DE19915344C2 - Wellenricht- und -härtemaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wellenricht- und -härtemaschine, mit einer Aufnahme
für ein wellenförmiges Werkstück, welche um eine zur Achse des Werkstückes im
wesentlichen parallele Achse drehbar gelagert ist, mit einem gesteuerten
Drehantrieb für die Aufnahme und einem Kühlmittelbad, welches die Aufnahme
auf einem Teil ihres Drehweges durchläuft, sowie mit wenigstens einem an einer
vorgegebenen Stelle der Länge des Werkstückes angeordneten Richtmittel, welches
das Werkstück radial beaufschlagt und zum Be- und Entladen des Werkstückes von
diesem abschwenkbar sind.
Bei einer bekannten derartigen Wellenricht- und -härtemaschine (Prospekt Hahn &
Kolb Stuttgart, Nr. 2510/24) wird das wellenförmige Werkstück in einer Be- und
Entladestation zwischen zwei Spindelstöcke eingespannt. Ferner sind mehrere
Richtrollengruppen vorhanden, die längs eines Bettes parallel zur Werkstückachse
an diejenigen Stellen seiner Länge verfahrbar sind, an welchen das Werkstück mit
vorgegebenem Richtmaß beaufschlagt werden soll. Zum Be- und Entladen des
Werkstückes ist eine Richtrolle jeder Richtrollengruppe radial abschwenkbar. Der
Drehantrieb führt die Aufnahme mit den zugestellten Richtrollen durch das
Kühlmittelbad, meist ein Ölbad, zur Werkstück-Abschreckung. Nach dem
Auftauchen aus dem Ölbad wird das gehärtete Werkstück nach dem Abschwenken
der Richtrollen aus den Spindelstöcken entnommen.
Dieses relativ punktuelle Richten des Werkstückes kann vor allem dann zu einer
unerwünschten Beeinträchtigung des Werkstückes führen, wenn in ihm eine oder
mehrere axiale, gegebenenfalls auch exzentrische Bohrungen vorhanden sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Wellenricht- und -härtemaschine der
eingangs genannten Art eine beschleunigte Be- und Entladung des Werkstücks zu
ermöglichen und günstige Richtmittel zu schaffen.
Zur Lösung der Aufgabe ist bei der eingangs erläuterten Wellenricht- und
-härtemaschine erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Aufnahme mehrere parallele
Richtwellen aufweist, zwischen welche das Werkstück einfügbar und aus denen
entnehmbar ist, wobei jede Richtwelle an ihren Stirnseiten in je einem Laberbock
gehalten und eine der Richtwellen radial abschwenkbar ist, und wobei die
Richtwellen radial vorstehende Profilierungen als Richtmittel aufweisen.
Das Be- und Entladen der Werkstücke wird durch die Erfindung wesentlich
vereinfacht und damit beschleunigt, weil ein Werkstück zwischen
zweckmäßigerweise zwei feste Richtwellen nur eingelegt bzw. aus diesen
entnommen zu werden braucht, ohne daß die Lagerböcke verstellt werden müßten.
Daher können die Lagerböcke auf der Maschine translatorisch fest befestigt sein.
Außerdem wird die Herstellung der Richtmittel durch entsprechende Profilierungen
der Richtwellen außerhalb der Maschine dann vereinfacht, wenn längs des
Werkstückes mehrere Stellen gerichtet werden sollen. Für eine bestimmte
Werkstückart wird nur ein Satz von Richtwellen benötigt, die einmal in die
Lagerböcke eingespannt werden und dort unabhängig von Werkstückwechseln
verbleiben. Für die erwähnten, mit einer oder mehreren Axialbohrungen
versehenen Werkstücke erweist sich die Erfindung dann als besonders vorteilhaft,
wenn die Profilierungen relativ große axiale Breite haben.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt
und nachstehend im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Darstellung einer Aufnahme mit Richtmitteln für
ein wellenförmiges Werkstück in einer Wellenricht- und -
härtemaschine aus dem Stande der Technik;
Fig. 2: eine aus drei profilierten Richtwellen bestehende Aufnahme mit
eingefügtem wellenförmigen Werkstück;
Fig. 3: die Aufnahme nach Fig. 2 in geöffnetem Zustand mit inliegendem
Werkstück und
Fig. 4: eine offene Aufnahme mit den Richtwellen nach Fig. 2 und 3,
wobei rechte Richtwellengreifer zur Erläuterung der Darstellung
seitlich zurückgezogen sind.
Die im Ganzen mit 1 bezeichnete und in Fig. 1 schematisch dargestellte
Wellenricht- und -härtmaschine weist zunächst eine Wanne 2 enthaltend Öl 3 als
Kühlmittel sowie eine in der Wanne in nicht dargestellter Weise drehbar gelagerte
Trommel 4 auf. An den beiden Stirnseiten ist die Trommel 4 über je eine
Kette 5, 6 oder dergleichen mit einem Drehantrieb gekoppelt. Auf der sich über das
Öl 3 erhebenden Oberseite der Trommel 4 sitzen in der Nähe der beiden Stirnseiten
je ein Spindelstock 10, 12, die auf einem Bett 14 an der Oberseite der Trommel 4
in Richtung der beiden Doppelpfeile 11, 13 verschiebbar sind. Zwischen
aufeinander zuweisenden Körnerspitzen 15, 17 ist bei der bekannten Maschine 1
ein wellenförmiges Werkstück 20 gelagert und von wenigstens einem mit einem
der Spindelstöcke 10, 12 gekoppelten Motor drehangetrieben. Über die Länge des
Werkstücks 20 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vier Richtrollen
gruppen 22, 24, 26, 28 an Stellen der Länge des Werkstückes 20 auf dem Bett 14
angeordnet, an denen das Werkstück 20 gerichtet werden muß. Jede
Richtrollengruppe 22, 24, 26, 28 besteht aus üblicherweise drei Richtrollen, die in
Umfangsrichtung gleich verteilt das Werkstück 20 radial entsprechend dem
eingestellten Druck beaufschlagen. Wenn das Werkstück in der Wellenricht- und -
härtemaschine wie in Fig. 1 dargestellt einjustiert ist, wird die Trommel 4 durch
den nicht dargestellten Drehantrieb so um eine zur Achse des Werkstücks 20
parallele Achse gedreht, daß das warme, gegebenenfalls rot glühende Werkstück
20 in das Öl 3 eintaucht und dort abgeschreckt wird.
Ersichtlich wird bei der bekannten Wellenricht- und -härtemaschine 1 die
Aufnahme durch die Spindelstöcke 10, 12 und die zugehörigen Körnerspitzen 15,
17 gebildet, wobei zum Einfügen des Werkstücks 20 die obersten Richtrollen jedes
Richtrollenpaares radial abgeschwenkt werden müssen. Die Richtmittel für das
Werkstück 20 bilden ersichtlich die Richtrollengruppen 22, 24, 26, 28.
Bei der Erfindung gemäß Fig. 2 bis 4 besteht die Aufnahme 50 für ein
wellenförmiges Werkstück 30 aus drei parallel gelagerten Richtwellen 42, 44, 46.
Jede der Richtwellen 42, 44, 46 ist stirnseitig in je einem als Körnerspitze
ausgebildeten Richtwellengreifer axial unverschieblich gehalten, und zwar die erste
Richtwelle 42 zwischen Körnerspitzen 41 und 43, die zweite Richtwelle 44
zwischen den Körnerspitzen 45 und 47 und die dritte Richtwelle 46 zwischen den
Körnerspitzen 49 und 51 (Fig. 4). Jede Körnerspitze steht aus einem Lagerbock
vor, nämlich die Körnerspitze 41 aus dem Lagerbock 52, die Körnerspitze 43 aus
dem Lagerbock 54, die Körnerspitze 55 aus dem Lagerbock 56, die Körnerspitze
47 aus dem Lagerbock 58, die Körnerspitze 49 aus dem Lagerbock 60 und
schließlich die Körnerspitze 51 aus dem Lagerbock 62. Die zur Aufnahme der
Richtwellen 42 und 44 vorgesehenen Lagerböcke 52, 54 sowie 56 und 58 sind auf
dem Bett der im weiteren nicht dargestellten Wellenricht- und -härtemaschine
(beispielsweise auf dem Bett 14 nach Fig. 1) fest befestigt. Die Lagerböcke 60
und 62 sind am Ende an je einem Schwenkarm 61, 63 montiert, welche an der
Trommel um eine zur Achse der Richtwelle 46 parallelen Achse schwenkbar
angelenkt sind.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind in den an einer Seite der Maschine
angeordneten Lagerböcken 54, 58, 62 im einzelnen nicht dargestellte, steuerbare
Verschiebemittel untergebracht, die es erlauben, die Körnerspitzen 43, 47, 51 axial
translatorisch zu bewegen. Die Körnerspitzen 43, 47, 51 können daher durch die
Verschiebemittel soweit seitlich nach außen gefahren werden, daß die Richtwellen
42, 44, 46 zwischen die jeweils für sie bestimmten Körnerspitzen durch ein nicht
dargestellten Hebezeug eingefügt oder entnommen werden können. Im Betrieb sind
die Richtwellen 42, 44, 46 jedenfalls drehfest mit der jeweils angetriebener
Körnerspitze 41, 45, 49 verbunden, wobei die jeweils gegenüberliegenden
Körnerspitzen 43, 47, 51 mit dem erforderlichen Dreh- Freilauf versehen sind.
Wenn in der im einzelnen nicht dargestellten Be- und Entladestation der
erfindungsgemäßen Wellenricht- und -härtemaschine die Schwenkarme 61, 63
gemäß Fig. 3 und 4 so verschwenkt sind, daß die Richtwelle 46 von den beiden
nicht verschwenkbaren Richtwellen 42, 44 hinreichend weit abgehoben ist, kann
durch das erwähnte Hebezeug das Werkstück 30 in den Spalt zwischen die beiden
Richtwellen 42, 44 gemäß Fig. 3 eingebracht werden. Danach wird die obere
Richtwelle 46 abgesenkt, so daß das Werkzeug 30 von den drei Richtwellen 42, 44,
46 gemäß Fig. 2 eingefangen ist und radial durch entsprechende Betätigung der
Arme 61, 63 mit dem jeweils gewünschten Richtdruck beaufschlagt werden kann.
Zunächst ist weiterhin zu bemerken, daß zur axial sicheren Lagerung des
Werkstücks 30 jede Richtwelle 42, 44, 46 an jeder Stirnseite einen radial
vorstehenden Bund aufweist, der für die Richtwelle 46 mit 37, 39 bezeichnet ist, so
daß das Werkstück 30 zwischen den Bunden 37, 39 axial definiert eingefangen
bleibt.
Die Richtmittel sind bei der Erfindung entsprechende Profilierungen des Mantels
jeder der Richtwellen 42, 44, 46. So ist aus der Richtwelle 42 an einer
werkstückbestimmten vorgewählten Stelle ein erster radial vorstehender Richtring
32 ausgearbeitet, der das Werkstück 30 an der gewünschten Stelle unmittelbar
beaufschlagt. Über einen anderen Bereich der Werkstücklänge ist ein relativ breiter
Richtring 34 ausgebildet, und der Schlußabschnitt des Werkstücks 30 wird durch
einen dritten Richtring 46 der Richtwelle 42 kontaktiert. Entsprechend sind an den
Richtwellen 44 und 46 bezüglich der Längsrichtung des Werkstückes 30 auf die
Richtringe 32, 34, 36 exakt ausgerichtete Richtringe 72, 74, 76 (an der Richtwelle
44) und 82, 84, 86 (an der Richtwelle 46) ausgebildet. Die Lage der Richtringe
bezüglich der Länge des Werkstücks 30 sowie die Breite der Richtringe unterliegt
an den Richtwellen 42, 44, 46 keinerlei Beschränkungen, diese Dimensionierung
kann vielmehr so gewählt werden, wie es vom gewünschten Ausrichten des
Werkstücks 30 her erforderlich ist.
Man sieht, daß die Richtwellen 42, 44, 46 solange zwischen den zugehörigen
Körnerspitzen eingespannt bleiben können, wie gleichartige Werkstücke
ausgerichtet und gehärtet werden sollen. Solange die Art des Werkstückes 30
gleich bleibt, bedarf es keiner weiteren Einstellung an der Maschine, es genügt, das
warme Werkstück 30 in die Aufnahme 50 einzulegen, die Aufnahme 50 zu
schließen, die Trommel so zu drehen, daß die Richtwellen 42, 44, 46 mit
Werkstück 30 in gewünschter Weise durch das Ölbad wandern und anschließend
durch Öffnen der Aufnahme 50 das Werkstück 30 aus der Aufnahme 50 wieder zu
entnehmen.
Claims (8)
1. Wellenricht- und -härtemaschine, mit einer Aufnahme für ein wellenförmiges
Werkstück, welche um eine zur Achse des Werkstückes im wesentlichen
parallele Achse drehbar gelagert ist, mit einem gesteuerten Drehantrieb für die
Aufnahme und einem Kühlmittelbad, welches die Aufnahme auf einem Teil
ihres Drehweges durchläuft, sowie mit wenigstens einem an einer
vorgegebenen Stelle der Länge des Werkstücks angeordneten Richtmittel,
welches das Werkstück radial beaufschlagt und zum Be- und Entladen des
Werkstückes von diesem abschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahme (50) mehrere parallele Richtwellen (42, 44, 46) aufweist, zwischen
welche das Werkstück (30) einfügbar und aus denen entnehmbar ist, wobei jede
Richtwelle (42, 44, 46) an ihren Stirnseiten in je einem Lagerbock, (52, 54; 56,
58; 60, 62) gehalten und eine der Richtwellen (46) radial abschwenkbar ist, und
wobei die Richtwellen (42, 44, 46) radial vorstehende Profilierungen (32, 34,
36; 72, 74, 76; 82, 84, 86) als Richtmittel aufweisen.
2. Wellenricht- und -härtemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerböcke (60, 62) der abschwenkbaren Richtwelle (46) an jeweils
einem Schwenkarm (61, 63) befestigt ist, der an der Maschine um eine zur
Achse der Richtwelle (46) parallele Achse schwenkbar befestigt ist.
3. Wellenricht- und -härtemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Profilierungen der Richtwellen (42, 44, 46) als radial
vorstehende Ringe (32, 34, 36; 72, 74, 76; 82, 84, 86) variabler axialer Länge
ausgebildet sind.
4. Wellenricht- und -härtemaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die an einer Seite der Richtwellen (42,
44, 46) vorgesehenen Lagerböcke (54, 58, 62) mit steuerbaren
Verschiebemitteln zur axialen translatorischen Bewegung von
Richtwellengreifern (43, 47, 51) ausgerüstet sind, so daß durch Rückzug der
zugehörigen Richtwellengreifer (43, 47, 51) ein Einsetzen und Entnehmen der
Richtwellen (42, 44, 46) ermöglicht ist.
5. Wellenricht- und -härtemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtwellengreifer (43, 47, 51) Körnerspitzen sind.
6. Wellenricht- und -härtemaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Richtwelle (42, 44, 46) an ihren stirnseitigen
Enden je einen radial vorstehenden Bund (37, 39) aufweist.
7. Wellenricht- und -härtemaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerböcke translatorisch an der Wellenricht- und -
härtemaschine feststellbar sind.
8. Wellenricht- und -härtemaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (50) zwei ortsfeste Richtwellen
(42, 44) sowie eine abschwenkbare Richtwelle (46) aufweist.
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