DE19938711C1 - Trägerplatte für einen Brems- oder Kupplungsbelag und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Trägerplatte für einen Brems- oder Kupplungsbelag und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die Trägerplatte (1) weist eine Anzahl von durch einen Laserstrahl eingebrachten Vertiefungen (4) und im wesentlichen um die Vertiefungen herum angeordneten Aufwurf (5) von mindestens einem Teil des Materials aus den Vertiefungen auf. Auf der Trägerplatte (1) sind Underlayermasse (2) sowie Reibbelagmasse (3) aufgepreßt, wobei ein Teil der Underlayermasse in die Vertiefungen (4) eingepreßt ist. Die Vertiefungen (4) sind gegen die Belastungsrichtung (7) geneigt. Bei hohen Brems- und Reibkräften wird die Underlayermasse (2) schräg in die Vertiefungen (4) verspannt. Die Erfindung schafft eine verbesserte Haftung der Underlayermasse (2) auf der Trägerplatte (1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen ei
nes Brems- oder Kupplungsbelags, wobei auf einer Seite einer
Trägerplatte Underlayermasse und/oder Reibbelagmasse aufge
bracht wird.
Ferner betrifft die Erfindung eine Trägerplatte für ei
nen Brems- oder Kupplungsbelag.
Bremsbeläge - insbesondere Scheibenbremsbeläge - weisen
in der Regel einen mehrschichtigen Aufbau auf. Auf einer
Seite der Trägerplatte ist Reibbelagmasse aufgebracht, wobei
zwischen Trägerplatte und Reibbelagmasse eine elastische Un
derlayermasse zur Dämpfung von beim Bremsvorgang entstehen
den Schwingungen und den damit verbundenen Geräuschen vorge
sehen sein kann. Auf der anderen Seite der Trägerplatte ist
üblicherweise ein Dämpfungsblech aufgeklebt. Bremsbelagmas
se, Underlayermasse, Trägerplatte und Dämpfungsblech bilden
den Bremsbelag.
Bremsen sind hochbelastete Teile an Fahrzeugen. Sie müs
sen z. T. erhebliche Massen verzögern und innerhalb kürzester
Zeit bis zum Stillstand bringen. Insbesondere Schienen- und
Nutzfahrzeuge bedingen aufgrund ihres hohen Gewichts sehr
hohe Bremsmomente, die von den Bremsbelägen übertragen wer
den müssen. Wegen der hohen Scherkräfte zwischen der Under
layermasse bzw. der Reibbelagmasse und der Trägerplatte ist
deren zuverlässige Befestigung von besonderer Wichtigkeit.
Die obigen Unterlegungen gelten gleichermaßen für Kupp
lungsbeläge.
Es sind Bremsbeläge bekannt, deren Underlayer- bzw.
Reibbelagmasse auf einer planen Trägerplatte aufgepreßt ist.
Dabei besteht jedoch die Gefahr, daß die Verbindung zwischen
der Underlayer- bzw. Reibbelagmasse und der Trägerplatte den
hohen Scherkräften nicht standhält. Dies führt u. U. zu ei
ner Abscherung der Reibbelagmasse und damit zu einer Zerstö
rung des Bremsbelags.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Haftung zwischen
der Trägerplatte und der Underlayer- bzw. Reibbelagmasse zu
verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Ver
fahren erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Aufbringen der Underlayermasse und/oder der Reibbelagmasse
eine Mehrzahl von Vertiefungen durch Laserstrahlen in der
Trägerplatte erzeugt wird und daß mindestens ein Teil des
aus den Vertiefungen austretenden Materials als Ablagerung
im wesentlichen um die Vertiefungen herum aufgeworfen wird.
Zwar ist es aus der DE-AS 20 25 826 und der DE 197 24
188 A1 bereits bekannt, vor dem Aufbringen der
Reibbelagmasse Vertiefungen in der Trägerplatte zu erzeugen.
Hierzu wird jedoch körniges Material verwendet, das auf die
Trägerplatte aufgestrahlt wird. Ein derartiges Verfahren ist
aufwendig und erzeugt darüber hinaus keine Aufwerfungen.
Aus der DE 198 60 166 A1 ist es ferner bekannt, bei der
Herstellung von Reibbelägen einen Laser zu verwenden. Der
Laser erzeugt die Vertiefungen jedoch nicht in der
Trägerplatte, wie es die Erfindung vorschlägt, sondern in
der Reibbelagmasse mit dem Ziel, die thermische
Beständigkeit der Reibbelagmasse im Betrieb zu erhöhen. Die
Haftung zwischen der Reibbelagmasse und der Trägerplatte
wird durch das bekannte Verfahren verschlechtert.
Das erfindungsgemäße Verfahren hingegen verbessert die
Haftung zwischen der Trägerplatte und der darauf
aufgebrachten Masse erheblich. Zum einen wird durch die
Vertiefungen und den Aufwurf die Oberfläche und damit die
wirksame Haftfläche zwischen dem Reib- oder dem
Underlayermaterial und der Trägerplatte vergrößert; zum
anderen wird die Oberfläche der Trägerplatte durch die
Vertiefungen und die den Aufwurf bildenden Erhebungen
profiliert, was zu einer formschlüssigen Verbindung und
damit zu einer besseren Haftung vor allem parallel zur
Oberfläche der Trägerplatte führt. Während das Reib- oder
Underlayermaterial in die Vertiefungen eingreift, bildet der
Aufwurf eine wulstartige Barriere. Das erfindungsgemäße
Verfahren nutzt also den bei üblichem Einsatz eines Lasers
störenden Aufwurf bewußt zur Herstellung der Barrieren und
schafft dadurch zusätzliche Verankerungen für die
Underlayer- oder Reibbelagmasse im Übergangsbereich zur
Trägerplatte.
Vorteilhafterweise werden die Laserstrahlen von einem
Nd:Yag-Laser erzeugt. Ein derartiger Laser wird in der
Praxis für Beschriftungen beispielsweise von Schildern oder
Etiketten eingesetzt und erreicht hohe
"Schreibgeschwindigkeiten". Eine komplette DIN-A-4-Fläche
ist innerhalb weniger Sekunden beschriftet. Im Pulsmodus
können Spitzenwerte von mehreren Kilowatt erreicht werden.
Eine schnelle lokale Aufschmelzung von Metall ist daher ohne
weiteres möglich. Als hervorragend geeignet hat sich ein im
Pulsmodus (bei mittlerer bis hoher Pulsleistung) betriebener
1 KW Nd:Yag-Laser erwiesen.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Bremsbelags er
folgt schnell und ohne Erzeugung störender Späne. Außerdem
kann üblicherweise eine Einspannung des Werkstücks unter
bleiben, da der Laser berührungslos arbeitet. Die Träger
platte braucht lediglich ausgerichtet zu werden.
Vorzugsweise werden in der Trägerplatte Sacklöcher er
zeugt. Dies bietet vor allem den Vorteil eines großen Auf
wurfs. Zwar ist es prinzipiell möglich, Durchgangslöcher in
die Trägerplatte zu schießen, jedoch besteht die Gefahr, daß
das Material durch die Durchgangslöcher auf die andere Seite
der Trägerplatte gelangt und die Größe und Wirkung des Auf
wurfs mindert, ganz abgesehen davon, daß Unebenheiten auf
der anderen Seite der Trägerplatte nachteilig sein können
und gegebenenfalls beseitigt werden müssen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vertiefungen
schräg, vorzugsweise in einem Winkelbereich von 30° bis 80°,
zur Oberfläche der Trägerplatte erzeugt werden. Dies trägt
zur Erhöhung der Kontaktfläche bei.
Dabei werden die Vertiefungen vorteilhafterweise gegen
die Belastungsrichtung geneigt erzeugt. Die beim Bremsen auf
die Reibbelagmasse und die Trägerplatte einwirkende, aus
Druck- und Schubspannungen zusammengesetzte Belastung preßt
die Underlayermasse oder die Reibbelagmasse in die schrägen
Vertiefungen hinein, so daß die Reibbelagmasse auch bei ho
hen Bremsmomenten zuverlässig auf der Trägerplatte haftet.
In Weiterbildung der Erfindung wird schließlich vorge
schlagen, daß die Vertiefungen in vorzugsweise versetzt zu
einander angeordneten Reihen erzeugt werden. Dies gestattet
eine gleichmäßige und dichtgepackte Anordnung der Vertiefun
gen über der Gesamtfläche der Trägerplatte und führt zu ei
ner erhöhten Haftung zwischen der Underlayer- oder der Reib
belagmasse und der Trägerplatte. Für PKW-Trägerplatten haben
sich 5-15 Reihen mit jeweils 15-45 Vertiefungen als gün
stig erwiesen. LKW-Trägerplatten benötigen eine entsprechend
höhere Anzahl von Reihen und Vertiefungen. Der Abstand der
Vertiefungen beträgt vorzugsweise 2-5 mm.
Die gestellte Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Trä
gerplatte, die erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch
- - eine Mehrzahl von durch einen Laserstrahl eingebrach ten Vertiefungen und
- - im wesentlichen um die Vertiefungen herum angeordneten Aufwurf von mindestens einem Teil des Materials aus den Ver tiefungen.
Die Vorteile einer derartigen Trägerplatte sind in Ver
bindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Trägerplatte sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der
beigefügten Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
in Fig. 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen
Bremsbelags.
Der Bremsbelag gemäß Fig. 1 weist eine Trägerplatte 1,
auf die Trägerplatte aufgepreßte Underlayermasse 2 und dar
auf aufgebrachte Reibbelagmasse 3 auf. In der Trägerplatte 1
sind erfindungsgemäß mit einem Nd:Yag-Laser Vertiefungen 4
erzeugt worden. Das bei der Erzeugung der Vertiefungen ge
schmolzene Material ist im wesentlichen um die Vertiefungen
herum als Aufwurf 5 abgelagert. Der Aufwurf 5 verhindert ein
Abscheren der Underlayermasse 2 von der Trägerplatte 1 auch
bei hohen Bremsmomenten.
Beim Aufpressen auf die Trägerplatte 1 wird die warme
und formbare Underlayermasse 2 in die Vertiefungen 4 hinein
gepreßt. Im erkalteten Zustand ist sie sicher in den Vertie
fungen 4 verankert, wobei die gezeigte schräge Anordnung der
Vertiefungen den Verankerungseffekt insbesondere bei hohen
Bremsmomenten noch steigert, da die Underlayermasse 2 bei
hohen Brems- und Reibkräften (in der Zeichnung als Pfeile 6,
7 dargestellt) schräg in die Vertiefungen verspannt wird.
Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungen mög
lich. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht
auf die Verwendung eines Nd:Yag-Lasers beschränkt. Zwar hat
sich dieser als besonders geeignet erwiesen, jedoch sind
auch andere Laser (z. B. CO2-Laser) einsetzbar. Die Vertie
fungen können in willkürlicher Anordnung oder in Reihen,
vorzugsweise versetzt gegeneinander, positioniert sein.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen eines Brems- oder Kupp
lungsbelags, wobei auf einer Seite einer Trägerplatte Under
layermasse und/oder Reibbelagmasse aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Aufbringen der Underlayermasse und/oder der Reibbelagmasse eine Mehrzahl von Vertiefungen durch Laser strahlen in der Trägerplatte erzeugt wird und
daß mindestens ein Teil des aus den Vertiefungen austre tenden Materials als Ablagerung im wesentlichen um die Ver tiefungen herum aufgeworfen wird.
daß vor dem Aufbringen der Underlayermasse und/oder der Reibbelagmasse eine Mehrzahl von Vertiefungen durch Laser strahlen in der Trägerplatte erzeugt wird und
daß mindestens ein Teil des aus den Vertiefungen austre tenden Materials als Ablagerung im wesentlichen um die Ver tiefungen herum aufgeworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserstrahlen von einem Nd:Yag-Laser erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Trägerplatte Sacklöcher erzeugt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefungen schräg, vorzugsweise in
einem Winkelbereich von 30° bis 80°, zur Oberfläche der Trä
gerplatte erzeugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen gegen die Belastungsrichtung geneigt
erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefungen in vorzugsweise ver
setzt zueinander angeordneten Reihen erzeugt werden.
7. Trägerplatte für einen Brems- oder Kupplungsbelag,
gekennzeichnet durch
- - eine Mehrzahl von durch einen Laserstrahl eingebrach ten Vertiefungen und
- - im wesentlichen um die Vertiefungen herum angeordneten Aufwurf von mindestens einem Teil des Materials aus den Ver tiefungen.
8. Trägerplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Vertiefungen als Sacklöcher ausgebildet sind.
9. Trägerplatte nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertiefungen schräg zur Oberfläche der
Trägerplatte, vorzugsweise in einem Winkelbereich von 30°
bis 80°, ausgebildet sind.
10. Trägerplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Vertiefungen gegen die Belastungsrichtung ge
neigt sind.
11. Trägerplatte nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen in vorzugsweise
zueinander versetzten Reihen angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999138711 DE19938711C1 (de) | 1999-08-14 | 1999-08-14 | Trägerplatte für einen Brems- oder Kupplungsbelag und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999138711 DE19938711C1 (de) | 1999-08-14 | 1999-08-14 | Trägerplatte für einen Brems- oder Kupplungsbelag und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19938711C1 true DE19938711C1 (de) | 2001-01-18 |
Family
ID=7918497
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999138711 Expired - Fee Related DE19938711C1 (de) | 1999-08-14 | 1999-08-14 | Trägerplatte für einen Brems- oder Kupplungsbelag und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19938711C1 (de) |
Cited By (3)
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DE10135624A1 (de) * | 2001-07-20 | 2003-02-06 | Ruetgers Automotive Ag | Verfahren zum Herstellen eines Brems- oder Kupplungsbelags |
EP2221500A1 (de) * | 2009-02-14 | 2010-08-25 | TMD Friction Services GmbH | Verfahren zur Bearbeitung eines Belagträgers |
EP2400178A1 (de) * | 2010-06-28 | 2011-12-28 | Lumag Sp. z o.o | Trägerplatte und Bremsbelag für eine Scheibenbremse, sowie Verfahren zur Herstellung dieser |
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DE19860166A1 (de) * | 1998-01-22 | 1999-07-29 | Mead Corp | Friktionselement und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
1999
- 1999-08-14 DE DE1999138711 patent/DE19938711C1/de not_active Expired - Fee Related
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