DE19918566B4 - Blinkerhebelvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Blinkerhebelvorrichtung
mit einem Blinkerhebel (1), der aus einer neutralen Ausgangsposition zumindest
in die Blinkerhebelstellungen rechts und links schaltbar ist, mit
einem mit dem Blinkerhebel (1) zusammenwirkenden Steuerelement,
welches bei Schaltung des Blinkerhebels (1) den entsprechenden Blinker
aktiviert, mit einem den Blinkerhebel (1) in der Blinkerhebelstellung
haltenden Halteelement und mit einem den Blinkerhebel (1) nach Beendigung
des Blinkvorganges von der ausgelenkten Blinkerhebelstellung in
die Ausgangsposition zurückstellenden
Rückstellelement,
wobei das Halteelement und/oder das Rückstellelement einen Elektromagneten
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Blinkerhebel (1)
ein Zahnradsegment (11) aufweist, welches koaxial zur Schwenkachse
(12) des Blinkerhebels (1) angeordnet ist, dass das Steuerelement
eine Steuerscheibe (2) ist, dass die Steuerscheibe (2) mit einem
Zahnrad (13) versehen ist und dass das Zahnrad (12) mit dem Zahnradsegment
(11) kämmt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Blinkerhebelvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Bei herkömmlichen Blinkerhebelvorrichtungen rastet der Blinkerhebel während des Blinkvorgangs in der entsprechenden Blinkerhebelstellung ein. Dabei hält ein Halteelement den Blinkerhebel so lange in Blinkerhebelstellung, bis das Lenkrad in die neutrale Mittelstellung zurückgedreht wird. Bei Erreichen der Mittelstellung wird ein an der Lenkstange angeordnetes Rückstellelement aktiviert, das den Blinkerhebel wieder in seine neutrale Ausgangsposition zurückstellt und damit den Blinkvorgang beendet.
- Solche Blinkerhebelvorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass bei komplizierten Lenkvorgängen, bei denen das Lenkrad beispielsweise zwei Mal über die Mittelstellung gedreht und daran anschließend ein Mal wieder zurückgedreht wird, der Blinkvorgang abgebrochen wird, da die Lenkradmittelstellung überschritten wird, obwohl der eigentliche Fahrvorgang, aufgrund welchem der Blinker gesetzt wurde, noch nicht abgeschlossen ist. Andererseits wird gerade bei Überholmanövern, sei es auf der Autobahn oder auch auf der Landstraße, häufig die neutrale Mittelstellung des Lenkrads nicht unmittelbar nach Beendigung des Überholmanövers erreicht, sondern zu einem späteren Zeitpunkt. Dies hat zur Folge, dass der Blinker auch noch lange nach Beendigung des Überholvorganges aktiv ist und damit andere Verkehrsteilnehmer irritiert bzw. gefährdet.
- Aus der
US 5,260,685 und derDE 28 49 686 A1 sind Blinkerhebelvorrichtungen bekannt, bei denen der Blinkerhebel mittels eines Elektromagneten angesteuert wird. Dadurch kann der Blinkerhebel unabhängig von der Stellung des Lenkrades zurückgestellt oder entrastet werden. Da der Ausschlag des Blinkerhebels nur wenige Winkelgrade beträgt, muss das Steuerelement, über welches der Blinkerhebel festgehalten wird, relativ groß sein, um einerseits den Blinker sicher zu halten, und um andererseits die auftretenden Kräfte aufnehmen zu können. Aus derDE 33 32 842 A1 ist noch eine Betätigungsvorrichtung für einen Fahrtrichtungsanzeiger bekannt geworden, die automatisch rückstellbar ist. - Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine sichere und komfortable Blinkerhebelvorrichtung vorzuschlagen, bei der auch kleine Blinkerhebelausschläge sicher am. Steuerelement gehalten werden können.
- Diese Aufgabe wird mit einer Blinkerhebelvorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Eine erfindungsgemäße Blinkerhebelvorrichtung weist dabei einen Blinkerhebel, der in die neutrale Ausgangsposition sowie, zumindest in die beiden Blinkerhebelstellungen rechts und links, schaltbar ist, sowie ein mit dem Blinkerhebel zusammenwirkendes Steuerelement, welches bei Schaltung des Blinkerhebels den entsprechenden Blinker aktiviert, auf. Außerdem ist ein den Blinkerhebel in der entsprechenden Blinkerhebelstellung haltendes Halteelement sowie ein den Blinkerhebel nach Beendigung des Blinkvorganges von der entsprechenden Blinkerhebelstellung in die neutrale Ausgangsposition zurückstellendes Rückstellelement vorhanden, wobei das Halteelement und/oder das Rückstellelement einen Elektromagneten aufweist. Der erfindungsgemäße Gegenstand hat dabei den Vorteil, dass die Blinkerabschaltung nicht mehr nur aufgrund der erreichten Mittelstellung des Lenkrades erfolgen kann, sondern auch durch ein entsprechendes Ansteuern des einen Elektromagneten aufweisenden Halte- und/oder Rückstellelements. Gerade bei komplizierten Lenkvorgängen, oder auch bei Überholmanövern, kann erfindungsgemäß erreicht werden, dass der Blinkerhebel, sei es nach einem bestimmten Zeitintervall, oder nach einer bestimmten, mit dem Fahrzeug zurückgelegten Strecke, in die neutrale Ausgangsposition mittels des entsprechenden Elektromagneten zurückgeführt und der Blinkvorgang beendet wird. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass, aufgrund der Einrastung des Blinkers in die Blinkerhebelstellung, keine Umgewöhnung des Fahrzeugführers bezüglich des Blinkverhaltens zu erfolgen hat. Außerdem weist die Erfindung den Vorteil auf, dass die Bauweise einer solchen Blinkerhebelvorrichtung sehr kompakt ist. Aufgrund des aus Zahnrad und Zahnradsegment gebildeten Getriebes können relativ hohe Kräfte einfachabgestützt und kleine Auslenkungen des Blinkerhebels in große Drehbewegungen des Steuerscheibe übertragen werden, ohne dass die Abmessungen der Bauteile unvorteilhaft groß gewählt werden müssen.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hält das Halteelement den Blinkerhebel mit Hilfe eines Elektromagneten in Blinkerhebelstellung. Dies hat den Vorteil, dass der Elektromagnet unmittelbar dort zum Einsatz kommt, wo der Blinkerhebel in der Blinkhebelstellung gehalten wird.
- Eine erfindungsgemäße Weiterbildung sieht vor, dass das Rückstellelement den Blinkerhebel, mit Hilfe eines Elektromagneten, in die neutrale Ausgangsposition zurückstellt. Ein solche Weiterbildung weist den Vorteil auf, dass die Rückstellung über ein definiertes Ansteuern des Elektromagneten erfolgt.
- Vorteilhafterweise kann alternativ dazu das Rückstellelement mechanisch, insbesondere mit einer Rückstellfeder, ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass, wenn das Halteelement den Blinkerhebel in Blinkerhebelstellung freigibt, eine automatische Rückführung des Blinkerhebels in die Ausgangsposition gewährleistet ist.
- Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der Elektromagnet von einem, insbesondere am Lenkrad angeordneten, Lenkwinkelsensor gesteuert. Lenkwinkelsensoren werden in modernen Kraftfahrzeugen eingesetzt, um die Stellung der Reifen insbesondere während eines Bremsvorganges berücksichtigen zu können. Die Verwendung eines Lenkwinkelsensors weist den Vorteil auf, dass der Lenkvorgang kontinuierlich registriert wird. Aus den Daten des Lenkvorganges können, in Verbindung mit einer Recheneinheit, Kriterien ermittelt werden, aufgrund welchen der Elektromagnet so angesteuert wird, dass eine Rückführung des Blinkerhebels in die neutrale Ausgangsposition erfolgt. Die Kriterien können dabei an typischen Lenkvorgängen sowie Lenkbewegungen ausgerichtet sein, nach welchen eine Rückstellung des Blinkerhebels gewünscht wird. Solch eine Blinkerhebelvorrichtung arbeitet ohne einen unmittelbaren Kontakt zur Lenkstange, d.h. berührungslos. Dabei weist sie den Vorteil auf, dass sie ohne weiteres in allen Fahrzeugen eingesetzt werden kann, die einen Lenkwinkelsensor besitzen.
- Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuerscheibe mit einem elektrischen Kontaktgeber versehen, über welchen der Blinkvorgang des entsprechenden Blinkers gesteuert wird. Dadurch ist eine kompakte Bauweise der Blinkerhebelvorrichtung möglich.
- Eine vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass die Steuerscheibe Auskerbungen aufweist, welche mittels eines in die Auskerbungen einrastbaren, elektromagnetisch verfahrbaren Haltedorns des Haltelements korrespondieren. Damit werden auf einfache Weise definierte Stellungen des Blinkerhebels vorgegeben.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
- Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt dabei eine Blinkerhebelvorrichtung mit einem Blinkerhebel
1 in Vorderansicht. Bei Betätigen des Blinkerhebels1 wird eine Steuerscheibe2 mit einem elektrischen Kontaktgeber3 über ein Zahnradgetriebe4 gedreht. Hierfür weist der Blinkerhebel ein Zahnradsegment11 auf, welches am freien, schwenkbaren Ende des Blinkerhebels1 an diesem angeformt oder befestigt ist, wobei das Zentrum des Zahnradsegments11 koaxial zur Schwenkachse12 des Blinkerhebels1 liegt. Die Steuerscheibe2 ist ihrerseits mit einem Zahnrad versehen, welches mit dem Zahnradsegment11 kämmt. Das Zahnrad13 und die Steuerscheibe2 sind drehfest miteinander gekoppelt oder einstückig ausgebildet. Der elektrische Kontaktgeber3 verbindet dabei in der entsprechenden Blinkerhebelstellung des Blinkerhebels1 die in der Zeichnung nicht dargestellten in den Blinkern vorhandenen elektrischen Lichtquellen mit einer Stromquelle über die elektrischen Kontakte10 . Ein ortsfester Elektromagnet5 tastet mittels eines Haltedorns6 den Rand der Steuerscheibe2 ab. Am Umfang der Steuerscheibe2 sind Auskerbungen7 vorgesehen, in welche der Haltedorn6 einrastet, wenn der Blinkerhebel1 in die entsprechende Blinkerhebelstellung geschaltet wird. Außerdem sind am Umfang der Steuerscheibe2 unmittelbar vor den Auskerbungen7 zwei Nasen8 angeordnet. Bevor der Haltedorn6 beim Schaltvorgang also in die Aussparungen7 einrastet kann, muss er die Nasen8 überwinden. - Dadurch wird ein definiertes Einrasten des Blinkerhebels
1 in die Blinkerhebelstellung ermöglicht. Eine Feder9 drückt dabei den Haltedorn6 gegen die Steuerscheibe2 , um einen sicheren Kontakt des Haltedorns6 auf der Steuerscheibe2 zu gewährleisten. Bei einer nicht dargestellten Variante können die Aussparungen7 und die Nasen8 auch auf einer der Stirnflächen der Steuerscheibe2 vorgesehen sein. - Nach Abschluss des Lenkvorganges wird der Elektromagnet
5 derart aktiviert, dass der Haltedorn6 zurückgezogen und dadurch aus der Auskerbung7 geführt wird, und die Steuerscheibe2 wieder in die neutrale Ausgangsposition gedreht wird. Die Rückstellung der Steuerscheibe2 und die damit einhergehende Beendigung des Blinkvorganges kann dabei einerseits durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder erfolgen. Die Rückstellfeder kann beispielsweise am Zentrum des Zahnrades13 auf der Steuerscheibe2 angeordnet sein und dabei eine derartige Vorspannung aufweisen, dass beim Zurückfahren des Haltedorns6 eine Drehung der Steuerscheibe2 in die entsprechende Richtung erfolgt. Andererseits kann durch einen nicht dargestellten weiteren Elektromagneten die Rückstellung der Steuerscheibe2 erfolgen. Ein solcher Elektromagnet kann derart ortsfest angeordnet sein, dass er mit einem an der Steuerscheibe2 angeordneten Gegenelement so korrespondiert, dass der Elektromagnet beim Zurückfahren des Haltedorns6 aktiviert wird und dadurch die Steuerscheibe2 in die entsprechende Richtung gedreht wird. - Der Abschluss des Lenkvorganges kann über einen, in der Zeichnung nicht dargestellten Lenkwinkelsensor aufgrund beispielsweise der erreichten Mittelstellung des Lenkrades oder sonstiger charakteristischer Lenkvorgänge ermittelt werden.
- Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können, sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination, miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (8)
- Blinkerhebelvorrichtung mit einem Blinkerhebel (
1 ), der aus einer neutralen Ausgangsposition zumindest in die Blinkerhebelstellungen rechts und links schaltbar ist, mit einem mit dem Blinkerhebel (1 ) zusammenwirkenden Steuerelement, welches bei Schaltung des Blinkerhebels (1 ) den entsprechenden Blinker aktiviert, mit einem den Blinkerhebel (1 ) in der Blinkerhebelstellung haltenden Halteelement und mit einem den Blinkerhebel (1 ) nach Beendigung des Blinkvorganges von der ausgelenkten Blinkerhebelstellung in die Ausgangsposition zurückstellenden Rückstellelement, wobei das Halteelement und/oder das Rückstellelement einen Elektromagneten (5 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Blinkerhebel (1 ) ein Zahnradsegment (11 ) aufweist, welches koaxial zur Schwenkachse (12 ) des Blinkerhebels (1 ) angeordnet ist, dass das Steuerelement eine Steuerscheibe (2 ) ist, dass die Steuerscheibe (2 ) mit einem Zahnrad (13 ) versehen ist und dass das Zahnrad (12 ) mit dem Zahnradsegment (11 ) kämmt. - Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement den Blinkerhebel (
1 ) mit Hilfe eines Elektromagneten (5 ) in der Blinkerhebelstellung hält. - Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement den Blinkerhebel (
1 ) mit Hilfe eines Elektromagneten (5 ) in die neutrale Ausgangsposition zurückstellt. - Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement mechanisch, insbesondere mit einer Rückstellfeder, ausgebildet ist.
- Blinkerhebelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet (
5 ) von einem Lenkwinkelsensor angesteuert wird. - Blinkerhebelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheibe (
2 ) mit einem elektrischen Kontaktgeber (3 ) versehen ist. - Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheibe (
2 ) Auskerbungen (7 ) aufweist und dass das Halteelement mit den Auskerbungen (7 ) mittels eines in die Auskerbungen (7 ) einrastbaren, elektromagnetisch verfahrbaren Haltedorns (6 ) korrespondiert. - Blinkhebelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskerbungen am Umfang der Steuerscheibe (
2 ) und/oder auf wenigstens einer Stirnseite der Steuerscheibe (2 ) vorgesehen sind.
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