DE19920907A1 - Verfahren zur Herstellung eines Cyclohexylglycin-Bausteins - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Cyclohexylglycin-BausteinsInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyclohexylglycinbenzylester mit hohen Raum-Zeit-Ausbeuten.
Description
Cyclohexylglycin ist ein häufig vorkommendes Strukturelement
biologisch aktiver Substanzen. Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Cyclohexylglycinbenzylester mit
hohen Raum-Zeit-Ausbeuten.
Literaturbekannte Wege, die z. B. beim Cyclohexylalanin zu einem
geeigneten Synthesebaustein geführt haben, lassen sich aufgrund
der Besonderheiten des Cyclohexylglycins nicht realisieren.
Ursache hierfür ist das Löslichkeits- und Kristallisationsverhal
ten der Salze des Cyclohexylglycins oder des Cyclohexylglycinben
zylesters.
Wird das für Cyclohexylalanin in WO 98/4761 beschriebene Ver
fahren auf das Cyclohexylglycin zu übertragen, wurde beobachtet,
daß das para-Toluolsulfonat des Cyclohexylglycinbenzylesters
extrem voluminös kristallisierte und für die Weiterverarbeitung
sehr schlecht geeignet war. Gleichzeitig ist dieses Salz schlecht
wasserlöslich, so daß anstelle der Reinigung der Substanz über
eine Kristallisation auch eine Reinigung über die Extraktion in
die wäßrige Phase nicht möglich war.
Das HCl-Salz des Cyclohexylglycinbenzylesters wird in der
Literatur (z. B. WO 98/07697) als Ausgangsprodukt für weitere
Umsetzungen beschrieben.
Es wurden Versuche mit etherischer HCl und wäßriger Salz
säure unternommen direkt das Produkt aus Boc-Cyclohexylglycin
mit Benzylalkohol herzustellen. Sowohl mit konzentrierter HCl
als auch mit etherischer HCl-Lösung waren die Ergebnisse unbe
friedigend, weil sich das HCl-Salz des Cyclohexylglycin bildet,
in dem Lösungsmittelgemisch aus Benzylalkohol und Toluol ausfällt
und somit eine Weiterreaktion zum Ester verhindert wird.
Die Verwendung von Trifluoressigsäure hat den Nachteil, daß
diese auf Grund des Siedepunkts von 73°C zusammen mit Wasser
abgeschieden wird.
Es bestand also die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, welches
in vertretbaren Raum-Zeit-Ausbeuten den Cyclohexylglycinbenzyl
ester mit hoher Reinheit zugänglich macht.
Ein solches Verfahren konnte überraschenderweise einstufig mit
der Verwendung von Methansulfonsäure ausgehend von einem Cyclo
hexylglycinderivat der Formel I gefunden werden.
Die Verwendung von Methansulfonsäure bei der sauren Veresterung
von Cyclohexylglycin zum Cyclohexylglycinbenzylester führt zu
einem sehr einfachen Verfahren zur Bereitstellung der Substanz
im Technikumsmaßstab mit guten Raum-Zeit-Ausbeuten. Ursache ist
das günstige Löslichkeitsverhalten der sich zwischen der Methan
sulfonsäure und dem Cyclohexylglycin bzw. Cyclohexylglycinbenzyl
ester bildenden Salze. Bei der ersten Salzbildung wird die Lös
lichkeit in dem Reaktionsgemisch der Veresterung gewährleistet,
im Falle des zweiten Salzes ist die Herstellung einer wäßrigen
Lösung möglich, welches die Reinigung des Produkts erlaubt.
wobei P bedeutet H, Boc, Alloc oder eine andere säurespaltbare
Schutzgruppe,
Lösungsmittel bedeutet ein wasserschleppendes Lösungs mittel, wie z. B. Toluol, Benzol, Xylole oder Xylol gemische, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. CH2Cl2, HCCl3, 1,2-Dichlorethan, 1,1-Dichlorethan, und
R bedeutet Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Halogen (insbesondere Cl).
Lösungsmittel bedeutet ein wasserschleppendes Lösungs mittel, wie z. B. Toluol, Benzol, Xylole oder Xylol gemische, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. CH2Cl2, HCCl3, 1,2-Dichlorethan, 1,1-Dichlorethan, und
R bedeutet Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Halogen (insbesondere Cl).
Die Umsetzung erfolgt durch Lösung von Cyclohexylglycinderivat
der Formel I in einem geeigneten Gemisch von Benzylalkohol und
einem Wasser schleppenden Lösungsmittel, vorzugsweise Toluol.
Unter diesen Bedingungen erfolgt die Bildung des Salzes III mit
der Methansulfonsäure und die weitergehende Veresterung zum
Cyclohexylalycinestersalz der Formel IV
Die Verbindungen der Formel III und IV sind neu und können aus
den entsprechenden Lösungen isoliert werden.
Das Cyclohexylglycinbenzylestersalz der Formel IV kann nun durch
Extraktion mit Wasser in eine wäßrige Phase überführt werden.
Durch Wäsche der wäßrigen Phase mit organischen Lösungsmitteln,
bevorzugt Ether, Methyl-tert.-Butylether und Toluol, werden
organische Verunreinigungen abgetrennt. Anschließendes basisch
stellen der wäßrigen Phase mit nachfolgender Extraktion, bevor
zugt mit Lösungsmitteln wie Ether, Methyl-tert.-Butylether,
Toluol und Dichlormethan, ergibt nach Wäsche der organischen
Phase eine zur Weiterverarbeitung gut geeignete Form des Cyclo
hexylglycinbenzylesters II.
Geeignete Ausgangsmaterialien sind Cyclohexylglycinderivate der
Formel I, welche entweder keine Schutzgruppe auf der Aminfunktion
aufweisen oder eine unter den sauren Bedingungen abspaltbare wie
z. B. die Boc-Schutzgruppe.
Bevorzugt sind Cyclohexylglycine und deren Derivate in enantio
merenreiner Form (< 98% ee). Besonders bevorzugt ist das R-Enan
tiomere. Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft racemisierungs
frei (< 98% ee).
Für die Veresterung besonders bevorzugt ist der Benzylalkohol.
Lösungsmittelgemische sollten einen hinreichend hohen Anteil an
Benzylalkoholderivat aufweisen, um die Löslichkeit des gebildeten
Salzes der Formel III zu gewährleisten. Als besonders geeignet
haben sich Verhältnisse erwiesen, bei denen der Benzylalkohol
derivatanteil mindestens 20 Gew.-% betragen sollte. Bevorzugt
wird der Bereich zwischen 30 und 45 Gew.-%.
Die Abspaltung der Schutzgruppe falls vorhanden kann im
Temperaturbereich < 10°C erfolgen; bevorzugt wird der Bereich
zwischen 15 bis 30°C.
Die Abtrennung sich bildenden Wassers sollte unter den literatur
bekannten Bedingungen erfolgen, bevorzugt wird hier die Wasser
abscheidung mit Toluol bei Toluol abdestillierenden Bedingungen.
Das Wasser sollte solange abgeschieden werden, daß ein Groß
teil des Benzylalkohols zu Dibenzylether abreagiert, was die
Abtrennung organischer Verunreinigungen erleichtert.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Her
stellung im technischen Maßstab (< 10 kg, insbesondere < 50 kg
Produkt).
Zu einer Vorlage von 1,2 kg Toluol, 700 g Benzylalkohol (6,5 mol)
und 330 g Boc-Cyclohexylglycin (1,3 mol) wurden 175 g Methan
sulfonsäure (1,8 mol) zugegeben und 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wurde auf Rückfluß erhitzt (starke Gas
entwicklung) und 14 Stunden Wasser abgeschieden. Die Lösung wurde
auf 25°C abgekühlt und 2 l Wasser zugegeben. Die organische Phase
wurde abgetrennt und die wäßrige Phase zweimal mit 500 ml MtB-
Ether extrahiert. Die abgetrennte wäßrige Phase wurde mit 1 l
2 N Natronlauge auf pH 11 gestellt und zweimal mit 500 ml MtB-
Ether extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden
einmal mit 1,0 l Wasser gewaschen. Die MtB-Ether-Produktlösung
stellt eine gut weiterverarbeitbare Form des Synthesebausteins
Cyclohexylglycinbenzylesters dar und wurde in einer Reinheit von
besser 90% in Ausbeuten von 80% und mehr bereitgestellt.
Es wurden 5 g Boc-D-cyclohexylglycin in 65 ml Toluol gelöst,
1,85 g Methansulfonsäure zugetropft und auf Rückfluß erhitzt. Es
konnte eine starke Kohlendioxid-Entwicklung und eine Fällung des
Salzes beobachtet werden. Nach einer Stunde wurde abgekühlt und
die Kristalle abfiltriert. Die Kristalle wurden mit 10 ml Toluol
und 10 ml Methyl-tert.butyl-ether gewaschen und anschließend
getrocknet. Es konnten 4,9 g feines Kristallisat isoliert werden.
Smp.: 180-185°C
1H-NMR (400 MHz, DMSO): 3,78 (1 H, m), 2,25 (3 H, s), 1,55-1,85 (6 H, m), 1,0-1,3 (5 H, m).
Smp.: 180-185°C
1H-NMR (400 MHz, DMSO): 3,78 (1 H, m), 2,25 (3 H, s), 1,55-1,85 (6 H, m), 1,0-1,3 (5 H, m).
Es wurde 1 g des D-Cyclohexylglycinbenzylesters bei Raum
temperatur in 5 ml Methyl-tert.butyl-ether vorgelegt und 0,17 g
Methansulfonsäure zugetropft. Es bildete sich eine kristalline
Fällung. Die Kristalle wurden abfiltriert und mit Methyl-tert.-
butyl-ether gewaschen. Es konnten 1,1 g des Methansulfonats
isoliert werden.
Smp.: 96-98°C
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 7,95 (2 H, s breit), 7,35 (5 H, m breit), 5,4 (1 H, s breit), 5,25 (1 H, d), 5,18 (1 H, d), 3,95 (1 H, m breit), 2,75 (3 H, s), 1,95 (1 H, m breit), 1,5-1,8 (5 H, m), 0,95-1,3 (5 H, m).
Smp.: 96-98°C
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 7,95 (2 H, s breit), 7,35 (5 H, m breit), 5,4 (1 H, s breit), 5,25 (1 H, d), 5,18 (1 H, d), 3,95 (1 H, m breit), 2,75 (3 H, s), 1,95 (1 H, m breit), 1,5-1,8 (5 H, m), 0,95-1,3 (5 H, m).
Claims (8)
1. Verfahren zur Darstellung von Cyclohexylglycinester der
allgemeinen Formel II
umfassend die Umsetzung von Cyclohexylglycin der allgemeinen Formel I
mit Methansulfonsäure und einem Benzylalkoholderivat
in einem Lösungsmittel,
wobei
P bedeutet H, Boc, Alloc oder eine andere säure spaltbare Schutzgruppe,
Lösungsmittel bedeutet ein wasserschleppendes Lösungsmittel, wie z. B. Toluol, Benzol, Xylole oder Xylolgemische, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. CH2Cl2, HCCl3, 1,2-Dichlorethan, 1,1-Dichlor ethan, und
R bedeutet Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Halogen (insbesondere Cl).
umfassend die Umsetzung von Cyclohexylglycin der allgemeinen Formel I
mit Methansulfonsäure und einem Benzylalkoholderivat
in einem Lösungsmittel,
wobei
P bedeutet H, Boc, Alloc oder eine andere säure spaltbare Schutzgruppe,
Lösungsmittel bedeutet ein wasserschleppendes Lösungsmittel, wie z. B. Toluol, Benzol, Xylole oder Xylolgemische, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. CH2Cl2, HCCl3, 1,2-Dichlorethan, 1,1-Dichlor ethan, und
R bedeutet Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Halogen (insbesondere Cl).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Zwischenprodukt der
allgemeinen Formel IV
durch Extraktion in Wasser isoliert wird und anschließend das Produkt der allgemeinen Formel I durch basisch Stellen der wässrigen Phase in ein organisches Lösungsmittel überführt wird.
durch Extraktion in Wasser isoliert wird und anschließend das Produkt der allgemeinen Formel I durch basisch Stellen der wässrigen Phase in ein organisches Lösungsmittel überführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das
wasserschleppende Lösungsmittel Toluol ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Lösungsmittel/Benzylalkoholderivatgemisch zwischen 20 und
45 Gew.-% Benzylalkoholderivat enthält.
5. Verbindung der allgemeinen Formel III
6. Verbindung der allgemeinen Formel IV
mit R entspricht H, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Halogen.
mit R entspricht H, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Halogen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Cyclo
hexylglycin und dessen Derivate enantiomeren rein vorliegen.
8. Verbindung nach Anspruch 5 oder 6 in enantiomeren reiner
Form.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19920907A DE19920907A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Cyclohexylglycin-Bausteins |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19920907A DE19920907A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Cyclohexylglycin-Bausteins |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19920907A1 true DE19920907A1 (de) | 2000-11-09 |
Family
ID=7907199
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19920907A Withdrawn DE19920907A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Cyclohexylglycin-Bausteins |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19920907A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6518434B2 (en) | 2000-02-07 | 2003-02-11 | Astrazeneca Ab | Coupling process |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998004761A1 (en) * | 1996-07-26 | 1998-02-05 | The Dow Chemical Company | High water content, low viscosity, oil continuous microemulsions and emulsions, and their use in cleaning applications |
WO1998007697A1 (en) * | 1996-08-23 | 1998-02-26 | Pfizer Inc. | Arylsulfonylamino hydroxamic acid derivatives |
-
1999
- 1999-05-06 DE DE19920907A patent/DE19920907A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1998004761A1 (en) * | 1996-07-26 | 1998-02-05 | The Dow Chemical Company | High water content, low viscosity, oil continuous microemulsions and emulsions, and their use in cleaning applications |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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J. Org. Chem., 1985, 50, S.1447-1459 * |
Römpp, Chemie Lexikon Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart * |
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Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee | ||
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