DE19949930C2 - Betätigungseinrichtung mit einem elektromagnetischen Aktuator für ein Gaswechselventil - Google Patents
Betätigungseinrichtung mit einem elektromagnetischen Aktuator für ein GaswechselventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung mit einem
elektromagnetischen Aktuator für ein Gaswechselventil nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der Druckschrift DE 39 20 976 A1 ist eine Betätigungsvor
richtung mit einem elektromagnetischen Aktuator zur Betätigung
eines Gaswechselventils in einer Brennkraftmaschine bekannt,
welches mit Hilfe des Aktuators zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung verstellt werden kann. Der Aktuator
umfasst einen Öffnungsmagneten und einen Schließmagneten, zwi
schen deren Polflächen ein verschieblicher Anker des Gaswech
selventils angeordnet ist. Durch eine oszillierende Bestromung
der Magnete wird abwechselnd der Öffnungs- und der Schließma
gnet aktiviert, so dass der Anker wechselweise in Richtung des
aktuell aktivierten Magneten gezogen wird. Durch die Ankerbewe
gung wird das Gaswechselventil zwischen seiner Schließstellung
und seiner Öffnungsstellung bewegt.
Zur Verminderung des Energieaufwandes und zur Vermeidung unzu
lässig hoher Impulse beim Auftreffen des Ankers an der Polflä
che eines Magneten ist vorgesehen, dass der Anker über zwei ge
gensinnige Ventilfedern in einer Gleichgewichtslage zwischen
den Polflächen der Magnete gehalten ist. Im Idealfall ent
spricht die Gleichgewichtslage bei stromlosen Magneten der geo
metrischen Mittellage zwischen den Polflächen der Magnete, so
dass von jedem Magneten die gleiche Energie aufzubringen ist,
um das Feder-Masse-System, bestehend aus Anker, Gaswechselventil
und Ventilfedern, in Schwingungen zu versetzen bzw. um Rei
bungskräfte zu überwinden.
In Schließstellung des Gaswechselventils liegt der Anker an der
Polfläche des erregten Schließmagneten an und wird von diesem
gehalten, wobei die in Öffnungsrichtung wirkende Ventilfeder
gespannt wird. Zur Überführung in Öffnungsstellung wird der
Schließmagnet stromlos geschaltet, zugleich wird der Öffnungs
magnet bestromt. Der Anker wird zunächst durch die Kraft der in
Öffnungsrichtung wirkenden Ventilfeder über seine Gleichge
wichtslage hinaus beschleunigt und von der Polfläche des nun
mehr erregten Öffnungsmagneten eingefangen und festgesetzt. Zur
Überführung in Schließstellung läuft der Vorgang in umgekehrter
Richtung ab.
Als Folge thermischer Dehnungen, Verschleiß, unterschiedlicher
Kennlinien o. ä. kann die Gleichgewichtslage des Ankers aus der
geometrischen Mittellage verschoben werden, was zur Folge hat,
dass zur Verstellung des Ankers aus der Gleichgewichtslage in
Richtung des Schließmagneten und in Richtung des Öffnungsmagne
ten unterschiedlich hohe Kräfte erforderlich sind. Diese Außer
mittenlage führt zu einem erhöhten Energieverbrauch, weil auf
grund nichtlinear verlaufender Anziehungskräfte keine Kompensa
tion der höheren Anziehungskraft eines Magneten durch die nied
rigere Anziehungskraft des anderen Magneten möglich ist. Dar
über hinaus erhöht sich der Bauteilverschleiß, weil derjenige
Magnet mit geringerem Abstand zur Gleichgewichtslage des Ankers
erhöhten Auftreffgeschwindigkeiten des Ankers ausgesetzt ist.
Schließlich können sich durch die Verschiebung des Ankers auch
Strömungsprobleme ergeben, weil durch die axiale Verstellung
des Ankers und des Ventils nicht mehr sicher gewährleistet ist,
dass das Ventil in Schließstellung eine dichtende Position im
Ventilsitz einnimmt bzw. in Öffnungsstellung einen ausreichend
hohen Strömungsquerschnitt freigibt.
Zur Korrektur der Gleichgewichtslage ist bei der Betätigungs
vorrichtung der DE 39 20 976 A1 eine Stellschraube vorgesehen,
über die der Fußpunkt einer der beiden Ventilfedern axial ver
stellt werden kann. Hierdurch kann die Gleichgewichtslage mit
der Mittenlage in Übereinstimmung gebracht werden. Diese Vor
richtung hat jedoch den Nachteil, dass eine Justierung des Fe
derfußpunktes nur manuell bei abgeschalteter Brennkraftmaschine
durchgeführt werden kann. Abweichungen der Gleichgewichtslage
von der geometrischen Mittenlage, welche sich während des lau
fenden Betriebs einstellen, insbesondere thermisch bedingte
Dehnungen, können nicht berücksichtigt werden, so dass insbe
sondere bei starker Beanspruchung und entsprechend hoher Erwär
mung mit zunehmenden Dichtigkeits- und Verschleißproblemen zu
rechnen ist.
Eine weitere Einrichtung zur Justierung der Ruhelage des Ankers
zwischen den Polflächen von Schließ- und Öffnungsmagnet ist in
der DE 196 31 909 A1 beschrieben worden. Bei dieser Einrichtung
ist vorgesehen, dass die Induktivität der beiden Elektromagnete
jeweils gemessen wird und aus einem Vergleich der Induktivi
tätswerte die Stellung des Ankers in der Ruhelage in Bezug zu
den Polflächen der Magnete abgeleitet wird. Befindet sich der
Anker in Ruhelage außerhalb der geometrischen Mittellage, so
ergeben sich für die Magnete unterschiedlich hohe Induktivi
tätswerte, die für einen Soll-Ist-Vergleich zur Erzeugung eines
Stellsignals herangezogen werden können, wobei die Justierung
sowohl manuell als auch automatisch mit Hilfe einer Stellein
richtung durchgeführt werden kann.
Diese Einrichtung hat den Nachteil, dass umfangreiche und auf
wendige Regelungseinrichtungen zur Erzeugung des Stellsignals
erforderlich sind.
Aus der Druckschrift DE 197 23 792 C1 ist es bekannt, die
Stromaufnahme der Magnete während der Erregung zu messen, wobei
aus einem Vergleich der Stromverlaufskurve für den Öffnungshub
mit der Stromverlaufskurve für den Schließhub in einer elektro
nischen Auswerteeinrichtung ein Kennwert für die Gleichge
wichtslage des Ankers gebildet wird. Durch Vergleich dieses
Kennwerts mit einem Sollwert wird die Abweichung der Gleichge
wichtslage des Ankers aus seiner Mittellage bestimmt. Es werden
daraufhin elektrische, hydraulische oder mechanische Verstell
einrichtungen zur Kompensation dieser Abweichung aus der Mit
tellage beaufschlagt.
Auch beim Gegenstand der DE 197 23 792 C1 sind aufwendige Mess-
und Regeleinrichtungen erforderlich.
Der Erfindung liegt das Problem zu Grunde mit einfachen Mitteln
eine zuverlässig funktionierende Betätigungseinrichtung für ein
Gaswechselventil, welches mittels eines elektromagnetischen Ak
tuators bewegbar ist, zu schaffen. Es soll insbesondere im lau
fenden Betrieb der Brennkraftmaschine die theoretisch sich ein
stellende Gleichgewichtslage des Ankers zwischen den beiden Ma
gneten mit der geometrischen Mittenlage in Übereinstimmung ge
bracht werden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst.
Gemäß der Neuerung ist vorgesehen, dass eine Außermittenlage
des Ankers selbsttätig korrigiert wird, indem eine Zustandsän
derung zumindest eines Magneten abgegriffen und unmittelbar der
Verstelleinrichtung, über die die Mittenlage einstellbar ist,
zugeführt wird. Damit ist es möglich, eine regelungsfreie Ju
stierung des Ankers durchzuführen. Als Stellgröße wird eine Zu
standsänderung eines oder gegebenenfalls auch beider Magnete
herangezogen, wodurch der Vorteil erzielt wird, dass aufwendige
Einrichtungen und Maßnahmen zur Umsetzung der Zustandsgröße in
eine Stellgröße der Verstelleinrichtung entfallen können. Die
sich ändernde Zustandsgröße des Magneten oder der Magnete ist
unmittelbar verantwortlich für die Justierung des Ankers, indem
die Zustandsänderung des Magneten auf die Verstelleinrichtung
übertragen wird und die Verstelleinrichtung eine der uner
wünschten Abweichungen der Ankerruhelage aus der Mittenlage
entgegen gerichtete Korrektur durchführt.
Die Korrektur der Gleichgewichtslage des Ankers kann im laufen
den Betrieb durchgeführt werden, so dass insbesondere durch den
Betrieb der Brennkraftmaschine verursachte, auf thermische Deh
nungen, auf Schwingungen oder sonstige Ursache zurückzuführende
Abweichungen der Ankermittellage aus der Idealposition bereits
während des Brennkraftmaschinenbetriebs ausgeglichen werden.
Verschiebungen des Ankers werden unabhängig von der Verschiebe
richtung korrigiert. Sowohl eine Verschiebung in Richtung des
Schließmagneten als auch eine Verschiebung in Richtung des Öff
nungsmagneten wird selbsttätig ausgeglichen.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Messungen der Zustands
größen des Aktuators oder des Gaswechselventils nicht mehr er
forderlich sind, weil die Zustandsgrößenänderung des Magneten
unmittelbar auf die Verstelleinrichtung übertragen wird. Auf
wendige Messeinrichtungen können entfallen. Außerdem ist es
nicht erforderlich, Maßnahmen zur Bestimmung der tatsächlichen
aktuellen Gleichgewichtslage des Ankers zwischen den Polflächen
der Magnete zu ergreifen, weil die Kenntnis der theoretischen
Ruhelage des Ankers für die korrigierende Einstellung des An
kers nicht erforderlich ist. Die Ruhelage muß nicht unmittelbar
bestimmt werden, vielmehr reicht es aus, die Wirkungen, welche
ein aus der Ruhelage verschobener Anker auf den Aktuator aus
übt, unmittelbar für die Verstelleinrichtung heranzuziehen.
In einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung wird die Diffe
renz der in den beiden Magneten des Aktuators auftretenden Zu
standsänderungen für die Verstelleinrichtung genutzt. Diese
Differenz ist ein Maßstab für die Abweichung des Ankers aus der
Ruhelage. Zweckmäßig wird aus dem Vorzeichen der Differenz auf
die Richtung der Abweichung geschlossen und diese automatisch
korrigiert.
Als Zustandsänderung kann die Wärme, der Stromverbrauch, die
Position und/oder der vom Anker übertragene Impuls eines Magne
ten und/oder beider Magnete abgegriffen und als Stellgröße ein
gesetzt werden. Diese Zustandsgrößen beschreiben das Verhalten
der Magnete, wobei dieses Verhalten zur Lagekorrektur des An
kers genutzt wird. Abweichungen in den Zustandsänderungen der
beiden Magnete sind hierbei ein Maß für die Auslenkung des An
kers aus seiner geometrischen Mittenlage. Wird die Lage des An
kers in der Weise korrigiert, dass seine mittlere Position im
Betrieb des Gaswechselventils mit der geometrischen Mittenlage
übereinstimmt, so gehen die betrachteten Zustandsänderungen der
Magnete wieder zurück und es wird kein weiteres, auf die Anker
lage mittelbar oder unmittelbar korrigierend einwirkendes
Stellsignal mehr erzeugt. Die Einstellung der Ankerlage funk
tioniert in selbstjustierender Weise.
Die Verstelleinrichtung kann thermisch, elektrisch und/oder me
chanisch ausgebildet sein. Als Bedingung für die Verstellein
richtung ist lediglich das Erfordernis einzuhalten, dass die
vom Aktuator abgegriffene Zustandsgröße in eine Korrekturbewe
gung der Verstelleinrichtung umsetzbar ist.
Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführung ist die Verstel
leinrichtung als Dehnelement ausgebildet, dem die in den Magne
ten erzeugte Wärme entweder unmittelbar zugeführt wird, wodurch
das Dehnelement eine thermisch bedingte Längung erfährt, oder
dem der Strom bzw. ein Teil des Stromes eines Magneten bzw. der
Differenzstrom zwischen beiden Magneten zugeführt wird, wobei
der Strom im Dehnelement in Wärme umgesetzt wird, welches da
durch eine Ausdehnung erfährt.
Die Verstelleinrichtung kann zur mittelbaren Einstellung der
Ankerposition sowohl zur Lagekorrektur des Aktuators als auch
zur Lagekorrektur des Gaswechselventils eingesetzt werden, wo
bei im letzteren Fall insbesondere der Fußpunkt zumindest einer
Ventilfeder verstellt wird. Sowohl bei der Verstellung des Fe
derfußpunktes als auch bei der Verstellung eines Magneten oder
beider Magnete wird die Federvorspannung der Ventilfedern in
der Weise neu eingestellt, dass die Gleichgewichtslage des An
kers mit der geometrischen Mittellage zwischen den Polflächen
der Magneten identisch ist.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnun
gen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Gaswechselventil mit elektro
magnetischem Aktuator,
Fig. 2 ein Blockschaltbild mit den grundlegenden Verfahrens
schritten zur Korrektur der Außermittenlage des An
kers zwischen den Polflächen von Öffnungs- und
Schließmagnet.
Die in Fig. 1 dargestellte Betätigungseinrichtung 1 zur Steue
rung des Hubes eines Gaswechselventiles 5 in einer Brennkraft
maschine eines Fahrzeuges, beispielsweise eines Einlassventils
oder eines Auslassventils, umfasst einen Aktuator 2 mit zwei
elektrisch betätigbaren Magneten, einem Öffungsmagneten 4 sowie
einem Schließmagneten 3. Zwischen den einander zugewandten und
beabstandeten Polflächen 7 und 8 der Magnete 3 bzw. 4 ist eine
Ankerplatte 10 eines Ankers 9 in Richtung der Längs- und Bewe
gungsachse 6 des Gaswechselventils 5 verschieblich gelagert.
Der Ankerstößel des Ankers 9 beaufschlagt den Ventilschaft 11
des Gaswechselventils 5, wodurch eine Bewegung des Ankers 9 un
mittelbar auf das Gaswechselventil 5 übertragen wird. Die Ma
gnete 3, 4 werden abwechselnd bestromt, so dass die Ankerplatte
10 des Ankers 9 an die Polfläche 7, 8 des jeweils bestromten
Magneten 3 bzw. 4 gezogen wird und das Gaswechselventil 5 zwi
schen einer den Ventilsitz 13 gasdicht abschließenden Schließ
stellung und einer den Ventilsitz 13 freigebenden Öffnungsstel
lung verschoben wird. Der Magnet 4 auf der dem Ventilsitz 13
zugewandten Seite des Gaswechselventils übernimmt die Funktion
des Schließmagneten, der gegenüberliegende Magnet 3 auf der dem
Ventilsitz abgewandten Seite die Funktion des Öffnungsmagneten.
Das Gaswechselventil 5 wird von zwei gegensinnigen Ventilfedern
14, 15 beaufschlagt, deren Wirkrichtung koaxial zur Längsachse
6 des Gaswechselventils 5 verläuft. Die oben liegende, dem Ven
tilsitz 13 abgewandte Ventilfeder 14 wirkt in Schließrichtung
des Gaswechselventils 5, die unten liegende, dem Ventilsitz 13
benachbarte Ventilfeder 15 wirkt in Öffnungsrichtung des Gas
wechselventils. Beide Ventilfedern stehen unter einer Vorspan
nung, die insbesondere so gewählt ist, dass in Ruhelage - bei
unbestromten Magneten 3, 4 - des Gaswechselventils 5 die Anker
platte 10 des Ankers 9 sich in einer Gleichgewichtslage befin
det, welche der geometrischen Mittellage zwischen den Polflä
chen 7, 8 der Magnete 3, 4 entspricht. Jede Ventilfeder 14, 15
ist im Bereich einer Stirnseite mit einem fest am Ventilschaft
11 angeordneten Federteller 16, 17 verbunden. Die jeweils ge
genüber liegende Stirnseite jeder Ventilfeder 14, 15 ist in ei
nem gemeinsamen, zwischen den Federn 14, 15 liegenden Federtel
ler 18 aufgenommen, welcher am Zylinderkopf 19 abgestützt ist,
wobei der Federteller 18 zweckmäßig innerhalb gewisser Grenzen
gegenüber dem Zylinderkopf 19 translatorisch in Richtung der
Längsachse 6 verschiebbar ist.
Um sicherzustellen, dass die mit dem Gaswechselventil 5 verbun
dene Ankerplatte 10 des Ankers 9 in jeder Situation während der
Betätigung des Gaswechselventils im zeitlichen Mittel genau in
der geometrischen Mittellage zwischen den Magneten gehalten
ist, sind Verstelleinrichtungen 20, 21 vorgesehen, über die ei
ne Lagekorrektur im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine
durchgeführt werden kann. Eine erste Verstelleinrichtung 20 be
aufschlagt den zwischen den Ventilfedern 14, 15 angeordneten
Federteller 18 und verstellt diesen in Richtung der Längsachse
6 des Gaswechselventils nach oben oder unten, wobei die Ver
stellmöglichkeit auf Grund der beweglichen Führung des Feder
tellers 18 im Zylinderkopf 19 durchführbar ist. Die Verstelleinrichtung
20 bewirkt im Falle einer außermittigen Lagerung
der Ankerplatte 10 zwischen den Polflächen 7, 8 eine Korrektur
zurück in die geometrische Mittellage, wodurch sichergestellt
wird, dass beide Magnete 3, 4 in gleicher Weise von der Anker
platte 10 beaufschlagt werden, dass die erforderliche elektro
magnetische Kraft von beiden Magneten identisch ist, dass der
Stromverbrauch in beiden Magneten identisch ist und dass außer
dem die Wärmeentwicklung in beiden Magneten gleich ist.
Eine zweite Verstelleinrichtung 21 befindet sich am oberen Ma
gneten 3, welcher im Ausführungsbeispiel ebenfalls in Achsrich
tung des Gaswechselventils verschieblich im Zylinderkopf 19 ge
lagert ist. Über die Verstellrichtung 21 kann der Magnet 3 in
Achsrichtung dahingehend verschoben werden, dass die statische
Gleichgewichtslage der Ankerplatte 10 mit der geometrischen
Mittellage zwischen den Polflächen 7, 8 der Magnete 3, 4 über
einstimmt.
Es kann gegebenenfalls auch zweckmäßig sein, anstelle des obe
ren Magneten 3 den unteren Magneten 4 verschieblich im Zylin
derkopf zu lagern und über eine Verstelleinrichtung zu beauf
schlagen. Gemäß einer weiteren Ausführung können auch beide Ma
gnete verschieblich gelagert sein und entweder über eine ge
meinsame Verstelleinrichtung oder über getrennt ausgebildete,
jedoch in ihrer Funktion aufeinander abgestimmte Verstellein
richtungen verschoben werden. Schließlich können die Verstel
leinrichtungen an dem Magneten bzw. den Magneten und dem Feder
fußpunkt der Ventilfedern alternativ oder gemeinsam ausgebildet
und betrieben werden. Die Verstelleinrichtung 20 am Federfuß
punkt der Ventilfedern kann in der Weise ausgebildet sein, dass
entweder nur der Fußpunkt einer einzelnen Ventilfeder oder die
Fußpunkte beider Ventilfedern verstellt werden.
Die Funktionsweise der selbsttätigen und selbstregulierenden
Einstellung des Ankers in die geometrische Mittellage ist in
Fig. 2 dargestellt. Es wird die Differenz der Zustandsänderun
gen von Öffnungsmagnet und von Schließmagnet gebildet und diese
Differenz als Stellsignal der Verstelleinrichtung zugeführt,
welche in der Weise auf das System einwirkt, dass die Gleichge
wichtslage des Ankers mit der geometrischen Mittellage des An
kers zwischen den Magneten übereinstimmt. Eine Änderung der
Gleichgewichtslage des Ankers in Richtung der geometrischen
Mittellage fuhrt dazu, dass die Differenzen in den Zustandsän
derungen der Magnete verringert werden, woraufhin eine geringe
re Korrektur der Position des Ankers durchgeführt wird. Es han
delt sich um ein selbstregulierendes und selbststabilisierendes
System.
Wahrend einer Betätigung des Gaswechselventils durch abwech
selnde Bestromung von Öffnungsmagnet und Schließmagnet durch
läuft jeder Magnet aufgrund der Dynamik des Öffnungs- und
Schließvorganges des Gaswechselventils dynamische Zustandsände
rungen, die als Maßstab für die gemittelte Gleichgewichtslage
des Ankers herangezogen werden. Als Zustandsänderungen können
eine oder mehrere der Größen nämlich Wärmeentwicklung in den Magneten,
Stromverbrauch, Lageänderung der Magnete oder Impulsübertragung
auf die Magnete betrachtet werden. Darüberhinaus können aber
auch weitere Zustandsänderungen berücksichtigt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung wird die Differenz der Zu
standsänderungen von Öffnungsmagnet und Schließmagnet ermittelt
und für die Einstellung des Ankers mittels der Verstelleinrich
tung herangezogen.
Anstelle der Differenz der Zustandsänderungen von Öffnungsma
gnet und Schließmagnet kann in einer weiteren Ausführung auch
lediglich die Zustandsänderung eines einzelnen Magneten be
trachtet werden. Das der Verstelleinrichtung zuzuführende Signal
kann durch eine Skalierung der Zustandsänderung erzeugt
werden, indem Wertebereiche für die Zustandsänderung festgelegt
werden, die eine Korrektur der Anker-Gleichgewichtslage erfor
derlich machen.
Die Verstelleinrichtung bzw. die Verstelleinrichtungen sind in
der Weise ausgebildet, dass eine Zustandsänderung eines Magne
ten bzw. die Differenz der Zustandsänderungen der beiden Magne
te eine unmittelbare Verstellung der Verstelleinrichtung bzw.
der Verstelleinrichtungen zur Folge hat, indem die Zustandsän
derung der Magnete eine Lageänderung der Verstelleinrichtung
bzw. des mit der Verstelleinrichtung gekoppelten Bauteils be
wirkt. Hierfür wird die Zustandsänderung bzw. die Differenz der
Zustandsänderung von dem einzelnen bzw. von den beiden Magneten
auf die Verstelleinrichtung übertragen. In Abhängigkeit der Po
sition der Verstelleinrichtung in Bezug auf die Lage der Magne
te können gegebenenfalls Übertragungseinrichtungen erforderlich
sein, welche in Fig. 1 mit Bezugszeichen 22, 23 bezeichnet
sind. Die Übertragungseinrichtungen sind in der Weise ausgebil
det, dass entsprechend der Art der Zustandsänderung eine physi
kalische Übertragung von den Magneten auf die Verstelleinrich
tung möglich ist.
Die Verstelleinrichtung kann elektrisch, thermisch, mechanisch
oder in sonstiger Weise betätigbar sein. In einer bevorzugten
Ausführung ist die Verstelleinrichtung als Dehnelement ausge
bildet, dem entweder unmittelbar die Wärme eines Magneten bzw.
die Wärmedifferenz beider Magnete zugeführt wird, wodurch sich
eine Längenänderung des Dehnelements einstellt, die zur Korrek
tur der Gleichgewichtslage des Ankers herangezogen wird. Auch
im Falle einer elektrisch betätigbaren Verstelleinrichtung kann
diese als Dehnelement ausgeführt sein, welches elektrisch be
heizbar ist, wobei der Strom bzw. die Spannung eines Magneten
bzw. beider Magnete abgegriffen wird. In diesem Fall handelt es
sich bei den Übertragungseinrichtungen 22, 23 um elektrische
Signalleitungen. Darüber hinaus kommen aber auch anderweitige
elektrisch betätigbare Einrichtungen in Betracht.
Im Falle einer mechanischen Lagekorrektur ist die Verstellein
richtung als vorteilhaft ausschließlich passives Bauteil ausge
bildet, welches insbesondere identisch ist mit der im Zylinder
kopf 19 beweglichen Lagerung eines Federfußpunktes, wobei der
Federfußpunkt üblicherweise am Federteller gehalten ist. Die
mechanische Verstelleinrichtung wird dadurch realisiert, dass
der Federfußpunkt eine gedämpfte bzw. reibungsbehaftete Bewe
gung gegenüber dem Zylinderkopf ausführt. Der Federfußpunkt
führt eine gegenüber der Bewegung des Gaswechselventils verzö
gerte Bewegung aus, welche insbesondere mit einer anderen Fre
quenz ablaufen kann als die Ventilbewegung. Die reibungsbehaf
tete bzw. die gedämpfte Bewegung des Federfußpunktes führt da
zu, dass im Falle einer außermittigen Gleichgewichtslage der
Ankerplatte zwischen den Magneten aufgrund der Lageverschiebung
von Anker und Gaswechselventil der Federfußpunkt gegenüber sei
ner idealen Ruhelage nach oben oder unten verschoben wird. Die
se Verschiebung hat eine Zunahme der potentiellen Energie einer
der beiden Ventilfedern zur Folge, was zu einer Rückstellung
des Ventils und des Ankers in Richtung der geometrischen Mit
tellage führt. Aufgrund der Frequenzunterschiede in den Bewe
gungen des Ventils und des Federfußpunktes kann sich die Rück
stellbewegung des Federfußpunktes über eine Mehrzahl von Hüben
des Ventils hinziehen. Im zeitlichen Mittel bleibt jedoch die
Gleichgewichtslage des Ankers in der geometrischen Mittellage.
Claims (14)
1. Betätigungseinrichtung mit einem elektromagnetischen Aktua
tor für ein Gaswechselventil, mit einem Öffnungsmagneten (4)
und einem Schließmagneten (3), zwischen denen ein Anker (9) a
xial verschieblich angeordnet ist, wobei der Anker (9) mit dem
Gaswechselventil (5) verbunden ist, und mit zwei gegensinnigen,
das Gaswechselventil (5) in Öffnungsstellung und in Schließ
stellung beaufschlagenden Ventilfedern (14, 15), durch die der
Anker (9) im stromlosen Zustand der Magnete (3, 4) in einer
Gleichgewichtslage zwischen den Magneten (3, 4) gehalten ist,
und mit einer Verstelleinrichtung (20, 21) zur Einstellung der
Gleichgewichtslage des Ankers (9) in einer Mittenlage zwischen
den Magneten (3, 4),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine durch eine Außermittenlage des Ankers (9) hervorgeru
fene Zustandsänderung zumindest eines Magneten (3, 4) als
Stellgröße unmittelbar der Verstelleinrichtung (20, 21) zur
selbstregulierenden, ungeregelten Justierung des Ankers (9) in
der Mittenlage zuführbar ist, wobei die Zustandsänderung des
Magneten (3, 4) eine gleich geartete Zustandsänderung der Ver
stelleinrichtung (20, 21) bewirkt.
2. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zustandsänderung die Wärme eines Magneten (3, 4) abge
griffen wird.
3. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zustandsänderung der Stromverbrauch eines Magneten (3,
4) herangezogen wird.
4. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zustandsänderung die Lageänderung eines Magneten (3,
4) herangezogen wird.
5. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zustandsänderung der auf einen Magneten (3, 4) wirken
de, vom Anker (9) übertragene Impuls herangezogen wird.
6. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (20, 21) als Dehnelement ausgebil
det ist.
7. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dehnelement elektrisch beheizbar ist.
8. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellelement eine mechanische Stelleinheit umfasst.
9. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Differenz der in beiden Magneten (3, 4) auftretenden
Zustandsänderungen der Verstelleinrichtung (20, 21) zuführbar
ist.
10. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Fußpunkt zumindest einer Ventilfeder (14, 15) über die
Verstelleinrichtung (20) verstellbar ist.
11. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lage zumindest eines Magneten (3, 4) über die Ver
stelleinrichtung (21) einstellbar ist.
12. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das über die Verstelleinrichtung (20, 21) einstellbare
Bauteil in Stellrichtung mit Dämpfung bzw. Reibung gelagert
ist.
13. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigung der Verstelleinrichtung (20, 21) zur Jus
tierung des Ankers (9) im laufenden Betrieb der Brennkraftma
schine erfolgt.
14. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Justierung des Ankers (9) im zeitlichen Mittel über
eine Mehrzahl von Ventilhüben erfolgt.
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1999
- 1999-10-16 DE DE19949930A patent/DE19949930C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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