DE19958825A1 - Verfahren zur Kontrolle eines Steuerungssystems - Google Patents
Verfahren zur Kontrolle eines SteuerungssystemsInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kontrolle eines mehrere Steuereinheiten (3, 4, 5, 6) umfassenden Steuerungssystems, bevorzugt für ein optisches Meß- oder Beobachtungsgerät. DOLLAR A Bei einem solchen Verfahren ist vorgesehen, daß wenigstens eine masterfähige Steuereinheit (3) in die Kommunikation der Leitstelle (1) mit den übrigen Steuereinheiten (4, 5, 6) einbezogen wird und zum Zwecke der Erfassung von Zustandsdaten mit mindestens einer der Steuereinheiten (4, 5, 6) und zum Zwecke der Weitergabe der erfaßten Zustandsdaten mit der Leitstelle (1) kommuniziert. DOLLAR A Auf diese Weise wird erreicht, daß das "Polling" zur Ermittlung des aktuellen Zustandes nicht ausschließlich nur der Leitstelle (1) obliegt, sondern - zumindest zeitweise oder auf bestimmte Vorgänge beschränkt - von der hierzu befähigten masterfähigen Steuereinheit (3) übernommen werden kann.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kontrolle
eines mehrere Steuereinheiten umfassenden Steuerungssy
stems, bevorzugt für ein optisches Meß- oder Beobachtungs
gerät.
Es ist bekannt, bei komplexen Meß- oder Beobachtungsgeräten
die verschiedenen, von einer jeweils anstehenden Meß- oder
Beobachtungsaufgabe abhängigen Geräteeinstellungen über
elektromotorisch angetriebene Stelleinheiten zu veranlas
sen. So werden beispielsweise über eine Computertastatur
Befehle eingegeben, im einem als Leitstelle dienenden Com
puter ausgewertet und an die betreffenden Stelleinheiten
weitergeleitet. Bei hochwertigen Mikroskopsystemen bei
spielsweise betrifft das die Verstellung von Objektivrevol
vern, Leuchtfeld- und Aperturblenden, Reflektorrevolver,
veränderbare Kondensoren, Kreuztische zur X,Y-Verstellung
senkrecht zum Mikroskopstrahlengang und zur Verstellung in
der Z-Koordinate. Auch sind elektronisch ansteuerbare
Stellbewegungen bei der Beleuchtungskonfiguration üblich.
Um alle möglichen Gerätekonfigurationen uneingeschränkt
nutzen zu können, hat es sich bewährt, die Stelleinheiten
jeweils durch Ansteuerschaltungen anzusprechen, wobei in
der Regel eine Ansteuerschaltungen mit der zugeordneten
Stelleinheit eine separate Steuereinheit bildet. Die Ge
samtheit der Steuereinheiten und die Leitstelle bilden ein
Steuersystem und sind zwecks Informationsübermittlung mit
einander über Datenleitungen verknüpft.
Häufig erfolgt die Informationsübermittlung zwischen der
Leitstelle, die als Hauptrechner bzw. Master fungiert, und
den Steuereinheiten nach den sogenannten Master-Slave-
Prinzip, d. h. von der Leitstelle werden Kommandos an die
Slaves gesendet. Die Slaves führen diese Kommandos aus und
übermitteln nach dem sogenannten Prinzip des "Polling" auf
Anfragen, die in getakteten Zeitabständen von der Leitstel
le an die Slaves gerichtet werden, den im Verlaufe einer
Kommandoausführung erzielten Status, z. B. eine erreichte
Stellposition, dorthin. Auf diese Weise sammelt die Leit
stelle die Statusinformationen aller Slaves und gewinnt da
durch eine Abbildung der Situation im gesamten Steuerungs
system bzw. im Gerät.
Nachteilig bei dieser bisher bekannten Verfahrensweise ist
die Tatsache, daß die Übermittlung der Kommandos an den
Slave, die Auslösung der Einstellvorgänge und die Anfragen
und Meldungen bezüglich der Kommandoausführung verhältnis
mäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. Wird beispielsweise ein
Einstellvorgang ausgelöst, der ein bis zwei Sekunden dau
ert, ist die Leitstelle für diese Zeit mit Polling des Zu
standes beschäftigt, bis schließlich die Meldung über das
Erreichen der angestrebten Stellposition bzw. über den er
folgreich abgeschlossenen Einstellvorgang eintrifft.
Da von der Leitstelle häufig auch der Zeitpunkt des Endes
eines Einstellvorganges zu erfassen ist, findet die Kommu
nikation zwischen Leitstelle und Slave während der gesamten
Dauer des Einstellvorganges statt, bis die Abfrage den Zu
stand "fertig" ergibt und der entsprechende Zeitpunkt regi
striert werden kann.
Liegt beispielsweise die Meldung über den abgeschlossenen
Einstellvorgang eines Objektivrevolvers vor, kann der näch
ste Vorgang ausgelöst werden, wie etwa der Wechsel einer
Leuchtfeldblende. Dann aber ist die Leitstelle wiederum be
schäftigt, bis auch dieser Vorgang beendet ist, woraufhin
erst ein nächster Einstellvorgang ausgelöst werden kann
usw.
Je mehr kommunikationsfähige Einheiten zu einem solchen
Steuerungssystem gehören und mit der Leitstelle verbunden
sind, um so höher ist Auslastung der Leitstelle und der In
formationswege. Damit erweist sich diese Verfahrensweise
der ständigen Anfrage und Rückmeldung zwischen Leitstelle
und Slaves als nachteilig im Hinblick auf das Bestreben,
die vorhandenen Kapazitäten von Leitstelle und Kommunikati
onswegen effektiver zu nutzen.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Steuerungssystem zu schaffen, bei
dem die Kapazität der Leitstelle effizienter genutzt werden
kann.
Erfindungsgemäß ist bei einem Verfahren der eingangs be
schriebenen Art vorgesehen, daß wenigstens eine masterfähi
ge Mikroprozessoreinheit in die Kommunikation der Leitstel
le mit den Steuereinheiten einbezogen wird und zum Zwecke
der Erfassung von Zustandsdaten mit mindestens einer der
Steuereinheiten und zum Zwecke der Weitergabe der erfaßten
Zustandsdaten mit der Leitstelle kommuniziert.
Auf diese Weise wird beispielsweise erreicht, daß das "Pol
ling" zur Ermittlung des jeweils erreichten Zustandes einer
Steuereinheit während der Ausführung eines Kommandos nicht
ausschließlich nur der Leitstelle obliegt, sondern - zumin
dest zeitweise oder auf bestimmte Vorgänge beschränkt - von
der masterfähigen Mikroprozessoreinheit übernommen werden
kann. Es findet also nicht ausschließlich die Kommunikation
zwischen Leitstelle und Steuereinheiten statt, sondern das
Polling wird von der Mikroprozessoreinheit ausgeführt. Erst
wenn ein Einstellvorgang beendet ist und die Mikroprozes
soreinheit das Ende des Einstellvorganges registriert hat,
übermittelt diese selbständig eine entsprechende Meldung an
die Leitstelle.
Die Leitstelle erfährt also lediglich das für sie interes
sante Ergebnis vom Ende des Einstellvorganges. Mit anderen
Worten: Vom Zeitpunkt der Auslösung des Kommandos zur Aus
führung eines bestimmten Stellvorganges bis zum Zeitpunkt
der Meldung an die Leitstelle, daß dieses Kommando ausge
führt worden ist, ist nicht mehr notwendig, daß die Leit
stelle für diesen Zeitraum pollt, sondern ihre volle Lei
stungskapazität steht während dessen für andere Aufgaben
zur Verfügung. Die so gewonnene Kapazität bei der Leitstel
le kann beispielsweise zu prozeßbezogenen Rechenvorgängen
oder zur Generierung einer visuellen Darstellung des augen
blicklich erreichten Gesamtzustandes im Steuerungssystem
genutzt werden.
Einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung besteht dar
in, daß Steuerungssysteme bereits in Benutzung befindlicher
älterer Geräte, bei denen beispielsweise lediglich eine
masterfähige Leitstelle und mehreren nicht masterfähige
Steuereinheiten bzw. Slaves miteinander verbunden sind,
durch Einbeziehung einer zusätzlichen Mikroprozessoreinheit
in den Kommunikationsprozeß aufgerüstet werden können, in
dem der masterfähigen Mikroprozessoreinheit erfindungsgemäß
die Pollfunktion übertragen wird. So kann das Polling durch
die Leitstelle entfallen und die Kommunikationsfähigkeit
effizienter gestaltet werden.
Denkbar ist es in diesem Zusammenhang natürlich auch und
liegt auch im Rahmen der Erfindung, anstelle eines bisheri
gen Slaves eine masterfähige Mikroprozessoreinheit in das
Steuerungssystem einzubinden und dieser in der vorbeschrie
benen Weise einen Teil der Funktionen der Leitstelle, näm
lich beispielsweise das Polling, zu übertragen. Allerdings
besteht die empfehlenswertere Variante darin, bereits be
stehende Steuerungssysteme in ihrer Konfiguration mit den
vorhandenen Slaves zu belassen - und eine oder mehrere
masterfähige Mikroprozessoreinheiten hinzuzufügen, um die
dargestellten Vorteile zu erzielen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es
weiterhin möglich, die Übertragung von Funktionen der Leit
stelle auf eine bereits vorhandene oder hinzuzufügende
masterfähige Mikroprozessoreinheit zeitlich begrenzt vorzu
nehmen, wobei nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit die Funk
tion wieder auf die Leitstelle übertragen oder selbsttätig
von dieser wieder übernommen wird.
In Steuerungssystemen, in denen nicht ausschließlich nur
nicht masterfähige Steuereinheiten, sondern auch masterfä
hige Steuereinheiten vorhanden sind, werden erfindungsgemäß
Funktionen der Leitstelle, so beispielsweise das Polling,
dauerhaft oder zeitlich begrenzt auf eine oder mehrere die
ser masterfähigen Steuereinheiten übertragen. Diese werden
mit der Übertragung der Funktion in die Lage versetzt, zum
Zwecke der Erfassung von Zustandsdaten mit mindestens einer
der nicht masterfähigen Steuereinheiten zu kommunizieren
und zum Zwecke der Weitergabe der von dort erfaßten Zu
standsdaten mit der Leitstelle zu kommunizieren.
Hier besteht der Vorteil darin, daß einem bereits bestehen
den Steuerungssystem keine zusätzlichen Mikroprozessorein
heiten hinzugefügt werden müssen, sondern lediglich durch
Übertragung von Funktionen eine bessere Ausschöpfung der
Funktionalität erzielt werden kann. Die Übertragung der Fä
higkeit zur Erfassung von Zustandsdaten von der Leitstelle
auf eine oder mehrere masterfähige Steuereinheiten kann
beispielsweise durch Download entsprechender lauffähiger
Programme von der Leitstelle zu derjenigen Steuereinheit
erfolgen, die hierfür vorgesehen ist.
In einer Ausgestaltungsvariante ist des denkbar, daß die
Übertragung und/oder auch die Rücknahme der Fähigkeit zur
Erfassung von Zustandsdaten bei Nutzung der vorhandenen
Kommunikationswege von der Leitstelle zu der betreffenden
Steuereinheit durch Aktivierung bzw. Deaktivierung lauffä
higer, in der betreffenden Steuereinheit bereits funktions
fähig gespeicherter Programme erfolgt. Das hat den Vorteil,
daß die Leitstelle lediglich in Bedarfssituationen Aufgaben
wie beispielsweise das Polling auf ausgewählte Steuerein
heiten überträgt, etwa dann, wenn die Kapazität der Leit
stelle überbeansprucht ist. Diese Funktionalität der be
treffenden Steuereinheit wird wieder deaktiviert, wenn die
Bedarfssituation aufgehoben ist.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Funktionalität
von der Leitstelle auf ausgewählte Steuereinheiten nicht
nur in Abhängigkeit von der Auslastung der Informationswege
zu übertragen, sondern auch immer dann, wenn spezielle Ein
stellvorgänge auszulösen und zu überwachen sind, insbeson
dere beispielsweise bei Tischverstellungen in X- und/oder
Y-Richtung, weil diese relativ zeitaufwendig sind und die
Leitstelle für die Dauer der Ausführung unnötigerweise
durch Polling blockiert würde.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung be
steht darin, daß die Erfassung von Zustandsdaten durch die
befähigte masterfähige Mikroprozessoreinheit immer nur dann
veranlaßt wird, wenn bei den zugeordneten Steuereinheiten
Zustandsänderungen auftreten. Damit wird erstens erreicht,
daß das Polling zwischen der befähigten Steuereinheit und
den zugeordneten nicht masterfähigen Steuereinheiten auf
ein Mindestmaß beschränkt wird. So ist es beispielsweise
denkbar, daß ein Stellbefehl von der Leitstelle an die aus
führende Steuereinheit gerichtet wird, die Meldung über das
Ende des Einstellvorganges beispielsweise jedoch nicht der
Leitstelle, sondern an die befähigte Steuereinheit mitge
teilt und von dieser registriert wird. Die hier registrier
ten und gesammelten Zustandsdaten können dann bei Abruf
oder, in einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der Er
findung, in vorgegebenen Zeitabständen an die Leitstelle
übermittelt werden.
In all den genannten Variationen der Erfindung wird er
reicht, daß sich die Kommunikation der Leitstelle mit den
masterfähigen und auch mit nicht masterfähigen Steuerein
heiten auf ein Mindestmaß beschränkt. Die Leistungsfähig
keit des Gesamtsystems, insbesondere jedoch der Leitstelle
nimmt zu und die Echtzeitfähigkeit verbessert sich aufgrund
dessen, daß nun nicht mehr eine Zweipunktverbindung die
Durchlaßfähigkeit für den Informationsfluß bestimmt wird.
Die Informationen werden über den wesentlich leistungsfähi
geren Bus zunächst nur unter den Steuereinheiten ausge
tauscht und lediglich die für die Leitstelle bedeutsamen
Informationen werden über die Zweipunktverbindung, durch
welche die Leitstelle mit einer der Steuereinheiten verbun
den ist, zur Leitstelle bzw. umgekehrt übermittelt. Die
Leitstelle ist auf diese Weise stets über den Status des
Gesamtsystems informiert, ohne das Polling selbst ausführen
zu müssen.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Steuerungssy
stem, das zur Ausführung der bisher genannten Verfahrens
schritte geschaffen ist, bevorzugt ein Steuerungssystem für
ein optisches Meß- oder Beobachtungsgerät, das mehrere
Steuereinheiten umfaßt und mit einer Leitstelle ausgestat
tet ist, die auf der Grundlage von Zustandsdaten der ein
zelnen Steuereinheiten bei Bedarf ein Abbild des Gesamtzu
standes des Steuerungssystems generiert, wobei erfindungs
gemäß mindestens eine der Steuereinheiten über die Fähig
keit verfügt, Zustandsdaten zugeordneter übriger Steuerein
heiten zu erfassen und/oder selbständig zu bewerten und die
erfaßten Zustandsdaten bzw. ermittelten Bewertungsergebnis
se an die Leitstelle zu übermitteln.
Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines Ausführungs
beispieles näher erläutert werden. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die Prinzipdarstellung eines Steuerungssystems, auf
das sich die Erfindung bezieht,
Fig. 2 dem Informationsfluß beim Polling zwischen Leit
stelle und den Steuereinheiten,
Fig. 3 den wesentlich vorteilhafteren Informationsfluß
durch die Übergabe der Zustandsermittlung (Polling)
eines Slaves an eine masterfähige Steuereinheit.
In Fig. 1 ist ein Steuerungssystem dargestellt, in dem eine
masterfähige Leitstelle 1 über eine Zweipunktverbindung 2
mit einer masterfähigen Steuereinheit 3 verbunden ist. Das
Steuerungssystem umfaßt weitere Steuereinheiten 4, 5 und 6,
darunter beispielsweise eine zweite masterfähige Steuerein
heit 4 und die nicht masterfähigen Steuereinheiten 5 und 6.
Die Steuereinheiten 3 bis 6 und alle weiteren Steuereinhei
ten, die möglicherweise noch zu dem Steuerungssystem gehö
ren, jedoch zeichnerisch nicht dargestellt sind, sind über
einen multimasterfähigen Bus 7 miteinander verknüpft.
Die nicht masterfähigen Steuereinheiten 5 und 6 sind bei
spielsweise kommunikationsaufwendige, intelligente Steuer
schaltungen in Form von Slaves, die lediglich Kommandos von
der Leitstelle 1 empfangen, diese Kommandos als Steuerbe
fehle zugeordnete Stelleinrichtung weitergeben und auf dem
umgekehrten Informationsweg die Leitstelle 1 von der Aus
führung, der Vollendung bzw. vom Fortschritt bei der Aus
führung des Stellbefehles informieren.
Ebenso ist es denkbar, daß auch die masterfähigen Steuer
einheiten 3 und 4 Kommandos von der Leitstelle 1 empfangen
und die Kommandos an Stelleinheiten weitergeben. Hier er
folgt ebenfalls im umgekehrten Informationsfluß die Voll
zugsmeldung zum ausgeführten Stellbefehl an die Leitstelle
1.
Kommuniziert die Leitstelle 1 auf diese Art und Weise mit
den Steuereinheiten 3 bis 6, ergibt sich ein Informations
fluß, wie er beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist. Grund
sätzlich erfolgt der Informationsaustausch zwischen Leit
stelle 1 und den Steuereinheiten 3 bis 6 durch Übermittlung
adressenorientierter Nachrichtenpakete, wobei Ziel- und Ur
sprungsadresse übertragen werden. Eine von der Leitstelle 1
ausgesendete Nachricht findet ihren Weg über die Zweipunkt
verbindung 2 und die Steuereinheit 3 zu dem durch die
Adresse definierten Ziel. Die Steuereinheit 3 hat dabei die
Funktion eines "Gateways" und speichert die Ursprungsadres
se der Nachricht. Ist die Nachricht beispielsweise an die
Steuereinheit 6 gerichtet, antwortet diese mit aktualisier
ter Ziel- und Ursprungsadresse, die Steuereinheit 3 erkennt
die zuvor gespeicherte Adresse und leitet die Antwort der
Steuereinheit 6, die über den Bus 7 zur Steuereinheit 3 ge
langt ist, über die Zweipunktverbindung 2 zur Leitstelle 1
weiter.
Der Leitstelle 1 kommt dabei die Besonderheit zu, daß hier
die relevanten Zustände des Gesamtsystems zusammenlaufen
und diese visualisiert werden, wodurch es möglich ist, von
der Leitstelle 1 aus den Gesamtprozeß zu steuern und zu
kontrollieren.
Derartige Steuerungssysteme werden beispielsweise in Mikro
skopsystemen verwendet, wobei beispielhaft die Steuerein
heit 3 mit einer Stelleinrichtung für einen Objektivrevol
ver, die Steuereinheit 4 mit einer Stelleinrichtung für den
Mikroskoptisch in Z-Richtung, die Steuereinheit 5 mit einer
Stelleinrichtung für Tischbewegungen in Richtung der Koor
dinate X und die Steuereinheit 6 mit einer Stelleinrichtung
für Tischbewegungen in Richtung der Koordinate Y verbunden
sind. Diese beispielhafte Aufzählung umfaßt nicht das ge
samte Steuerungssystems eines komplexen modernen Mikro
skopsystems. Die hier getroffenen Auswahl dient lediglich
der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beispielsweise ist folgender Bewegungsablauf denkbar: Betä
tigt der Bediener des Mikroskops eine Taste "Objektivrevol
ver weiterschalten", wird von der Leitstelle 1 zunächst ei
ne Nachricht an die Steuereinheit 4 gesendet und damit ein
Stellbefehl für die Tischansteuerung ausgelöst, der eine
Absenkung des Tisches in Z-Richtung zur Folge hat. Ist die
angestrebte Tischposition erreicht, wird durch eine selbst
tätig von der Leitstelle 1 ausgesendete, in diesem Fall an
die Steuereinheit 3 gerichtete Nachricht die Verdrehung des
Objektivrevolvers auf die nächste Position veranlaßt. Nach
Ablauf dieser Stellbewegung wird von der Leitstelle 1 wie
derum ein Kommando an die Steuereinheit 4 gesendet und da
mit die Z-Verstellung in Abhängigkeit von der angewählten
Vergrößerung veranlaßt. Danach werden durch Steuerbefehle
an die Steuereinheiten 5 und 6 Tischbewegungen in X- bzw.
Y-Richtung veranlaßt und so die Position des Meßobjektes
korrigiert.
Jeweils nach Ausführung eines dieser Stellbefehle erhält
die Leitstelle 1 von der entsprechenden Steuereinheit 3, 4, 5
oder 6 die Information, daß der Stellbefehl ausgeführt wor
den ist. Aufgrund dieser Information ist die Leitstelle 1
zugleich in der Lage, sich ein Gesamtbild über den Zustand
im Steuerungssystem zu verschaffen und diesen Zustand auch
visuell darzustellen, indem beispielsweise die erzielte
Vergrößerung, das eingestellte Objektiv, die eingestellte
Tischposition usw. auf einem Monitor visuell wahrnehmbar
dargestellt werden.
Bei herkömmlichen Steuerungssystemen ist zur Erfassung die
ses Gesamtbildes durch die Leitstelle 1 das sogenannte Pol
ling zwischen der Leitstelle 1 und der jeweils angesproche
nen Steuereinheit 3, 4, 5 oder 6 erforderlich. Wird bei
spielsweise das Kommando a "Tisch in Z-Richtung absenken"
an die Steuereinheit 4 ausgegeben (vgl. Fig. 2), so wird
während der Tischverstellung von der Leitstelle 1 durch
Polling in vorgegebenen Zeittakten immer wieder rückge
fragt, ob der Stellbefehl ausgeführt wurde und der Tisch
die vorgegebene Z-Position erreicht hat. Die Nachrichten
übertragung ist in Fig. 2 symbolisch durch Pfeile angegeben,
die zugleich auch auf die Richtung der übermittelten Nach
richt hinweisen.
Der sich dabei ergebende Informationsfluß zeigt weiter, daß
nach der Übermittlung des Kommandos a von der Leitstelle 1
an den "Gateway" (nämlich die Steuereinheit 3) über den Bus
7 ein Kommando b an die Steuereinheit 4 gesendet wird, die
nach Empfang des Kommandos b den Stellbefehl an die Tisch
steuerung generiert. Die Leitstelle 1 nimmt ihre Kontroll
funktion wahr, indem sie die entgegengesetzt gerichtete In
formation c abruft, die die augenblicklich erreichte Z-
Position des Tisches beinhaltet. Die Information c wird zu
nächst von der Steuereinheit 3 aufgenommen und von dieser
unbewertet als Information d an die Leitstelle 1 weiterge
geben.
Von der Leitstelle 1 wird nun eine Anfrage e gesendet, die
ebenfalls zunächst über die Zweipunktverbindung 2 die Steu
ereinheit 3 erreicht und von dieser unbewertet als Anfrage
f der Steuereinheit 4 übermittelt wird. Hier wird eine Ant
wort g ausgelöst, die von der Steuereinheit 4 wiederum über
den Bus 7 zunächst an die Steuereinheit 3 und von dort über
die Zweiwegverbindung 2 als Information h an die Leitstelle
1 gerichtet ist.
Enthält die Information h die Nachricht, daß die beabsich
tigte Tischposition in Z-Richtung erreicht ist, erfolgt
keine weitere Anfrage an die Steuereinheit 4, sondern es
wird nun der Befehl an die Steuereinheit 3 zur Weiterdre
hung des Objektrevolvers auf die neue Position ausgegeben.
Dabei erfolgt das Polling in analoger Weise über mehrere
Anfragen, bis auch hier die Vollzugsmeldung bei der Leit
stelle 1 angekommen ist. Danach wird das Kommando an die
Steuereinheit 5 zwecks Tischverstellung in der Koordinate X
ausgegeben mit nachfolgendem Polling usw.
Es ist nun leicht zu erkennen, daß bei dieser Verfahrens
weise die Zweipunktverbindung 2 zwischen Leitstelle 1 und
Steuereinheit 3 sehr stark belastet ist und aufgrund des
sen, daß jeder Informationsfluß zeitgebunden ist, die Kom
munikationsgeschwindigkeit im Gesamtsystems in Grenzen ge
halten wird. Außerdem steht die Leitstelle 1 während dieser
Pollings nicht für andere Zwecke zur Verfügung.
Um das zu ändern und das Verfahren zur Kontrolle dieses
mehrere Steuereinheiten umfassenden Steuerungssystems ef
fektiver zu gestalten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, bei
spielhaft die Steuereinheit 3 zu befähigen, das Polling zu
übernehmen und die aktuellen Statusinformationen von den
Steuereinheiten 4, 5 und 6 anzufordern.
Dabei ergibt sich beispielsweise ein Informationsfluß wie
in Fig. 3 dargestellt. Sendet die Leitstelle 1 das Kommando
a' "Tisch in Z-Richtung absenken" an die Steuereinheit 4,
registriert die Steuereinheit 3 nach wie vor als "Gateway"
die Ziel- und Ursprungsadresse und gibt das Kommando b' an
die Steuereinheit 4 aus. Da die Steuereinheit 3 nunmehr zum
Polling befähigt ist, nimmt diese die Information c' von
der Steuereinheit 4 auf, die eine Statusmeldung zur er
reichten Tischposition in Z-Richtung enthält. Nach einem
vorgegebenen Zeittakt richtet die Steuereinheit 3 eine An
frage d' an die Steuereinheit 4 und gewinnt mit der Antwort
e' erneut eine Statusinformation über die erreichte Tisch
position in Z-Richtung. Das wird fortgesetzt, bis bei der
Steuereinheit 3 eine Information eintrifft, die die Status
meldung "vorgegebene Tischposition in Z-Richtung erreicht"
enthält. Dies wird von der Steuereinheit 3 registriert und
daraufhin eine entsprechende Nachricht f' an die Leitstelle
1 weitergegeben.
Damit verfügt die Leitstelle 1 nun ebenfalls wie im ersten
vorhergehenden, den Stand der Technik wiedergebenden Bei
spiel über die Statusinformation "vorgegebene Tischposition
in Z-Richtung erreicht", wobei die Zweipunktverbindung 2
während des Pollings wesentlich geringer belastet war.
In analoger Weise erfolgt das Polling zwischen der befähig
ten Steuereinheit 3 und den Steuereinheiten 5 und 6 während
der Tischverstellung in X- bzw. Y-Richtung.
Die Leitstelle 1 und Zweipunktverbindung 2 stehen also wäh
rend des Pollings zwischen der Steuereinheit 3 und den üb
rigen Steuereinheiten 4, 5 und 6 für andere Aufgaben zur
Verfügung. Außerdem erfordert der Informationsfluß inner
halb des gesamten Steuerungssystems bedeutend weniger Zeit.
1
masterfähige Leitstelle
2
Zweipunktverbindung
3
,
4
,
5
,
6
Steuereinheit
7
multimasterfähiger Bus
a, a', b, b' Kommando
c, c', d Information
d', e Anfrage
e' Antwort
f Anfrage
f' Nachricht
g Antwort
h Information
a, a', b, b' Kommando
c, c', d Information
d', e Anfrage
e' Antwort
f Anfrage
f' Nachricht
g Antwort
h Information
Claims (10)
1. Verfahren zur Kontrolle eines mehrere Steuereinheiten
umfassenden Steuerungssystems, bevorzugt für ein opti
sches Meß- oder Beobachtungsgerät,
- - bei dem eine Leitstelle (1) zum Zwecke der Erfassung von Zustandsdaten mit den Steuereinheiten (3, 4, 5, 6) kommuniziert und die Leitstelle (1) auf der Grundlage dieser Zustandsdaten Abbilder von Gesamtzuständen des Steuerungssystems generiert, dadurch gekennzeichnet,
- - daß wenigstens eine masterfähige Mikroprozessoreinheit in die Kommunikation der Leitstelle mit den Steuerein heiten (3, 4, 5, 6) einbezogen wird,
- - wobei diese wenigstens eine masterfähige Mikroprozes soreinheit zum Zwecke der Erfassung von Zustandsdaten mit mindestens einer der Steuereinheiten (3, 4, 5, 6) und zum Zwecke der Weitergabe der erfaßten Zustandsdaten mit der Leitstelle (1) kommuniziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einbeziehung zeitlich begrenzt vorgenommen wird.
3. Verfahren zur Kontrolle eines Steuerungssystems nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeich
net,
- - daß die Fähigkeit zur Erfassung von Zustandsdaten teil weise und/oder zeitlich begrenzt von der Leitstelle (1) auf wenigstens eine der Steuereinheiten (3) übertragen wird,
- - wobei die wenigstens eine Steuereinheit (3) zum Zwecke der Erfassung von Zustandsdaten mit mindestens einer der übrigen Steuereinheiten (4, 5, 6) und zum Zwecke der Weitergabe der erfaßten Zustandsdaten mit der Leitstel le (1) kommuniziert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem masterfähige Steuer
einheiten (3, 4) und nicht masterfähige Steuereinheiten
(5, 6) über einen Bus (7) miteinander verbunden sind und
die Leitstelle (1) über eine Zweiwege-Verbindung (2) zu
einer der masterfähigen Steuereinheiten (3) mit den üb
rigen Steuereinheiten (4, 5, 6) kommuniziert, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fähigkeit zur Erfassung von Zu
standsdaten auf eine oder mehrere der vorhandenen
masterfähigen Steuereinheiten (3) übertragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Übertragung der Fähigkeit zur Erfassung
von Zustandsdaten unter Nutzung vorhandener Kommunika
tionswege durch Download entsprechender lauffähiger
Programme von der Leitstelle (1) zu der jeweiligen
Steuereinheit (3) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Übertragung und/oder die Rücknahme der Fä
higkeit zur Erfassung von Zustandsdaten unter Nutzung
vorhandener Kommunikationswege durch Aktivierung bzw.
Deaktivierung lauffähiger, in der betreffenden Steuer
einheit (3) gespeicherter oder durch Download übertra
gener Programme erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Erfassung von Zustandsda
ten durch die masterfähige Mikroprozessoreinheit bzw.
durch die befähigte Steuereinheit (3) jeweils dann ver
anlaßt wird, wenn Zustandsänderungen bei den zugeordne
ten Steuereinheiten (4, 5, 6) auftreten.
8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die von der masterfähigen Mi
kroprozessoreinheit bzw. von der befähigten Steuerein
heit (3) erfaßten Zustandsdaten bei Abruf an die Leit
stelle (1) übermittelt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die von der masterfähigen Mikropro
zessoreinheit bzw. von der befähigten Steuereinheit (3)
erfaßten Zustandsdaten in vorgegebenen Zeittakten an
die Leitstelle (1) übermittelt werden.
10. Steuerungssystem, bevorzugt für ein optisches Meß- oder
Beobachtungsgerät, das mehrere Steuereinheiten (3, 4, 5,
6) umfaßt und mit einer Leitstelle (1) ausgestattet
ist, die auf der Grundlage von Zustandsdaten der ein
zelnen Steuereinheiten (3, 4, 5, 6) bei Bedarf ein Abbild
des Gesamtzustandes des Steuerungssystems generiert,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß mindestens eine der Steuereinheiten (3) über die Fähigkeit verfügt, Zustandsdaten zugeordneter übriger Steuereinheiten (4, 5, 6) zu erfassen und/oder selbstän dig zu bewerten und die erfaßten Zustandsdaten bzw. er mittelten Bewertungsergebnis an die Leitstelle (1) zu übermitteln.
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