DE19930005A1 - Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Fahrzeugsitz - Google Patents

Abstract

Eine Rücksitzbank (1) eines Personenkraftwagens hat eine aus einem ersten und zweiten Lehnenabschnitt (3' und 3'') bestehende Rückenlehne (3), die über einen Lagerbolzen (4) schwenkbar gelagert sind. Dabei trägt der Lagerbolzen (4) an seinen beiden Endabschnitten und zwischen den ersten und zweiten Lehnenabschnitten (3' und 3'') jeweils ein trapezförmig gestaltetes Gleitteil (6), das von einem fahrzeugaufbaufest angebrachten Aufnahmeteil (8) umgeben ist. Dieses hat zwei Schrägabschnitte (8'), die in Ruhelage der Gleitteile (6) jeweils nahe an deren Schrägflächen (6') liegen. Bei einem die Rückseite der Lehnenabschnitte (3' und 3'') beaufschlagenden, schweren Ladegut werden die Gleitteile (6) in die fahrzeugaufbaufesten Aufnahmeteile (8) hineingeschoben, wobei die Schrägflächen (6') der Gleitteile (6) mit den Schrägabschnitten (8') der Aufnahmeteile (8) reibschlüssig und dabei energieabsorbierend zusammenwirken.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der DE 195 40 394 C2 hervorgehenden Art.

Die aus dieser Druckschrift bekannten Rücksitzbank hat an ihrer Rückenlehne zwei, jeweils zu einer Fahrzeugseitenwand hin abstehende Lagerbolzen. Diesen ist je­ weils ein an der Fahrzeugseitenwand angebrachter U-förmiger Fangbogen zuge­ ordnet, der zur Fahrzeugfrontseite hin offen ist. Dabei ist an der Unterseite beider Fangbögen jeweils ein Sägezahnprofil ausgebildet, in das die von der Rückenlehne abstehende Lagerbolzen bei einer Rückwärtsverlagerung des Sitzbenutzers in ei­ nem Crashfall verrastend eingreifen. Die bekannte Einrichtung ist jedoch nicht nur sehr kompliziert ausgebildet und daher teuer herzustellen, sondern - da ein Fahr­ zeugcrash stets unterschiedlich abläuft - es ist auch nicht gewährleistet, daß der Lagerbolzen mit dem Sägezahnprofil des Fangbogens zuverlässig zusammenwirkt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine sich im Bereich eines Fahrzeugsitzes be­ findende Einrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art derart auszubilden, daß sie in einfacher und kostengünstiger Weise herstellbar ist, wobei entstehende Krafteinwirkungen gezielt und möglichst gedämpft in den Fahrzeugauf­ bau eingeleitet werden.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vor­ gesehen.

Durch das erfindungsgemäß vorgesehene, über den Lagerbolzen bei einem Fahr­ zeugcrash verlagerte Gleitteil - das wenigstens eine, in bezug auf die Fahr­ zeugquerebene oder auf die Fahrzeuglängsebene geneigt verlaufende Schrägfläche aufweist - wird das Gleitteil in ein dieses umgebendes, fahrzeugaufbaufest ange­ brachtes Aufnahmeteil hineingeschoben, wobei durch die Schrägfläche(n) eine sich progressiv erhöhende Reibkraft und damit eine hohe Energieabsorbierung erfolgt. Darüber hinaus ist auch das Gleitteil lediglich flachprofilartig ausgebildet, also robust und absolut zuverlässig beim Zusammenwirken mit dem Aufnahmeteil. Schließlich ist das Gleitteil und das dieses umgebende Aufnahmeteil auch räumlich gedrungen gestaltet, so daß nur ein kleiner Einbauraum benötigt wird. Dabei haben die beiden Teile auch geringes Gewicht.

Zweckmäßigerweise ist das Gleitteil plattenförmig gestaltet und hat eine oder auch zwei Schrägflächen, die jeweils geneigt zu einer Fahrzeugquerebene verlaufen. Ein derart gestaltetes Gleitteil kann in einfacher Weise an der Lagerwelle einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes vorgesehen werden, wobei das Gleitteil samt Aufnahmeteil räumlich sehr gedrungen ist und daher wenig Einbauraum benötigt. Ein sehr hoher Reibschluß wird durch zwei Schrägflächen erreicht, die zur Fahr­ zeugfrontseite hin spitzwinklig zusammenlaufen (Merkmale der Patentansprüche 2 und 3).

Das Gleitteil ist von einem seinerseits fahrzeugaufbaufest angebrachtem Aufnah­ meteil umgeben, das eine oder zwei, jeweils mit den Schrägflächen des Gleitteils zusammenwirkende Reibflächen aufweist, die eine rauhe Oberfläche haben. Dabei ist das Aufnahmeteil zumindest etwa U-förmig gestaltet und hat dabei beidseits etwa lotrecht verlaufende Verbindungsstreben; darüber hinaus kann auch das Aufnah­ meteil allseitig geschlossen gestaltet sein. Ein an der Rückenlehne einer Rücksitz­ bank vorgesehener Lagerbolzen durchsetzt zweckmäßigerweise eine Durchgangs­ bohrung im Gleitteil, während hierbei im Aufnahmeteil ein etwa in einer Fahrzeug­ querebene verlaufendes Langloch vorgesehen ist, in dem der Lagerbolzen bei einem Fahrzeugcrash längsverlagerbar ist (Merkmale der Patentansprüche 4 und 5).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Rücksitzbank, deren Rücken­ lehne zwei ungleich breite Lehnenteile aufweist, die über einen mehrere Gleitteile aufweisenden Lagerbolzen schwenkbar gelagert sind,

Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Einzeldarstellung von Lagerbolzen, Gleitteil und Aufnahmeteil.

Die in Fig. 1 dargestellte Rücksitzbank 1 eines Personenkraftwagens besteht aus einem Sitzteil 2 und einer Rückenlehne 3. Diese weist einen ersten Lehnenabschnitt 3' und einen zweiten Lehnenabschnitt 3" auf, die etwa ein Breitenverhältnis von zwei Drittel und ein Drittel haben. Dabei sind die Lehnenabschnitte 3' und 3" an einem durchlaufenden (oder auch aus zwei Abschnitten bestehenden) Lagerbolzen 4 in nicht dargestellten Drehlagern in den Richtungen des Doppelpfeils a schwenkbar gelagert.

Wie in Fig. 1 ferner ersichtlich, befindet sich nahe der beiden Endabschnitte des Lagerbolzens 4 sowie zwischen dem ersten und dem zweiten Lehnenabschnitt 3' und 3" jeweils ein Gleitteil 6, das eine vom Lagerbolzen 4 durchsetzte Durchgangs­ bohrung 7 hat. Dabei haben die plattenförmigen Gleitteile 6 jeweils einen rechtecki­ gen Querschnitt und sind - wie insbesondere in Fig. 2 ersichtlich - trapezförmig gestaltet, wobei die gegenüberliegenden Schrägflächen 6' jeweils einen zur Fahr­ zeugfrontseite hin zusammenlaufenden spitzen Winkel einschließen und damit in bezug auf eine Fahrzeugquerebene geneigt verlaufen. Dabei ist jedes Gleitteil 6 von einem Aufnahmeteil 8 umgeben, das seinerseits an einer fahrzeugaufbaufesten Wandung 9 befestigt ist (Fig. 2). Das Aufnahmeteil 8 hat zwei gegenüberliegende Schrägabschnitte 8', die jeweils den Schrägflächen 6' des Gleitteils 6 zugeordnet sind, wobei in dessen Ruhelage die Innenseiten der Schrägabschnitte 8' nahe an den Schrägflächen 6' liegen. Das Aufnahmeteil 8 ist, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, als ein das Gleitteil 6 käfigartig umgebendes einstückiges Teil ausgebil­ det; darüber hinaus kann das Aufnahmeteil 8 auch bügelförmig gestaltet sein, wobei die Schrägabschnitte 8' durch lotrechte seitliche Laschen miteinander verbunden werden. Bei am Aufnahmeteil 8 vorhandenen Seitenwänden ist es erforderlich, daß in diesen jeweils ein waagrecht verlaufendes sowie sich zur Fahrzeugfrontseite er­ streckendes Langloch 10 vorgesehen ist, wobei diese vom Lagerbolzen 4 durchsetzt sind.

Falls bei einer starken Fahrzeugverzögerung der erste und/oder der zweite Lehnen­ abschnitt 3' und 3" der Rückenlehne 3 von einem sich im Laderaum b befindenden, schweren Ladegut in Pfeilrichtung A beaufschlagt oder die Rückenlehne 3 bei einem Heckcrash durch Krafteinwirkung in Pfeilrichtung A verlagert wird, so werden die Gleitteile 6 über den Lagerbolzen 4 in die fahrzeugaufbaufesten Aufnahmeteile 8 hineingeschoben, wobei durch das Zusammenwirken der Schrägflächen 6' der Gleitteile 6 mit den Schrägabschnitten 8' der Aufnahmeteile 8 ein progressiv anstei­ gender Reibschluß und damit eine hohe Energieabsorption erfolgt. Damit diese noch erhöht wird, haben die Schrägflächen 6' des Gleitteils 6 und die Innenseiten der Schrägabschnitte 8' des Aufnahmeteils 8 jeweils eine rauhe Oberfläche.

Claims (5)

1. Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Fahrzeugsitz, dessen Rückenlehne über einen Lagerbolzen gegenüber dem Fahrzeugaufbau abgestützt und bei crashbedingter Belastung des Fahrzeugsitzes mit dem Fahrzeugaufbau zu­ sammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Lagerbolzen (4) an einem Gleitteil (6) mit wenigstens einer Schrägfläche (6') befindet, mit der ein fahrzeugaufbaufestes Teil (Aufnahmeteil 8) reibschlüssig und dabei energie­ absorbierend zusammenwirkt.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägflä­ che (6') des Gleitteils (6) in bezug auf eine Fahrzeugquerebene geneigt ver­ läuft.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweisende Gleitteil (6) trapezförmig gestaltet ist, wobei die gegenüberliegenden Schrägflächen (6') einen zur Fahrzeugfront­ seite hin zusammenlaufenden spitzen Winkel einschließen.

4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitteil (6) von einem seinerseits fahrzeugaufbaufest angebrachten Aufnahmeteil (8) um­ geben ist, dessen gegenüberliegende Schrägabschnitte (8') den Schrägflä­ chen (6') des Gleitteils (6) zugeordnet sind.

5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitteil (6) eine vom Lagerbolzen durchsetzte Durchgangsbohrung (7) aufweist, während der Lagerbolzen im Aufnahmeteil (8) ein zur Fahrzeugfrontseite verlaufendes Langloch (10) durchsetzte.