DE19935959A1 - Planetengetriebe - Google Patents
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Abstract
Um bei einem Planetengetriebe die Verwirbelungsverluste bei hoher Drehzahl zu reduzieren und bei geringer Drehzahl genügend Schmiermittel zur Schmierung der Lager und der Verzahnung der Planetenstufe zu erhalten, ist das Planetengetriebe so ausgeführt, daß durch die Rotation der Planetenstufe Schmiermittel aus einem ersten Raum (6), welcher direkt die Planetenstufe (2) umgibt, in einen zweiten Raum (8) gefördert wird, in welchem sich das Schmiermittel beruhigt und wieder zur Planetenstufe zurückfließen kann, wobei jedoch oberhalb einer definierten Drehzahl mehr Schmierflüssigkeit von der Planetenstufe (2) in einen zweiten Raum (9) gefördert wird, als vom zweiten Raum (9) zur Planetenstufe (2) zurückfließen kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Planetengetriebe nach der
im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Planetengetriebe werden häufig zur Reduzierung der
Drehzahl und der Erhöhung des Drehmomentes eingesetzt und
zeichnen sich durch ihre kompakte Bauweise sowie einen ko
axialen An- und Abtrieb aus. Aus diesem Grund werden Plane
tengetriebe häufig in Achsgetrieben, wie z. B. den Radköp
fen, oder auch Werkzeugmaschinen eingesetzt. Zur Schmierung
des Planetengetriebes ist das Planetengetriebe meistens nur
teilweise mit Schmiermittel befüllt, wobei bei Drehung des
Planetengetriebes durch Eintauchen der Verzahnung in das
Schmiermittel dieses herumgeschleudert wird und so die Ver
zahnung und alle Lagerstellen des Planetengetriebes ge
schmiert werden. Wird das Planetengetriebe bei sehr hohen
Drehzahlen verwendet, so entstehen durch die Verwirbelung
des Schmiermittels sehr hohe Verluste, wodurch sich das
Schmiermittel und das Getriebe unzulässig stark erwärmt.
Die Verwirbelung des Schmiermittels im Getriebe ist abhän
gig vom Befüllungsgrad des Getriebes mit Schmiermittel. Je
geringer der Befüllungsgrad des Getriebes mit Schmiermittel
ist, um so geringer sind die Verwirbelungsverluste im Ge
triebe. Wird das Getriebe z. B. in einer Achse zum Antrieb
eines Mobilfahrzeugs verwendet, so treten im Anfahrzustand
sehr geringe Drehzahlen auf, bei welchem, um ausreichend
Schmierung zu erhalten, ein erhöhter Schmiermittelstand
nötig ist, und beim Betrieb des Fahrzeugs in Endgeschwin
digkeit sehr hohe Drehzahlen auf, bei welchem, um die Ver
wirbelungsverluste gering zu halten, ein geringer Ölstand
erforderlich ist.
Die EP 0 406 649 B1 offenbart eine Einrichtung zur
Einstellung des Ölstands in einem Getriebe, bei welcher das
Getriebe aus zwei getrennten Ölräumen besteht, welche nur
unterhalb des Ölstandes eine Verbindungsbohrung aufweisen
und bei welcher der Ölstand einer Kammer dergestalt einge
stellt wird, daß in dieser Kammer der Druck oberhalb des
Ölstandes mit Hilfe einer Druckpumpe verändert wird. Somit
wird bei erhöhtem Druck in einem Ölraum das Schmiermittel
in diesem Raum durch die Verbindungsbohrung in den zweiten
Raum gedrückt und der Schmiermittelstand im ersten Raum
abgesenkt. Um den Schmiermittelstand drehzahlabhängig zu
regeln, wird eine Druckmittelpumpe sowie eine Steuerein
richtung für die Druckmittelpumpe benötigt, welche zusätz
lich angetrieben werden müßte und von der Steuereinrichtung
drehzahlabhängig angesteuert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Planetengetriebe zu schaffen, bei welchem die Höhe des
Schmiermittels im Getriebe in Abhängigkeit der Drehzahl
veränderbar ist.
Die Aufgabe wird mit einem, auch die kennzeichnenden
Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen
Planetengetriebe gelöst.
Erfindungsgemäß ist das Gehäuse, in welchem sich die
Planetenstufe befindet, nicht vollständig mit Schmiermittel
gefüllt, wobei das Hohlrad der Planetenstufe im Stillstand
teilweise mit Schmiermittel bedeckt ist. Durch die Rotation
der Planetenstufe, welche vorzugsweise schrägverzahnt oder
deren Planetenträger vorzugsweise mit angeschrägten Flächen
ausgebildet ist, wobei vorzugsweise das innere Zentralrad
angetrieben wird und der Planetenträger oder das Hohlrad
den Abtrieb bilden kann, wird Schmiermittel von der Plane
tenstufe gezielt in einen außerhalb der Planetenstufe ange
ordneten Raum weggefördert. Vorzugsweise wird verhindert,
daß das Schmiermittel sofort wieder zur Planetenstufe zu
rückfließen kann, wodurch der Ölstand direkt um die Plane
tenstufe abgesenkt wird. Es ist ausreichend, das Schmier
mittel nur unmittelbar im Bereich der Planetenstufe abzu
senken, da größtenteils durch die Verzahnung sowie der ro
tierenden Räder und dem umlaufenden Planetenträger Verluste
erzeugt werden. Die Förderwirkung der Planetenstufe ist
drehzahlabhängig, wodurch der Schmiermittelstand bei hoher
Drehzahl stark abgesenkt wird und sich bei sehr niedriger
Drehzahl kaum verändert. Vorzugsweise wird das sofortige
Zurückfließen zur Planetenstufe verhindert, indem z. B. an
beiden Seiten der Planetenstufe eine Trennwand angebracht
ist, welche in radialer Höhe des Zahneingriffs bzw. der
Fördereinrichtung eine oder mehrere Öffnung(en) aufweist,
durch welche bei Rotation der Planetenstufe das Schmiermit
tel gefördert wird und durch welche das Schmiermittel wie
der zurück zur Planetenstufe fließen kann. Vorteilhaft ist
es, wenn die Öffnungen oberhalb des Schmiermittelstandes
eine größere Fläche als die Öffnungen unterhalb des
Schmiermittelstandes aufweisen, so daß der Zufluß in den
beruhigten Raum erleichtert und das Zurückfließen zur Pla
netenstufe erschwert wird, dadurch wird ab einer bestimmten
Drehzahl der Planetenstufe mehr Schmiermittel herausgeför
dert als zurückfließen kann, wodurch der Schmiermittelstand
direkt am Planetengetriebe sinkt und dadurch die Verluste
geringer werden. Vorzugsweise wird die Planetenstufe mit
schrägverzahnten Verzahnungen ausgeführt, wodurch erreicht
wird, daß bei Rotation der Planetenstufe das Schmiermittel
in eine Richtung gefördert wird und in dieser Förderrich
tung eine Trennwand angebracht ist, welche Öffnungen zu
einem weiteren Raum aufweist, wobei Öffnungen in radialer
Höhe der rotierenden Fördereinrichtung angebracht sind. Es
ist vorteilhaft, wenn die Summe der Fläche der Öffnungen
oberhalb des Schmiermittelstandes größer ist als die Summe
der Fläche unterhalb des Schmiermittelstandes, so daß bei
Rotation der Planetenstufe Schmiermittel durch diese Öff
nungen in einen Beruhigungsraum gefördert wird, wodurch in
Abhängigkeit der Drehzahl der Schmiermittelstand direkt an
der Planetenstufe sinkt. Befinden sich oberhalb und unter
halb des Schmiermittelstandes die gleiche Anzahl von Öff
nungen mit den gleichen Flächen, so fließt oberhalb einer
bestimmten Drehzahl nur so viel Schmiermittel zur Planeten
stufe zurück, wie diese benötigt, um durch das geförderte
Schmiermittel ein vollständiges Zurückfließen des Schmier
mittels aus dem beruhigten Raum zu verhindern. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn die Öffnungen sich auf der radialen Höhe
der Förderrichtung der Planetenstufe befinden. Bei Still
stand der Planetenstufe gleichen sich die beiden Schmier
mittelstände im beruhigten Raum und direkt an der Planeten
stufe wieder aus, so daß beim Anfahrvorgang mit geringer
Drehzahl an der Planetenstufe eine ausreichende Schmiermit
telhöhe vorhanden ist, um die Verzahnungen und die Lager
der Planetenstufe ausreichend zu schmieren, und durch Erhö
hung der Drehzahl ab einer bestimmten Drehzahl der Schmier
mittelstand direkt an der Planetenstufe abnimmt, wodurch
eine Reduktion der Verwirbelungsverluste erreicht wird.
Eine ausreichende Schmierung bei höheren Drehzahlen und in
der Regel niedrigeren Drehmomenten ist gewährleistet, da
sich bei höheren Drehzahlen ein hydrodynamischer Schmier
film in den Lagern und der Verzahnung aufbaut.
Die einzige Figur zeigt ein Planetengetriebe, bei wel
chem ein inneres Zentralrad 1 den Antrieb einer Planeten
stufe 2 bildet, bei welcher das Hohlrad 3 drehfest gehalten
ist und der Planetenträger 4 den Abtrieb bildet. Die Ver
zahnungen der Planetenstufe 2 sind als Schrägverzahnungen
ausgebildet. Um die Planetenstufe 2 bildet das Gehäuse 5
einen ersten Raum 6, welcher über Öffnungen 7 und 8 mit
einem zweiten Raum 9 verbunden ist. Bei den Öffnungen 7
und 8 kann es sich um mehrere Bohrungen oder auch eine grö
ßere Öffnung handeln. Die Öffnungen 7 befinden sich ober
halb eines Ölstandes 10, welcher sich bei Stillstand der
Planetenstufe 2 einstellt, die Öffnungen 8 befinden sich
unterhalb des Ölstandes 10, wobei vorzugsweise die Fläche
der Öffnungen 7, welche oberhalb des Ölstandes angeordnet
sind, größer ist als die Fläche der Öffnungen 8, welche
unterhalb des Ölstandes angeordnet sind. Die Öffnungen 7
und 8 befinden sich in radialer Richtung auf derselben Höhe
wie die Förderrichtung der Planetenstufe. Wird das innere
Zentralrad 1 angetrieben, so wird durch die Rotation der
Planetenstufe 2 Schmiermittel aus dem ersten Raum 6 über
die Öffnungen 7 und 8 in den zweiten Raum 9 gefördert. Der
zweite Raum 9 ist vorzugsweise als Ringraum ausgestaltet,
wodurch sich das Schmiermittel beruhigen kann und über die
untenliegenden Öffnungen 8 zur Planetenstufe zurückfließt.
Der Ringraum ist vorzugsweise um eine Abtriebswelle oder um
das innere Zentralrad 10 gebildet, wodurch ein kompakter
Antrieb geschaffen wird. Wird die Drehzahl des inneren Zen
tralrades weiter erhöht, so wird mehr Schmiermittel durch
die Öffnungen 7 und 8 in den zweiten Raum 9 gefördert, als
durch die Öffnungen 8 zur Planetenstufe 2 zurückfließen
kann. Hierdurch wird der Schmiermittelstand im ersten
Raum 6 abgesenkt und im zweiten Raum 9 erhöht. Wird die
Verzahnung der Planetenstufe 2 als Geradverzahnung ausge
führt und reicht diese Förderwirkung nicht aus, ist es auch
möglich, auf dem Planetenträger 11 ein Fördermittel 12,
welches aus einer Anschrägung oder einem Pumpenrad bestehen
kann, anzubringen, welches das Schmiermittel in den zweiten
Raum 9 fördert. Je nach Höhe der Drehzahl und Gestaltung
der Fördereinrichtung des inneren Zentralrades 1 und der
Auslegung der Flächen der Bohrungen 7 zu den Bohrungen 8
stellt sich ein zuvor definierter Schmiermittelstand im
Getriebe ein. Hierdurch wird erreicht, daß bei niedrigen
Drehzahlen ausreichend Schmiermittel zur Schmierung der
Lager und der Verzahnung vorhanden ist und bei höheren
Drehzahlen die Verwirbelungsverluste verringert werden,
wodurch eine zusätzliche Kühlung des Schmiermittels vermie
den wird.
1
inneres Zentralrad
2
Planetenstufe
3
Hohlrad
4
Planetenträger
5
Gehäuse
6
erster Raum
7
Öffnungen
8
Öffnungen
9
zweiter Raum
10
Ölstand
11
Planetenträger
12
Fördermittel
Claims (6)
1. Planetengetriebe mit mindestens einer Planetenstu
fe (2) mit einem Hohlrad (3) und einem inneren Zentral
rad (1) und Planetenrädern, welche in einem Gehäuse (5)
angeordnet sind, welches nicht vollständig mit Schmiermit
tel gefüllt ist und bei Stillstand der Planetenstufe (2)
ein Hohlrad (3) der Planetenstufe (2) zumindest teilweise
mit Schmierflüssigkeit bedeckt ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Abhängigkeit einer Drehzahl der
Planetenstufe (2) ein Schmierflüssigkeitsstand (10) durch
eine Rotation der Planetenstufe (2) im Planetengetriebe so
verändert wird, daß ein Schmierflüssigkeitsstand (10), wel
cher die Planetenstufe umgibt, bei zunehmender Drehzahl der
Planetenstufe abnimmt, indem von der Planetenstufe (2) mehr
Schmiermittel weggefördert wird, als zur Planetenstufe zu
rückfließt.
2. Planetengetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (5) des Plane
tengetriebes einen ersten Raum (6) und einen zweiten
Raum (9), welche benachbart angeordnet und über Öffnungen
miteinander verbunden sind, aufweist, wobei ein erster
Raum (6) die Planetenstufe beinhaltet und ein zweiter
Raum (9) einen Beruhigungsraum für das Schmiermittel dar
stellt.
3. Planetengetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verzahnung der Plane
tenstufe (2) als Schrägverzahnung ausgeführt ist und
Schmierflüssigkeit durch ihre Rotation in eine Richtung
fördert.
4. Planetengetriebe nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Summe der Fläche der
Öffnungen (7), welche einen ersten Raum (6) und einen zwei
ten Raum (9) verbinden und oberhalb eines Schmierflüssig
keitsstandes (10), welcher sich bei Stillstand der Plane
tenstufe einstellt, angeordnet sind, größer ist als die
Summe der Fläche der Öffnungen (8), welche einen ersten
Raum (6) und einen zweiten Raum (9) verbinden und unterhalb
eines Schmierflüssigkeitsstandes (10), welcher sich bei
Stillstand der Planetenstufe einstellt, angeordnet sind.
5. Planetengetriebe nach Anspuch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein zweiter Raum (9) einen
Ringraum um eine Antriebswelle oder Abtriebswelle der Pla
netenstufe bildet.
6. Planetengetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Planetenträger (11)
Mittel (12) zur Förderung des Schmiermittels aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999135959 DE19935959A1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Planetengetriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999135959 DE19935959A1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Planetengetriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19935959A1 true DE19935959A1 (de) | 2001-02-01 |
Family
ID=7916660
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999135959 Withdrawn DE19935959A1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Planetengetriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
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