DE19950138C1 - Zusatzantriebsmodul für einen landwirtschaftlichen Schlepper - Google Patents
Zusatzantriebsmodul für einen landwirtschaftlichen SchlepperInfo
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Abstract
Aus dem Stand der Technik sind Zusatzantriebsmodule zum Anbringen an eine genormte Dreipunktaufhängung eines landwirtschaftlichen Schleppers bekannt, die mit einem schlepperseitigen Dreipunktanschluss, mit einem Zapfwelleneingang zum Anschluss an die Zapfwelle des Schleppers und mit einem angetriebenen Radsatz versehen sind. Die Handhabung dieser Zusatzantriebsmodule ist aufwendig, da sie in Schlepper-Zusatzgeräte eingebaut werden und aufwendig ausgebaut werden müssen, wenn andere Schlepper-Zusatzgeräte in Verbindung mit den Zusatzantriebsmodulen verwendet werden. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, dass das Zusatzantriebsmodul zwischen den Schlepper und das Schlepper-Zusatzgerät zwischenschaltbar ausgestaltet ist, indem am Zusatzantriebsmodul ein Zapfwellenausgang und eine genormte Dreipunktaufhängung auf der dem Schlepper abgewandten Seite vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Zusatzantriebsmodul zum Anbringen an eine genormte
Dreipunktaufhängung eines landwirtschaftlichen Schleppers, mit einem schlepper
seitigen Dreipunktanschluss, mit einem Zapfwelleneingang zum Anschluss an die
Zapfwelle des Schleppers und mit einem angetriebenen Radsatz.
Bei Schleppern - vor allem im landwirtschaftlichen Einsatz - besteht das Problem,
ohne eine allzu starke Bodenverdichtung eine ausreichend hohe Traktionskraft
bereitzustellen. Üblicherweise wird eine hohe Traktionskraft dadurch erzeugt, dass
die landwirtschaftlichen Schlepper ein hohes Gewicht aufweisen. Durch das hohe
Gewicht des Schleppers wird allerdings der Boden beim Überfahren mit dem
Schlepper verdichtet. Durch die Bodenverdichtung verschlechtern sich die
Durchlüftung und die Wasseraufnahmekapazität des Bodens, was für die Bepflan
zung von Nachteil ist. Zudem erhöht sich aufgrund der zunehmenden Verdichtung
des Bodens bei mehrmaligem Überfahren mit dem Schlepper die zum Pflügen
erforderliche Traktionskraft, was wiederum ein erhöhtes Schleppergewicht not
wendig macht. Dieses erhöhte Schleppergewicht führt wiederum zu einer noch
mals erhöhten Bodenverdichtung.
Dieser Teufelskreis kann vermieden werden, wenn der Schlepper mit zusätzlichen
angetriebenen Radsätzen versehen wird, die das Gewicht des Schleppers besser
verteilen.
So sind in der DE-OS 22 63 328 gattungsgemäße Bodenantriebselemente zur
Verstärkung der Antriebsleistung von Schleppern insbesondere bei schlechten
Bodenverhältnissen und bei Steigungen beschrieben. Die zusätzlichen Bodenan
triebselemente sind als Triebachse direkt in ein Schlepperarbeitsgerät, wie bei
spielsweise einem Düngerstreuer, einem Pflug oder Muldenbehälter, eingebaut.
Nachteilig bei den aus der DE-OS 22 63 328 bekannten Bodenantriebselementen
ist, dass die Schlepper-Arbeitsgeräte für den Einbau der zusätzlichen Bodenan
triebselemente vorbereitet sein müssen. Nachteilig ist bei diesen Bodenantriebse
lementen weiter, dass aufwendige Umbaumaßnahmen notwendig sind, um das
zusätzliche Bodenantriebselement von einem Schlepper-Arbeitsgerät in ein ande
res Schlepper-Arbeitsgerät einzubauen, wenn bei beiden der zusätzliche Antrieb
benötigt wird.
Angesichts dieser Probleme liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die be
kannten zusätzlichen Bodenantriebselemete so zu verbessern, dass die zusätzli
che Antriebsleistung der Bodenantriebselemente einfach und ohne umständliche
Umbaumaßnahmen bei einer Vielzahl von Schlepper-Zusatzgeräten eingesetzt
werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe für ein Zusatzantriebsmodul der oben ge
nannten Art dadurch gelöst, dass das Zusatzantriebsmodul zwischen den Schlep
per und ein Schlepper-Zusatzgerät zwischenschaltbar ausgestaltet ist, indem am
Zusatzantriebsmodul ein Zapfwellenausgang und eine genormte Dreipunktauf
hängung auf der dem Schlepper abgewandten Seite vorgesehen sind.
Diese Lösung ist einfach und ermöglicht zum einen die Verwendung von handels
üblichen Schlepper-Zusatzgeräten zusammen mit dem Zusatzantriebsmodul, oh
ne dass das Schlepper-Zusatzgerät für den Einbau eines zusätzlichen Bodenan
triebselements vorbereitet werden muss; zum anderen können ohne Umbau des
Zusatzantriebsmoduls beliebige Schlepper-Zusatzgeräte in Verbindung mit dem
Zusatzantriebsmodul verwendet werden. Dies ist möglich, da sich die Drei
punktaufhängung und der Zapfwellenausgang des Schleppers an der dem
Schlepper abgewandten Seite des Zusatzantriebsmoduls wiederholen. Dank die
ser Ausgestaltung können die genormten Dreipunktanschlüsse von Schlepper-
Zusatzgeräten an die genormte Dreipunktaufhängung des Zusatzantriebsmoduls
auf dieselbe Weise angeschlossen werden, wie an den Schlepper. Durch den
Zapfwellenausgang des Zusatzantriebsmoduls kann das Schlepper-Zusatzgerät
mit Leistung versorgt werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann das Zusatzantriebsmodul ei
ne auf den Radsatz wirkende Bodenandrückeinrichtung aufweisen, durch die ein
vorbestimmter Anpressdruck des Radsatzes auf den Boden erzeugbar ist. Durch
diese Bodenandrückeinrichtung wird eine übermäßige Verdichtung des Bodens
vermieden, indem der Radsatz mit dem vorbestimmten, an die Bodenverhältnisse
und/oder Geländeverhältnisse angepassten Anpressdruck auf den Boden ge
drückt wird. Es ist daher bei dieser Ausgestaltung möglich, durch das Zusatzan
triebsmodul nur so viel Traktionskraft bereitzustellen, wie tatsächlich vom Schlep
per benötigt wird.
Dieser Effekt kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung nochmals verbes
sert werden, wenn das Zusatzantriebsmodul eine mit der Andrückeinrichtung zu
sammenwirkende Steuereinrichtung aufweist, durch die der Anpressdruck in Ab
hängigkeit von vorgegebenen Betriebsparametern steuerbar ist. Derartige Be
triebsparameter können die Bodenqualität, die Leistungsdaten des Schleppers,
die Geländeverhältnisse, die Art der angeschlossenen Schlepper-Zusatzgeräte
und andere von den technischen Eigenschaften es Schleppers oder des Schlep
per-Zusatzgerätes abhängige Parameter sein. Hierfür können der Schlepper oder
das Schlepper-Zusatzgerät mit Sensoren versehen sein, die diese Be
triebsparameter repräsentierenden Signale an die Steuereinrichtung weiterleiten.
Durch die Steuereinrichtung ist es möglich, den Anpressdruck auch an sich wäh
rend des Betriebs verändernde Betriebsparameter anzupassen. Dies ist bei
spielsweise dann der Fall, wenn als Schlepper-Zusatzgerät ein Düngestreuer am
Schlepper angebracht ist, der sich langsam entleert. Durch das geringer werden
de Gewicht des sich entleerenden Düngestreuers nimmt die notwendige Trakti
onskraft stetig ab. Die Steuereinrichtung kann in diesem Fall den Anpressdruck an
die jeweils notwendige Traktionskraft anpassen. Auch ist es mittels der Steuerein
richtung möglich, den Anpressdruck auf eine vorbestimmte Weise zwischen dem
Schlepper und dem Zusatzantriebsmodul aufzuteilen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Zusatzantriebsmodul eine
mittels der Zapfwelle angetriebene Hydraulikeinrichtung aufweisen. Durch diese
Hydraulikeinrichtung, die beispielsweise als eine Hochdruckhydraulik ausgebildet
sein kann, ist es möglich, das Zusatzantriebsmodul mit zusätzlichen Geräteeinhei
ten zu versehen, die durch die Hydraulikeinrichtung des Zusatzantriebsmoduls
betrieben werden können.
Die Bodenverdichtung kann verringert werden, wenn in einer weiteren vorteilhaf
ten Ausgestaltung das Zusatzantriebsmodul eine auf den Radsatz wirkende
Spurweitenverstelleinrichtung aufweist, durch die Spurweite des Radsatzes ver
stellbar ist. Die Spurweitenverstelleinrichtung ermöglicht die Anpassung der Spur
weite des Zusatzantriebsmoduls an die Spurweite des Schleppers. Die Boden
verdichtung wird verringert, wenn die Spurweite des Schleppers und die Spurweite
des Zusatzantriebsmoduls unterschiedlich sind, so dass der angetriebene Rad
satz des Zusatzantriebsmoduls nicht in der Spur des angetriebenen Radsatzes
des Schleppers läuft und den durch die Schlepperräder vorverdichteten Boden
nochmals verdichtet.
Die Bodenverdichtung kann auch verringert werden, wenn in einer weiteren vor
teilhaften Ausgestaltung der Radsatz als ein Doppelachsmodul ausgebildet ist und
zwei angetriebene Achsen aufweist. Durch die beiden angetriebenen Achsen
verteilt sich das Gewicht des Zusatzantriebsmoduls bzw. der vom Zusatzan
triebsmodul ausgeübte Anpressdruck auf eine größere Fläche. So wirkt bei dieser
Ausgestaltung pro Flächeneinheit eine geringere Kraft, die zu einer Verdichtung
des Bodens führen kann.
Der Radsatz des erfindungsgemäßen Zusatzantriebsmoduls kann vorteilhaft ver
schiedenartig ausgebildete Traktionselemente für verschiedene Gelände- und Bo
denverhältnisse umfassen. So kann das Traktionselement als Reifen, als Stahl
rad, als Dornrad oder als Walze ausgebildet sein. Auch ketten- und bandförmige
Traktionselemente können vorgesehen sein, so dass das Zusatzantriebsmodul
raupenförmig ausgebildet ist. Durch die unterschiedlichen Traktionselemente ist
das Zusatzantriebsmodul an eine Vielzahl von Böden und Einsatzmöglichkeiten
anpassbar. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn der Radsatz eine Wech
selaufnahme für das Traktionselement aufweist, an der verschiedene Arten von
Traktionselementen austauschbar befestigbar sind. Dies ermöglicht es, das Zu
satzantriebsmodul ohne großen Umbau mit den verschiedenen Traktionselemen
ten zu versehen.
Falls in bestimmten Fällen gezielt eine Bodenverdichtung notwendig sein sollte,
kann das Zusatzantriebsmodul in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung mit
einer auf den Radsatz wirkenden Vibrationserzeugungseinrichtung versehen sein,
durch die zumindest ein Traktionselement des Radsatzes der Bodenverdichtung
mit Schwingungen beaufschlagbar ist. Durch die Schwingungen wird die Boden
verdichtung erhöht. Die Vibrationserzeugungseinrichtung kann beispielsweise als
eine rotierende Unwucht ausgebildet sein, die drehbar am Zusatzantriebsmodul
gehalten ist. Die Vibrationen der Unwucht wirken dann auf den Radsatz, so dass
zumindest ein Traktionselement des Radsatzes mit Schwingungen beaufschlagbar
ist.
Eine weitere Möglichkeit Leistung vom Zusatzantriebsmodul abzuzweigen, besteht
darin, einen Radsatz mit einem von einem Traktionselement angetriebenen Reib
rad zu versehen. Dieses Reibrad kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestal
tung beispielsweise als Antrieb einer Pumpe ausgebildet sein. Die Manövrierfä
higkeit bei beengten Raumverhältnissen auf der Straße wird erhöht, wenn in einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung zwischen dem Schlepper und dem Radsatz
eine Lenkeinrichtung angeordnet ist, durch die der Radsatz gegenüber dem
Schlepper lenkbar gehalten ist. Die Lenkeinrichtung verringert den Wendekreis
des mit dem Zusatzantriebsmodul versehenden Schleppers und führt zu einer ge
ringeren mechanischen Belastung des Schleppers, des Zusatzantriebsmoduls
sowie eventuell am Zusatzantriebsmodul angebrachter Schlepper-Zusatzgeräte in
Kurven, was die Lebensdauer dieser Apparate erhöht.
Das Zusatzantriebsmodul kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung einen
Zusatzgeräteträger aufweisen, auf dem Zusatzgeräte befestigbar sind. Beispiels
weise können in dieser Ausgestaltung auf dem Zusatzantriebsmodul Muldenbehäl
ter, Sprüheinheiten und andere Zusatzgeräte der Landwirtschaft angebracht wer
den. In dieser Ausgestaltung kann das Zusatzantriebsmodul eine weitere zusätzli
che Funktion neben der zusätzlichen Antriebsfunktion erfüllen. Dadurch ist es
nicht mehr zwingend notwendig, ein weiteres Schlepper-Zusatzgerät an das Zu
satzantriebsmodul anzuhängen, das diese zusätzliche Funktion erfüllt. In einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Zusatzantriebsmodul eine Rad
satzaufnahme aufweisen, an der ein Traktionselement befestigbar ist, und die als
Zusatzgeräteträger ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Radsatzaufnahme als
Winde ausgestaltet sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Zusatzantriebsmodul mit
einer Schleppererkennungseinrichtung versehen sein, durch die Kenngrößen des
Schleppers erfassbar und an einem Schlepper-Zusatzgerät weiterleitbar sind. Da
durch können an das Zusatzantriebsmodul auch Schlepper-Zusatzgeräte ange
schlossen werden, die sich im Betrieb auf den jeweiligen Schlepper einstellen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Zusatzantriebsmodul eine
Steuereinrichtung aufweisen, durch die das Zusatzantriebsmodul in Abhängigkeit
von den Kenngrößen des Schleppers steuerbar ist. Durch eine Schleppererken
nungseinrichtung können beispielsweise Kennwerte und Betriebsgeräten wie das
Gewicht, die Spurweite, die Maximalgeschwindigkeit oder die Momentange
schwindigkeit etc. des Schleppers automatisch bestimmt werden, indem sie bei
spielsweise aus einem am Schlepper vorgesehenen elektronischen Speicher ab
gerufen werden. Mit diesen Daten kann die Steuereinrichtung dann beispielsweise
den Anpressdruck der Traktionselemente auf den Boden, Lenkausschläge und
andere Betriebsparameter des Zusatzantriebsmoduls an den Schlepper ange
passt einstellen und regulieren.
Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Schlepper und ein Zusatzantriebsmodul,
wobei das Zusatzantriebsmodul eine beliebige Kombination der oben beschriebe
nen Ansprüche aufweisen kann.
Der Bausatz kann zusätzlich ein Schlepper-Zusatzgerät aufweisen, wobei das Zu
satzantriebsmodul zwischen dem Schlepper und dem Schlepper-Zusatzgerät zwi
schengeschaltet werden kann. Das Schlepper-Zusatzgerät kann auch ein weiteres
Zusatzantriebsmodul sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Das erfindungsgemäße Zusatzantriebsmodul im Betrieb zwischen einem
landwirtschaftlichen Schlepper und einem Schlepper-Zusatzgerät;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls;
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls hinter einem
Schlepper;
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls;
Fig. 5 ein fünftes Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls hinter einem
Schlepper;
Fig. 6 ein sechstes Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Zusatzantriebsmodul 1 gezeigt, mit seinem
Dreipunkt-Anschluss an einer Dreipunktaufhängung 2 eines landwirtschaftlichen
Schleppers 3 angebracht ist und über die Zapfwelle 4 des Schleppers angetrieben
wird.
An dem dem Schlepper 3 abgewandten Ende des Zusatzantriebsmoduls 1 ist das
Zusatzantriebsmodul 1 mit einer Dreipunktaufhängung 5 und einem Zapfwellen
ausgang 6 versehen. An der Dreipunktaufhängung 5 und dem Zapfwellenausgang
6 ist ein Schlepper-Zusatzgerät 7 angebracht, dargestellt ist in der Fig. 1 ein Dün
gerstreuer, der über eine Öffnung 8 den im Behälter 9 aufbewahrten Dünger, bei
spielsweise auf einem Feld, verstreut.
Das Zusatzantriebsmodul 1 ist mit einem angetriebenen Radsatz, der Reifen 10
als Traktionselemente verwendet, ausgestattet. An Stelle von Reifen können, je
nach Einsatzzweck und Bodenbeschaffenheit, auch Stahlräder, Dornräder oder
eine Walze verwendet werden.
Die Antriebsleistung des Zusatzantriebsmoduls 1 stammt von der Zapfwelle 4 des
Schleppers 3. Die am Zapfwellenausgang 6 des Zusatzantriebsmoduls 1 bereit
gestellte Leistung stammt ebenfalls von der Zapfwelle 4 des Schleppers.
Die Traktionselemente 10 des Radsatzes des Zusatzantriebsmoduls 1 werden
durch ein Verteilergetriebe 11 angetrieben, das einen Teil der von der Zapfwelle 4
des Schleppers 3 bereitgestellten Leistung an den Zapfwellenausgang 6 und ei
nen anderen Teil an die Traktionselemente 10 weiterleitet. Das Getriebe 11 ist des
Weiteren so abgestimmt, dass die Abrollgeschwindigkeit des Traktionselementes
10 im Wesentlichen der Abrollgeschwindigkeit der angetriebenen Radsätze des
Schleppers 3 entspricht.
Die Dreipunktaufhängung 2 und 5 ist genormt und erlaubt das Hochheben des je
weils an der Dreipunktaufhängung angebrachten Geräts. Hierzu ist auf der dem
Schlepper zugewandten Seite ein Hydraulikzylinder 12 und auf der dem Schlepper
abgewandten Seite ein Hydraulikzylinder 13 vorgesehen. Durch Ein- und Ausfah
ren des Hydraulikzylinders 12, 13 wird das jeweils an der Dreipunktaufhängung 2,
5 befestigte Gerät 1, 7 hochgehoben und abgesenkt. Der Hydraulikzylinder 13 des
Zusatzantriebsmoduls 1 kann entweder direkt von einer Schlepperhydraulik (nicht
gezeigt) betrieben werden oder aber das Zusatzantriebsmodul 1 weist eine eigene
Hydraulikeinrichtung auf, die von der Zapfwelle 4 angetrieben ist und den Hydrau
likzylinder 13 betreibt.
In den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen werden für ähnliche
Bauelemente die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in der Fig. 1.
In der Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls 1 ge
zeigt. Dieses Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls 1 ist mit einer Bo
denandrückeinrichtung 14 versehen. Die Bodenandrückeinrichtung 14 ist am
Rahmen 15 des Zusatzantriebsmoduls 1 befestigt und drückt das Traktionsele
ment 10 in Richtung des Pfeiles 16 nach unten. Da das Zusatzantriebsmodul 1 an
der Dreipunktaufhängung 2 des Schleppers 3 gehalten ist, stützt sich das Zusatz
antriebsmodul beim Andrücken der Traktionselemente 10 in Pfeilrichtung 16 über
die Dreipunktaufhängung am Schlepper 3 ab und erhöht damit den Anpressdruck
der Traktionselemente 10 auf den Boden. Falls an der Dreipunktaufhängung 5 des
Zusatzantriebsmoduls 1 ein Schlepper-Zusatzgerät 7 befestigt ist, so kann sich
das Zusatzantriebsmodul 1 zusätzlich auch an dem Schlepper-Zusatzgerät 7 ab
stützen. Dadurch kann der Anpressdruck auf den Boden weiter erhöht werden. Im
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Bodenandrückeinrichtung hydraulisch betä
tigt. Hier kann, wie schon im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 beschrieben, entwe
der die Hydraulik des Schleppers 3 oder eine eigene Hydraulik (nicht gezeigt) des
Zusatzantriebsmoduls 1 verwendet werden. Beim Beispiel der Fig. 2 ist eine Hy
draulikleitung 17 vorgesehen, die den Hubzylinder 13 der Dreipunktaufhängung 5
betätigt und einen schlepperseitigen Anschluss 17a aufweist, mit dem die Hydrau
likleitung 17 an die Schlepperhydraulik anschließbar ist. Die schlepperseitigen
Dreipunkt-Anschlüsse 18 des Zusatzantriebsmoduls 1 sind genormt, so dass auch
mehrere Zustzantriebsmodule 1 hintereinander geschaltet werden können.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die Hydraulik des Zusatzantriebsmoduls 1
beispielhaft erläutert. Das Zusatzantriebsmodul 1 ist mit einem Hydraulikflüssig
keitsbehälter 19 und einer Pumpe 20 versehen. Die Pumpe 20 wird über die Welle
21 angetrieben, die über eine Kardanwelle 22, wie sie üblicherweise bei Drei
punktaufhängungen verwendet wird, mit der Zapfwelle des Schleppers verbunden
ist. Die Kardanwelle 22 stellt eine Verlängerung der Zapfwelle 4 des Schleppers 3
dar. Das Zusatzantriebsmodul 1 weist ferner zumindest einen vorzugsweise ge
normten Hydraulikanschluss 23 auf, an dem Zusatzgeräte an die Hydraulik des
Zusatzantriebsmoduls 1 anschließbar sind. Eine Leitung 24 ist zu einem An
schluss bei der Dreipunktaufhängung 5 an der dem Schlepper abgewandten Seite
geführt.
In der Fig. 4 ist das Zusatzantriebsmodul in einer Ansicht von hinten gezeigt, die
rückwärtige Dreipunktaufhängung 5 ist der Übersicht halber weggelassen. Beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 4 weist das Zusatzantriebsmodul eine Spurweiten
verstelleinrichtung 25 auf, die von der Zapfwelle 6, die mit der Zapfwelle 4 des
Schleppers verbunden ist, angetrieben wird. Die Spurweitenverstelleinrichtung 25
wirkt auf die Traktionselemente 10 und vergrößert oder verkleinert die Spurweite
S. d. h. den Abstand der Traktionselemente 10 des Radsatzes voneinander quer
zur Fahrtrichtung. Die Spurweitenverstelleinrichtung 25 kann hydraulisch oder
mechanisch betätigt werden.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls 1 gezeigt.
Das Zusatzantriebsmodul 1 der Fig. 5 weist eine Zusatzgeräteaufnahme 26 auf,
die als Sattel ausgebildet ist. Auf dem Sattel 26 ist ein Muldenbehälter 27 zum
Transport von Stückgut beispielhaft montiert. Des Weiteren ist das Ausführungs
beispiel des Zusatzantriebsmoduls 1 gemäß Fig. 5 als Doppelachsmodul mit zwei
Antriebsachsen 28a und 28b ausgestattet. Das Traktionselement 10 ist als Kette
ausgestaltet, die über jeweils ein Rad der beiden angetriebenen Achsen 28a und
28b geführt ist.
In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel des Zusatzantriebsmoduls 1 gezeigt, das mit
einer Steuereinrichtung 29 versehen ist. Diese Steuereinrichtung kann dazu ver
wendet werden, die Bodenandrückeinrichtung 14 in Abhängigkeit von vorgegebe
nen Parametern, die entweder vorab in der Steuereinrichtung 29 eingespeichert
werden können oder, wie in der Fig. 6 gezeigt, über eine Datenleitung 30 vom
Schlepper 3 in die Steuereinrichtung 29 eingespeist werden. Die Steuereinrich
tung 29 kann auch dazu dienen, eine, in den Figuren nicht gezeigte Vibrationsein
richtung zu betreiben, die beispielsweise durch eine sich drehende Unwucht
Schwingungen erzeugt, die auf die Traktionselemente 10 übertragen werden und
zu einer Verdichtung des Bodens unterhalb der Traktionselemente 10 führen.
Die Steuereinrichtung 29 steuert den Betrieb des Zusatzantriebsmoduls 1, bei
spielsweise auch einer Hydraulikeinrichtung, wie sie im Ausführungsbeispiel der
Fig. 3 beschrieben ist, nach Vorgaben des Benutzers und kann auch in der Lage
sein, mittels der Datenleitung 30 Schlepperdaten, d. h. technische Kenngrößen
oder Betriebsgrößen des Schleppers zu erkennen.
Schließlich ist in der Fig. 6 noch eine Radaufnahme 31 gezeigt, an der verschie
denste Arten von Traktionselementen 10 befestigt werden können und die gleich
zeitig als Winde dient.
Nicht gezeigt in den Figuren ist ein Zusatzantriebsmodul, bei dem zwischen dem
Schlepper und dem Radsatz eine Lenkeinrichtung angeordnet ist. Diese Lenkein
richtung ist hydraulisch über die Schlepperhydraulik oder die Hydraulik des Zu
satzantriebsmoduls, oder mechanisch über die Zapfwelle betreibbar und hält das
Zusatzantriebsmodul 1 gegenüber dem Schlepper 3 lenkbar. Um in Kurven die
Fahreigenschaften zu verbessern, kann das Zusatzantriebsmodul 1 mit einem
Differenzialgetriebe zwischen den Traktionselementen versehen sein.
In dem Ausführungsbeispielen ebenfalls nicht gezeigt ist ein von einem Traktion
selement 10 angetriebenes Reibrad, das als alternativer Antrieb zur Zapfwelle 6
für eine Hydraulik oder eine andere Pumpe verwendet werden kann.
Die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale können beliebig mit
einander kombiniert werden.
Claims (22)
1. Zusatzantriebsmodul zum Anbringen an eine genormte Dreipunktaufhängung
eines landwirtschaftlichen Schleppers, mit einem schlepperseitigen Dreipunktan
schluss, mit einem Zapfwelleneingang zum Anschluss an die Zapfwelle des
Schleppers und mit einem angetriebenen Radsatz, dadurch gekennzeichnet,
dass das Zusatzantriebsmodul (1) zwischen den Schlepper (3) und ein Schlepper-
Zusatzgerät (7) zwischenschaltbar ausgestaltet ist, indem am Zusatzantriebsmo
dul (1) ein Zapfwellenausgang (6) und eine genormte Dreipunktaufhängung (5)
auf der dem Schlepper (3) abgewandten Seite vorgesehen sind.
2. Zusatzantriebsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zusatzantriebsmodul (1) eine auf dem Radsatz (10) wirkende Bodenandrückein
richtung (14) aufweist, durch die ein vorbestimmter Anpressdruck des Radsatzes
(10) auf den Boden erzeugbar ist.
3. Zusatzantriebsmodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zusatzantriebsmodul (1) eine Steuereinrichtung (29) aufweist, die mit der Andrüc
keinrichtung (15) zusammenwirkt, und durch die der Anpressdruck in Abhängig
keit von vorgegebenen Betriebsparametern steuerbar ist.
4. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul (1) eine mittels der Zapfwelle (6)
des Zusatzantriebsmoduls (1) angetriebene Hydraulikeinrichtung (19, 20) aufweist.
5. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul (1) eine auf dem Radsatz (10)
wirkende Spurweitenverstelleinrichtung (25) aufweist, durch die die Spurweite (S)
des Radsatzes (10) verstellbar ist.
6. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das der Radsatz (10) als ein Doppelachsmodul ausgebil
det ist und zwei angetriebene Achsen (28a, 28b) aufweist.
7. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Radsatz ein als Reifen ausgebildetes Traktionsele
ment (10) umfasst.
8. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Radsatz ein als Stahlrad ausgebildetes Traktionsele
ment (10) umfasst.
9. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Radsatz ein als Dornrad ausgebildetes Traktionsele
ment (10) umfasst.
10. Zustzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Radsatz ein ketten- und/oder bandförmiges Traktions
lement (10) umfasst.
11. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Radsatz ein als Walze ausgebildetes Traktionselement
(10) umfasst.
12. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Radsatz eine Wechselaufnahme (31) für das Trak
tionselement (10) aufweist, an der verschiedene Arten von Traktionselementen
austauschbar befestigbar sind.
13. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul (1) mit einer auf den Radsatz
(10) wirkenden Vibrationserzeugungseinrichtung versehen ist, durch die zumin
dest ein Traktionselement (10) des Radsatzes zur Bodenverdichtung mit Schwin
gungen beaufschlagbar ist.
14. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Radsatz mit einem von einem Traktionselement (10)
angetriebenen Reibrad versehen ist.
15. Zusatzantriebsmodul nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das
Reibrad als Antrieb einer Pumpe ausgebildet ist.
16. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen dem Schlepper (3) und dem Radsatz eine Len
keinrichtung angeordnet ist, durch die der Radsatz gegenüber dem Schlepper (3)
lenkbar gehalten ist.
17. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul (1) einen Zusatzgeräteträger
(26) aufweist, auf dem Zusatzgeräte (27) befestigbar sind.
18. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul (1) eine Radsatzaufnahme (31)
aufweist, an der ein Traktionselement befestigbar ist und die als Zusatzgeräteträ
ger, vorzugsweise als Winde, ausgebildet ist.
19. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul mit einer Schleppererkennungs
einrichtung (29) versehen ist, durch die Kenngrößen des Schleppers (3) erfassbar
und an ein Schlepper-Zusatzgerät (7) weiterleitbar sind.
20. Zusatzantriebsmodul nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (29) vorgesehen ist, durch die das
Zusatzantriebsmodul (1) in Abhängigkeit von den Kenngrößen des Schleppers (3)
steuerbar ist.
21. Bausatz umfassend einen Schlepper und ein Zusatzantriebsmodul, dadurch
gekennzeichnet, dass das Zusatzantriebsmodul (1) nach einem der oben ge
nannten Ansprüche ausgestaltet ist.
22. Bausatz nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres
Schlepper-Zusatzgerät (7) vorgesehen ist, wobei das Zusatzantriebsmodul (1)
zum Betrieb des Schleppers zwischen den Schlepper und das Schlepper-
Zusatzgerät zwischenschaltbar ist.
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