DE19908235A1 - Dekorative Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Dekorative Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche und Verfahren zu deren Herstellung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dekorativen Wand-, Dec­ ken- oder Fassadenbeschichtungen mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche unter Einsatz von kunstharzbindemittel-haltigen Beschichtungsmassen sowie Wand-, Dec­ ken- oder Fassadenbeschichtungen hergestellt nach diesem Verfahren.
Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtungen sind seit langem bekannt. Im folgen­ den werden verschiedenartige Beschichtungen beschrieben.
Ein Putz bzw. Putzmörtel ist ein spezieller Mörtel für die Wand-, Decken- oder Fas­ sadenbeschichtung. Wie jeder andere Mörtel auch, besteht Putz aus Füllstoffen und Bindemittel. Putzoberflächen sollen nicht nur schmücken - sie schützen die tragen­ den Elemente von Bauten vor Wasser, Kälte und Wind, verbessern den Wärmeschutz und sorgen für ein angenehmes Raumklima, indem sie den Feuchtigkeitsaustausch sichern.
Je nach Einsatzort erfüllen Putze höchst unterschiedliche Aufgaben. Innenputze schaffen entweder einen ebenen und tragfähigen Untergrund für weitere Wandver­ kleidungen wie Tapeten oder Fliesen, oder verbleiben als Dekorputze sichtbar. In­ nenputze sollen eben, wasserdampfdurchlässig sowie kapillar saugend sein, selbst dekorativ sein oder für Anstriche und Tapeten einen geeigneten Untergrund bieten.
Ebenso vielseitige Aufgaben nimmt der Außenputz wahr. Der Außenputz muß die Wände vor Nässe, Hitze und Frost schützen. Er verhindert, daß das Mauerwerk durchfeuchtet wird. Durchfeuchtung bewirkt eine verminderte Wärmedämmfähigkeit der Außenwand; bei Frost drohte eine Zerstörung der Mauersteine. Der Außenputz muß deshalb in der Lage sein, Wasserdampfmoleküle aus dem Rauminneren nach außen durchzulassen, aber gleichzeitig den Regen an der Außenseite abzuweisen. Er muß ausreichend elastisch sein, um Spannungen durch extreme Temperaturwechsel und Setzungen des Mauerwerks ohne Rißbildung oder Abblätterung ausgleichen zu können.
Diese breite Anwendungspalette der Putze erfordert den Einsatz unterschiedlicher Materialien. Man klassifiziert Putze sowohl nach ihrer Zusammensetzung als auch nach Anwendungsbereichen. Man unterscheidet bei Putzen zwei große Hauptgrup­ pen: die mineralischen und die Kunstharzputze (bzw. Kunststoffputze).
Mineralische Putze bestehen aus Sand und mineralischen Bindemitteln - Zement, Kalk, Gips oder Abmischungen dieser Stoffe -, die sich unter Zugabe von Wasser chemisch verbinden. Durch den Einsatz der verschiedenen Bindemittel können Putzmörtel exakt auf jede Beanspruchung zugeschnitten werden.
Während in Innenräumen oft auch einlagig (Schichtdicke ca. 1 cm) verputzt wird, sind außen meist mindestens zwei Putzschichten notwendig. Die in der Regel erfor­ derliche Putzdicke von ca. 2 cm läßt sich meist nicht in einem Arbeitsgang auftragen. Der Außenputz bildet darum in der Regel ein System aus einzelnen Putzschichten.
Namensgeber der mineralischen Außenputze sind ihre Bindemittel. Nach ihren Ei­ genschaften unterteilt man die mineralischen Putzmörtel in fünf Gruppen (siehe Ta­ belle): Die gut feuchtigkeitsregulierenden Kalkmörtel (P 1) eignen sich vor allem für Innenputze. Größere Festigkeit bei gleichzeitig guter Dehnfähigkeit zeichnen die Kalkzement-Mörtel (P 2) aus, die man als Außenputze einsetzt. Der wenig elastische, aber sehr feste Zementmörtel (P 3) hingegen verkraftet auch die starken Feuchtebela­ stungen im Sockel- und Kellerbereich des Hauses. Gipsmörtel (P 4) verwendet man ausschließlich als Innenputze mit Ausnahme von Feuchträumen. Anhydritmörtel (P 5) haben ähnliche Eigenschaften wie Gipsmörtel, werden aber meist für Estriche ein­ gesetzt.
Zement wird als Bindemittel immer dann eingesetzt, wenn ein besonderer Schutz gegen Feuchtigkeit und eine hohe Festigkeit erreicht werden soll, also zum Beispiel bei Kontaktflächen zum Erdreich, in Feuchträumen und im Bereich von Sockelzonen. Für Innenputze wird wenig oder kein Zement zugesetzt, der die guten Diffusionsei­ genschaften der Putze mindert. Eine besondere Form des Bindemittels ist Anhydrit­ binder anstelle von Kalk.
Speziell für die maschinellen Innenputze setzt sich Gips mit Zusätzen und Wasser durch. Gipsputze lassen sich in Innenräumen ohne Feuchtigkeitsbelastung einfach verarbeiten und gut modellieren, allerdings härten sie rasch aus. Wie alle minerali­ schen Putze kann man Gipsputze gut einfärben. Anhydritmörtel sind nahe Verwandte des Gipsputzes und enthalten Anhydrit, also "wasserfreien Gips", der sich bei Was­ serzugabe allmählich in normalen Gips verwandelt. Anhydritputz härtet langsamer aus als normaler Gipsputz, man hat also länger Zeit für Modellierarbeiten.
Kunstharzputze werden mit organischen Bindemitteln hergestellt und ausschließlich als gebrauchsfertige Putze oder mit Wasser anmischbare Pulver angeboten. Da sie nur dünn aufgetragen werden, setzen sie einen ebenen Untergrund voraus. Ihre Ober­ fläche ist rißfrei, zäh-elastisch, witterungsbeständig, abriebfest, wasserabweisend und wasserdampfdurchlässig. Diese werden in die Putzgruppen P Org. I mit höherem Bindemittel-Anteil für Außen- und Innenputze und P Org. II mit geringerem Binde­ mittel-Anteil, speziell für Innenputze, eingeteilt. Außer Quarzsand werden auch Marmor und Kalkstein als Füllstoffe eingesetzt, die in der Kunstharzdispersion sicht­ bar bleiben können und so für besondere dekorative Effekte sorgen. Grobkörniger Dekorputz stellt eine reizvolle Alternative zur Tapete dar. Je nach Anwendung ist Kunstharzputz aber auch fertig eingefärbt oder läßt sich mit Dispersions-Abtönfarben färben. Kunstharzputze lassen sich auf mineralischen Unterputzen anwenden.
Im allgemeinen unterscheidet man zwischen Unter- und Ober- beziehungsweise De­ korputz. Der Unterputz wird zuerst aufgetragen, um das Mauerwerk abzudecken und die Fläche insgesamt leicht aufzurauhen. Damit wirkt der Unterputz unter anderem als Haftgrund für den Dekorputz.
Im folgenden werden Dekorputze dargestellt bzw. Techniken beschrieben, mittels derer strukturierte Oberflächen geschaffen werden. Dekorputze werden auch als "Edelputze" bezeichnet, soweit diese strukturierbare Putze sind.
Bei den meist einlagigen und dünnen Dekorputzen unterschiedet man sogenannte Reibeputze, die mineralisch oder kunststoffgebunden sind und auf verschiedene Korngrößen abgezogen werden, und die feineren Roll- oder Strukturputze.
Es gibt Reibeputzarten verschiedener Körnung. Buntsteinputze unterscheiden sich durch ihre Struktur, durch Farbe und Bestandteile. Sie enthalten Kunstharze als Bin­ demittel sowie Sand in unterschiedlicher Körnung als Zuschlagstoff. Es sind ver­ schiedene Mischungen mit unterschiedlicher Kornstärke von zwei, drei und fünf Millimetern und in zahlreichen Farbtönen erhältlich. Buntsteinputze besitzen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen, gute Elasti­ zität und sind leicht zu reinigen. Sie eignen sich insbesondere für stark beanspruchte Oberflächen, beispielsweise in Fluren und Treppenhäusern, und erreichen ihre end­ gültige Härte nach circa einer Woche.
Eine weitere Alternative stellen Textilputze, die auch als Faserputz bezeichnet wer­ den, dar. Diese enthalten als Füllstoffe Stoff- und Grasfasern, z. B. aus Baumwolle und/oder Zellstoff.
Die Gestaltung der Innenputze kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Prin­ zipiell bewirkt das Bindemittel die Farbgebung, während die Korngröße der Zu­ schlagstoffe sowie die Bewegungen beim Abziehen beziehungsweise Abreiben des Putzes die Struktur bestimmen: Vom Kreuzmuster über Kreise bis hin zu Bögen und Rillen.
Reibeputz, auch Strukturputz, Rauhputz, Rillenputz oder Wurmputz genannt, erhält beim Reiben mit der Glättkelle eine strukturierte Oberfläche. Der Effekt entsteht durch besonders große, als Füllstoff enthaltene Rundkörner. Diese sind meist zwi­ schen 2 und 5 mm dick. Reibeputze gibt es auf mineralischer wie auf Kunststoff- Basis. Bekannter Vertreter mineralischer Reibeputze ist z. B. der Münchner Rauh­ putz. Kunstharz-Reibeputze werden verarbeitungsfertig im Eimer angeboten.
Nach dem Stand der Technik werden Reibeputze mit der Kelle aufgebracht und mit leicht schräggestelltem Glätter aufgespachtelt. Teilflächen werden unter leichtem Druck und mit schräggestelltem Glätter auf Korngröße abgezogen. Anschließend reibt man in noch frischem Zustand Kunstharzputze mit einem Kunststoffglätter, minerali­ sche mit einem Holzreibebrett durch.
Die feinkörnigen Strukturputze zieht man mit der Glättkelle, die sog. Rollputze auch mit einer Rolle auf, bevor man ihnen die gewünschte Struktur gibt. Hier dient ein Zahnspachtel als Formgeber. Kunststoffputze kann man auch mit abgetönter Disper­ sionsfarbe überstreichen oder durch Zugabe von Abtönfarbe vor dem Auftragen ein­ färben.
Neben speziellen Strukturwalzen sind eine Vielzahl anderer handbetriebener Hilfs­ mittel denkbar, mit denen man Putzoberfläche dekorativ gestalten kann. Ein feines, gleichmäßiges Bild wird beispielsweise mit der sogenannte Erbslochwalze erziehlt.
Rollputz, enthält keine Zuschlagkörner und besteht aus Kunstharzlatex. Er ist dick­ flüssiger als Farbe und wird mit einer Fellrolle auf des geglättete Mauerwerk oder die Gipsplatten aufgetragen. Rollputz erhält seine strukturierte Oberfläche bei der Behandlung mit einer Lammfell- oder Strukturwalze. Rollputz kann aber auch mit zum Beispiel Pinsel, Kammspachtel, Kelle oder Schwamm "in Form" gebracht wer­ den.
Von den Kunstharzputzen werden einerseits die Spachtelmassen - gelegentlich auch als Malerspachtel oder Plastikmassen bezeichnet - und andererseits pastöse Kunst­ stoffdispersionsfarben unterschieden. Dispersionsspachtel (für Innen und Außen), Kunstharzspachtel, Spritzputzspachtel zum maschinellen Auftrag, Füllspachtel oder Ölspachtel werden im Sinne dieser Erfindung als zu den Spachtelmassen zugehörig eingeteilt.
Dekorputze bzw. Spachtelmassen können unmittelbar, z. B. auf Gipskartonplatten, auf im wesentlichen glatte Wand- oder Deckenflächen aufgebracht werden. Der De­ korputz kann aber auch Abschluß eines zweilagigen Putzes sein, wobei die oben be­ schriebenen mineralischen Putze sich als Unterputz für Dekorbeschichtungen eignen.
Viele Dekorputze enthalten Mineralstoffe, insbesondere Naturstoffe in Form von Brech- und Mahlgut, so daß Bruchkanten des Putzes kristalline Materialien freilegen, die bei Lichteinfall vielfältige Lichtreflexe verursachen, die von unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlich changierenden Eindruck vermitteln. Wichtig ist, daß für den Betrachter ein harmonischer vom Blickwinkel unabhängiger Eindruck entsteht. Um strukturierte aufgerauhte Oberflächen von hoher Qualität her­ zustellen, bedarf es - unter Einsatz herkömmlich Bearbeitungstechniken - eines ho­ hen Zeitaufwandes und des Einsatzes von geübten Fachkräften.
Herkömmliche Verfahren erfordern ein Aufrauhen der Putzoberfläche mittels in der Regel handbetriebener Geräte wie Rollen, Kämme, Schwämme, Strukturwalzen, Pin­ sel oder Kellen. All diesen Verfahren ist gemeinsam, daß zum Erzielen einer gleich­ mäßig aufgerauhten Struktur eine sehr zeitaufwendige Nachbehandlung notwendig ist, wobei insbesondere darauf zu achten ist, daß keine uneinheitlichen Übergänge zwischen Putzflächen entstehen, die in unterschiedlichen Arbeitsgängen aufgerauht wurden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde ein Verfahren bereitzustellen, durch das Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtungen mit strukturierter, rauher Oberfläche mit zufälliger Verteilung der Strukturelemente, wie Bruchkanten und Riefen, vorteil­ haft erhältlich sind. Das Verfahren soll einfach, d. h. z. B. auch vom Laien, und mit geringem Zeit- und Kostenaufwand anwendbar sein. Insbesondere sollen - bedingt durch unterschiedliche Bearbeitungszeitpunkte - keine uneinheitlichen Übergänge zwischen einzelnen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten bearbeiteten Flächenabschnit­ ten entstehen. Die Oberfläche soll "lebhaft und natürlich" wirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, das zumindest den folgenden Schritt aufweist:
Flächiges Aufbringen einer Kunststoffolie auf eine flächig aufgetragene, nicht voll­ ständig ausgehärtete Oberflächenbeschichtung und Entfernen der Kunststoffolie von der nicht vollständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung, wobei eine Oberflä­ chenbeschichtung eingesetzt wurde, die durch zumindest eine Oberflächenbeschich­ tungsmasse hergestellt ist bzw. eine solche enthält, die ein Kunstharzbindemittel ent­ hält. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden als abschließende Oberflächenbe­ schichtung Beschichtungsmassen eingesetzt, die Kunstharzbindemittel enthalten (vorzugsweise zu größer 50 Gew.-% in Bezug auf die Summe der eingesetzten Bin­ demittel). Beschichtungsmassen sind z. B. die oben beschriebenen Kunstharzputze, Spachtelmassen oder pastösen Kunststoffdispersionsfarben. Voraussetzung für das Aufbringen der meist relativ dünnen Dekorbeschichtung ist in der Regel ein ebener Untergrund, der z. B. mit einem der weiter oben beschriebenen mineralischen Putze geschaffen worden sein kann.
An die Oberflächenbeschichtung sind besondere Anforderungen hinsichtlich der Aushärtung und Verformbarkeit während des Abbindeprozesses zu stellen. Als be­ sonders geeignet haben sich Kunstharzputze, pastöse Kunststoffdispersionsfarben und Dispersionsspachtelmassen erwiesen. Die Kunstharzbindemittel der Oberflä­ chenbeschichtungen sind vorzugsweise wäßrige Kunstharzdispersionen, z. B. solche nach DIN 55 945, Kunstharz-Latex, Alkydharze oder Silikonharze. Besonders geeig­ net sind Kunstharzdispersionen und Kunstharz-Latex-Bindemittel. Ggf. kann die Be­ schichtungsmasse durch Additive oder auch anorganische Zuschlagsstoffe z. B. in ihrer Viskosität oder ihrem Aushärteverhalten geeignet beeinflußt werden. Vorteil­ haft ist es weiterhin, wenn die Oberflächenbeschichtungsmasse durch Farbzusätze vor Aufbringen auf Wand, Decke oder Fassade eingefärbt wurde.
Exemplarisch seien die folgenden Beschichtungsmassen erwähnt:
  • - PC Handspachtel der Firma Palmcolor Farbenfabrik GmbH, D-22525 Hamburg, mit der Artikelnummer 52217000,
  • - das Produkt Caparol-Grundplasik der Firma Caparol Farben GmbH & Co. KG, D-64369 Ober-Ramstadt,
  • - der Capa-Rollputz M-DF 02 der Firma Caparol Farben GmbH & Co. KG,
  • - der PC Spritzspachtel S Airless der Firma Palmcolor mit der Artikelnummer 52214002 sowie
  • - Brillux Latex Edelplasik 906 (Brillux GmbH, D-48163 Münster)
  • - Brillux Breplasta Spachtelmasse , z. B. der Typen H1872, W18885, F1898, LF1884, und S1870, die eine Verarbeitung von 300 bis 800 m2/Tag Wandfläche pro Spritzgerät erlaubt.
  • - Caparol Dispersions-Plastikmasse Capaplast abgemischt im Verhältnis 1 : 1, bezo­ gen auf das Gewicht, mit Quarzsand der Körnung 0, 1 bis 1,2 mm (Durchmesser)
  • - Caparol Sylitol Strukturputz (Produkt Code M-SK01).
Die Kunststoffolie weist vorzugsweise eine Stärke von 0,1 bis 1000 µM, vorzugs­ weise 5 bis 50 µM auf. Die Kunststoffolie besteht z. B. aus Polyethylen oder Poly­ propylen.
Soweit gewünscht, kann nachfolgend eine Endbeschichtung durch Farbauftrag, ein Abschleifen oder ein Aufrauhen, z. B. mit Drahtbürsten oder dem Reibebrett durch Verschlichten erfolgen.
Im folgenden wird ein typischer Arbeitsgang zur Vorbereitung des Untergrundes für die erfindungsgemäße Oberflächenbeschichtung allgemein beschrieben.
Unterputz
Als Unterputz kann ein Gips-Kalk-Putz Verwendung finden, der z. B. mit der Glätt­ kelle etwa 10 bis 12 mm dick aufgespachtelt wird und, wenn überall im Gefach eine gleichmäßige Schichtstärke erreicht ist, gerade und glatt abgezogen wird. Ggf. kann die Putzoberfläche aber auch mit leichten Kellenschlägen strukturiert werden, und kann - nachdem diese leicht angezogen hat - z. B. mit einem feuchten Quast geglättet werden.
Vor dem Auftragen des Oberputzes ist der Untergrund ggf. mit einer Grundierung zu behandeln. Wird bei dunklen Untergründen ein weißer Putz aufgetragen, kann die Wand vorher deckend weiß grundiert werden.
Damit ist eine Unterlage geschaffen zum Aufbringen der erfindungsgemäßen Dekor­ beschichtung. Im folgenden wird der erfindungsgemäße Verfahrensschritt anhand eines Beispiels erläutert.
Dekorbeschichtung (erfindungsgemäß)
Als Beschichtungsmaterial wurde ein Dispersionsflächenspachtel mit einer rostfreien Glättkelle aufgetragen. Der aufgerührte Dispersionsflächenspachtel wurde mit einem Stukkateurspachtel aus dem Eimer genommen und mittig auf der Längsseite der Glättkelle gefüllt. Mit der Glättkelle wurde die Spachtelmasse auf die Wand- und Deckenflächen gezogen, indem die Kelle leicht schräg gehalten wurde. Die Masse wurde ein bis zwei Millimeter dick aufgezogen, so daß die Glättkelle beim Glattzie­ hen gut gleitet. Beim Glätten lag der Druck auf der unfertigen Seite, damit der Über­ gang weich ausläuft.
Nachdem das Beschichtungsmaterial auf etwa zwei Meter Wandbreite aufgetragen war, wurde eine Folie flächig, jedoch unter Faltenwurf, mit der Hand aufgelegt und sofort wieder abgezogen. Am Folienrand wurde beim Auflegen darauf geachtet, daß die Folie nicht gerade abschließt. Gleichzeitig mit dem Aufbringen der Folie wurde auf die angrenzende Wandfläche Dispersionsflächenspachtel aufgetragen, so daß diese zum Aufbringen der Folie vorbereitet war. Die resultierende Oberfläche ist in Fig. 1 dargestellt.
In gleicher Weise kann der Auftrag von Kunstharzputzen oder füllstoffhaltigen Spachtelmassen erfolgen. Nachdem der Dekorputz aufgespachtelt ist und eine gleichmäßige Schichtstärke erreicht ist empfiehlt es sich jedoch, die Oberfläche ge­ rade und glatt abzuziehen, bevor das Einlegen der Folie erfolgt. Ggf. kann die Putz­ oberfläche nachfolgend aber auch mit leichten Kellenschlägen strukturiert werden.
Spachtelgradtechnik (Vergleichsbeispiel)
Als Beschichtungsmaterial wurde wie oben beschrieben ein Dispersionsflächen­ spachtel mit einer rostfreien Glättkelle ein bis zwei Millimeter dick aufgezogen, so daß die Glättkelle beim Glattziehen gut gleitet. Jetzt zieht man Spachtelgrade in die Fläche, wobei man keiner bestimmten Richtung folgt. Die resultierende Oberfläche ist in Fig. 2 dargestellt.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Oberflächenbeschichtung mit aufgerauhter Oberfläche für Wände, Decken oder Fassaden, wobei das Verfahren zumindest den folgenden Schritt aufweist:
flächiges Aufbringen einer Kunststoffolie auf der flächig aufgetragenen, nicht voll­ ständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung und Entfernen der Kunststoffolie von der nicht vollständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung,
wobei die Oberflächenbeschichtung aus zumindest einer Oberflächenbeschichtungs­ masse hergestellt ist, die ein Kunstharzbindemittel enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen­ beschichtungsmasse ein Kunstharzputz, eine Dispersionsspachtelmasse, eine Ober­ flächenbeschichtungsmasse enthaltend Silikonharze oder eine pastöse Kunststoffdis­ persionsfarbe ist bzw. enthält.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kunststoffolie eine Stärke von 0,1 bis 1000 µM, vorzugsweise von 5 bis 50 µM, aufweist.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kunststoffolie in Flächen von größer 0,5, vorzugsweise größer 1 m2, flächig, ggf. unter Faltenwurf, aufgebracht wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung eine Trockenzeit der Oberfläche von grö­ ßer 30 min, vorzugsweise größer 60 min, bei 20°C und 65% Luftfeuchtigkeit auf­ weist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung pastös ist und an der Wand nach dem Abziehen bei Raumtemperatur nicht mehr fließt.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung vor dem Aufbringen eingefärbt wurde.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung in einer Stärke von 0,5 bis 3 mm, vor­ zugsweise 1 bis 2 mm, oder, soweit die Oberflächenbeschichtungsmasse eine gröbere Körnung enthält, in Kornstärke aufgebracht wird.
9. Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung hergestellt gemäß einem der vor­ hergehenden Ansprüche 1 bis 8.
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