DE19938019A1 - Verfahren und Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung durch Wärmerückgewinnung aus Abluft - Google Patents
Verfahren und Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung durch Wärmerückgewinnung aus AbluftInfo
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Abstract
Bei der Gebäudebeheizung wird der Abluft des Gebäudes in einem ersten Wärmetauscher (2) ein Teil der Wärmemenge entzogen und dieser Teil der Wärmemenge der Zuluft des Gebäudes zur Erwärmung zugeführt. Um hierbei zusätzliche Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen, wird DOLLAR A a) die teilweise abgekühlte Abluft nach Verlassen des ersten Wärmetauschers (2) einer Wärmepumpe (7) zugeführt und DOLLAR A b) der teilweise abgekühlten Abluft wird durch die Wärmepumpe (7) eine zusätzliche Wärmemenge entzogen und der Zuluft über einen zweiten Wärmetauscher (15) zugeführt, wobei DOLLAR A c) die der Abluft im ersten Wärmetauscher (2) entzogene Wärmemenge und die der Abluft durch die Wärmepumpe (7) entzogene Wärmemenge additiv der Gebäudebeheizung zugeführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gebäudebeheizung, wobei der
Abluft des Gebäudes in einem ersten Wärmetauscher ein Teil der Wärme
menge entzogen und dieser Teil der Wärmemenge der Zuluft des Gebäu
des zur Erwärmung zugeführt wird.
Bei einem derartigen bekannten Verfahren und einer bekannten Heizungs
anlage wird die Abluft beispielsweise von etwa 20 bis 22°C auf etwa 14°C
abgekühlt und dann "über Dach" an die Umgebung abgegeben. Die Diffe
renz der Wärmemenge wird der Zuluft im Wärmetauscher zugeführt, wo
durch diese beispielsweise von -10°C auf etwa 14°C aufgeheizt wird. Die
restliche, in der Abluft enthaltene Wärmemenge geht mithin "verloren".
Es ist auch bekannt, der Umgebungsluft Wärme durch eine Wärmepumpe
zu entziehen und die entzogene Wärme für die Erwärmung von Heizungs-
und/oder Brauchwasser zu verwenden.
Diese Luft-/Wasser-Wärmepumpen haben jedoch den Nachteil, daß die
abgegebene bzw. erforderliche Heizleistung bei tieferen, im Minusbereich
liegenden, Außentemperaturen absinkt und die zu geringe Heizleistung
durch Zuschalten von Zusatzheizungen, beispielsweise von Elektroheizun
gen, die in einen Pufferspeicher eingebaut sind, oder durch elektrische
Lufterhitzer (monoenergetische Betriebsweise) oder durch andere Heiz
quellen wie Gasthermen (bivalente Betriebsweise) auf die gewünschte
Heizleistung aufgestockt werden muß.
Als Wärmequelle für andere Wärmepumpensysteme können Grundwasser,
im Erdreich verlegte Absorber, Energiezäune oder Betonabsorber dienen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der
Luft-/Wasser-Wärmepumpen für die Wärmerückgewinnung aus der Abluft
zu vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, durch
die der Wärmeinhalt der Abluft wirksamer ausgenutzt und größtmöglich
zurückzugewonnen werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß
- a) die teilweise abgekühlte Abluft nach Verlassen des ersten Wärme tauschers einer Wärmepumpe zugeführt wird und
- b) der teilweise abgekühlten Abluft durch die Wärmepumpe eine zusätz liche Wärmemenge entzogen und der Zuluft über einen zweiten Wärmetauscher zugeführt wird, wobei
- c) die der Abluft im ersten Wärmetauscher entzogene Wärmemenge und die der Abluft durch die Wärmepumpe entzogene Wärmemenge additiv der Gebäudebeheizung zugeführt werden.
Hierdurch wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst, und insbe
sondere wird der Wärmeinhalt der Abluft wirksamer ausgenutzt bzw.
größtmöglich zurückgewonnen. Schließlich wird mit der Erfindung auch bei
kleinen Anlagen der Betrieb der Anlage bis zu tiefen Temperaturen ermög
licht, wobei nur in Extremfällen bei besonders niedrigen Außentemperatu
ren, die nur an wenigen Tagen im Winter auftreten, eine Zusatzheizung
benötigt wird.
Es handelt sich somit gegenüber dem Stande der Technik um eine dop
pelte Wärmerückgewinnung, und zwar einmal durch Nutzung der Rück
gewinnungswärme im ersten Wärmetauscher, der ein Kreuz- oder Gegen
stromwärmetauscher sein kann, und zweitens durch die nachgeschaltete
Wärmepumpe. Beispielhaft wird die vom Dach kommende Zuluft durch
den ersten Wärmetauscher direkt zu einem Luft-/Wasser-Wärmetauscher
geführt, und die aus dem Haus kommende Abluft wird ebenfalls über den
ersten Wärmetauscher zur Wärmepumpe geführt, und die noch vorhande
ne Restwärme wird über einen in die Wärmepumpe integrierten Konden
sator zurückgewonnen und zu einem Warmwasserspeicher, einen soge
nannten Kombispeicher, übertragen.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in
Kombination -:
- - die Zuluft durch den ersten Wärmetauscher und durch den zweiten Wärmetauscher geführt wird, und/oder, wenn
- - die von der Wärmepumpe gelieferte Wärmemenge an einen Warm wasserspeicher, einen sogenannten "Kombispeicher" abgegeben wird, aus dem das Warmwasser dem zweiten Wärmetauscher zur Nacherwärmung der anstehenden Zuluft zugeführt wird
Die Erfindung betrifft auch eine Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung
durch Wärmerückgewinnung aus Abluft und Erwärmung von Zuluft mit
einem ersten Wärmetauscher mit einer Primärseite und einer Sekundär
seite.
Die Lösung der gleichen Aufgabe erfolgt bei der vorstehend angegebenen
Heizungsanlage erfindungsgemäß dadurch, daß die Primärseite des
ersten Wärmetauschers einer Wärmepumpe aufgeschaltet ist, deren
Hochtemperaturseite mit einem zweiten Wärmetauscher in Verbindung
steht.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Heizungsanlage besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in
Kombination -:
- - die Primärseite des ersten Wärmetauschers und die Sekundärseite des zweiten Wärmetauschers in Reihe geschaltet sind, so daß die aus der Abluft zusätzliche gewonnene Abwärme der Wärmepumpe additiv der Zuluft zugeführt wird,
- - die Hochtemperaturseite der Wärmepumpe der Primärseite eines Warmwasserspeichers aufgeschaltet ist, dessen Sekundärseite der Primärseite des zweiten Wärmetauschers aufgeschaltet ist,
- - die Wärmepumpe einen integrierten Kondensator aufweist, dessen Sekundärseite über eine Warmwasser-Kreislaufleitung dem Warmwasserspeicher aufgeschaltet ist,
- - die Wärmepumpe einen externen Kondensator aufweist, der in den Warmwasserspeicher integriert ist und der über eine Kältemittel- Kreislaufleitung mit der Wärmepumpe verbunden ist,
- - der Warmwasserspeicher einen Brauchwasserspeicher besitzt, und/oder, wenn
- - der Warmwasserspeicher eine Zusatzheizeinrichtung besitzt.
Zwei Ausführungbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Fig. 1 und 2 näher erläutert, die Fließschemata des erfindungswesent
lichen Teils einer Heizungsanlage zeigen.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Fließschemas, bei dem
der Kondensator der Wärmepumpe in diese integriert ist, und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Fließschemas, bei dem
der Kondensator der Wärmepumpe in einen Warmwasser
speicher integriert ist:
Die nachfolgend angegebenen Temperaturwerte sind ausdrücklich
beispielhaft. Die Ausdrücke "Primärseite" und "Sekundärseite" sind in
Richtung des Temperaturgefälles zu sehen.
Gemäß Fig. 1 wird Abluft von 20°C eines Gebäudes über eine Abluft
leitung 1 einem ersten Wärmetauscher 2 zugeführt, der handelsüblich ist
und eine Primärseite 3 und eine Sekundärseite 4 besitzt und beispielhaft
als Kreuzstromwärmetauscher ausgeführt sein kann. Die Abluft strömt auf
der Primärseite 3. Der Sekundärseite 4 des gleichen Wärmetauschers 2
wird über eine Zuluftleitung 5 Außenluft mit einer Temperatur von -10°C
zugeführt. Diese Zuluft strömt auf der Sekundärseite 4. Dadurch verlassen
die jeweiligen Luftmengen den Wärmetauscher 2 mit etwa 14°C. Die
erforderlichen Gebläse sind der Einfachheit halber nicht dargestellt und im
Regelfall Teile des Wärmtauschers "Luft/Luft".
Die teilweise auf 14°C abgekühlte Abluft strömt über eine weitere Abluft
leitung 6 zu einer handelsüblichen Wärmepumpe 7, die einen nicht darge
stellten Verdampfer aufweist, der der Abluft weitere Wärme entzieht, so
daß diese schließlich mit einer Temperatur von etwa 5°C über eine
Abluftleitung 8 an die Atmosphäre abgegeben wird. Die zusätzliche
Wärmerückgewinnung entspricht der Temperaturdifferenz zwischen 14 und
5°C.
Die Wärmepumpe 7 besitzt weiterhin einen Kondensator (Verflüssiger) 7a,
der als Plattenwärmetauscher (Kältemittel/Wasser) ausgeführt ist. Die von
der Wärmepumpe 7 am Kondensator 7a zurückgewonnene Wärme wird
über eine Wasser-Kreislaufleitung 9 mit einer Umwälzpumpe 10 einem
Warmwasserspeicher 11 zugeführt, dessen Wasserfüllung durch den
Kondensator 7a bis auf 55°C aufgeheizt werden kann. Das Warmwasser
wird über eine weitere Kreislaufleitung 12 mit einer Umwälzpumpe 13 der
Primärseite 14 eines Luft-/Wasser-Wärmetauschers (15) zugeführt, in
dessen Sekundärseite 16 die Zuluft mit ca. 14°C eintritt und aus dem sie
mit einer Temperatur je nach Wahl von etwa 35 bis 45°C wieder austritt.
Die Warmluft wird entweder über Bodengitter oder Deckenverteiler der
Raumluft zugeführt, wodurch die Raumtemperatur auf 20 bis 22°C ange
hoben werden kann.
Der Warmwasserspeicher 11 ist ein sogenannter Kombispeicher, der auch
mit Zusatzheizeinrichtungen wie mit einem elektrischen Heizkörper 17
versehen sein kann, um auch bei extrem tiefen Außentemperaturen noch
einen Betrieb der Anlage zu ermöglichen. In den Warmwasserspeicher 11
kann außerdem ein Brauchwasserspeicher 18 eingebaut sein, der über
eine Entnahmeleitung 19 für die Brauchwasserversorgung für Bad, Dusche
und Küche zuständig ist. Auch dient der Kombispeicher als Pufferspeicher
zur Aufrechterhaltung des Betriebes bei eventuell eintretenden Sperrzeiten
des Elektroversorgungsunternehmens.
In Fig. 2 werden für gleiche Teile oder Teile mit gleicher Funktion die
gleichen Bezugszeichen verwendet: Im Unterschied zu Fig. 1 ist der
Kondensator 7b (Verflüssiger) jetzt aus der Wärmepumpen-Einheit 7
herausgezogen und als Plattenwärmetauscher in den Warmwasserspei
cher 11 integriert. Die Verbindung geschieht über eine Kältemittel-Kreis
laufleitung 20, deren nicht dargestellte Umwälzpumpe, d. h. der Kompres
sor, Teil der Wärmepumpe 7 ist. Auf diese Weise werden eine Wasser-
Umwälzpumpe und deren Antriebsleistung eingespart.
1
Abluftleitung
2
Wärmetauscher
3
Primärseite
4
Sekundärseite
5
Zuluftleitung
6
Abluftleitung
7
Wärmepumpe
7
a Kondensator (Verflüssiger)
7
b Kondensator (Verflüssiger)
8
Abluftleitung
9
Wasser-Kreislaufleitung
10
Umwälzpumpe
11
Warmwasserspeicher
12
Kreislaufleitung
13
Umwälzpumpe
14
Primärseite
15
Wärmetauscher
16
Sekundärseite
17
Heizkörper
18
Brauchwasserspeicher
19
Entnahmeleitung
20
Kältemittel-Kreislaufleitung
Claims (10)
1. Verfahren zur Gebäudebeheizung, wobei der Abluft des Gebäudes in
einem ersten Wärmetauscher (2) ein Teil der Wärmemenge entzogen
und dieser Teil der Wärmemenge der Zuluft des Gebäudes zur
Erwärmung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die teilweise abgekühlte Abluft nach Verlassen des ersten Wärmetauschers (2) einer Wärmepumpe (7) zugeführt wird und
- b) der teilweise abgekühlten Abluft durch die Wärmepumpe (7) eine zusätzliche Wärmemenge entzogen und der Zuluft über einen zweiten Wärmetauscher (15) zugeführt wird, wobei
- c) die der Abluft im ersten Wärmetauscher (2) entzogene Wärme menge und die der Abluft durch die Wärmepumpe (7) entzoge ne Wärmemenge additiv der Gebäudebeheizung zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluft
nacheinander durch den ersten Wärmetauscher (2) und dann durch
den zweiten Wärmetauscher (15) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Wärmepumpe (7) gelieferte Wärmemenge an einen Warm
wasserspeicher (11) abgegeben wird und daß das Warmwasser dem
zweiten Wärmetauscher (15) zugeführt wird.
4. Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung durch Wärmerückgewinnung
aus Abluft und Erwärmung von Zuluft mit einem ersten Wärmetau
scher (2) mit einer Primärseite (3) und einer Sekundärseite (4),
dadurch gekennzeichnet, daß die Primärseite (3) des ersten Wärme
tauschers (2) einer Wärmepumpe (7) aufgeschaltet ist, deren
Hochtemperaturseite mit einem zweiten Wärmetauscher (15) in
Verbindung steht.
5. Heizungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Wärmtauscher (2) als Kreuzstromwärmetauscher ausgeführt
ist.
6. Heizungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Wärmtauscher (2) als Gegenstromwärmetauscher ausgeführt
ist.
7. Heizungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Primärseite (3) des ersten Wärmetauschers (2) und die Sekundär
seite (16) des zweiten Wärmetauschers (15) in Reihe geschaltet sind.
8. Heizungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hochtemperaturseite der Wärmepumpe (7) der Primärseite eines
Warmwasserspeichers (11) aufgeschaltet ist, dessen Sekundärseite
der Primärseite (14) des zweiten Wärmetauschers (15) aufgeschaltet
ist.
9. Heizungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmepumpe (7) einen integrierten Kondensator (7a) aufweist,
dessen Sekundärseite über eine Warmwasser-Kreislaufleitung (9)
dem Warmwasserspeicher (11) aufgeschaltet ist.
10. Heizungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmepumpe (7) einen externen Kondensator (7b) aufweist, der in
den Warmwasserspeicher (11) integriert ist und der über eine Kälte
mittel-Kreislaufleitung (20) mit der Wärmepumpe (7) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19938019A DE19938019A1 (de) | 1999-08-11 | 1999-08-11 | Verfahren und Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung durch Wärmerückgewinnung aus Abluft |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19938019A DE19938019A1 (de) | 1999-08-11 | 1999-08-11 | Verfahren und Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung durch Wärmerückgewinnung aus Abluft |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19938019A1 true DE19938019A1 (de) | 2001-02-22 |
Family
ID=7918033
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19938019A Withdrawn DE19938019A1 (de) | 1999-08-11 | 1999-08-11 | Verfahren und Heizungsanlage zur Gebäudebeheizung durch Wärmerückgewinnung aus Abluft |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19938019A1 (de) |
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