DE19947071A1 - Geräuschgedämpfte Aktoreinheit - Google Patents
Geräuschgedämpfte AktoreinheitInfo
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Abstract
Eine Aktoreinheit mit einem Aktor weist an einer Kontaktfläche eines Aktorgehäuses mit einem das Aktorgehäuse aufnehmenden Injektorkörper ein Element aus einem Werkstoff mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Aktoreinheit mit einem piezoelek
trischen Aktor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine
solche Aktoreinheit ist zum Beispiel in der DE 38 44 134 C2
beschrieben.
Bei der Kraftstoffversorgung von Brennkraftmaschinen werden
zunehmend Speichereinspritzsysteme eingesetzt, bei denen mit
sehr hohen Einspritzdrücken und schnellen Schaltgeschwindig
keiten gearbeitet wird. Bei diesen Speichereinspritzsystemen
wird Kraftstoff mit Hilfe von Kraftstoffinjektoren in die
Brennkraftmaschine eingespritzt. Der Kraftstoffinjektor weist
im allgemeinen eine Einspritzdüse auf, die hydraulisch von
einem Servoventil geöffnet und geschlossen wird, um den zeit
lichen Verlauf des Einspritzvorgangs in die Brennkammer genau
festzulegen. Das Servoventil wird dabei von einem elektrisch
angesteuerten Aktor betätigt, wobei sich vor allem der Ein
satz von piezoelektrischen Aktoren zum Erzielen ausreichend
kurzer Schaltzeiten als vorteilhaft erwiesen hat. In einem
solchen piezoelektrischen Aktor wird durch Anlegen von Span
nung eine Längsdehnung hervorgerufen, die auf das Servoventil
übertragen wird, das dann wiederum die Einspritzdüse öffnet
oder schließt.
Die extrem schnellschaltenden piezoelektrischen Aktoren mit
Schaltzeiten im Bereich von unter 200 µs lösen jedoch hoch
frequente mechanische Schwingungen in dem den Piezoaktor um
gebenden Gehäuse aus, die sich entlang des Injektorkörpers
fortpflanzen und in den Zylinderkopf der Brennkraftmaschine
eingeleitet werden. Diese auf den Injektorkörper und den Zy
linderkopf übertragenen Schwingungen führen zu einer erhebli
chen Geräuschbelastung und beeinflussen so negativ den Fahr
komfort.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb eine Ak
toreinheit bereitzustellen, bei der auf kostengünstige und
platzsparende Weise eine weitgehende Kompensation der Geräu
schemission erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Aktoreinheit gemäß Anspruch 1
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Aktoreinheit ist in einem Kontakt
bereich zwischen einem den Aktor aufnehmenden Gehäuse und ei
nem Injektorkörper ein Element aus einem Werkstoff mit
schwingungsdämpfenden Eigenschaften vorgesehen. Schallemissi
onsmessungen bei Aktoreinheiten haben nämlich gezeigt, daß
die vom Aktor auf das mit dem Aktor verbundene Gehäuse über
tragenen hochfrequenten mechanischen Schwingungen, die sich
auf den Injektorkörper fortpflanzen, die entscheidende Ge
räuschquelle darstellt. Durch die schwingungsmäßige Abkopp
lung des Aktorgehäuses vom Injektorkörper mittels eines zwi
schengeschalteten schwingungsdämpfenden Elements wird verhin
dert, daß der Injektorkörper vom Aktorgehäuse zu Schwingungen
angeregt wird, die an der Oberfläche des Injektorkörpers zu
Störgeräuschen führen könnten.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Stellantrieb eines
Kraftstoffinjektors mit einer ersten Ausführungsform der er
findungsgemäßen Aktoreinheit; und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Stellantrieb eines
Kraftstoffinjektors mit einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Aktoreinheit.
In Fig. 1 setzt sich ein Stellantrieb eines Kraftstoffinjek
tors im wesentlichen aus einem Injektorkopfgehäuse 1 mit ei
ner stufenartig ausgebildeten Innenbohrung 11, einem piezo
elektrischen Aktor 2 und einem Servoventil 3 zusammen. Der
piezoelektrische Aktor 2 ist dabei aus mehreren übereinander
gestapelten piezoelektrischen Einzelelementen 21 aufgebaut,
die in einem als Rohrfeder ausgebildeten Hohlkörper 22 ange
ordnet sind. Dieser Hohlkörper 22 ist form- und/oder kraft
schlüssig, vorzugsweise durch Anschweißen jeweils mit einer
Kopfplatte 23 und einer Bodenplatte 24 verbunden, die die
aufeinandergestapelten piezoelektrischen Einzelelemente 21
mit einer vordefinierten Kraft von vorzugsweise 800 bis 1000
N vorspannen.
Zum Ansteuern der piezoelektrischen Einzelelemente 21 sind
längs dieser Elemente Kontaktstifte (nicht gezeigt) angeord
net, die mit den Einzelelementen leitend in Verbindung stehen
und aus der Kopfplatte 23 herausragen. Diese Kontaktstifte
werden in einem auf die Kopfplatte aufgesetzten Aktoranschluß
mit einer Spannung belegt, die eine Längsdehnung des piezo
elektrischen Aktors 2 bewirkt. Der als Rohrfeder ausgebildete
Hohlkörper 22 gewährleistet aufgrund seiner Elastizität, daß
die im piezoelektrischen Aktor 2 hervorgerufene Längsdehnung
von diesem Hohlkörper mitvollzogen wird.
Der piezoelektrische Aktor 2 ist weiterhin von einem hülsen
förmigen Aktorgehäuse 25 eingefaßt, das am oberen Ende mit
der Kopfplatte 23 verbunden ist. Das Aktorgehäuse 25 ist da
bei fest in die stufig ausgebildete Innenbohrung 11 im Injek
torkopfgehäuse eingespannt. Die Innenbohrung 11 weist im Be
reich des Injektorkopfgehäuses 1 vier Stufen 111, 112, 113,
114 auf, deren Durchmesser sich von innen nach außen vergrö
ßern. Das Aktorgehäuse 25 sitzt in der zweiten Stufe 112, wo
bei der Außendurchmesser des Gehäuses 25 im wesentlichen an
den Innendurchmesser dieser Stufe angepaßt ist.
Das Aktorgehäuse 25 wird von einer Hohlschraube 12 festgehal
ten, deren Innendurchmesser an den Außendurchmesser des Ak
torgehäuses 25 angepaßt ist und die mit einem Außengewinde in
einem in der ersten Stufe 111 angebrachten Innengewinde ein
geschraubt ist. Die Hohlschraube 12 drückt im eingeschraubten
Zustand mit ihrer innenliegenden Stirnfläche 121 gegen eine
Einlegscheibe 13, die um das Aktorgehäuse 25 umlaufend in der
ersten Stufe 111 angeordnet ist. Die Einlegscheibe 13 wieder
um hält einen Spannringträger 27 fest, der in der ersten Stu
fe 111 unterhalb der Einlegscheibe 13 angeordnet ist. Der
Spannringträger 27 greift mit einer Druckringnut 271 an einen
um das Aktorgehäuse 25 umlaufenden Spannring 26 an, der in
einer Spannringnut 252 im Aktorgehäuse 25 sitzt, und hält so
das Aktorgehäuse 25 in der Innenbohrung 11 im Injektorkopfge
häuse 1 fest.
Das Aktorgehäuse 25 wird im eingespannten Zustand weiterhin
mit seiner unteren Stirnfläche 251 auf eine ringförmig umlau
fende Auflagscheibe 51 gedrückt, die auf einen Absatz in der
zweiten Stufe 112 der Innenbohrung 11 abgestützt ist. Das Ak
torgehäuse 25 ist außerdem im Bereich seiner innenliegenden
Stirnfläche 251 nach außen abgeschrägt, um eine möglichst
kleine Kontaktfläche zwischen der Stirnfläche 251 und der
Auflagscheibe 51 herzustellen.
Auf der Bodenplatte 24 des piezoelektrischen Aktors 2 ist
mittig ein Aufsatz 241 vorgesehen. Um diesen Aufsatz 241 her
um ist eine Membran 6 angeordnet, die sich vom Aufsatz 241
bis zur Innenwandung des Injektorkopfgehäuses 1 erstreckt.
Die Membran 6 ist dabei so ausgelegt, daß sie die durch Elek
trostriktion im piezoelektrischen Aktor 2 hervorgerufenen
Längsdehnungen nahezu ohne Widerstand nachvollzieht.
Die durch Elektrostriktion erzeugten Längsdehnungen des pie
zoelektrischen Aktors 2 werden von einem Hebelübersetzer 8
auf das Servoventil 3 übertragen und verstärkt, wobei der He
belübersetzer 8 zwischen dem Aufsatz 241 der Bodenplatte 24
und einem Ventilkolben 31 des Servoventils 3 eingespannt und
mit einem Schenkel auf einer in der dritten Stufe 113 der In
nenbohrung 11 des Injektorkopfgehäuses 1 angeordneten Ein
stellscheibe 52 abgestützt ist. Die vom piezoelektrischen Ak
tor 2 mit Hilfe des Hebelübersetzers 8 auf den Ventilkolben
31 des Servoventils 3 übertragene Bewegung wird dann im
Kraftstoffinjektor zum Öffnen und Schließen einer Einspritz
düse (nicht gezeigt) genutzt.
Durch den Einsatz des piezoelektrischen Aktors 2 sind sehr
schnelle Schaltzeiten des Kraftstoffinjektors möglich. Der
extrem schnell schaltende piezoelektrische Aktor 2 hat jedoch
konzeptionsbedingt den Nachteil, daß er laute und hochfre
quente Schaltgeräusche abgibt. Die durch Elektrostriktion
hervorgerufene Längsdehnung des piezoelektrischen Aktors regt
das den piezoelektrischen Aktor 2 umgebende Aktorgehäuse 25
zu mechanischen Schwingungen an. Um zu verhindern, daß diese
mechanischen Schwingungen über die Kontaktflächen zwischen
dem Aktorgehäuse 25 und dem Injektorkopfgehäuse 1 auf den
Kraftstoffinjektor übertragen werden, ist die Einlegscheibe
13 zwischen der Hohlschraube 12 und dem Spannringträger 27
aus einem schwingungsdämpfenden Material hergestellt. Weiter
hin ist vorzugsweise auch die Auflagscheibe 51 zwischen der
Stirnfläche 251 des Aktorgehäuses 25 und dem Absatz an der
zweiten Stufe 112 der Innenbohrung 11 des Injektorkopfgehäu
ses 1 ist aus dem schwingungsdämpfenden Material gefertigt.
Bei der Materialauswahl für die Einlegscheibe 13 und die Auf
lagscheibe 51 ist weiterhin berücksichtigt, daß sowohl die
Einlegscheibe 13 als auch die Auflagscheibe 51 eine hohe
Druckfestigkeit und eine ausreichende Temperatur- und Kraft
stoffbeständigkeit besitzen sollen. Als geeignetes Material
für die Einlegscheibe 13 und die Auflagscheibe 51 hat sich
dabei insbesondere Graphit und Teflon erwiesen.
Die abgeschrägte Ausführung des Aktorgehäuses 25 im Bereich
der unteren Stirnfläche 251 hat weiter den Vorteil, daß die
Kontaktfläche zwischen dem Aktorgehäuse 25 und dem Injektor
kopfgehäuse 1 verkleinert und damit die mögliche Schallein
leitungsfläche vermindert wird. Durch die Verwendung eines
Werkstoffs mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften im Bereich
der Kontaktfläche zwischen dem Aktorgehäuse 25 und dem Injek
torkopfgehäuse 1 werden die vom piezoelektrischen Aktor 2 auf
das Aktorgehäuse 25 übertragenen hochfrequenten Schwingungen
aufgefangen und so verhindert, daß die Oberfläche des Kraft
stoffinjektors sich in eine Schallquelle verwandelt.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform für die schwin
gungsmäßige Abkopplung des Aktorgehäuses 25 von dem ihm auf
nehmenden Injektorkopfgehäuse 1. Im folgenden werden nur die
Unterschiede zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsformen
beschrieben. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist
auf eine zusätzliche Einlegscheibe aus schwingungsdämpfenden
Material verzichtet. Statt dessen ist ein Spannringträger 270
aus einem schwingungsdämpfenden Werkstoff gefertigt. Dieser
Spannringträger 270 ist dabei um das Aktorgehäuse 25 umlau
fend ausgelegt und wird von einer Ringnut 121 an einer Hohl
schraube 120 festgehalten. Der Spannringträger 270 greift
weiterhin mit der Druckringnut 271 an dem um das Aktorgehäuse
25 umlaufenden Spannring 26 an und hält so das Aktorgehäuse
fest. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß keine zu
sätzliche Einlegscheibe zur schwingungsmäßigen Abkopplung des
Aktorgehäuses 25 vom Injektorkopfgehäuse 1 notwendig ist.
Ergänzend zu den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausfüh
rungsformen besteht auch die Möglichkeit einer zusätzlichen
schwingungsmäßigen Abkopplung der Kontaktfläche zwischen ei
nem Zylinderkopf und dem Kraftstoffinjektor. Anstelle der üb
licher Weise als Kontaktelement zwischen einem Zylinderkopf
und dem Kraftstoffinjektor verwendeten Kupferscheiben wird
dann eine Scheibe aus schwingungsdämpfenden Material, ähnlich
wie im Übergangsbereich zwischen dem Aktorgehäuse und dem In
jektorkopfgehäuse eingesetzt.
Claims (7)
1. Aktoreinheit mit einem Aktor (2) und einem den Aktor umge
benden Aktorgehäuse (25), wobei das Aktorgehäuse (25) form-
und/oder kraftschlüssig mit dem Aktor verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
an einer Kontaktfläche des Aktorgehäuses (25) mit einem das
Aktorgehäuse aufnehmenden Injektorkörper (1) ein Element (13;
270; 51) aus einem Werkstoff mit schwingungsdämpfenden Eigen
schaften vorgesehen ist.
2. Aktoreinheit gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Aktorgehäuse (25) von einer
Hohlschraube (12) und einem Spannringträger (27) am Injektor
körper (1) festgehalten wird, wobei eine zwischen der Hohl
schraube (12) und dem Spannringträger (27) angeordnete Ein
legscheibe (13) aus dem schwingungsdämpfenden Material herge
stellt ist.
3. Aktoreinheit gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Aktorgehäuse (25) von einer
Hohlschraube (12) und einem Spannringträger (27) am Injektor
körper (1) festgehalten wird, wobei der Spannringträger (27)
aus dem schwingungsdämpfenden Material hergestellt ist.
4. Aktoreinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadur
ch gekennzeichnet, daß eine Auflagscheibe (51)
zwischen einer Stirnfläche (251) des Aktorgehäuses (25) und
dem Injektorkörper (1) aus dem schwingungsdämpfenden Material
gefertigt ist.
5. Aktoreinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Werkstoff mit
schwingungsdämpfenden Eigenschaften Graphit oder Teflon ist.
6. Aktoreinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Aktorgehäuse
(25) im Bereich einer Kontaktfläche (251) mit dem Injektor
körper (1) eine möglichst kleine Auflage hat.
7. Aktoreinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Aktor (2) ein
Piezoaktor ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140401 |