DE19912667A1 - Isolierband zum Bewickeln eines elektrischen Leiters - Google Patents
Isolierband zum Bewickeln eines elektrischen LeitersInfo
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Abstract
Das Isolierband dient zum Bewickeln eines elektrischen Leiters. Es weist ein als Tragkörper dienendes Gewebe auf, auf dem dielektrisch hochwertiges Material aufgebracht ist. Das Gewebe ist grobmaschig ausgebildet und enthält in Wicklungsrichtung geführte Kettfäden aus einem verhältnismäßig groben Garn und Schussfäden aus einem feineren Garn. Die Kettfäden weisen eine geringe Fadendichte auf. Dadurch wird ein Flächengewicht erreicht, welches dem Flächengewicht eines Kett- und Schussfäden aus dem feineren Garn enthaltenden, feinmaschigen Gewebes entspricht. Zugleich wird durch das mit geringer Fadendichte geführte und in den Kettfäden verwendete gröbere Garn eine gegenüber dem feinmaschigen Gewebe große Kanteneinreißfestigkeit erreicht. Daher zeichnet sich das Isolierband durch einen geringen Gewebeanteil und damit auch durch gute dielektrische Eigenschaften bei gleichzeitiger großer Kanteneinreißfestigkeit und dementsprechend durch gute Wickelbarkeit bei hohen Wickelgeschwindigkeiten aus.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Isolierband zum Bewickeln eines elektrischen
Leiters mit einem als Tragkörper dienenden Gewebe mit in Wicklungsrichtung
geführten Kettfäden aus einem ersten Garn und mit Schussfäden aus einem im
Vergleich zum ersten Garn feineren zweiten Garn und mit einem auf dem Gewebe
aufgebrachten, dielektrisch hochwertigen Material. Ein solches Band wird zur
Isolierung der Wicklung einer elektrischen Maschine um einen elektrischen Leiter
gewickelt, anschliessend unter Vakuum und Druck mit einem Imprägnierharz
getränkt und danach unter Wärmezufuhr ausgehärtet.
Ein Isolierband gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 ist beispielsweise
DE 38 24 254 A und EP 0 194 974 B zu entnehmen. Dieses Isolierband enthält
einen mechanisch festen Tragkörper aus Glasseidengewebe mit einem
Flächengewicht von typischenrweise 20 bis 40 g/cm2 und eine auf dieses Gewebe
aufgebrachte Schicht aus einem dielektrisch hochwertigen Material, wie etwa
Feinglimmer oder Glimmerpapier, mit einem Flächengewicht, welches ein
Mehrfaches des Flächengewichts des Gewebes ist. Durch den Gewichtsanteil an
dielektrisch hochwertigem Material bestimmt sich die Güte, insbesondere die
Durchschlagsfestigkeit, einer aus dem Isolierband hergestellten Isolierung.
Bevorzugte Glasseidengewebe für ein Isolierband weisen Flächengewichte von ca.
23 g/cm2 und ca. 33 g/cm2 auf. Das leichtere Gewebe ist von Kett- und Schussfäden
aus einem Garn mit einem Fadengewicht von ca. 5,5 tex (Masse in g pro 1000 m
Fadenlänge) gebildet, wohingegen das schwerere Gewebe Schussfäden aus Garn
mit einem Fadengewicht von ca. 5,5 tex und Kettfäden aus einem gröberen Garn mit
einem Fadengewicht von ca. 11 tex aufweist. Die Zugfestigkeit des leichteren
Gewebes in Richtung der Kettfäden beträgt ca. 75 N/cm, diejenige des schwereren
Gewebes ca. 130 N/cm. Bei der Herstellung der Isolierung werden die Kettfäden in
Wicklungsrichtung gerichtet. Da das schwerere Gewebe eine höhere Zugfestigkeit in
Wicklungsrichtung aufweist als das leichtere Gewebe, kann ein das schwerere
Gewebe enthaltendes Isolierband mit höherer Geschwindigkeit gewickelt werden,
ohne dass hierbei das Band reisst. Allerdings ist dann wegen des höheren
Gewebeanteils am Isolierband die Durchschlagsfestigkeit der Isolierung geringer als
die Durchschlagsfestigkeit einer gleich dicken Isolierung aus einem das leichtere
Gewebe enthaltenden Isolierband.
Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Isolierband der eingangs genannten Art zu
schaffen, welches einen geringen Gewebeanteil aufweist und sich dennoch durch
eine hohe Reissfestigkeit auszeichnet.
Das Isolierband nach der Erfindung ist wegen des geringen Gewebeanteils zur
Herstellung dielektrisch hochwertiger Isolierungen hervorragend geeignet, so wie sie
bisher aus einem Isolierband mit einem leichten Glasgewebe aus feinem Garn
hergestellt wurden. Da das im Isolierband nach der Erfindung in den Kettfäden des
Gewebes eingesetzte, verhältnismässig grobe Garn lediglich eine geringe
Fadendichte aufweist, kann der Gewebeanteil dieses Bandes praktisch
genausogross gehalten werden wie derjenige beim vorgenannten Isolierband mit
leichtem Glasgewebe. Zudem beeinträchtigt auch die Dicke des in den Kettfäden
verwendeten gröberen Garns nicht die dielektrischen Eigenschaften des
Isolierbandes nach der Erfindung bzw. der danach hergestellten Isolierung, da
einerseits eine Verdoppelung des Fadengewichts lediglich eine Verdickung des
Fadendurchmessers um das 1,4-fache bewirkt, und da sich andererseits wegen der
geringen Fadendichte die dicken Fäden beim Wickeln verflachen.
Darüber hinaus zeichnet sich das Isolierband nach der Erfindung vor allem dadurch
aus, dass es beim Wickeln wie ein Isolierband belastet werden kann, welches als
Tragkörper für das dielektrisch hochwertige Material ein schweres Gewebe enthält
mit engmaschig abgelegten Kettfäden aus gröberem Garn. Diese Entdeckung war
zweifelsohne überraschend, da ja die beim Wickeln wesentliche Eigenschaft der
Zugfestigkeit des zu wickelnden Isolierbandes beim Isolierband nach der Erfindung
wegen der geringen Anzahl an Kettfäden nicht grösser ist als bei einem Isolierband
mit einem gleichschweren Gewebe und mit einer grossen Anzahl an Kettfäden aus
feinerem Garn. Der Erfinder hat aber erkannt, dass beim Bewickeln eines
elektrischen Leiters, welcher im allgemeinen rechteckiges oder quadratisches Profil
aufweist, nicht allein die Zugfestigkeit von Bedeutung ist, sondern vor allem die
Kanteneinreissfestigkeit. Die Kettfäden reissen beim Wickeln nicht gemeinsam,
sondern ausgehend von einer auf dem Leiter abgelegten Bandkante Faden für
Faden. Daher ist die Festigkeit der einzelnen Kettfäden für die Reissfestigkeit des
Isolierbandes von besonderer Wichtigkeit. Durch Verwendung weniger, jedoch
relativ dicker und damit auch reissfester, Kettfäden wurde nun eine Gewebe
konstruktion erreicht, welche den Forderungen nach einem kanteneinreissfesten und
leichten Gewebe nachkommt.
Darüber hinaus ist das Isolierband nach der Erfindung verhältnismässig
grobmaschig ausgebildet und zeichnet sich dementsprechend durch eine
verhältnismässig grosse Porosität aus. Diese grosse Porosität erleichtert und
beschleunigt das Tränken des gewickelten Isolierbandes mit Imprägnierharz ganz
wesentlich.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Isolierbandes nach der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend beschrieben.
Für das Bewickeln eines elektrischen Leiters von rechteckigem Profil wurden drei
Isolierbänder hergestellt. Diese Isolierbänder enthielten jeweils als Tragkörper ein
unterschiedlich strukturiertes Glasseidengewebe sowie ein mit dem Gewebe
verklebtes Glimmerpapier mit einem Flächengewicht von 180 g/m2. Diese drei
Isolierbänder wurden jeweils in einer Breite von ca. 25 mm in Kettrichtung
(Wicklungsrichtung) aus ca. 1 m breiten Isolierbandbahnen herausgeschnitten. An
den drei Isolierbändern wurden sodann die Zugfestigkeit, die
Kanteneinreissfestigkeit (Reissfestigkeit eines schräg zu einer Kante des Leiters
geführten und auf dieser Kante abgestützten Isolierbandes) und die Porosität (nach
Gurley Hill) ermittelt. Diese Grössen sind beim Bewickeln des elektrischen Leiters
sowie beim Tränken des bewickelten Leiters mit Imprägnierharz von Bedeutung. Die
Strukturen der zu den drei Isolierbändern gehörenden Glasseidengewebe und die
vorgenannten Eigenschaften der drei Bänder sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefasst.
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass im Unterschied zu den zum Stand der
Technik zu zählenden Isolierbändern 1 und 2 beim Isolierband 3 die Kettfäden von
einem groben Garn gebildet sind und eine geringe Fadendichte aufweisen. Dadurch
wird ein grobmaschiges Gewebe mit einem Flächengewicht erreicht, dass dem
Flächengewicht des Kett- und Schussfäden aus feinerem Garn enthaltenden,
feinmaschigen Gewebes des Isolierbandes 1 entspricht. Im Unterschied zu diesem
Gewebe weist das Gewebe des Isolierbandes 3 jedoch eine doppelt so hohe
Kanteneinreissfestigkeit auf. Eine vergleichbar hohe Kanteneinreissfestigkeit weist
zwar auch das Gewebe des Isolierbandes 2 auf, jedoch ist dieses wesentlich
schwerer, so dass eine danach gefertigte Isolierung eine erheblich geringere
dielektrische Festigkeit aufweist als eine geometrisch entsprechend ausgebildete
Isolierung aus dem Isolierband 3.
Um kein zu grosses Flächengewicht und keine zu grosse Dicke des Gewebes bei
grosser Kanteneinreissfestigkeit zu erreichen, empfiehlt es sich, vorwiegend Garne
zu verwenden, deren Fadengewichte sich etwa wie 2 zu 1 verhalten. Bei einem
Flächengewicht des Gewebes zwischen 20 bis 28 g/cm2 sollte die Fadendichte der
Kettfäden 10 bis 20 Fäden pro cm beträgt. Das Isolierband 3 kann dann mit einer
Kanteneinreisskraft zwischen 12 und 18 N beaufschlagt werden.
Wie aus der Tabelle entnommen werden kann, weist das Isolierband 3 eine fast
doppelt so hohe Porosität wie das vom Flächengewicht her vergleichbare, zum
Stand der Technik zählende Isolierband 2 auf. Daher kann bei der Herstellung eines
isolierten Leiters nach dem Bewickeln des Leiters sehr rasch mit Tränkharz
imprägniert und dadurch die Herstellzeit ganz wesentlich herabgesetzt werden.
Claims (4)
1. Isolierband zum Bewickeln eines elektrischen Leiters mit einem als
Tragkörper dienenden Gewebe mit in Wicklungsrichtung geführten Kettfäden
aus einem ersten Garn und mit Schussfäden aus einem im Vergleich zum
ersten Garn feineren zweiten Garn und mit einem auf dem Gewebe
aufgebrachten, dielektrisch hochwertigen Material, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gewebe grobmaschig ausgebildet ist, und dass die Kettfäden eine
Fadendichte aufweisen, derart, dass das Flächengewicht des Gewebes dem
Flächengewicht eines Kett- und Schussfäden aus dem feineren zweiten Garn
enthaltenden, feinmaschigen Gewebes entsprechen.
2. Isolierband nach Anspruch 1, bei dem erstes und dem zweites Garn aus dem
gleichen Werkstoff gefertigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fadengewichte von erstem zu zweitem Garn sich etwa wie 2 zu 1 verhalten.
3. Isolierband nach Anspruch 2, bei dem das erste und das zweite Garn aus
Glasfasern aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem
Flächengewicht des Gewebes zwischen 20 bis 28 g/cm2 die Fadendichte der
Kettfäden 10 bis 20 pro cm beträgt.
4. Isolierband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolierband
mit einer Kanteneinrisskraft zwischen 12 und 18 N beaufschlagbar ist.
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