DE19937223C2 - Fertigrasen - Google Patents
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- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G20/00—Cultivation of turf, lawn or the like; Apparatus or methods therefor
- A01G20/20—Cultivation on mats
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fertigrasen mit einer Schicht
aus Erde, Substraten und dergleichen, in welcher Rasensaat
eingebracht ist.
Fertigrasen sind Rasenstücke, welche mit einer Spezialmaschi
ne oder von Hand von einer mineralischen Grundschicht abgeho
ben und an anderer Stelle zur Begrünung aufgelegt werden.
Derartige Fertigrasen werden beispielsweise bei der Anlage
oder der Erneuerung von Sportplätzen verwendet. Übliche Fer
tigrasen werden mit einem Rasensodenschneider gewonnen, wobei
sich Schalbreiten von 30 und 40 cm und Sodenlängen bis 2,5 m
durchgesetzt haben. Hierbei werden die Soden durch die Wur
zeln der für den Fertigrasen verwendeten Gräser zusammenge
halten.
Der Zusammenhalt der Rasensoden allein durch die Wurzeln der
Gräser erlaubt nur eine relativ geringe Schalbreite und eine
ebenso relativ geringe Sodenlänge. Bei größeren Breiten bzw.
Längen besteht die Gefahr, daß die Sodenstücke und -bahnen
durch ihr Eigengewicht auseinanderbrechen und auseinanderfal
len würden. Zur Gewinnung von Fertigrasenbahnen mit einer
größeren Breite und Länge ist schon vorgeschlagen worden,
beispielsweise im deutschen Gebrauchsmuster Nr 82 31 033 U1,
zwischen der Schicht aus Erde, Substraten und dergleichen, in
welche die Rasensaat eingebracht wird, eine netzartige Struk
tur zu verlegen. Beim Schälen und Aufrollen der Fertigrasen
soden wird diese neztartige Struktur mit aufgerollt und auch
mit verlegt. Durch die netzartige Struktur wird die Stabili
tät und Haltbarkeit der Fertigrasensodenbahnen erhöht, wo
durch sich größere Schalbreiten und Schällängen realisieren
lassen.
Die netzartige Struktur, welche beim Verlegen des Fertigra
sens zwangsläufig ebenfalls mit verlegt werden muß, birgt je
doch gewisse Risiken. Da zwischen der netzartigen Struktur
und der Grasnarbe nur ein Abstand von etwa 1 cm-2 cm be
steht, kann die netzartige Struktur bei längerer Nutzungsdau
er des Fertigrasens, d. h., bei länger anhaltender Trittbean
spruchung, an die Oberfläche gelangen. Hier besteht die große
Gefahr, insbesondere wenn der Fertigrasen auf Sportplätzen
verlegt wird, daß sich Nutzer des Fertigrasens mit ihren
Schuhen in der netzartigen Struktur verhaken. Dadurch stellt
die netzartige Struktur ein nicht unerhebliches Unfallrisiko
dar.
Zwar besteht die netzartige Struktur gemäß der DE-82 31 033 U1
aus Holzwolle, welche relativ schnell verrottet und
nach der Verrottung im Gegensatz zu ebenfalls bekannten netz
artigen Strukturen aus unverrottbaren Kunststoffen kein un
fallträchtiges Hindernis mehr darstellt, jedoch dauert der
Verrottungsprozeß oftmals zu lange, um die Unfallgefahr zu
mindest in den ersten Monaten nach dem Verlegen des Fertigra
sens sicher ausschließen zu können.
Hier setzt die Erfindung ein, deren Aufgabe es ist, einen
Fertigrasen der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher
möglichst große Schalbreiten und Schällängen ermöglicht und
welcher gleichzeitig eine Unfallgefahr für den Fertigrasen
betretende Personen sicher ausschließt.
Diese Aufgabe wird mit einem Fertigrasen der eingangs genann
ten Art gelöst, welcher die Merkmale des Patentanspruchs 1
aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß in die Schicht
unverbundene Verstärkungselemente eingebracht und in der
Schicht diskret verteilt sind, wobei die Verstärkungselemente
jeweils faserige Elemente mit einer Länge von 2-10 cm und
mit einer Dicke von 1-10 mm sind, wobei die faserigen Ele
mente jeweils aus einem pflanzlichen Rohstoff bestehen und
innerhalb eines Zeitraumes von 3-36 Monaten durch in der
Schicht stattfindende natürliche Zersetzungsprozesse voll
ständig abbaubar sind.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß sich die zum Schälen und zum Verlegen des Fertigrasens
nötige Verstärkung auch durch relativ kurze, nicht miteinan
der verbundene faserige Elemente erreichen läßt. Da diese fa
serigen Elemente nicht miteinander verbunden und diskret in
der Schicht verteilt sind, weisen diese faserigen Elemente
nicht den Nachteil von netzartigen Strukturen auf, daß die
Nutzer des Fertigrasens mit ihren Schuhspitzen in diese nur
zum Schälen und zum Verlegen benötigte Verstärkungsschicht
einfädeln könnten.
Als besonderer Vorteil der Erfindung ist anzusehen, daß die
faserigen Elemente diskret in der Schicht verteilt sind, und
nicht, wie bislang üblich, von der Schicht scharf getrennt
sind. Hierdurch ergibt sich bei der Herstellung des Fertigra
sens eine Zeiteinsparung. Denn bislang mußte eine netzartige
Struktur auf den Boden aufgebracht werden, wonach die Schicht
und die Grassamen des Fertigrasens erst auf diese netzartige
Struktur aufgebracht wurden. Hier waren also bislang zwei Ar
beitsschritte nötig. Die faserigen Elemente gemäß der Erfin
dung erlauben es jedoch, die Schicht aus Erde, Substraten und
anderen Beimengungen, zusammen mit den Grassamen des Ferti
grasens und den faserigen Elementen, welche die Verstärkungs
elemente darstellen, aufzubringen. Hierdurch ergibt sich eine
deutliche Arbeitserleichterung und eine Zeitersparnis gegen
über bislang bekannten Vorgehensweisen.
Die faserigen Elemente selbst werden, wie ausgeführt, nur
beim Schälen und beim Verlegen des Fertigrasens benötigt. Ein
längerer Verbleib der faserigen Elemente nach dem Verlegen
des Fertigrasens ist daher nicht nötig. Hier macht sich die
Erfindung die in der Schicht stattfindenden natürlichen Zer
setzungsprozesse insofern zu Nutze, als daß für die faserigen
Elemente solche verwendet werden, welche aus pflanzlichen
Rohstoffen bestehen. In praktischen Ausführungsformen der Er
findung ist vorgesehen, daß die faserigen Elemente aus Kokos
fasern, aus Flachs oder aus Hanf bestehen. Hierbei können
sich die faserigen Elemente als bindfadenartige Stücke dar
stellen. Derartige faserige Elemente aus Faserbündeln bieten
zudem den Vorteil, daß sie zum Aufspleißen bzw. zum Zerfasern
neigen. Dies ist insofern von Vorteil, als daß die aus den
Grassamen entstehenden Wurzeln der Gräser in die Zwischenräu
me der faserigen Elemente eindringen und nicht nur um die fa
serigen Elemente herumwinden. Das Auffasern der faserigen
Elemente schafft also einen zusätzlichen Halt und daher eine
zusätzliche Stabilität des gesamten Fertigrasens.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen werden anhand der Zeich
nung und der Beschreibung, welche ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung darstellen,
näher beschrieben.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ei
nes erfindungsgemäßen Fertigrasens 10 dargestellt. Der Ferti
grasen 10 weist eine Schicht 12 auf, welche aus einem Gemisch
aus Erde 14, Substratpartikeln 16 und aus nicht näher darge
stellter Rasensaat besteht. Die Schicht 12 ist entweder auf
einer Fläche eines mineralischen Bodens 18 aufgebracht oder
besteht selbst aus diesem mineralischen Boden 18.
Wie in der Zeichnung angedeutet, sind bereits aus der Rasen
saat Pflänzchen 20 entstanden, welche den eigentlichen Rasen
darstellen. In die Schicht 12 sind faserige Elemente 22 ein
gearbeitet worden, welche der Verstärkung des Fertigrasens 10
dienen. Die faserigen Elemente 22 stellen sich im Ausfüh
rungsbeispiel als bindfadenartige Stücke aus Kokosfaser dar.
Wie in der Zeichnung angedeutet, winden sich Wurzeln 24 der
Pflänzchen 20 um die faserigen Elemente 22 bzw. dringen durch
die faserigen Elemente 22 hindurch. In Verbindung mit den
Wurzeln 24 gewährleisten die faserigen Elemente 22 einen Zu
sammenhalt des Fertigrasens 10, welcher groß genug ist, daß
beim Schälen des Fertigrasens 10 mittels eines nur angedeute
ten Schälwerkzeuges 26 der Fertigrasen 10 auch bei einer
Schalbreite von über 30 cm und einer Länge des Fertigrasens
von über 2,5 m nicht auseinanderfallen oder auseinanderbre
chen kann.
Claims (4)
1. Fertigrasen (10) mit einer Schicht (12) aus Erde (14),
Substraten (16) und dergleichen, in welcher Rasensaat einge
bracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Schicht (12)
unverbundene Verstärkungselemente (22) eingebracht und in der
Schicht (12) diskret verteilt sind, wobei die Verstärkungs
elemente (22)jeweils faserige Elemente (22) mit einer Länge
von 2-10 cm und mit einer Dicke von 1-10 mm sind, wobei
die faserigen Elemente (22) jeweils aus einem pflanzlichen
Rohstoff bestehen und innerhalb eines Zeitraums von 3-36
Monaten durch in der Schicht (12) stattfindende natürliche
Zersetzungsprozesse vollständig abbaubar sind.
2. Fertigrasen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die faserigen Elemente (22) aus Kokosfasern beste
hen.
3. Fertigrasen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die faserigen Elemente (22) aus Flachs bestehen.
4. Fertigrasen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die faserigen Elemente (22) aus Hanf bestehen.
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