DE19915248A1 - Verfahren zum Beziehen von Autolenkrädern sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Beziehen von Autolenkrädern sowie Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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- B62D1/00—Steering controls, i.e. means for initiating a change of direction of the vehicle
- B62D1/02—Steering controls, i.e. means for initiating a change of direction of the vehicle vehicle-mounted
- B62D1/04—Hand wheels
- B62D1/06—Rims, e.g. with heating means; Rim covers
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahen zum Beziehen von Autolenkrädern mit einem Bezugsmaterial, insbesondere Leder, mit Hilfe einer Negativform der Lenkradvorderseite, wobei zunächst das Bezugsmaterial zugeschnitten wird, das Bezugsmaterial in die Negativform (1) eingelegt und durch Unterdruck in die Negativform (1) eingesaugt und anschließend das Bezugsmaterial in der Negativform (1) ausgerichtet wird, dann Klebstoff auf die Innenseite des Bezugsmaterials und/oder die Lenkradvorderseite aufgetragen und das Lenkrad (3) maschinell oder von Hand eingepreßt wird, und abschließend das Bezugsmaterial nach dem Aushärten des Klebstoffs und dem Herausnehmen des Lenkrads (3) aus der Negativform (1) in üblicher Art vernäht wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Beziehen von Autolenkrädern mit einem Bezugsmate
rial, insbes. Leder, mit Hilfe einer Negativform
der Lenkradvorderseite sowie Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens.
Autolenkräder finden heute nur noch selten in ein
facher Kunststoffausführung Verwendung. Meistens
werden sie mit einem Bezugsmaterial überzogen, um
z. B. die Grifffreundlichkeit zu erhöhen. Ein
Lenkradbezug aus Leder soll darüber hinaus ein in
dividuelles und exklusives Ausstattungsmerkmal ei
nes Autos sein. Zum Beziehen eines Lenkrads mit Le
der wird zuerst der Lederzuschnitt auf das Lenkrad
aufgezogen und ein Klebstoff zwischen Lenkrad und
Lederbezug eingebracht. Anschließend wird der Le
derzuschnitt derart auf dem Lenkrad justiert, daß
ein späteres Vernähen, nach dem Aushärten des Kleb
stoffs, ohne Falten möglich ist. Hierzu müssen
Feinjustierungsvorgänge sowohl in radialer als auch
in azimutaler Richtung erfolgen.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht zum einen
darin, daß Klebstoffe mit langer Verarbeitungsdauer
verwendet werden müssen, damit der Lederzuschnitt
nach dem Aufziehen auf das Lenkrad ausgerichtet und
justiert werden kann. Manchmal ist es sogar nötig,
an kritischen Stellen zur Fixierung des Lederzu
schnitts zusätzlich schnell abbindenden Kleber zu
verwenden. Bei diesem Verfahren ist es des weiteren
nicht unbedingt gewährleistet, daß das Leder auf
dem Lenkradumfang vor dem Vernähen gleichmäßig ge
dehnt oder gestaucht wird, so daß es trotz exakten
Arbeitens zu Faltenbildung kommen kann.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfin
dung das Problem zugrunde, ein Verfahren bereit zu
stellen, mit dem Autolenkräder in einfacher Art und
Weise und trotzdem paßgenau mit einem beliebigen
Bezugsmaterial bezogen werden können und die Fal
tenbildung im Bezugsmaterial vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird das Problem dadurch gelöst,
daß zunächst das Bezugsmaterial zugeschnitten wird,
das Bezugsmaterial in die Negativform eingelegt und
durch Unterdruck in die Negativform eingesaugt und
anschließend das Bezugsmaterial in der Negativform
ausgerichtet wird, dann Klebstoff auf die Innen
seite des Bezugsmaterials und/oder die Lenkradvor
derseite aufgetragen und das Lenkrad maschinell
oder von Hand eingepreßt wird, und abschließend das
Bezugsmaterial nach dem Aushärten des Klebstoffs
und dem Herausnehmen des Lenkrads aus der Negativ
form in üblicher Art vernäht wird.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, eine
Negativform der Lenkradvorderseite zu verwenden,
die mit Öffnungen versehen ist und die ihrerseits
mit Unterdruck beaufschlagbar sind. Nachdem das zu
geschnittene Bezugsmaterial in die Negativform ein
gelegt ist, wird es durch Unterdruck in der Nega
tivform gehalten. Es kann nun in der Negativform so
ausgerichtet werden, daß es nach dem Einpressen des
Lenkrads keine Falten wirft. Nachdem der Klebstoff
auf der Innenseite des Bezugsmaterials und/oder
auf die Lenkradvorderseite aufgetragen wurde, wird
das Lenkrad maschinell oder von Hand eingepreßt.
Dies führt dazu, daß das Bezugsmaterial paßgenau am
Lenkrad anliegt. Nach dem Aushärten des Klebstoffs
wird das Lenkrad aus der Negativform herausgenom
men. Nun kann das Bezugsmaterial vernäht werden. Da
es paßgenau auf das Lenkrad aufgebracht wurde, wird
das Bezugsmaterial auf dem gesamten Lenkradumfang
gleichmäßig gedehnt oder gestaucht, so daß eine
Faltenbildung fast vollständig vermieden werden
kann. Bei dem bisher bekannten Verfahren zum Bezie
hen von Autolenkrädern wird die exakte Justierung
des Bezugsmaterials erst vorgenommen, wenn das Be
zugsmaterial auf das Lenkrad aufgezogen ist. Hierzu
wird das Bezugsmaterial, oft an mehreren Stellen
gleichzeitig, auf dem Lenkrad verschoben, gedehnt
oder gestaucht, sowohl in azimutaler wie in radi
aler Richtung. Dies ist ein sehr zeitaufwendiger
Vorgang, der auch oft nicht von einer Person al
leine bewältigt werden kann, da das Bezugsmaterial
in der exakten Position auch so lange fixiert wer
den muß, bis der Klebstoff abgebunden hat und das
Bezugsmaterial dadurch auf dem Lenkrad festgelegt
wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren dagegen wird das
Bezugsmaterial in der negativen Halbform vor dem
Verkleben ausgerichtet und durch den Unterdruck fi
xiert. Dadurch kann das Verfahren von einer Person
alleine und wesentlich schneller durchgeführt wer
den, da das ausgerichtete Bezugsmaterial seine Lage
während des Verklebungsvorganges mit dem Lenkrad
nicht mehr ändert. Daraus ergibt sich eine Reduk
tion des Zeitaufwands sowie der damit verbundenen
Kosten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Ge
genstand von Unteransprüchen.
Das bevorzugte Material, das bei diesem Verfahren
zur Anwendung kommt, wird Leder sein, da es auf
grund seiner natürlichen Eigenschaften besonders
anfällig für Faltenbildung bei ungenauer Ausrich
tung auf dem Lenkrad ist. Außerdem ist ein mit Le
der bezogenes Lenkrad ein besonders beliebtes Aus
stattungsmerkmal von Automobilen.
Bei diesem Verfahren kann als Klebstoff auch eine
beidseitige Klebefolie verwendet werden. Eine sol
che Folie ist ebenfalls der Form des Bezugsmateri
als entsprechend zugeschnitten, damit sie paßgenau
und faltenfrei auf das in die negative Halbform
eingelegte und fixierte Bezugsmaterial aufgeklebt
werden kann. Da das Bezugsmaterial vor dem Aufkle
ben der Folie paßgenau in der Halbform ausgerichtet
wird, ist eine Nachjustierung des Bezugsmaterials
beim Einpressen des Lenkrads nicht mehr nötig.
Sinnvollerweise wird hierbei eine Klebefolie ver
wendet, die zumindest auf einer Seite mit einer ab
ziehbaren, nichtklebenden Schutzfolie versehen ist.
Diese Schutzfolie ermöglicht es, die Klebefolie mit
einer klebenden Seite auf das Bezugsmaterial aufzu
kleben und gegebenenfalls auf der nichtklebenden
Seite leicht anzupressen. Nach Abziehen der Schutz
folie wird das Lenkrad eingepreßt und die Klebefo
lie verbindet das Bezugsmaterial mit dem Lenkrad.
Eine erhebliche Zeitersparnis bei der Durchführung
dieses Verfahrens wird erzielt, wenn ein Klebstoff
mit einer kurzen Verarbeitungszeit für das Befesti
gen des Bezugsmaterials auf dem Lenkrad verwendet
wird. Da das Bezugsmaterial vor dem Einpressen des
Lenkrads exakt in der negativen Halbform ausgerich
tet und fixiert wird, ist eine lange Verarbeitungs
zeit, d. h. bis der Klebstoff abgebunden hat zur
Nachjustierung des Bezugsmaterials auf dem Lenkrad
nicht mehr notwendig.
Eine weitere Verbesserung des Verfahrens tszird da
durch erreicht, daß die Öffnungen in der Negativ
form einzeln und/oder gruppenweise mit Unterdrücken
beaufschlagt werden können. Dadurch ist beispiels
weise eine Fixierung des Bezugsmaterials an einem
Punkt oder einem Sektor des Lenkrads möglich. Von
diesem Fixpunkt ausgehend, kann sukzessive die wei
tere exakte Ausrichtung und Fixierung des Bezugsma
terials erfolgen. Eine Erleichterung der Positio
nierung des Bezugsmaterials ist das vorteilhafte
Resultat.
Vorteilhafterweise werden an der Negativform Mar
kierungen angebracht. An diesen Markierungen kann
das zugeschnittene Bezugsmaterial ausgerichtet wer
den, so daß die Paßgenauigkeit des Bezugsmaterials
erhöht wird und die Ausrichtung des Bezugsmaterials
in der Negativform schneller erfolgen kann. Bei
spielsweise muß das Bezugsmaterial im Bereich der
Speichen paßgenau in der aus Lenkradspeiche und
Lenkradkranz gebildeten Ecke anliegen. Die negative
Halbform ist an dieser Stelle mit Markierungen ver
sehen, die die Lage dieser Ecke im Bezugsmaterial
im fixierten Zustand in der Halbform angeben, so
daß es an diesen Markierungen ausgerichtet werden
kann.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, indem anhand von Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert ist. Es zeigen
Fig. 1 die Draufsicht einer negativen Halbform
mit Öffnungen und Markierungen,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt einer nega
tiven Halbform mit Öffnungen sowie
einem Lenkrad.
In Fig. 1 ist eine negative Halbform mit den Öff
nungen (2) abgebildet, die mit Unterdruck beauf
schlagbar sind. Diese Öffnungen (2) sind in diesem
Ausführungsbeispiel annähernd symmetrisch in der
Vertiefung der Halbform (1) verteilt. Dadurch kann
das Bezugsmaterial (5) gleichmäßig, d. h. mit etwa
konstantem Flächendruck, in die negative Halbform
(1) eingesaugt und fixiert werden. Sie verfügt auch
über Markierungen (4) zur Ausrichtung des einzule
genden Bezugsmaterials (5). Sie sind hier in den
Ecken zwischen Lenkradkranz und Lenkradspeiche an
gebracht, an ihnen wird dann das Bezugsmaterial (5)
ausgerichtet.
In der prinzipiellen Darstellung der Fig. 2 ist zu
erkennen, wie das Lenkrad (3) sich über der negati
ven Halbform (1) befindet. Die Öffnungen (2), die
mit Unterdruck zur Fixierung des Bezugsmaterials
(5) beaufschlagbar sind, sind wohl in der Vertie
fung für den Lenkradkranz wie für die Lenkradspei
chen angebracht. Das eingelegte Bezugsmaterial (5)
ist heir, zur Vereinfachung der Darstellung, nur
schematisch an den Lenkradspeichen angedeutet. Das
Lenkrad (3), dem die negative Halbform (1) ent
spricht, wird im nächsten Arbeitsschritt einge
preßt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Beziehen von Autolenkrädern mit
einem Bezugsmaterial, insbes. Leder, mit Hilfe ei
ner Negativform der Lenkradvorderseite,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das Bezugsma
terial zugeschnitten wird,
- - das Bezugsmaterial in die Negativform (1) einge legt und
- - durch Unterdruck in die Negativform (1) einge saugt und anschließend
- - das Bezugsmaterial in der Negativform (1) ausge richtet wird,
- - dann Klebstoff auf die Innenseite des Bezugsmate rials und/oder die Lenkradvorderseite aufgetragen und
- - das Lenkrad (3) maschinell oder von Hand einge preßt wird, und abschließend
- - das Bezugsmaterial nach dem Aushärten des Kleb stoffs und dem Herausnehmen des Lenkrads (3) aus der Negativform (1) in üblicher Art vernäht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Bezugsmaterial Leder ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff eine
beidseitige Klebefolie verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff eine
kurze Verarbeitungszeit hat.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nega
tivform (1) mit Öffnungen (2) versehen ist, die mit
Unterdruck beaufschlagbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnungen (2) einzeln und/oder
gruppenweise mit Unterdrücken verschiedener Stärke
beaufschlagbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Negativform (1) Markierun
gen (4) angebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999115248 DE19915248A1 (de) | 1999-04-03 | 1999-04-03 | Verfahren zum Beziehen von Autolenkrädern sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999115248 DE19915248A1 (de) | 1999-04-03 | 1999-04-03 | Verfahren zum Beziehen von Autolenkrädern sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19915248A1 true DE19915248A1 (de) | 2000-10-05 |
Family
ID=7903501
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999115248 Withdrawn DE19915248A1 (de) | 1999-04-03 | 1999-04-03 | Verfahren zum Beziehen von Autolenkrädern sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19915248A1 (de) |
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- 1999-04-03 DE DE1999115248 patent/DE19915248A1/de not_active Withdrawn
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