DE19950605A1 - Gummituch mit Registerausnehmungen und Verfahren zur Gummituchausrichtung - Google Patents
Gummituch mit Registerausnehmungen und Verfahren zur GummituchausrichtungInfo
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Abstract
Ein auf einen Zylinder aufspannbares Gummituch (5) mit Registerausnehmungen (23, 24) wird relativ zu einer Klemmeinrichtung mit Registerstiften (21, 22) ausgerichtet, indem die Registerausnehmungen (23, 24) bei am Zylinder angebrachter Klemmeinrichtung (6) in Anlage an die Registerstifte (21, 22) gebracht werden. DOLLAR A Das Gummituch (5) besteht aus einem Tuchmaterial (13) und die Registerausnehmungen (23, 24) sind in eine Spannleiste (11) des Gummituches (5) eingebracht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausrichtung eines auf einen Zylinder
aufspannbaren Gummituches mit Registerausnehmungen relativ zu einer
Klemmeinrichtung mit Registerstiften, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und ein
Gummituch mit Registerausnehmungen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
In der DE 35 45 172 A1 ist ein solches Verfahren beschrieben, bei welchem zuerst
außerhalb einer Druckmaschine mit Registerausnehmungen versehene Tuchenden eines
Gummituches zwischen Klemmleisten einer Klemmeinrichtung eingelegt werden, bis die
Registerausnehmungen mit Registerstiften der Klemmeinrichtungen zur Anlage kommen.
Danach werden die Klemmleisten der Klemmeinrichtungen mittels Klemmschrauben
verbunden. Anschließend werden die Klemmeinrichtungen mit dem Gummituch an einem
Zylinder der Druckmaschine angebracht.
Dieses Verfahren ist ungeeignet für Druck- oder Lackiermaschinen mit dauerhaft am
Zylinder angeordneten Klemmeinrichtungen, die der Befestigung einer Druckplatte am
Zylinder dienen. Druckplatten erfordern aufgrund ihrer höheren Biegsteifigkeit ein z. B. in
der DE 42 14 207 C1 beschriebenes Aufwalzen der Druckplatte auf den Zylinder, wofür
dauerhaft am Zylinder angebrachte Klemmeinrichtungen verwendet werden.
Das der eingangs genannten Gattung entsprechende und in der bereits genannten
Offenlegungsschrift (DE 35 45 172 A1) beschriebene Gummituch ermöglicht zwar dessen
passgerechtes Ausrichten für ausgesparte Inline-Lackierungen, ist jedoch aufgrund der
Einbringung der Registerausnehmungen direkt in das weiche Tuchmaterial in
verschiedener Hinsicht ungünstig.
Einerseits ist die Formstabilität der Registerausnehmungen sehr gering. Beispielsweise ist
ein Verzug der Registerausnehmungen bei häufig wiederholter Befestigung des
Gummituches oder infolge eines Aufquellens des Gummis nicht ausgeschlossen. Zudem
besteht die Gefahr, daß sich an den Registerausnehmungen bei unvorsichtiger Handhabung
des Gummituches Einrisse bilden.
Andererseits erfordern die leicht verformbaren Registerausnehmungen eine außerhalb der
Maschine erfolgende, sehr vorsichtige Ausrichtung und Festklemmung der labilen
Tuchenden.
In dem DE 94 16 007 U1 ist ferner ein Gummituch mit einer Spannleiste beschrieben, die
bei einer Ausbildung als ein Flachprofil nur auf der Oberseite des Gummituchs mit diesem
zusammenvulkanisiert ist, so daß die Spannleiste mit einer Kante des Gummituches bündig
abschließt. Die Ausbildung des Gummituches ist in verschiedener Hinsicht ungünstig.
Einerseits ist das Gummituch für ausgesparte Inline-Lackierungen ungeeignet, weil diese
ein den Lackaussparungen entsprechendes, stellenweises Herausschneiden der obersten
Gummischicht des Gummituches erfordern, wie dies in der genannten Offenlegungsschrift
(DE 35 45 172 A1) ausführlich beschrieben ist. Da das Gummituch keine
Registerausnehmungen hat, ist ein passgenaues Herausschneiden nur innerhalb der
Druckmaschine möglich, was sehr umständlich ist.
Andererseits setzt das Gummituch mit der als das Flachprofil ausgebildeten Spannleiste
eine Klemmeinrichtung voraus, deren maximale Öffnungsweite zwischen einer
Klemmauflage und einer Klemmbacke größer ist, als es die Dicke des Tuchmaterials und
die Dicke der mit dem Tuchmaterial verbundenen Spannleiste zusammen sind.
Klemmeinrichtungen, die durch Verdrehung einer geringfügig exzentrischen Exzenterwelle
schließbar sind, weisen jedoch nicht immer eine so große Öffnungsweite auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren zur Ausrichtung eines
Guminituches mit Registerausnehmungen anzugeben und ein solches Gummituch zu
schaffen, welches für die Durchführung des Verfahrens besonders gut geeignet ist.
Die gestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch ein Gummituch mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die
Registerausnehmungen bei am Zylinder angebrachter Klemmeinrichtung in Anlage an die
Registerstifte gebracht werden.
Dieses Verfahren ist sehr gut geeignet für Druck- oder Lackiermaschinen mit dauerhaft am
Zylinder angeordneten Klemmeinrichtungen, welche ursprünglich nur für die Befestigung
einer Druckplatte vorgesehen waren, und nunmehr auch wahlweise für die Befestigung des
Gummituches verwendet werden können. Das Ausrichten der Registerausnehmungen
relativ zu den Registerstiften und das Festklemmen des Gummituches erfolgt beim
erfindungsgemäßen Verfahren innerhalb der Druck- oder Lackiermaschine.
Das erfindungsgemäße Gummituch zeichnet sich dadurch aus, daß die
Registerausnehmungen in eine Spannleiste des Gummituches eingebracht sind.
Bei diesem Gummituch ist eine hohe Formstabilität der Registerausnehmungen
gewährleistet, wodurch ein vielfaches passgenaues Aufspannen des Gummituches über
eine lange Standzeit hinweg möglich ist. Die Spannleiste kann als ein harter Metall- oder
Kunststoffstreifen ausgebildet sein. Beispielsweise ist die Spannleiste bei einer Ausbildung
als ein Aluminiumband hinreichend unempfindlich. Zur Ausrichtung des Gummituches
können die in die Spannleiste eingebrachten Registerausnehmungen mit Registerstiften
einer an einem Zylinder angebrachten Klemmeinrichtung in Eingriff gebracht werden.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen des Gummituches genannt.
Bei einer hinsichtlich eines kippsicheren Anschlagens der Registerausnehmungen an den
Registerstiften vorteilhaflen Ausführungsform ist die Spannleiste auf der dem Zylinder
zugewandten und z. B. aus einem Gewebe bestehenden Rückseite des Tuchmaterials des
Gummituches angeordnet. Bei in der Klemmeinrichtung eingeklemmter Spannleiste liegt
diese somit unmittelbar auf einer Klemmauflage der Klemmeinrichtung auf.
Bei einer hinsichtlich einer Klemmeinrichtung mit einer geringen Öffnungsweite
vorteilhaften Ausführungsform ragt die Spannleiste über ein vorzugsweise am
Druckanfang liegendes Tuchende des gummierten Tuchmaterials hinaus. Bei der
Befestigung des Gummituches mittels einer Klemmeinrichtung am Zylinder braucht somit
ausschließlich die Spannleiste und nicht das Tuchmaterial in die Klemmeinrichtung
eingelegt und mit dieser festgeklemmt werden. Die in etwa 0,3 mm betragende Dicke der
Spannleiste ist um ein Vielfaches geringer als die in etwa 2 mm betragende Dicke des
Tuchmaterials. Aufgrund dessen kann das Gummituch sogar in Klemmeinrichtungen
festgeklemmt werden, deren Öffnungsweite geringer als die Dicke des Gummituches ist.
Bei einer hinsichtlich der ökonomischen Herstellung der Spannleiste vorteilhaften
Ausführungsform ist allein die Spannleiste und nicht das gummierte Tuchmaterial mit den
Registerausnehmungen versehen. Zwar ist es auch denkbar, die Registerausnehmungen bei
bereits mit dem Tuchmaterial fest verbundener Spannleiste nur durch die Spannleiste oder
durch die Spannleiste und das Tuch zugleich hindurchzustanzen; jedoch ist es günstiger,
die Registerausnehmungen in die Spannleiste hineinzustanzen, bevor die Spannleiste mit
dem flexiblen Tuchmaterial verbunden wird.
Bei einer hinsichtlich der Verringerung der Gefahr eines Ablösens der Spannleiste vom
Tuchmaterial vorteilhaften Ausführungsform sind die Vulkanisier- oder Klebespalte
zwischen der Spannleiste und dem Tuchmaterial außenseitig versiegelt, wozu ein bereits
für die großflächige Verklebung der Spannleiste mit dem Tuchmaterial dienender Klebstoff
nochmals oder ein für speziell die Versiegelung vorgesehener anderer Klebstoff verwendet
werden kann. Der Klebstoff wird in vom Tuchmaterial zusammen mit der Spannleiste
gebildete Eckwinkel gestrichen, so daß die Eckwinkel teilweise mit einem Klebstoffkeil
aufgefüllt sind und ein Abschälen des weichen Tuchmaterials von der Spannleiste auch
nach längerer Standzeit des Gummituches absolut sicher verhindert wird.
Die Versiegelung ist nicht nur bei einer Verbindung der Spannleiste mit dem Tuchmaterial
durch Verkleben, sondern auch bei einer Verbindung durch Aufvulkanisieren des
Tuchmaterials auf die Spannleiste vorteilhaft. Neben einer Klebe- oder
Vulkanisationsverbindung von Spannleiste und Tuchmaterial ist auch deren formschlüssige
Verbindung, z. B. mittels Nieten, denkbar.
Bei einer hinsichtlich eines unnachgiebigen und dadurch sicheren Einklemmens des
Gummituches in eine Klemmeinrichtung ist in dieser allein die Spannleiste, nicht jedoch
das weiche Tuchmaterial eingeklemmt. Dadurch, daß ausschließlich die Flachseiten der
Spannleiste und weder die sehr weiche Gummifläche (Oberseite) noch die Gewebefläche
(Unterseite) des Tuchmaterials als Kraftangriffs- oder Kontaktflächen für die
Klemmeinrichtung vorgesehen ist, sind auch nach einem häufigen Ein- und Ausklemmen
keine bleibend in das Tuchmaterial eingedrückten Klemmspuren zu befürchten, welche
sich bei einem erneuten Einklemmen als störend bemerkbar machen könnten. Es hat sich
zudem gezeigt, daß es eine hochfeste Verklebung der Spannleiste mit dem Tuchmaterial
überraschenderweise die aus der Spannkraft zum Spannen des Gummituches resultierende
Scherbeanspruchung aushält.
Bei einer hinsichtlich der variablen Verwendung eines eine Klemmeinrichtung mit
Registerstiften umfassenden Druck- oder Lackiermaschinenzylinders vorteilhaften
Ausführungsform sind auf ein und dieselben Registerstifte der Klemmeinrichtung sowohl
die Registerausnehmungen des Gummituches als auch Registerausnehmungen einer im
Austausch mit dem Gummituch auf den Zylinder aufspannbaren Druckplatte passgenau
aufschiebbar. Die Registerausnehmungen des Gummituches entsprechen in der
Formgebung im wesentlichen den Registerausnehmungen der Druckplatte. Beispielsweise
ist der Mittenabstand der Registerstifte genau so groß wie der Mittenabstand der
Registerausnehmungen des Gummituches und genau so groß wie der Mittenabstand der
Registerausnehmungen der Druckplatte. Bei bedarfsweise auf den Zylinder passgenau
aufgespannter und beispielsweise als eine Flexodruckplatte ausgebildete Druckplatte kann
diese für filigrane und z. B. einem Schriftzug entsprechend konturierte Spotlackierungen
verwendet werden. Bei bedarfsweise auf dem Zylinder passgenau aufgespanntem
Gummituch kann dieses für Lackierungen mit einfach konturierten und z. B.
rechteckfürmigen Lackaussparungen verwendet werden, wozu die oberste Gummischicht
des Tuchmaterials deckungsgleich mit den Lackaussparungen herausgeschnitten wird.
Selbstverständlich kann der Zylinder bei einem darauf im Lieferzustand ohne nachträgliche
Herausschneidung aufgespannten Gummituch auch für vollflächige Lackierungen und
Beschichtungen verwendet werden.
Der Anspruch 9 beinhaltet auch ohne die im Anspruch 2 enthaltenen Merkmale eine
Erfindung. In manchen Fällen können die mit den Registerausnehmungen der Druckplatte
korrespondierend angeordneten Registerausnehmungen des Gummituches in das weiche
Tuchmaterial eines keine Spannleiste aufweisenden Gummituches eingebracht sein.
Deshalb ist der Rückbezug des Anspruchs 9 auf den Anspruch 2 optional.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des
erfindungsgemäßen Gummituches ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles und aus der dazugehörigen Zeichnung.
In dieser zeigt:
Fig. 1 einen Zylinder mit einem darauf aufgespannten Gummituch in der
Seitenansicht und
Fig. 2 das Gummituch im vom Zylinder abgenommenen Zustand in der Draufsicht.
In der Fig. 1 ist eine, mehrere Offsetdruckwerke umfassende Rotationsdruckmaschine 1
im Ausschnitt dargestellt. Der Ausschnitt zeigt ein, den Offsetdruckwerken in
Bedruckstofftransportrichtung nachgeordnetes Lackierwerk, das einen
Gegendruckzylinder 2 zum Transport eines bogenförmigen Bedruckstoffs 3 und einen
Zylinder 4 mit einem Gummituch 5 umfaßt, welches mittels Klemmeinrichtungen 6 und 7
am Zylinder 4 befestigt ist.
Das Gummituch besteht aus einer den Lack führenden oberseitigen Gummischicht 8, aus
der mindestens eine Ausnehmung 9 für die ausgesparte Inline-Lackierung des
Bedruckstoffs 3 herausgetrennt ist, einer unterseitigen Gewebeschicht 10 und
Spannleisten 11 und 12, welche auf die Gewebeschicht 10 aufgeklebt sind. Zwischen den
Schichten 8 und 10 können sich auch Zwischenschichten befinden. Der zumindest aus den
Schichten 8 und 10 bestehende bogenförmige Verbundwerkstoff wird im Folgenden als
Tuchmaterial 13 bezeichnet.
Die von den Oberseiten der Spannleisten 11 und 12 zusammen mit den Schmalseiten des
Tuchmaterials 13 und die von den Schmalseiten der Spannleisten 11 und 12 zusammen mit
der Unterseite des Tuchmaterials 13 gebildeten Eckwinkel sind über die gesamte Breite des
Gummituches 4 mit aufgestrichenen Versiegelungen 14 versehen, für welche ein anderer
als der zur Verklebung der Spannleisten 11 und 12 mit dem Tuchmaterial 13 benutzte
Klebstoff verwendet worden ist.
Die Gesamtbreite jeder der auf einer einzigen Seite des Tuchmaterials 13 angeordneten
Spannleisten 11 und 12 beträgt 2 bis 3 Zentimeter und unterteilt sich in eine in etwa der
halben Gesamtbreite entsprechende Überstandbreite 15 (vergl. Fig. 2), um welche jede
Spannleiste 11 und 12 über eine entsprechende Kante 16 des Tuchmaterials 13 hinausragt,
und eine restliche Überdeckungsbreite, über welche hinweg jede Spannleiste 11 und 12 mit
dem Tuchmaterial 11 (zerstörungsfrei) unlösbar verbunden ist.
Jede der einer Spanneinrichtung zum Spannen des Gummituches 5 zugehörigen
Klemmeinrichtungen 6 und 7 besteht aus einer Klemmauflage 17 und 18 und einer
Klemmbacke 19 und 20, welche relativ zur Klemmauflage 17 und 18 verstellbar ist, um
zwischen der Klemmauflage 17 und 18 und der Klemmbacke 19 und 20 ausschließlich die
jeweilige Spannleiste 11 und 12 festzuklemmen, während sich das Tuchmaterial 13
vollständig außerhalb der Klemmeinrichtungen 6 und 7 befindet. Mit anderen Worten
gesagt, befindet sich das Tuchmaterial 13 bei festgeklemmten Spannleisten 11 und 12
weder zwischen der Klemmauflage 17 und der Klemmbacke 19 noch zwischen der
Klemmauflage 18 und der Klemmbacke 20.
Nur die dem Druckanfang zugeordnete Klemmeinrichtung 6 umfaßt zwei zylindrische
Registerstifte 21 und 22, welche Registerausnehmungen 23 und 24 der eingeklemmten
Spannleiste 11 durchgreifen und eine Auflagefläche zur die Spannleiste 11 der
Klemmauflage 17 überragen. Der Registerstift 21 liegt an der in etwa halbkreisförmigen
Registerausnehmung 23 entlang deren Innenrandes an und der Registerstift 21 ausgebildete
Registerstift 22 berührt die Innenwand der rechteckförmigen Registerausnehmung 24 nur
an einem Tangentialpunkt, wie dies in der Fig. 2 zu sehen ist. Um eine solche Anlage zu
erreichen, ist die Breite der Ausnehmung 24 etwas größer als der Durchmesser der
Ausnehmung 23 und kann auch der Durchmesser des Stifts 22 etwas kleiner als der
Durchmesser des Stifts 21 sein.
Das Aufspannen des Gummituches 5 auf den Zylinder 4 wird wie folgt durchgeführt:
Zuerst wird das Gummituch 5 in die Maschine 1 eingesetzt, wobei die Spannleiste 11 mit
einer Flachseite auf die am Zylinder 4 angeordnete Klemmauflage 17 aufgelegt und auf
dieser so weit verschoben wird, bis die Registerstifte 21 und 22 in den
Registerausnehmungen 23 und 24 anschlagen. Danach wird die Klemmbacke 19 mittels
einer nicht dargestellten Exzenterwelle auf die andere Flachseite der Spannleiste 11
aufgepresst, wodurch die Spannleiste 11 festgehalten und die passgenaue Lage des
vorderen Endes des Gummituches 5 fixiert wird.
Danach wird eine Andrückrolle 25 an das Tuchmaterial 11 angestellt und der Zylinder 4 in
Rotation versetzt, so daß die Andrückrolle 25 vom Druckanfang in Richtung des
Druckendes auf dem Tuchmaterial 13 abrollt und dieses dadurch strafft und von vorn nach
hinten glatt auf den Zylinder 4 auflegt.
Nachdem die Andrückrolle 25 das Druckende erreicht hat, wird die Spannleiste 12 auf die
am Zylinder 4 angeordnete Klemmauflage 18 in der sich aus dem Aufziehen des
Gummituches 5 auf den Zylinder 4 ergebenden Ausrichtung aufgelegt und wird durch
Schließen der Klemmeinrichtung 7 diese Ausrichtung fixiert. Die ansonsten konstruktiv
der Klemmeinrichtung 6 entsprechende Klemmeinrichtung 7 umfaßt keine Registerstifte,
und die Spannleiste 12 ist ohne Registerausnehmungen ausgebildet, welche nur für das
vordere Ende und nicht für das hintere Ende des Gummituches 5 erforderlich sind.
Danach werden die Klemmeinrichtungen 6 und 7 aufeinander zu verstellt, wodurch das
Gummituch 5 gespannt wird. Dabei verläuft der Kraftfluss der Spannkraft von der
Klemmeinrichtung 7 über die Spannleiste 12, weiter über eine flächige Verklebung 26,
weiter über das Tuchmaterial 13, weiter über eine weitere Verklebung 27 und letztendlich
über die Spannleiste 11 zur Klemmeinrichtung 6. Es hat sich gezeigt, daß die mit einem
geeigneten Klebstoff, z. B. Nr. 588 der Firma 3M, hergestellten Verklebungen 26 und 27
eine hinreichend hohe Scherfestigkeit von ≧ 4 Newton pro Quadratmillimeter aufweisen
und derartige Belastungen auch ohne ein abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel
denkbares Zusammenpressen der verklebten Teile 11, 13 bzw. 12, 13 während der
Belastung mittels der Klemmeinrichtungen 6 und 7 über eine hohe Standzeit hinweg
aushalten.
Eine zusammen mit dem Gummituch und dem Zylinder 4 ein Registersystem bildende
Druckplatte 28 ist im Wechsel mit dem Gummituch 5 bedarfsweise auf den Zylinder 4
aufspannbar. Das Positionieren der Druckplatte 28 mittels der Registerstifte 21 und 22, das
Aufziehen der Druckplatte 28 mittels der Andrückrolle 25 und das Festklemmen der
Druckplattenenden in den Klemmeinrichtungen 6 und 7 geschieht auf die im Hinblick auf
das Aufspannen des Gummituches 5 bereits erläuterte Art und Weise.
Dazu ist das vordere Ende der Druckplatte 28 mit Registerausnehmungen 30 und 31
(Registerausnehmung 30 verdeckt in der Fig. 1 die dahinterliegende
Registerausnehmung 31) versehen, die in ihrer Formgebung den
Registerausnehmungen 23 und 24 entsprechen und deren Mittenabstand genauso wie jener
der Registerausnehmungen 23 und 24 einem Mittenabstand 29 der Registerstifte 21 und 22
entspricht.
Damit die Enden der Druckplatte 28 in die sich nur geringfügig öffnenden
Klemmeinrichtungen 6 und 7 eingeführt werden können, sind die Druckplattenenden über
eine in etwa der Überstandbreite 15 entsprechende Breite auf eine in etwa der Dicke der
Spannleisten 11 und 12 entsprechende Dicke verjüngt. Die Druckplatte 28 ist eine
Flexodruckplatte mit einer das Druckbild aufweisenden druckenden Reliefschicht 32, die
im Bereich der Plattenenden beim Entwicklungsprozess des Druckbildes verjüngt wird.
Wenn die Reliefschicht 32 eine Fotopolymerschicht ist, kann die Entwicklung des
Druckbildes und Verjüngung der Plattenenden durch einen Auswaschprozess erfolgen.
Wenn die Druckplatte 28 zudem eine Mehrschichtplatte ist, kann die Reliefschicht 32
vollständig bis auf eine stabile Trägerschicht 33 abgetragen werden. Die
Registerausnehmungen 30 und 31 wurden vor ihrer Verwendung zur passgenauen
Positionierung der Druckplatte 28 in der Klemmeinrichtung 6 bereits zur passgenauen
Positionierung der Druckplatte 21 bei deren dem Auswaschprozess vorangehenden und das
vor dem Auswaschen lediglich latente Druckbild erzeugenden Belichtung genutzt.
1
Rotationsdruckmaschine
2
Gegendruckzylinder
3
Bedruckstoff
4
Zylinder
5
Gummituch
6
Klemmeinrichtung
7
Klemmeinrichtung
8
Gummischicht
9
Ausnehmung
10
Gewebeschicht
11
Spannleiste
12
Spannleiste
13
Tuchmaterial
14
Versiegelung
15
Überstandsbreite
16
Kante
17
Klemmauflage
18
Klemmauflage
19
Klemmbacke
20
Klemmbacke
21
Registerstift
22
Registerstift
23
Registerausnehmung
24
Registerausnehmung
25
Andrückrolle
26
Verklebung
27
Verklebung
28
Druckplatte
29
Mittenabstand
30
Registerausnehmung
31
Registerausnehmung
32
Reliefschicht
3
3
Trägerschicht
Claims (10)
1. Verfahren zur Ausrichtung eines auf einen Zylinder (4) aufspannbaren
Gummituches (5) mit Registerausnehmungen (23, 24) relativ zu einer
Klemmeinrichtung (6) mit Registerstiften (21, 22),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Registerausnehmungen (23, 24) bei am Zylinder (4) angebrachter
Klemmeinrichtung (6) in Anlage an die Registerstifte (21, 22) gebracht werden.
2. Gummituch mit Registerausnehmungen (23, 24) und bestehend aus einem
Tuchmaterial (13), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Registerausnehmungen (23, 24) in eine Spannleiste (11) des
Gummituches (5) eingebracht sind.
3. Gummituch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannleiste (11) nur auf einer Unterseite des Tuchmaterials (13) angeordnet
ist.
4. Gummituch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannleiste (11) über eine Kante (16) des Tuchmaterials (13) übersteht.
5. Gummituch nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kante (16) eine Vorderkante des Tuchmaterials (13) ist.
6. Gummituch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Registerausnehmungen (23, 24) nur in die Spannleiste (11) eingebracht sind.
7. Gummituch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Eckwinkel zwischen dem Tuchmaterial (13) und der
Spannleiste (11) mit einer Versiegelung (14) versehen ist.
8. Gummituch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gummituch (5) an einem Zylinder (4) mittels einer Klemmeinrichtung (6)
befestigt ist, welche nur die Spannleiste (11) faßt.
9. Gummituch (5) mit Registerausnehmungen (23, 24), insbesondere nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Registerausnehmungen (23, 24) des Gummituches (5) mit
Registerausnehmungen (30, 31) einer Druckplatte (28) korrespondierend angeordnet
sind.
10. Druck- oder Lackiermaschine (1) mit einem nach einem der Ansprüche 2 bis 9
ausgebildeten Gummituch (5).
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