Innenwand
der Rohrleitung oder des Kanals haftenden, aus einem
Gewebe, Gewirke, Filz, Gestrick oder Vlies bestehen
den Schlauch so zu verbessern, daß auch bei Verwen
dung von Schläuchen großer Länge, z. B. mehr als 500 m,
und ohne Erwärmung des Druckmediums die durch die
Sanierung bedingte Betriebsunterbrechung beträchtlich
verkürzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
jeweils in den Ansprüchen 1, 3, 5 oder 9 angegebenen
Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens sowie eine bevorzugte Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens ergeben
sich aus den jeweils zugeordneten Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß einem ersten
Aspekt weist die folgenden Schritte auf:
Einfüllen einer dosierten Menge eines Klebstoffs mit
langer Topfzeit in den beschichteten Schlauch in
gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal in mög lichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohr leitung oder den Kanal bewegenden Ende des Schlau ches, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff mit kurzer Aus härtezeit zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausgehärtet ist.
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal in mög lichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohr leitung oder den Kanal bewegenden Ende des Schlau ches, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff mit kurzer Aus härtezeit zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausgehärtet ist.
Die Verwendung nur eines Klebstoffs mit kurzer Aus
härtezeit, der auf die Innenwand der Rohrleitung oder
des Kanals aufgebracht würde, hätte zur Folge, daß
dieser Klebstoff nicht vollständig alle Hohlräume im
Gewebe ausfüllen würde. Auch wäre eine Hinterwande
rung des Schlauches durch das in der Rohrleitung
transportierende Medium möglich. Wenn dies ein gas
förmiges, unter hohem Druck transportiertes Medium
ist, stellt sich nach einiger Zeit dieser Druck auch
in den Hohlräumen ein. Bei einem Druckabfall in der
Rohrleitung können diese Hohlräume dann expandieren
und eine Abplatzen des Schlauches bewirken.
Auch die Verwendung eines schnell härtenden Zweikom
ponentenklebstoffs derart, daß die Basiskomponente in
den Schlauch gefüllt und in diesem verteilt und der
Härter auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Ka
nals aufgebracht würden, ergäbe nicht die gewünschte
Haftung, da der Härter die Basiskomponente nicht
vollständig durchdringen würde und daher keine voll
ständige Aushärtung möglich wäre.
Durch die zusätzliche Verwendung des Klebstoffs mit
kurzer Aushärtezeit ergibt sich schon nach kurzer
Zeit eine ausreichende Haftung des Schlauches an der
Innenwand der Rohrleitung bzw. des Kanals, um auf den
vom Druckmedium aufgebrachten Innendruck verzichten
zu können. Die Rohrleitung bzw. der Kanal kann somit
bereits wieder in Betrieb genommen werden, während
der Klebstoff mit langer Topf- bzw. Aushärtezeit noch
aushärtet. Hierbei kann gegebenenfalls noch der Be
triebsdruck in der Rohrleitung bis zur vollständigen
Aushärtung des Klebstoffs mit langer Topfzeit unter
stützend wirken.
Das Verfahren gemäß einem zweiten Aspekt der Erfin
dung, verwendet einen aus einem vollvolumig getränk
ten Gewebe, Gewirke, Filz, Gestrick oder Vlies beste
henden Schlauch und weist die Schritte auf:
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den
Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe
gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr
leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch
mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die
Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal in mög lichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohr leitung oder den Kanal bewegenden Ende des Schlau ches, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausgehärtet ist.
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal in mög lichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohr leitung oder den Kanal bewegenden Ende des Schlau ches, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausgehärtet ist.
Da bei diesem Verfahren ein Schlauch aus vollvolumig
getränktem Gewebe oder dergleichen verwendet wird,
ist nicht erforderlich, daß das Gewebe vor dem Ein
bringen des Schlauches in die Rohrleitung getränkt
wird, um Lufteinschlüsse nach der Befestigung des
Schlauches an der Innenwand der Rohrleitung in dem
Gewebe zu vermeiden. Es reicht daher aus, nur den
Klebstoff mit kurzer Aushärtezeit zu verwenden, um
eine feste und homogene Verbindung zwischen der Rohr
leitung und dem Schlauch zu erhalten.
Vorzugsweise wird hierbei auf die nach dem Einbringen
innere Seite des Schlauches vor oder nach dem Ein
bringen eine druckfeste Sperrschicht aufgebracht.
Hierdurch ist es möglich, das Andrücken des Schlau
ches und, wenn die Sperrschicht vor dem Einbringen
des Schlauches erfolgte, auch das Umstülpen des
Schlauches unter höherem Druck durchzuführen.
Das Verfahren gemäß einem dritten Aspekt der Erfin
dung verwendet einen aus einem beschichteten Gewebe,
Gewirke, Filz, Gestrick oder Vlies bestehenden
Schlauch und weist die Schritte auf:
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch unter Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal in mög lichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohr leitung oder den Kanal bewegenden Ende des Schlau ches, und
Erzeugen eines hohen Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen so an die Innenwand der Rohrlei tung oder des Kanals anzudrücken, daß der Klebstoff das Gewebe, Gewirke, Gestrick, Vlies oder den Filz unter Vermeidung von Lufteinschlüssen vollvolumig ausfüllt bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausge härtet ist.
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch unter Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit auf die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal in mög lichst kurzer Entfernung vor dem sich durch die Rohr leitung oder den Kanal bewegenden Ende des Schlau ches, und
Erzeugen eines hohen Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen so an die Innenwand der Rohrlei tung oder des Kanals anzudrücken, daß der Klebstoff das Gewebe, Gewirke, Gestrick, Vlies oder den Filz unter Vermeidung von Lufteinschlüssen vollvolumig ausfüllt bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausge härtet ist.
In diesem Fall macht die Ausübung eines ausreichend
hohen Druckes beim Andrücken des Schlauches die vor
herige vollvolumige Tränkung des Gewebes oder der
gleichen mit einem Klebstoff mit langer Topfzeit oder
einem anderen Material entbehrlich, um dennoch eine
feste, von Lufteinschlüssen freie Verbindung zwischen
der Rohrleitung und dem Schlauch mittels des kurzzei
tig aushärtenden Klebstoffs zu erhalten. Der Kleb
stoff wird in alle Hohlräume des Gewebes gedrückt.
Unterstützend kann hierbei in dem noch nicht ausge
kleideten Teil der Rohrleitung ein Unterdruck erzeugt
werden, um Luft aus dem Gewebe zu saugen.
Das Verfahren gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung
schließlich verwendet ebenfalls einen aus einem be
schichteten Gewebe, Gewirke, Filz, Gestrick oder
Vlies bestehenden Schlauch und weist die Schritte
auf:
Einfüllen einer dosierten Menge eines Klebstoffs un ter Bedingungen, bei denen eine Aushärtung des Kleb stoffs noch nicht stattfindet in den Schlauch in gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Schaffung der Bedingungen für den auf der Außenseite des umgestülpten Teils des Schlauches befindlichen Klebstoff, um in kurzer Zeit auszuhärten, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausgehärtet ist.
Einfüllen einer dosierten Menge eines Klebstoffs un ter Bedingungen, bei denen eine Aushärtung des Kleb stoffs noch nicht stattfindet in den Schlauch in gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches in die Rohrleitung oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches am in Bewe gungsrichtung des Schlauches hinteren Ende der Rohr leitung oder des Kanals festgehalten und der Schlauch mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung oder den Kanal eingebracht wird,
Schaffung der Bedingungen für den auf der Außenseite des umgestülpten Teils des Schlauches befindlichen Klebstoff, um in kurzer Zeit auszuhärten, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch, um diesen an die Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch und der Innenwand der Rohrleitung oder des Kanals ausgehärtet ist.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß ein Klebstoff
mit langer Topfzeit nicht benötigt wird und daß keine
besonderen Anforderungen an die zeitliche Steuerung
des Verfahrensablaufs gestellt werden müssen. Der
Klebstoff kann zu einer beliebigen Zeit vor dem Ein
bringen des Schlauches in die Rohrleitung in den
Schlauch eingeführt werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung dieses Verfah
rens besteht darin, daß ein unter anaeroben Bedingun
gen und bei Kontakt mit Metall aushärtender Klebstoff
verwendet wird, der auf die Innenwand einer Rohrlei
tung oder eines Kanals aus Metall aufgebracht wird.
Hier beginnt die Aushärtung, unmittelbar nachdem der
umgestülpte Schlauch mit der Innenwand der Rohrlei
tung in Kontakt gebracht wurde und durch den Innen
druck im Schlauch die Luft aus dem Spalt zwischen
Schlauch und Rohrleitung herausgedrückt ist, so daß
nur noch der Klebstoff in diesem verbleibt. Weitere
Ausbildungen bestehen in der Verwendung eines Mehr
komponentenklebstoffs, von dem mindestens eine Kompo
nente vor dem Einbringen des Schlauches auf die In
nenwand der Rohrleitung aufgebracht und die restli
chen Komponenten vor dem einbringen des Schlauches in
diesen eingefüllt werden, oder in der Verwendung ei
nes Mehrkomponentenklebstoffs, von dem mindestens ei
ne Komponente in Mikrokapseln eingeschlossen ist,
welche auf der Außenseite des umgestülpten Schlauches
zerstört werden.
Die Aushärtezeit des Klebstoffs mit kurzer Aushärte
zeit kann im Bereich von einer Minute bis zu sechs
Stunden liegen; sie sollte jedoch möglichst kurz sein
und aus verfahrenstechnischen Gründen vorzugsweise
bei etwa 30 Minuten liegen. Es ist daher zweckmäßig,
den zeitlichen Abstand zwischen dem Beginn der Aus
härtung dieses Klebstoffs und dem Andrücken des
Schlauches an die Innenwand möglichst kurz zu halten.
Dies kann bei Verwendung einer Rohrleitung aus Metall
zweckmäßig durch Verwendung eines anaeroben Kleb
stoffs erfolgen, welcher nach dem Aufbringen auf die
Innenwand erst dann auszuhärten beginnt, wenn durch
das Andrücken des Schlauches ein Kontakt mit Sauer
stoff unterbunden wird. Eine andere Vorgehensweise
besteht darin, einen Mehrkomponentenklebstoff zu ver
wenden, dessen Komponenten erst in der Rohrleitung
bzw. im Kanal möglichst unmittelbar vor dem Aufbrin
gen auf die Innenwand miteinander vermischt werden.
Es ist auch vorteilhaft, den zeitlichen Abstand zwi
schen dem Aufbringen dieses Klebstoffs und dem An
drücken des Schlauches zu steuern. Dies kann, da die
Vorschubgeschwindigkeit des Schlauches bekannt ist,
durch Messung des räumlichen Abstandes zwischen dem
Wendepunkt des Schlauches und der Vorrichtung zum
Aufbringen des Klebstoffs sowie durch eine von dem
gemessenen Abstand abhängige Steuerung der Vorwärts
geschwindigkeit dieser Vorrichtung erfolgen.
Als Vorrichtung zum Aufbringen des Klebstoffs dient
vorzugsweise ein durch die Rohrleitung bzw. den Kanal
fahrbarer Roboter, der zweckmäßig batteriebetrieben
ist, so daß keine störenden Versorgungsleitungen be
nötigt werden. Dieser Roboter sollte auch zur vorbe
reitenden Reinigung der Rohrleitung bzw. des Kanals
eingesetzt werden können und daher beispielsweise zu
sätzlich mit einer Sandstrahlvorrichtung sowie einer
Spachtelvorrichtung oder dergleichen zum Beseitigen
von Unebenheiten und Hohlräumen ausgerüstet sein.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Diese zeigt den Vorgang des Einbringens eines
aus mit Kunststoff beschichtetem Gewebe bestehenden
Schlauches in eine zu sanierende Rohrleitung.
Wie in der Figur dargestellt ist, befindet sich eine
mobile Drehtrommel 1 in unmittelbarer Nähe einer Ein
baugrube 2 für eine zu sanierende Rohrleitung 3. In
der Drehtrommel 1 befindet zu Beginn des Sanierungs
vorganges in aufgewickeltem Zustand ein Gewebe
schlauch 4 mit einer Länge von mindestens 100 m, vor
zugsweise mehr als 500 m, der in seinem Inneren eine
dosierte Menge langsam härtenden Klebstoffs enthält.
Weiterhin schließt sich an den Gewebeschlauch 4 ein
ebenfalls aufgewickeltes Rückhalteband 5 von etwa
gleicher Länge an, welche über ein Verbindungsstück 6
miteinander gekoppelt sind. Ein mobiler Luftkompres
sor 7 ist mit der Drehtrommel 1 verbunden und erzeugt
in dieser einen gegenüber der Atmosphäre erhöhten
Druck.
Die aus Metall, vorzugsweise Stahl, Grauguß oder duk
tilem Grauguß, Kunststoff, vorzugsweise PVC oder GFK
(glasfaserverstärkter Kunststoff), oder mineralischem
Material, vorzugsweise Asbestzement, Steinzeug, Fa
serzement, Beton, Stahlbeton oder Mauerwerk, beste
hende Rohrleitung 3 mündet am der Einbaugrube 2 ent
gegengesetzten Ende in eine Zielbaugrube 8. In dem
Abschnitt der Rohrleitung 3 zwischen dem der Zielbau
grube 8 zugewandten Ende 9 (wandernder Wendepunkt)
des Gewebeschlauches 4 und der Zielbaugrube 8 befin
det sich ein fahrbarer Roboter 10, 11, der batterie
betrieben ist und somit keine Versorgungsleitungen
benötigt. Der Roboter 10, 11 ist mit einer Sand
strahlvorrichtung und einer Klebstoffspritzvorrich
tung versehen.
Vor Beginn des Sanierungsvorganges fährt der Roboter
10, 11 durch die an beiden Enden freigelegte Rohrlei
tung 3 und reinigt diese z. B. durch Sandstrahlen. Et
waige Unebenheiten oder Hohlräume können durch Spach
teln beseitigt werden.
Gleichzeitig wird ein Klebstoff mit einer Topfzeit im
Bereich zwischen einer und sechs Stunden, welche im
Wesentlichen von der Schlauchlänge abhängig ist, in
den Gewebeschlauch 4 eingefüllt und entlang dessen
Länge gleichmäßig verteilt. Anschließend werden zu
erst das Rückhalteband 5 und dann der Gewebeschlauch
4 in der Drehtrommel 1 aufgewickelt.
Zu Beginn des Sanierungsvorganges wird der Anfang des
Gewebeschlauches 4 an einem an der Drehtrommel 1 an
gebrachten Umkehrkopf 12 befestigt und dann der Gewe
beschlauch 4 durch den in der Drehtrommel 1 herr
schenden Luftdruck nach außen gedrückt, wobei er
gleichzeitig umgestülpt wird. Das sich vorschiebende
Ende des umgestülpten Gewebeschlauches 4 wird in die
Rohrleitung 3 eingeführt. Durch den Umstülpvorgang
wird das Innere des Gewebeschlauches 4 nach außen ge
wendet, so daß sich die Kunststoffschicht auf der ins
Rohrinnere weisenden Seite und der Klebstoff auf der
der Rohrinnenwand zugewandten Seite des Gewebe
schlauchs befinden. Das Rückhalteband 5 gewährleistet
eine kontrollierte Vorwärtsbewegung des Gewebeschlau
ches 4 beim Einpressen, um sicherzustellen, daß der
Klebstoff zwischen Gewebeschlauch 4 und Rohrleitung 3
gleichmäßig verteilt wird und der Gewebeschlauch 4
faltenfrei an die Rohrleitungswand angedrückt wird.
Während dieses Einpreßvorgangs wird der Roboter 10,
11 zum Aufbringen eines schnell härtenden Klebstoffs
mit einer Äushärtezeit von etwa 30 Minuten auf die
Innenwand der Rohrleitung 3 verwendet, unmittelbar
bevor der Gewebeschlauch 4 gegen die Innenwand ge
drückt wird. Der Roboter 10, 11 wird hierzu bei
spielsweise in der Zielbaugrube 8 mit dem Klebstoff
gefüllt und fährt dann bis kurz vor das Ende 9 des
Gewebeschlauchs 4. Der Roboter 10, 11 beginnt dann,
mit Hilfe seiner Spritzvorrichtung den Klebstoff über
den gesamten Umfang der Innenwand der Rohrleitung 3
gleichmäßig auf diese aufzubringen, wobei er sich mit
der gleichen Geschwindigkeit, mit der der Vorschub
des Endes 9 des Gewebeschlauches 4 erfolgt, zurück
bewegt, so daß der Abstand zwischen dem Roboter 10,
11 und dem Ende 9 gleich bleibt. Der Roboter 10, 11
ist hierzu zweckmäßigerweise mit einer beispielsweise
mit Ultraschall arbeitenden Abstandsmessvorrichtung
versehen, so daß auf der Grundlage des gemessenen Ab
standes die Geschwindigkeit des Roboters 10, 11 so
gesteuert wird, daß dieser Abstand konstant bleibt.
Dieser Abstand ist so gewählt, daß er höchsten dem
innerhalb weniger Minuten zurückgelegten Weg des
Schlauchendes 9 entspricht, d. h. das Schlauchende 9
gelangt stets zu dem schnell härtenden Klebstoff, be
vor dessen Topfzeit verstrichen ist.
Da das Schlauchgewebe bereits mit dem langsam härten
den Klebstoff getränkt ist, dringt der schnell här
tende Klebstoff von der Innenwand der Rohrleitung 3
aus nur unwesentlich in das Gewebe ein. Dies jedoch
reicht aus, um nach der Aushärtung des schnell här
tenden Klebstoffs den Gewebeschlauch 4 an der Innen
wand der Rohrleitung 4 zu halten. Der vom Luftkom
pressor 7 erzeugte Druck im Innern des Gewebeschlau
ches 4 braucht daher, nachdem dieser das Ende der
Rohrleitung 3 in der Zielbaugrube 8 erreicht hat, nur
noch so lange aufrecht erhalten zu werden, bis der
schnell härtende Klebstoff ausgehärtet ist. Die Dreh
trommel 1 kann dann von dem eingebrachten Gewebe
schlauch 4 abgekoppelt und dann für einen nächsten
Sanierungsvorgang wieder in Betrieb genommen werden,
lange bevor der langsam härtende Klebstoff ausgehär
tet ist. Der während des normalen Betriebs der Rohr
leitung in dieser herrschende Innendruck drückt hier
bei zusätzlich den Gewebeschlauch 4 gegen die Innen
wand der Rohrleitung 3.
Da das Einpressen des Gewebeschlauches 4 in die Rohr
leitung 3 längere Zeit, üblicherweise mehr als eine
Stunde, in Anspruch nimmt, ist es wegen der kurzen
Aushärtezeit des vom Roboter 10, 11 versprühten Kleb
stoffs erforderlich, daß dieser während des Einpreß
vorgangs erst unmittelbar vor oder sogar erst nach
dem Aufbringen auf die Innenwand der Rohrleitung 3
auszuhärten beginnt. Dies ist beispielsweise der
Fall, wenn ein Mehr-, vorzugsweise Zweikomponenten
klebstoff verwendet werden, dessen einzelne Komponen
ten im Roboter 10, 11 getrennt aufgenommen werden und
die erst unmittelbar vor dem Versprühen auf die Roh
rinnenwand in einer im Roboter vorgesehenen Mischvor
richtung miteinander vermischt werden.
Im gezeigten Beispiel besteht der Roboter aus zwei
miteinander gekoppelten Wagen 10 und 11. Der Wagen 10
dient als Antriebsvorrichtung und ist so ausgestat
tet, daß er jeweils mit einem von mehreren unter
schiedlichen Wagen gekoppelt werden kann. Diese Wagen
dienen zur Durchführung verschiedener Meß-, Inspekti
ons- oder Arbeitsvorgänge wie Abstands-, Dicken- oder
Kalibermessungen, Untersuchungen der Rohrlei
tungs/Schlauch-Verbindung auf Hohlräume (Hinterbet
tungsbedingungen) mittels Ultraschall, Untersuchungen
mittels Fernsehkamera, Reinigungsarbeiten mit Wasser
hochdruck, Absaugarbeiten mit Unterdruck, Sandstrahl
arbeiten, Fräsarbeiten, Spachtelarbeiten, Ausspritz-
bzw. Beschichtungsarbeiten, Wickelarbeiten und der
gleichen. Es sind auch reine Containerwagen möglich,
die beispielsweise mit Reinigungs- oder Beschich
tungsmitteln gefüllt sind. In diesem Fall werden der
Containerwagen und der zugehörige Arbeitswagen ge
meinsam von dem Antriebswagen durch die Rohrleitung 3
gezogen oder geschoben.
Ist ein Meß- oder Arbeitsvorgang beendet, wird der
entsprechende Wagen vom Antriebswagen 10 an der Rohr
leitung 3 herausgezogen oder hinausgeschoben und ab
gekoppelt. Der/Die für den nächsten Meß- oder Ar
beitsvorgang benötigte(n) Wagen wird/werden angekop
pelt und zur Durchführung des Vorgangs mit der ent
sprechenden Geschwindigkeit durch die Rohrleitung 3
gezogen bzw. geschoben. Hat die Rohrleitung 3 einen
entsprechend großen Durchmesser, können auch bemannte
Wagen durch sie hindurchgezogen bzw. -geschoben wer
den.
Das gezeigte Ausführungsbeispiel betrifft den ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung. Für das Verfahren
nach dem zweiten, dritten oder vierten Aspekt der Er
findung wird im Wesentlichen die gleiche Vorrichtung
verwendet; es entfallen jedoch bei dem zweiten und
dritten Aspekt das Einfüllen von Klebstoff mit langer
Topfzeit in den Schlauch vor dem Umstülpvorgang und
bei dem vierten Aspekt das Aufbringen von Klebstoff
auf die Innenwand der Rohrleitung. Für das Verfahren
nach dem zweiten Aspekt wird zudem ein vollvolumig
mit einem Harz oder dergleichen getränkter Gewebe
schlauch verwendet, während bei dem Verfahren nach
dem dritten Aspekt der gleiche Schlauch wie bei dem
Verfahren nach dem ersten Aspekt eingesetzt werden
kann. Andererseits ist erforderlich, daß in der Dreh
trommel 1 ein höherer Luftdruck erzeugt wird. Auch
ist es vorteilhaft, eine dickere Klebstoffschicht auf
die Innenwand der Rohrleitung 3 aufzubringen und eine
Absaugvorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks im
noch nicht ausgekleideten Teil der Rohrleitung 3 vor
zusehen, wobei deren in die Zielbaugrube 8 ragendes
Ende gegenüber der Atmosphäre abgedichtet sein müßte.
Alternativ kann durch ein Abdichtelement am Antriebs
wagen 10 ermöglicht werden, daß nur in dem Teil der
Rohrleitung zwischen diesem und dem Schlauchende 9
ein Unterdruck erzeugt werden muß.
Bei dem Verfahren nach dem vierten Aspekt müssen be
sondere Maßnahmen getroffen werden, damit der Kleb
stoff erst nach dem Umstülpen des Schlauches auszu
härten beginnt.
Claims (29)
1. Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung (3)
oder eines Kanals durch eine dichtende Innenaus
kleidung mit einem mittels Klebstoff an der In
nenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals haf
tenden, aus einem beschichteten Gewebe, Gewirke,
Filz, Gestrick oder Vlies bestehenden Schlauch
(4), welches die Schritte aufweist:
Einfüllen einer dosierten Menge eines ersten Klebstoffs mit langer Topfzeit in den Schlauch (4) in gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärte zeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal in möglichst kurzer Entfer nung vor dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Kanal bewegenden Ende des Schlauches (4), und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch (4), um diesen an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff mit kurzer Aushärtezeit zwischen dem Schlauch (4) und der Innenwand der Rohrlei tung (3) oder des Kanals ausgehärtet ist.
Einfüllen einer dosierten Menge eines ersten Klebstoffs mit langer Topfzeit in den Schlauch (4) in gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärte zeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal in möglichst kurzer Entfer nung vor dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Kanal bewegenden Ende des Schlauches (4), und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch (4), um diesen an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff mit kurzer Aushärtezeit zwischen dem Schlauch (4) und der Innenwand der Rohrlei tung (3) oder des Kanals ausgehärtet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Topfzeit des Klebstoffs mit langer
Topfzeit zwischen einer und sechs Stunden liegt.
3. Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung (3)
oder eines Kanals durch eine dichtende Innenaus
kleidung mit einem mittels Klebstoff an der In
nenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals haf
tenden, aus einem vollvolumig getränkten Gewebe,
Gewirke, Filz, Gestrick oder Vlies bestehenden
Schlauch (4), welches die Schritte aufweist:
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärte zeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal in möglichst kurzer Entfer nung vor dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Kanal bewegenden Ende des Schlauches (4), und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch (4), um diesen an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch (4) und der Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals ausgehärtet ist.
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärte zeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal in möglichst kurzer Entfer nung vor dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Kanal bewegenden Ende des Schlauches (4), und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch (4), um diesen an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch (4) und der Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals ausgehärtet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß auf die nach dem Einbringen innere Sei
te des Schlauches (4) vor oder nach dem Einbrin
gen eine druckfeste Sperrschicht aufgebracht
wird.
5. Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung (3)
oder eines Kanals durch eine dichtende Innenaus
kleidung mit einem mittels Klebstoff an der In
nenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals haf
tenden, aus einem beschichteten Gewebe, Gewirke,
Filz, Gestrick oder Vlies bestehenden Schlauch
(4), welches die Schritte aufweist:
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärte zeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal in möglichst kurzer Entfer nung vor dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Kanal bewegenden Ende des Schlauches (4), und
Erzeugen eines hohen Innendrucks im eingebrach ten Schlauch (4), um diesen so an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, daß der Klebstoff des Gewebe, Gewirke, Gestrick, Vlies oder den Filz unter Vermeidung von Lufteinschlüssen vollvolumig ausfüllt, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch (4) und der In nenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals aus gehärtet ist.
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Aufbringen eines Klebstoffs mit kurzer Aushärte zeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal in möglichst kurzer Entfer nung vor dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Kanal bewegenden Ende des Schlauches (4), und
Erzeugen eines hohen Innendrucks im eingebrach ten Schlauch (4), um diesen so an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, daß der Klebstoff des Gewebe, Gewirke, Gestrick, Vlies oder den Filz unter Vermeidung von Lufteinschlüssen vollvolumig ausfüllt, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch (4) und der In nenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals aus gehärtet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß während des Einbringens des Schlauches
(4) in dem noch nicht ausgekleideten Teil der
Rohrleitung (3) oder des Kanals ein Unterdruck
erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Ka
nal bewegenden Ende (11) des Schlauches (4) und
dem jeweiligen Ort des Aufbringens des Kleb
stoffs mit kurzer Aushärtezeit konstant gehalten
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest der Kleb
stoff mit kurzer Aushärtezeit ein Mehrkomponen
tenklebstoff ist, dessen Komponenten erst unmit
telbar vor dem Aufbringen auf die Innenwand der
Rohleitung (3) oder des Kanals miteinander ver
mischt werden.
9. Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung (3)
oder eines Kanals durch eine dichtende Innenaus
kleidung mit einem mittels Klebstoff an der In
nenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals haf
tenden, aus einem beschichteten Gewebe, Gewirke,
Filz, Gestrick oder Vlies bestehenden Schlauch
(4), welches die Schritte aufweist:
Einfüllen einer dosierten Menge eines Klebstoffs unter Bedingungen, bei denen eine Aushärtung des Klebstoffs noch nicht stattfindet, in den Schlauch (4) in gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Schaffung der Bedingungen für den auf der Außen seite des umgestülpten Teils des Schlauches (4) befindlichen Klebstoff, um in kurzer Zeit auszu härten, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch (4), um diesen an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch (4) und der Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals ausgehärtet ist.
Einfüllen einer dosierten Menge eines Klebstoffs unter Bedingungen, bei denen eine Aushärtung des Klebstoffs noch nicht stattfindet, in den Schlauch (4) in gleichmäßiger Verteilung über die Schlauchlänge,
Einbringen des Schlauches (4) in die Rohrleitung (3) oder den Kanal, wobei das eine Ende des Schlauches (4) am in Bewegungsrichtung des Schlauches (4) hinteren Ende der Rohrleitung (3) oder des Kanals festgehalten und der Schlauch (4) mittels Druckbeaufschlagung unter Umstülpen in die Rohrleitung (3) oder den Kanal einge bracht wird,
Schaffung der Bedingungen für den auf der Außen seite des umgestülpten Teils des Schlauches (4) befindlichen Klebstoff, um in kurzer Zeit auszu härten, und
Erzeugen eines Innendrucks im eingebrachten Schlauch (4), um diesen an die Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals anzudrücken, bis der Klebstoff zwischen dem Schlauch (4) und der Innenwand der Rohrleitung (3) oder des Kanals ausgehärtet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Klebstoff ein unter anaeroben Be
dingungen und bei Kontakt mit Metall aushärten
der Klebstoff ist und auf die Innenwand einer
Rohrleitung (3) oder eines Kanals aus Metall
aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Klebstoff ein Mehrkomponentenkleb
stoff ist, dessen Komponenten nur für den je
weils umgestülpten Teil des Schlauches (4) zu
sammengebracht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eine Komponente des Mehrkom
ponentenklebstoffs vor dem Einbringen des
Schlauchs (4) auf die Innenwand der Rohrleitung
(3) oder des Kanals aufgebracht und die restli
che(n) Komponente(n) vor dem einbringen des
Schlauchs (4) in diesen eingefüllt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eine der Komponenten des
Mehrkomponentenklebstoffs in Mikrokapseln einge
schlossen ist und die Mikrokapseln auf der Au
ßenseite des umgestülpten Teils des Schlauchs
(4) zerstört werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (3)
oder der Kanal aus Metall, insbesondere Stahl,
Grauguß oder duktilem Guß besteht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr
leitung (3) oder der Kanal aus Kunststoff, ins
besondere PVC oder GFK besteht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr
leitung (3) oder der Kanal aus mineralischem Ma
terial, insbesondere Asbestzement, Steinzeug,
Faserzement, Beton, Stahlbeton oder Mauerwerk
besteht.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß der Schlauch (4) in
einer Länge von mindestens 100 m eingebracht
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Schlauch (4) in einer Länge von
mindestens 500 m eingebracht wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Aushärtezeit des
Klebstoffs mit kurzer Aushärtezeit im Bereich
zwischen einer Minute und sechs Stunden liegt.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die Aushärtezeit des Klebstoffs mit
kurzer Aushärtezeit bei etwa 30 Minuten liegt.
21. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie einen fahrbaren Roboter (12)
zum Aufbringen des Klebstoffs mit kurzer Aushär
tezeit auf die Innenwand der Rohrleitung (3)
oder des Kanals aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Roboter (12) mit einem Antrieb
sowie einer Steuerung ohne in der Rohrleitung
liegender Leitungs- oder Kabelanbindung versehen
ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch
gekennzeichnet, daß der Roboter (12) mit einer
Sprüh- oder Spritzvorrichtung für den Klebstoff
mit kurzer Aushärtezeit sowie etwaige nachträg
lich auf die Innenwand des eingebrachten Schlau
ches (4) aufzubringende Beschichtungsmaterialien
versehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Roboter (12) mit
einer Reinigungsvorrichtung für die Innenwand
der Rohrleitung (3) oder des Kanals versehen
ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Roboter (12) mit einer Sand
strahlvorrichtung versehen ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß der Roboter (12) mit
einer Vorrichtung zur Messung des Abstandes zu
dem sich durch die Rohrleitung (3) oder den Ka
nal bewegenden Ende (11) des Schlauches (4) ver
sehen ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung zur Messung des
Abstandes eine Ultraschall-Messvorrichtung ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß der Roboter (12) ei
ne Mischvorrichtung für die getrennt aufbewahr
ten Komponenten eines Mehrkomponentenklebstoffs
aufweist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß der Roboter (12) aus
einer fahrbaren Antriebsvorrichtung (12B) und
mindestens einer mit dieser koppelbaren, fahrba
ren Bearbeitungs-, Meß- oder Aufnahmevorrichtung
für Beschichtungsmaterialien besteht.
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