DE19909452C1 - Piezoelektrischer Aktor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen piezoelektrischen Aktor, insbesondere zur Betätigung von Steuerventilen oder Einspritzventilen in Kraftfahrzeugen, mit einem Aktorkörper (10) in Form eines vielschichtigen Laminats aus aufeinandergeschichteten Lagen piezoelektrischen Materials (11) und dazwischenliegenden metallischen bzw. elektrisch leitenden, als Elektroden dienenden Schichten (12, 13), die abwechselnd durch an der Mantelseite in Längsrichtung des Aktorkörpers (10) liegende gemeinsame Elektrodenbahnen (14, 15) kontaktiert sind und mit elektrischen Anschlussleitern (16, 17), die, um dem piezoelektrischen Aktor (10) Betriebsspannung zuzuführen, jeweils mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen (14, 15) elektrisch in Kontakt stehen. Der Aktorkörper (10) weist an wenigstens einer der Ventilseite gegenüberliegenden Stirnseite (9) eine Deckschicht (18) aus piezo-inaktivem Keramikmaterial auf, und die Anschlussleiter (16, 17) stehen nur im Bereich dieser Deckschicht (18) jeweils mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen (14, 15) in Kontakt.
Description
Die Erfindung geht aus von einem piezoelektrischen Aktor,
insbesondere zur Betätigung von Steuerventilen oder
Einspritzventilen in Kraftfahrzeugen, mit einem Aktorkörper
in Form eines vielschichtigen Laminats aus
aufeinandergeschichteten Lagen piezoelektrischen Materials
und dazwischenliegenden metallischen bzw. elektrisch
leitenden, als Elektroden dienenden Schichten, die
abwechselnd durch an der Mantelseite in Längsrichtung des
Aktorkörpers liegende gemeinsame Elektrodenbahnen
kontaktiert sind und mit elektrischen Anschlussleitern,
die, um dem piezoelektrischen Aktor Betriebsspannung
zuzuführen, jeweils mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen
elektrisch in Kontakt stehen.
Ein solcher piezoelektrischer Aktor ist z. B. aus der
DE 196 50 900 A1 der Robert Bosch GmbH bekannt.
Derartige piezoelektrische Mehrlagenaktoren führen, wenn
sie mit einer pulsierenden elektrischen Spannung an ihren
Elektrodenschichten beaufschlagt werden, analog pulsierende
Hübe unter Änderung des Abstandes zwischen ihren beiden
Stirnseiten aus. Die zu dem Steuer- oder Einspritzventil
weisende Stirnseite besitzt ein stößelartiges Organ, das
den Aktorhub auf das Ventil überträgt.
Bei der oben zitierten DE 196 50 900 A1 erfolgt der
Anschluss des piezoelektrischen Aktors im aktiven Bereich
des Aktorkörpers. Dabei überdecken die die elektrische
Spannung zu den Elektrodenschichten übertragenden, zu
beiden Seiten des Aktorkörpers liegenden Elektrodenbahnen
die volle Länge des aktiven Bereichs des Aktorkörpers, und
es entsteht der Nachteil, dass die elektrischen
Anschlussleiter den Hub des Aktors mitmachen müssen.
Zusätzlich ist die Kontaktierung derselben mit den
gemeinsamen Elektrodenbahnen problematisch, da eine solche
durch eine Lötverbindung ausgeführte Kontaktierung während
des Betriebs des Aktors zur Rissbildung neigt.
Ein gattungsgemäßer piezoelektrischer Aktor soll so
ausgeführt werden, dass eine über die Lebensdauer des
piezoelektrischen Aktors bzw. des mit ihm ausgerüsteten
Ventils sichere Kontaktierung der Anschlussleiter mit den
gemeinsamen Elektrodenbahnen erreicht wird und dass
gleichzeitig die üblichen gelöteten Verbindungen durch
Klemmverbindungen ersetzt werden können.
Der Kern der Erfindung liegt darin, die Kontaktierung der
Anschlussleiter mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen aus
dem aktiven Bereich des piezoelektrischen Aktors
herauszunehmen.
Verwirklicht wird dies vorteilhaft dadurch, dass der
Aktorkörper an wenigstens einer der Ventilseite
gegenüberliegenden Stirnseite eine Deckschicht aus piezo
inaktivem Keramikmaterial aufweist, und dass die
Anschlussleiter nur im Bereich dieser Deckschicht jeweils
mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen elektrisch kontaktiert
sind.
Obwohl für die in dieser Anmeldung in Rede stehende
Kontaktierung des piezoelektrischen Aktors nur die an der
der Ventilseite gegenüberliegende Stirnseite des
Aktorkörpers vorhandene piezo-inaktive Deckschicht
wesentlich ist, kann der piezoelektrische Aktorkörper
selbstverständlich auch eine piezo-inaktive Deckschicht an
seiner ventilseitigen Stirnseite aufweisen.
Dadurch, dass die Kontaktierung der Anschlussleiter mit den
gemeinsamen Elektrodenbahnen im Bereich der nicht dem
Aktorhub unterworfenen piezo-inaktiven Deckschicht des
Aktorkörpers liegt, befinden sich keine Anschlüsse mehr im
aktiven Bereich des piezoelektrischen Aktors, und
Rissbildungen an Lötstellen und Kontaktprobleme während
seines Betriebs sind vermieden.
Bei einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
piezoelektrischen Aktors stehend die gemeinsamen
Elektrodenbahnen mit den Anschlussleitern an der
Mantelseite der Deckschicht in Kontakt.
Bei einem anderen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel des
piezoelektrischen Aktors sind die gemeinsamen
Elektrodenbahnen bis zur Stirnseite der Deckschicht geführt
und stehen dort mit den Anschlussleitern in Kontakt.
Die Kontaktierung der gemeinsamen Elektrodenbahnen mit den
Anschlussleitern kann entweder gelötet oder geklemmt sein.
Für die Zuführung der Anschlussleiter zum Aktorkörper durch
ein Ventilgehäuse hindurch kann es von Vorteil sein, wenn
die Kontaktstellen, wo die Anschlussleiter mit den
gemeinsamen Elektrodenbahnen an der piezo-inaktiven
Deckschicht in Kontakt stehen, einander diametral
gegenüberliegen. Dies gilt sowohl für piezoelektrische
Aktoren mit kreisrundem Querschnitt als auch für solche mit
rechteckigem oder quadratischem Querschnitt.
Es sei erwähnt, dass die Gestaltung der gemeinsamen
Elektrodenbahnen entlang des Aktorkörpers nicht Gegenstand
dieser Anmeldung ist, so dass in den nachstehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen einfach angenommen
wird, dass diese Elektrodenbahnen die Form flacher an der
Mantelfläche des Aktorkörpers anliegender Bänder oder Stege
haben.
Die nachfolgende Beschreibung erläutert unter Bezugnahme
auf die Zeichnung zwei verschiedene Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäßen piezoelektrischen Aktors.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Teil eines Längsschnitts
durch einen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
gestalteten piezoelektrischen Aktor, und
Fig. 2 zeigt in derselben Ansicht ein zweites
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
piezoelektrischen Aktors.
Fig. 1 zeigt in Form eines abgebrochenen Längsschnitts ein
erstes Ausführungsbeispiels eines piezoelektrischen Aktors,
der einen Aktorkörper 10 in Form eines vielschichtigen
Laminats aus aufeinandergeschichteten Lagen
piezoelektrischen Materials 11 und dazwischenliegenden
metallischen bzw. elektrisch leitenden, als Elektroden
dienenden Schichten 12, 13, die abwechselnd durch an der
Mantelseite des Aktorkörpers in Längsrichtung liegende
gemeinsame Elektrodenbahnen 14, 15 elektrisch kontaktiert
sind und abgebrochen dargestellte) elektrische
Anschlussleiter 16, 17 aufweist, die jeweils mit den
gemeinsamen Elektrodenbahnen 14, 15 elektrisch in Kontakt
stehen, um dem piezoelektrischen Aktor Betriebsspannung
zuzuführen. Wie gezeigt, liegen die gemeinsamen
Elektrodenbahnen 14, 15 an diametral gegenüberliegenden
Seiten auf der Mantelfläche des piezoelektrischen
Aktorkörpers 10, dort wo die einander abwechselnden
Elektrodenschichten 12 und 13 abwechselnd an der
Mantelfläche des Aktorkörpers 10 freiliegen. Die
Elektrodenbahnen 14 und 15 können eine andere Form haben,
als sie in Fig. 1 dargestellt ist und haben hier nur
beispielhaft die Form von geradlinigen ebenen Streifen oder
Stegen in Axialrichtung des Aktorkörpers 10.
Der Aktorkörper 10 hat an seiner (in der Fig. 1 oberen)
Stirnseite, die der den Aktorhüben unterworfenen zum Ventil
weisenden Stirnseite gegenüberliegt, eine Deckschicht 18
aus piezo-inaktivem Keramikmaterial, und die
Anschlussleiter 16 und 17 stehen mit den Elektrodenbahnen
14 und 15 nur im Bereich dieser Deckschicht 18 in
elektrischem Kontakt. Gemäß Fig. 1 liegen die
Kontaktstellen der Anschlussleiter 16 und 17 mit den
gemeinsamen Elektrodenbahnen 14, 15 an der Mantelfläche der
Deckschicht 18. Jeder Anschlussleiter 16 und 17 kann mit
der jeweiligen gemeinsamen Elektrodenbahn 14 und 15
entweder verlötet oder mit einer Klemmverbindung
angeschlossen sein. Selbstverständlich kann auch einer der
Anschlussleiter 16 oder 17 gelötet und der andere geklemmt
sein.
Werden gemäß Fig. 2 die gemeinsamen Elektrodenbahnen 14,
15 auf die Deckfläche der piezo-inaktiven Deckschicht 18
umgeleitet, ist mit der Verspannung des Aktorkörpers auch
eine geklemmte Kontaktierung der gemeinsamen
Elektrodenbahnen mit den Anschlussleitern 16 und 17
vorteilhaft. Hier ist zu erwähnen, dass ein
piezoelektrischer Mehrlagenaktor, wie er hier beschrieben
wird, unter einer mechanischen Vorspannung eingebaut werden
muss, da er sonst bei einer Betätigung auseinanderreißen
würde. Die mechanische Vorspannung wird durch geeignete
(nicht gezeigte) Vorspannungsglieder auf die Stirnseiten
des Aktorkörpers 10 aufgebracht, so dass die Aktorhübe auf
der in den Figuren nicht gezeigten zum Ventil weisenden
Stirnseite gegen die von den Vorspannungsgliedern
aufgebrachte Vorspannung ausgeführt werden.
Selbstverständlich kann auch die zum Ventil weisende
Stirnseite des Aktorkörpers 10 eine piezo-inaktive
Deckschicht, ähnlich wie die Deckschicht 18 haben.
Außerdem können die Kontaktstellen der Anschlussleiter 16,
17 sowohl auf der Mantel- als auch auf der Stirnfläche 9
der Deckschicht 18 vorgesehen sein, was eine Kombination
der Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 1 und 2
bedeutet.
Zusammengenommen bietet der oben beispielhaft unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 beschriebene
piezoelektrische Aktor eine einfache und sichere
Kontaktierung mit hoher Dauerfestigkeit und geringer
Neigung zur Rissbildung im Kontaktierungslot über die
Lebensdauer des Aktors, da die Kontaktierung der
gemeinsamen Elektrodenbahnen mit den spannungszuführenden
Anschlussleitern aus dem piezoaktivem Bereich des Aktors
herausgenommen ist.
Claims (6)
1. Piezoelektrischer Aktor, insbesondere zur Betätigung
von Steuerventilen oder Einspritzventilen in
Kraftfahrzeugen, mit einem Aktorkörper (10) in Form eines
vielschichtigen Laminats aus aufeinandergeschichteten Lagen
piezoelektrischen Materials (11) und dazwischenliegenden
metallischen bzw. elektrisch leitenden, als Elektroden
dienenden Schichten (12, 13), die abwechselnd durch an der
Mantelseite in Längsrichtung des Aktorkörpers (10) liegende
gemeinsame Elektrodenbahnen (14, 15) kontaktiert sind und
mit elektrischen Anschlussleitern (16, 17), die, um dem
piezoelektrischen Aktor (10) Betriebsspannung zuzuführen,
jeweils mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen (14, 15)
elektrisch in Kontakt stehen, dadurch gekennzeichnet, dass
der Aktorkörper (10) an wenigstens einer der Ventilseite
gegenüberliegenden Stirnseite (9) eine Deckschicht (18) aus
piezo-inaktivem Keramikmaterial aufweist, und dass die
Anschlussleiter (16, 17) nur im Bereich dieser Deckschicht
(18) jeweils mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen (14, 15)
elektrisch kontaktiert sind.
2. Piezoelektrischer Aktor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die gemeinsamen Elektrodenbahnen (14,
15) an der Mantelseite der Deckschicht (18) mit den
Anschlussleitern (16, 17) elektrisch kontaktiert sind.
3. Piezoelektrischer Aktor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsamen
Elektrodenbahnen (14, 15) jeweils bis zur Stirnseite (9)
der Deckschicht (18) führen und dort mit den
Anschlussleitern (16, 17) in Kontakt stehen.
4. Piezoelektrischer Aktor nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussleiter (16,
17) mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen (12, 13) verlötet
sind.
5. Piezoelektrischer Aktor nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussleiter (16,
17) durch eine Klemmverbindung mit den gemeinsamen
Elektrodenbahnen elektrisch kontaktiert sind.
6. Piezoelektrischer Aktor nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet dass die Elektrodenschichten
(12, 13) abwechselnd an zwei einander diametral
gegenüberliegenden Seiten der Mantelfläche des Aktorkörpers
(10) jeweils mit den gemeinsamen Elektrodenbahnen (14, 15)
elektrisch kontaktiert sind und dass die Kontaktstellen der
Anschlussleiter (16, 17) mit der jeweiligen Elektrodenbahn
ebenfalls an diesen einander diametral gegenüberliegenden
Positionen liegen.
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