DE19916434A1 - Elektromechanisch angetriebenes schwenkbares Pedal - Google Patents
Elektromechanisch angetriebenes schwenkbares PedalInfo
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Abstract
Bei einem über einen Elektromotor mit daran angekoppeltem mechanischen Getriebe angetriebenen, schwenkbaren Pedal zum Auslösen und Übertragen von Steuerbewegungen an Komponenten eines Kraftfahrzeugs ist die mechanische Verbindung zwischen dem Getriebe und dem Pedal (1) so ausgebildet, daß Kraft über ein Stellglied (4) nur in der Rückstellrichtung des Pedals (1) ausgeübt wird. Ferner ist ein Energie speicherndes Rückstellelement vorgesehen, welches das Pedal ohne Einwirkung des Elektromotors aus einer ausgelenkten Lage in seine Ausgangslage zurückstellt und einen fortgetzten Betrieb ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektromechanisch angetriebenes,
schwenkbares Pedal in der Art eines Gas-, Brems- oder Kupp
lungspedals.
In den letzten Jahren ist in der Automobilindustrie ein Trend
in Richtung zu elektromechanischen Systemen zu erkennen, die
auch als mechatronische Systeme bezeichnet werden. So können
in Zukunft wesentliche Komponenten eines Fahrzeugs, wie Len
kung, Bremsen, Schaltung und Motoransteuerung, durch solche
mechatronischen Komponenten ersetzt werden, um beispielsweise
Systeme, wie Brake-by-Wire, Stear-by-Wire, Drive-by-Wire u. ä.
zu installieren.
Da bei diesen Systemen die zur Funktion benötigten Kräfte
nicht mehr vom Fahrer, sondern im allgemeinen von Elektromo
toren aufgebracht werden, gewinnt die Schnittstelle zwischen
Mensch und Maschine zunehmende Bedeutung. Beispielsweise
sollte bzw. muß ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs auch bei ei
ner elektromechanischen Bremse eine Rückmeldung über die aus
geübte Bremskraft erhalten. Zudem können dem Fahrer auf diese
Weise auch noch weitere zusätzliche Informationen übermittelt
werden.
In DE 197 23 812 C1 ist eine Getriebeeinheit beschrieben, die
unter anderem dazu verwendet und eingesetzt werden kann, ein
Gaspedal mit einer Kraft zu beaufschlagen, durch welche bei
spielsweise der Betätigung des Pedals entgegengewirkt wird.
Hierdurch kann dem Fahrer eines Kraftfahrzeugs, beispielswei
se bei Passieren eines Ortsschildes, dessen Position in einem
Fahrbahnleitsystem erfaßt ist, ein deutlicher Hinweis dahin
gehend gegeben werden, daß seine Geschwindigkeit beim Passie
ren des Ortsschildes zu hoch ist und er zweckmäßigerweise
seine Geschwindigkeit verringern sollte.
Nachteilig bei der bekannten Getriebeeinheit ist, daß das von
einer Antriebseinheit, im allgemeinen von einem Elektromotor
ausgeübte Moment immer direkt auf das Pedal ausgeübt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Maßnahmen zu ergreifen,
durch welche während des Betriebs nicht direkt ständig Kraft
auf ein zu betätigendes Teil, wie ein Gas- oder Bremspedal
u. ä. ausgeübt wird.
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe bei einem elektromecha
nisch angetriebenen schwenkbaren Pedal durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegen
stand der auf den Anspruch 1 unmittelbar oder mittelbar rück
bezogenen Ansprüche.
Gemäß der Erfindung ist somit ein sogenanntes aktives Pedal
geschaffen, das nach der Art des Master-Slave-Prinzips arbei
tet, indem gemäß der Erfindung immer nur Kraft in einer Rich
tung ausgeübt wird, d. h. in der Richtung, welche der Richtung
entgegengesetzt ist, in welcher ein zu betätigendes Teil,
beispielsweise in Form eines Gas- oder Bremspedals betätigt
wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften. Weiterbildung der Erfin
dung ist in dem aus einer Antrieb-Getriebe-Einheit und einem
Rückstellelement gebildeten Antriebsstrang eine Rutschkupp
lung, beispielsweise in Form einer Tellerfeder angeordnet.
Aufgrund dieser vorteilhaften Maßnahme gemäß der Erfindung
ist es für den Fahrer eines Fahrzeugs möglich, zum einen das
Pedal auch oberhalb der Dynamik des elektromechanischen An
triebsstranges zu betreiben, da in diesem Fall die gegebenen
falls fehlende Dynamik des Antriebsstrangs durch ein Durch
rutschen der Kupplung kompensiert wird. Hierbei handelt es
sich jedoch nicht um einen Vorgang während eines üblichen
oder gewöhnlichen Betriebs, sondern diese Maßnahme ist als
eine Sicherheitsvorkehrung anzusehen.
Des weiteren kann auch bei Ausfall des elektromechanisch be
triebenen Antriebsstranges das Pedal weiterhin benützt wer
den. Bei einer ersten Betätigung des aus irgendeinem Grunde
defekten Pedals rutscht die Rutschkupplung durch und das als
Masterglied wirkende Stellglied wird in die unterste Stellung
gebracht, in welcher es verbleibt. Aufgrund der in einem
Energiespeicher beispielsweise in Form einer Rückstellfeder
gespeicherten Energie wird das Pedal wieder in seine Aus
gangsstellung zurückgebracht und kann weiterhin als ein soge
nanntes passives Pedal benutzt werden. Während des passiven
Betriebs braucht dann der Antriebsstrang nicht mehr betätigt
zu werden, da das bisher als Masterglied verwendete Stell
glied keinen Kontakt mit dem als Slave-Komponente dienenden
Pedal besitzt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Prinzipdarstel
lung sowie einer bevorzugten Ausführungsform im einzelnen er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Funktionsweise eines
sogenannten aktiven Pedals;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Prinzipdarstellung ei
ner passiven Pedalrückstellung;
Fig. 3 eine Ausführungsform einer elektromechanischen Betä
tigungsvorrichtung in explodierter Darstellung;
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung im wesentlichen des An
triebsstrangs der erfindungsgemäßen Betätigungsvor
richtung, und
Fig. 5 die Ausführungsform als montierte Gesamteinheit.
In den Prinzipdarstellungen der Fig. 1 und 2 ist ein Pedal 1
in einer ausgezogen wiedergegebenen ausgelenkten Lage A und
einer gestrichelten wiedergegebenen Ausgangs- oder Ruhelage B
dargestellt. Das Pedal 1 ist mit seinem unteren Ende in einer
Lagerstelle 10 gelagert und an ihm greift ein Rückstellglied
in Form beispielsweise einer schematisch angedeuteten Rück
stellfeder 11 an.
In der schematischen Darstellung der Fig. 1 und 2 ist dem Pe
dal 1 ein als Masterglied dienendes Stellglied 4 zugeordnet,
das mittels einer schematisch wiedergegebenen Antrieb-Getrie
be-Einheit 3 angetrieben wird. Hierbei gibt die Darstellung
in Fig. 1 die Wirkungsweise eines sogenannten aktiven Pedals
wieder, während die Darstellung in Fig. 2 einer schematischen
Darstellung eines passiven Pedals entspricht, bei welcher das
als Masterglied dienende Stellglied 4 in seine unwirksame La
ge gebracht ist, in welcher es keinerlei Einfluß auf die
Stellung des Pedals 1 ausübt.
In dieser Stellung befindet sich, wie vorstehend bereits be
schrieben, das Stellglied 4 bei Ausfall der elektromotori
schen Antrieb-Getriebe-Einheit nach einer ersten Betätigung
des Pedals. In diesem Fall wird das Pedal 1 ausschließlich
durch die Rückstellfeder 11 in die gestrichelt wiedergegebene
der Ruhe- bzw. Ausgangsstellung entsprechende Lage B ge
bracht.
Im Unterschied hierzu befindet sich das Stellglied 4 in Fig. 1
in der wirksamen Stellung, in welcher es an dem Pedal 1 an
liegt. Von der Antrieb-Getriebe-Einheit 3 wird dann ein Mo
ment auf das Pedal 1 in einer durch den Pfeil in Fig. 1 ange
deuteten Richtung ausgeübt. Diese Richtung entspricht der von
der Rückstellfeder 11 ausgeübten Rückstellrichtung.
Aufgrund der Tatsache, daß durch das als Masterglied dienende
Stellglied 4 nur Kräfte in der Rückstellrichtung der Rück
stellfeder 11, d. h. in Richtung des das Pedal 1 betätigenden
Fahrers übertragen werden bzw. überhaupt nur übertragen wer
den können, ist hinsichtlich der Sicherheitsanforderungen ei
ne deutliche Verbesserung beispielsweise gegenüber der in der
Einleitung beschriebenen Getriebeeinheit erreicht.
Wie bereits ausgeführt, wird das Pedal auch beispielsweise
bei einer den Ausfall des Elektromotors zur Folge habenden
Störung aus der ausgelenkten (ausgezogen wiedergegebenen) La
ge A in die gestrichelt wiedergegebene Ausgangs- oder Ruhepo
sition zurückgestellt, die in Fig. 1 als Lage B bezeichnet
ist.
Das bedeutet, auch bei Ausfall des Elektromotors bleibt das
Pedal nicht in der als Lage A bezeichneten ausgelenkten Posi
tion; vielmehr hat der Fahrer auch im Falle eines Aktuator
ausfalls weiterhin die Möglichkeit, das Pedal entgegen der
Rückstellkraft der Feder 11 zu betätigen, so daß immer ein
sicherer Betrieb des Fahrzeugs gewährleistet ist. Allerdings
entfällt bei Ausfall des Elektromotors jedwede Kraftrückkopp
lung und es werden auch keine Informationen übertragen.
Anhand von Fig. 3 und 4 wird nunmehr eine bevorzugte Ausfüh
rungsform beschrieben. In Fig. 3 ist das Pedal 1 im Fußpunkt
10 beispielsweise mittels eines nicht näher dargestellten
Filmscharniers schwenkbar gelagert. An dem in Fig. 3 oberen
Ende des Pedals ist über einen Achsstummel 20 ein Übertra
gungsteil 2 vorgesehen, an dessen in Fig. 3 oberen Ende ein
Aufnahmeteil 21 vorgesehen ist. Über das Aufnahmeteil 21 des
Übertragungsteils 2 ist das Pedal 1 mit einem zur Positi
onserfassung notwendigen, in Fig. 3 nicht näher dargestellten
Positionssensor, sowie mit einem in Fig. 3 nicht dargestellten
Energiespeicher beispielsweise in Form einer Rückstellfeder
4(s. Fig. 1 und 2) verbunden.
Wie bereits ausgeführt wird das Pedal 1 im sogenannten passi
ven Betrieb durch eine in Fig. 3 und 4 nicht dargestellte
Rückstellfeder in seine in Fig. 1 und 2 gestrichelt wiederge
gebene Ausgangs- oder Ruhestellung zurückgebracht. Somit
stellt das Pedal 1 in Verbindung mit dem Übertragungsteil 2,
dem Positionssensor und dem nicht dargestellten Energiespei
cher eine voll funktionsfähige passive Einheit dar.
Dem Positionssensor ist eine vorzugsweise aus einem Elektro
motor 31 und einem Getriebe 34 gebildete Antrieb-Getriebe-Ein
heit 3 zugeordnet. Von dem in Fig. 3 und 4 rechten Ende des
Getriebes 34 steht eine erste Teilwelle 32 vor, von deren
freien Ende eine Zahnriemenscheibe 60 eines in seiner Gesamt
heit mit 6 bezeichneten Zahnriemenantriebs befestigt ist. Ei
ne zweite Teilwelle 33 erstreckt sich nach links durch den
Aufnahmeteil 21 des Übertragungsteils 2 und ist in einer Hal
terung 7 aufgenommen, während das andere Ende in einer Halte
rung 63 des Zahnriemenantriebs 6 aufgenommen ist. Im Anschluß
an die Halterung 63 ist mit der zweiten Teilwelle 33 ein
Stellglied 4 verbunden, das mit einer weiteren Zahnriemen
scheibe 61 eine Einheit bildet. Am freien Ende des Stell
glieds 4 ist eine U-förmige Aufnahme 40 ausgebildet.
In der explodierten Darstellung der Fig. 3 und 4 ist dem
Stellglied 4 eine in ihrer Gesamtheit mit 5 bezeichnete
Rutschkupplung zugeordnet, die vorzugsweise in Form einer im
Aufbau und Wirkungsweise bekannten Tellerfeder ausgeführt
ist. Zwischen den beiden Riemenscheiben ist ein Zahnriemen 62
vorgesehen. Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform
mit zwei untereinander angeordneten Teilwellen 32 und 33 ist
dann vorteilhaft, wenn aus Platzgründen ein durchgehender An
triebsstrang nicht untergebracht werden kann. Ferner ist vor
zugsweise in dem Antriebsstrang auch noch ein Kraft- oder Mo
mentensensor vorzusehen.
In Fig. 5 ist die in Fig. 3 und 4 in explodierter Darstellung
wiedergegebene Ausführungsform als eine montierte Gesamtein
heit dargestellt.
Wenn die anhand der Fig. 3 bis 5 beschriebene Ausführungsform
einer elektromagnetischen Betätigungsvorrichtung beispiels
weise als Bremsvorrichtung eingesetzt wird, hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, das freie Ende des Stellglieds 4 fest
mit dem Übergangsteil zu verbinden.
1
Pedal
10
Lagerstelle von
1
11
Rückstellfeder
2
Übertragungsteil
20
Achsstummel
21
Aufnahmeteil
3
Antrieb-Getriebe-Einheit
31
Elektromotor
32
Erste Teilwelle
33
Zweite Teilwelle
34
Getriebe
4
Stellglied
40
U-förmige Aufnahme von
4
5
Rutschkupplung
6
Zahnriemenantrieb
60
Zahnriemenscheibe
61
Zahnriemenscheibe
62
Zahnriemen
7
Halterung
Claims (4)
1. Über einen geregelten bzw. gesteuerten Elektromotor mit
daran angekoppeltem mechanischen Getriebe angetriebenes,
schwenkbares Pedal zum Auslösen und Übertragen von Steuerbe
wegungen an Komponenten eines Kraftfahrzeugs oder derglei
chen, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verbindung
zwischen dem Getriebe (34) und dem Pedal (1) so ausgebildet
ist, daß Kraft über ein Stellglied (4) nur in der Rückstell
richtung des Pedals (1) ausgeübt wird, und
daß ein Energie speicherndes Rückstellelement vorgesehen ist,
welches das Pedal ohne Einwirkung des Elektromotors aus einer
ausgelenkten Lage in seine Ausgangslage zurückstellt und ei
nen fortgesetzten Betrieb ermöglicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
am freien Ende des Stellglieds (4) eine U-förmige Aufnahme
(40) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Getriebe (34) eine Rutschkupplung (5) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rutschkupplung (5) als Tellerfeder ausgeführt ist.
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