Die Erfindung bezieht sich auf einen Isolierdübel aus Kunst
stoff, der ohne Vorbohren mittels eines Schraubendrehers oder
eines Schlüssels in Dämmaterialien, beispielsweise Schaumstoff,
Hartschaumplatten, Glasfaser-, Kunststoffplatten oder derglei
chen eingeschraubt werden kann. Derartige Isolierdübel sind in
den verschiedensten Ausführungen bekannt geworden. Ihnen gemein
sam ist ein Schaft, der auf dem seiner Spitze zu gewandten vor
deren Fußteil ein scharfgängiges, flaches Spitzgewinde und am
Dübelkopf einen Schlüsseleinsatz trägt.
Isolierdübel dieser Gattung sind insbesondere zum Einsatz für
Montagen im Kälte-, Klima- und Kühlzellenbau sowie für Befesti
gungen an isolierten Außenwänden bestimmt, und der Einsatz er
folgt hier in der Weise, daß keine schädlichen Wärmebrücken ge
bildet werden. Die Dübel können aber auch für andere Zwecke in
Verbindung mit anderen Dämmstoffen benutzt werden.
Die WO 92/14935 zeigt einen Kunststoffdübelmit einem zylindri
schen Kopfteil und einem konischen Fußteil. Ein Gewinde er
streckt sich über den konischen Fußteil und den zylindrischen
Kopfteil. Der Dübel ist massiv ausgebildet und weist zwei einan
der überlappende, im wesentlichen radial geführt Schlitze auf.
Dadurch kann beim Eindrehen einer Schraube in den in Gipskarton
eingeschraubten Dübel der Schaft im Kopfteil aufbrechen, wodurch
der beim Einschneiden des Dübels erlangte Halt beeinträchtigt
wird.
Die US-A-5 833 415 zeigt einen Kunststoffdübel, der auf seinem
zylindrischen Schaft ein Spitzgewinde trägt, das eine zylindri
sche Umhüllung besitzt. Im vorderen Spitzenteil ist eine nach
der Seite hin offene Ausnehmung vorgesehen, die mit dem zylin
drischen Schraubeneinsatzloch in Verbindung steht. Der Dübel
ist als Hohlkörper ausgebildet, der auf seiner relativ dünnen
Außenwand das Flachgewinde trägt.
Die US-A-5 692 864 zeigt einen mit selbstschneidendem Gewinde
ausgerüsteten Dübel mit zylindrischem Schaft, der aus Nylon
oder einer Zinklegierung bestehen kann. Der Spitzenteil ist
als flache Schneidspitze ausgebildet, die das Eindrehen in das
Wandmaterial erleicherten soll. Ein sich fast über die gesamte
Länge des Schaftes erstreckender diametral durchgehender Schlitz
ist im vorderen Teil durch Sollbruchbrücken abgeschlossen, die
beim Eindrehen der Schraube aufbrechen und ein Auseinander
spreizen der Dübelschafthälften nach dem Aufbrechen ermöglichen.
Es sind ferner Isolierdübel in konischer Ausbildung bekannt,
bei der ein relativ breites Spitzgewinde von der Dübelspitze
bis zum Kopfteil konisch erweitert ausgebildet ist, wobei
das Gewinde auf einem konisch ausgebildeten Schaft sitzt,
dessen spitzer Winkel dem Konuswinkel entspricht, so daß
über die gesamte Länge die Gewindetiefe gleich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Isolierdübel
beliebiger Länge derart auszubilden, daß er sich in das Dämm
material leichtgängig einschneidet und einen zuverlässigen Halt
gewährleistet, wobei eine Beschädigung und ein Aufbrechen des
Dämmaterials, insbesondere auch im Bereich des Lochrandes, ver
mieden wird.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die Gesamtheit der im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß zum leicht
gängigen Einschneiden und festen Halt des Dübels im Dämm
material eine vorbestimmte Gewindelänge auf dem Dübelschaft
mit einer bestimmten Gewindetiefe optimal ausgebildet werden
kann. Durch die erfindungsgemäße gewindefreie zylindrische
Schaftzone wird ein Ausbrechen und eine Beschädigung am Loch
rand mit Sicherheit verhindert.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines erfin
dungsgemäß ausgebildeten Isolier
dübels;
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-A
gemäß Fig. 1 im doppelten Maßstab
gezeichnet;
Fig. 3 ist ein Längsschnitt des in Fig. 1
dargestellten Dübels;
Fig. 4 ist eine axiale Ansicht des Dübels
in Richtung des Pfeiles IV gemäß
Fig. 3 betrachtet;
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines ab
gewandelten Isolierdübels;
Fig. 6 zeigt einen Teilschnitt des in Fig. 5
dargestellten Dübels um 90° um die
Achse verdreht.
Der aus Kunststoff, insbesondere aus Polyäthylen, einstückig
hergestellte Dübel weist einen zylindrischen Schaft 10, einen
daran anschließenden konischen Schaft 12 und eine Schaftspitze
14 auf. Auf dem konischen Schaftabschnitt 12 ist ein flaches,
konisches Spitzgewinde 16 ausgeformt, dessen Gewindetiefe nach
der Spitze 14 hin abnimmt, d. h. der Konuswinkel des Schafttei
les 12 ist kleiner als der Konuswinkel des Gewindes 16. Das Ge
winde 16 erstreckt sich über den konischen Schaftteil 12, wäh
rend der zylindrische Schaftteil 10 frei von Gewinde ist. Der
zylindrische Schaftteil 10 kann für verschiedene Anwendungs
zwecke unterschiedliche Längen aufweisen. Abgeschlossen wird der
Dübel durch eine Flanschkappe 18, die am Ende des zylindrischen
Schaftes ansetzt. Ein zylindrisches Schraubeneinsatzloch 20 ver
läuft durch den zylindrischen Schaftteil 10 und über den größten
Teil des konischen Schaftteils 12. In der Flanschkappe 18 ist
zentral ein Kreuzschlitz 22 zum Einsetzen eines Kreuzschlitz
schraubendrehers vorgesehen. Über die Flanschkappe gleichmäßig
verteilt sind sechs Durchgangslöcher 24 angeordnet. Anstelle
des Kreuzschlitzes 22 kann auch ein einfacher Schlitz oder ein
Innensechskant zum Einsetzen eines Imbusschlüssels angeordnet
sein.
Der der Spitze 14 benachbarte Gang weist eine in radialer
Richtung gekrümmt verlaufende Schneidkante 17 auf, mit der
sich der Dübel in den Dämmstoff eingräbt, nachdem er durch
Einsatz der Spitze 14 zentriert ist. Der dem Kopf benach
barte Endabschnitt 19 des Gewindes verläuft in Radialrich
tung. Der konische Gewindegang hat eine gleichbleibende
Steigung.
Das Schraubeneinsatzloch 20 ist geeignet für Schrauben ver
schiedener Größen.
Der in den Fig. 5 und 6 dargestellte Isolierdübel unter
scheidet sich von dem Dübel gemäß Fig. 1 bis 4 dadurch, daß
im vorderen Bereich der Konusspitze ein axialer Schlitz 26
vorgesehen ist, der den vorderen Konusschaftteil 12 dia
metral durchsetzt. Der Schlitz endet im Bereich der Schaft
spitze 14, und er steht mit dem Schraubeneinsatzloch 20 in
Verbindung. Dieser Schlitz 26 dient dazu, eine Spreizung
des Dübelschaftes im Bereich der Spitze zu erleichtern, wenn
eine Schraube eingedreht wird. Der Schlitz 26 ist derart be
schaffen, daß beim Eindrehen der Schraube die Dübelspitze
aufbricht und seitlich die beiden Hälften auswandern, wo
durch die Verankerung im Dämmaterial verbessert wird. An
stelle des durchgehenden Schlitzes, der den Schaft diametral
durchsetzt, können auch drei oder mehrere Schlitze im glei
chen Winkelabstand zueinander im vorderen Dübelteil ange
ordnet werden.
Der Dübel ist mit seiner Dübelspitze 14 und dem Schlitz 26
derart ausgebildet, daß sich die Spitze 14 beim Eindrehen
punktgenau in das Dämmaterial eingräbt, wobei die Spitze 14
unbeschädigt bleibt, während beim späteren Eindrehen der
Schraube der vordere Dübelfuß im Bereich des Schlitzes 26
gespreizt wird und durch die Spreizwirkung die Dübelspitze
14 aufbricht und so eine formschlüssige Verankerung im
Dämmaterial erfolgen kann. Erforderlichenfalls kann die
Dübelspitze 14 zum leichteren Aufbrechen mit einer Soll
bruchstelle ausgerüstet sein.
Der erfindungsgemäße Dübel kann ohne Vorbohren mit einem
Schraubendreher oder einem Schlüssel in einen weichen, druck
festen Dämmstoff, beispielsweise aus Styropor und in Hart
schaumplatten, eingedreht werden. Das Außengewinde verdichtet
und schneidet sich formschlüssig in das Dämmaterial ein, wobei
der Dübel das Dämmstoffmaterial nicht durchdringen soll, da
mit Isolierwirkung und Dampfsperre voll erhalten bleiben.
Der Dübel wird in der Vorsteckmontage gesetzt und ist geeig
net beispielsweise für Montagen im Kälte-, Klima- und Kühl
zellenbau sowie für Befestigungen an isolierten Außenwänden.
Der erfindungsgemäße Dübel kann benutzt werden zur Verbin
dung von Dämmstoffplatten. Er kann aber auch benutzt werden,
um Gegenstände an Dämmstoffplatten oder dergleichen festzu
legen. In diesem Fall wird in das Schraubeneinsatzloch 20
eine Schraube mit selbstschneidendem Gewinde eingedreht, mit
der beliebige Gegenstände an der Wand festgelegt werden kön
nen. An Außenwänden wird der Dübel zweckmäßigerweise vor dem
Verputzen eingesetzt, und beim Verputzen verkrallt sich der
Putz in den Durchgangslöchern 24. An Außenwänden mit bereits
verputzten Hartschaumplatten sollte der Putz vor dem Setzen
des Dübels mit dem maximalen Dübeldurchmesser aufgebohrt wer
den, um Schadstellen zu vermeiden.