DE19908235A1 - Dekorative Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Dekorative Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dekorativen Wand-, Dec
ken- oder Fassadenbeschichtungen mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche unter
Einsatz von kunstharzbindemittel-haltigen Beschichtungsmassen sowie Wand-, Dec
ken- oder Fassadenbeschichtungen hergestellt nach diesem Verfahren.
Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtungen sind seit langem bekannt. Im folgen
den werden verschiedenartige Beschichtungen beschrieben.
Ein Putz bzw. Putzmörtel ist ein spezieller Mörtel für die Wand-, Decken- oder Fas
sadenbeschichtung. Wie jeder andere Mörtel auch, besteht Putz aus Füllstoffen und
Bindemittel. Putzoberflächen sollen nicht nur schmücken - sie schützen die tragen
den Elemente von Bauten vor Wasser, Kälte und Wind, verbessern den Wärmeschutz
und sorgen für ein angenehmes Raumklima, indem sie den Feuchtigkeitsaustausch
sichern.
Je nach Einsatzort erfüllen Putze höchst unterschiedliche Aufgaben. Innenputze
schaffen entweder einen ebenen und tragfähigen Untergrund für weitere Wandver
kleidungen wie Tapeten oder Fliesen, oder verbleiben als Dekorputze sichtbar. In
nenputze sollen eben, wasserdampfdurchlässig sowie kapillar saugend sein, selbst
dekorativ sein oder für Anstriche und Tapeten einen geeigneten Untergrund bieten.
Ebenso vielseitige Aufgaben nimmt der Außenputz wahr. Der Außenputz muß die
Wände vor Nässe, Hitze und Frost schützen. Er verhindert, daß das Mauerwerk
durchfeuchtet wird. Durchfeuchtung bewirkt eine verminderte Wärmedämmfähigkeit
der Außenwand; bei Frost drohte eine Zerstörung der Mauersteine. Der Außenputz
muß deshalb in der Lage sein, Wasserdampfmoleküle aus dem Rauminneren nach
außen durchzulassen, aber gleichzeitig den Regen an der Außenseite abzuweisen. Er
muß ausreichend elastisch sein, um Spannungen durch extreme Temperaturwechsel
und Setzungen des Mauerwerks ohne Rißbildung oder Abblätterung ausgleichen zu
können.
Diese breite Anwendungspalette der Putze erfordert den Einsatz unterschiedlicher
Materialien. Man klassifiziert Putze sowohl nach ihrer Zusammensetzung als auch
nach Anwendungsbereichen. Man unterscheidet bei Putzen zwei große Hauptgrup
pen: die mineralischen und die Kunstharzputze (bzw. Kunststoffputze).
Mineralische Putze bestehen aus Sand und mineralischen Bindemitteln - Zement,
Kalk, Gips oder Abmischungen dieser Stoffe -, die sich unter Zugabe von Wasser
chemisch verbinden. Durch den Einsatz der verschiedenen Bindemittel können
Putzmörtel exakt auf jede Beanspruchung zugeschnitten werden.
Während in Innenräumen oft auch einlagig (Schichtdicke ca. 1 cm) verputzt wird,
sind außen meist mindestens zwei Putzschichten notwendig. Die in der Regel erfor
derliche Putzdicke von ca. 2 cm läßt sich meist nicht in einem Arbeitsgang auftragen.
Der Außenputz bildet darum in der Regel ein System aus einzelnen Putzschichten.
Namensgeber der mineralischen Außenputze sind ihre Bindemittel. Nach ihren Ei
genschaften unterteilt man die mineralischen Putzmörtel in fünf Gruppen (siehe Ta
belle): Die gut feuchtigkeitsregulierenden Kalkmörtel (P 1) eignen sich vor allem für
Innenputze. Größere Festigkeit bei gleichzeitig guter Dehnfähigkeit zeichnen die
Kalkzement-Mörtel (P 2) aus, die man als Außenputze einsetzt. Der wenig elastische,
aber sehr feste Zementmörtel (P 3) hingegen verkraftet auch die starken Feuchtebela
stungen im Sockel- und Kellerbereich des Hauses. Gipsmörtel (P 4) verwendet man
ausschließlich als Innenputze mit Ausnahme von Feuchträumen. Anhydritmörtel (P
5) haben ähnliche Eigenschaften wie Gipsmörtel, werden aber meist für Estriche ein
gesetzt.
Zement wird als Bindemittel immer dann eingesetzt, wenn ein besonderer Schutz
gegen Feuchtigkeit und eine hohe Festigkeit erreicht werden soll, also zum Beispiel
bei Kontaktflächen zum Erdreich, in Feuchträumen und im Bereich von Sockelzonen.
Für Innenputze wird wenig oder kein Zement zugesetzt, der die guten Diffusionsei
genschaften der Putze mindert. Eine besondere Form des Bindemittels ist Anhydrit
binder anstelle von Kalk.
Speziell für die maschinellen Innenputze setzt sich Gips mit Zusätzen und Wasser
durch. Gipsputze lassen sich in Innenräumen ohne Feuchtigkeitsbelastung einfach
verarbeiten und gut modellieren, allerdings härten sie rasch aus. Wie alle minerali
schen Putze kann man Gipsputze gut einfärben. Anhydritmörtel sind nahe Verwandte
des Gipsputzes und enthalten Anhydrit, also "wasserfreien Gips", der sich bei Was
serzugabe allmählich in normalen Gips verwandelt. Anhydritputz härtet langsamer
aus als normaler Gipsputz, man hat also länger Zeit für Modellierarbeiten.
Kunstharzputze werden mit organischen Bindemitteln hergestellt und ausschließlich
als gebrauchsfertige Putze oder mit Wasser anmischbare Pulver angeboten. Da sie
nur dünn aufgetragen werden, setzen sie einen ebenen Untergrund voraus. Ihre Ober
fläche ist rißfrei, zäh-elastisch, witterungsbeständig, abriebfest, wasserabweisend
und wasserdampfdurchlässig. Diese werden in die Putzgruppen P Org. I mit höherem
Bindemittel-Anteil für Außen- und Innenputze und P Org. II mit geringerem Binde
mittel-Anteil, speziell für Innenputze, eingeteilt. Außer Quarzsand werden auch
Marmor und Kalkstein als Füllstoffe eingesetzt, die in der Kunstharzdispersion sicht
bar bleiben können und so für besondere dekorative Effekte sorgen. Grobkörniger
Dekorputz stellt eine reizvolle Alternative zur Tapete dar. Je nach Anwendung ist
Kunstharzputz aber auch fertig eingefärbt oder läßt sich mit Dispersions-Abtönfarben
färben. Kunstharzputze lassen sich auf mineralischen Unterputzen anwenden.
Im allgemeinen unterscheidet man zwischen Unter- und Ober- beziehungsweise De
korputz. Der Unterputz wird zuerst aufgetragen, um das Mauerwerk abzudecken und
die Fläche insgesamt leicht aufzurauhen. Damit wirkt der Unterputz unter anderem
als Haftgrund für den Dekorputz.
Im folgenden werden Dekorputze dargestellt bzw. Techniken beschrieben, mittels derer
strukturierte Oberflächen geschaffen werden. Dekorputze werden auch als "Edelputze"
bezeichnet, soweit diese strukturierbare Putze sind.
Bei den meist einlagigen und dünnen Dekorputzen unterschiedet man sogenannte
Reibeputze, die mineralisch oder kunststoffgebunden sind und auf verschiedene
Korngrößen abgezogen werden, und die feineren Roll- oder Strukturputze.
Es gibt Reibeputzarten verschiedener Körnung. Buntsteinputze unterscheiden sich
durch ihre Struktur, durch Farbe und Bestandteile. Sie enthalten Kunstharze als Bin
demittel sowie Sand in unterschiedlicher Körnung als Zuschlagstoff. Es sind ver
schiedene Mischungen mit unterschiedlicher Kornstärke von zwei, drei und fünf
Millimetern und in zahlreichen Farbtönen erhältlich. Buntsteinputze besitzen eine
hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen, gute Elasti
zität und sind leicht zu reinigen. Sie eignen sich insbesondere für stark beanspruchte
Oberflächen, beispielsweise in Fluren und Treppenhäusern, und erreichen ihre end
gültige Härte nach circa einer Woche.
Eine weitere Alternative stellen Textilputze, die auch als Faserputz bezeichnet wer
den, dar. Diese enthalten als Füllstoffe Stoff- und Grasfasern, z. B. aus Baumwolle
und/oder Zellstoff.
Die Gestaltung der Innenputze kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Prin
zipiell bewirkt das Bindemittel die Farbgebung, während die Korngröße der Zu
schlagstoffe sowie die Bewegungen beim Abziehen beziehungsweise Abreiben des
Putzes die Struktur bestimmen: Vom Kreuzmuster über Kreise bis hin zu Bögen und
Rillen.
Reibeputz, auch Strukturputz, Rauhputz, Rillenputz oder Wurmputz genannt, erhält
beim Reiben mit der Glättkelle eine strukturierte Oberfläche. Der Effekt entsteht
durch besonders große, als Füllstoff enthaltene Rundkörner. Diese sind meist zwi
schen 2 und 5 mm dick. Reibeputze gibt es auf mineralischer wie auf Kunststoff-
Basis. Bekannter Vertreter mineralischer Reibeputze ist z. B. der Münchner Rauh
putz. Kunstharz-Reibeputze werden verarbeitungsfertig im Eimer angeboten.
Nach dem Stand der Technik werden Reibeputze mit der Kelle aufgebracht und mit
leicht schräggestelltem Glätter aufgespachtelt. Teilflächen werden unter leichtem
Druck und mit schräggestelltem Glätter auf Korngröße abgezogen. Anschließend reibt
man in noch frischem Zustand Kunstharzputze mit einem Kunststoffglätter, minerali
sche mit einem Holzreibebrett durch.
Die feinkörnigen Strukturputze zieht man mit der Glättkelle, die sog. Rollputze auch
mit einer Rolle auf, bevor man ihnen die gewünschte Struktur gibt. Hier dient ein
Zahnspachtel als Formgeber. Kunststoffputze kann man auch mit abgetönter Disper
sionsfarbe überstreichen oder durch Zugabe von Abtönfarbe vor dem Auftragen ein
färben.
Neben speziellen Strukturwalzen sind eine Vielzahl anderer handbetriebener Hilfs
mittel denkbar, mit denen man Putzoberfläche dekorativ gestalten kann. Ein feines,
gleichmäßiges Bild wird beispielsweise mit der sogenannte Erbslochwalze erziehlt.
Rollputz, enthält keine Zuschlagkörner und besteht aus Kunstharzlatex. Er ist dick
flüssiger als Farbe und wird mit einer Fellrolle auf des geglättete Mauerwerk oder
die Gipsplatten aufgetragen. Rollputz erhält seine strukturierte Oberfläche bei der
Behandlung mit einer Lammfell- oder Strukturwalze. Rollputz kann aber auch mit
zum Beispiel Pinsel, Kammspachtel, Kelle oder Schwamm "in Form" gebracht wer
den.
Von den Kunstharzputzen werden einerseits die Spachtelmassen - gelegentlich auch
als Malerspachtel oder Plastikmassen bezeichnet - und andererseits pastöse Kunst
stoffdispersionsfarben unterschieden. Dispersionsspachtel (für Innen und Außen),
Kunstharzspachtel, Spritzputzspachtel zum maschinellen Auftrag, Füllspachtel oder
Ölspachtel werden im Sinne dieser Erfindung als zu den Spachtelmassen zugehörig
eingeteilt.
Dekorputze bzw. Spachtelmassen können unmittelbar, z. B. auf Gipskartonplatten,
auf im wesentlichen glatte Wand- oder Deckenflächen aufgebracht werden. Der De
korputz kann aber auch Abschluß eines zweilagigen Putzes sein, wobei die oben be
schriebenen mineralischen Putze sich als Unterputz für Dekorbeschichtungen eignen.
Viele Dekorputze enthalten Mineralstoffe, insbesondere Naturstoffe in Form von
Brech- und Mahlgut, so daß Bruchkanten des Putzes kristalline Materialien freilegen,
die bei Lichteinfall vielfältige Lichtreflexe verursachen, die von unterschiedlichen
Betrachtungswinkeln einen unterschiedlich changierenden Eindruck vermitteln.
Wichtig ist, daß für den Betrachter ein harmonischer vom Blickwinkel unabhängiger
Eindruck entsteht. Um strukturierte aufgerauhte Oberflächen von hoher Qualität her
zustellen, bedarf es - unter Einsatz herkömmlich Bearbeitungstechniken - eines ho
hen Zeitaufwandes und des Einsatzes von geübten Fachkräften.
Herkömmliche Verfahren erfordern ein Aufrauhen der Putzoberfläche mittels in der
Regel handbetriebener Geräte wie Rollen, Kämme, Schwämme, Strukturwalzen, Pin
sel oder Kellen. All diesen Verfahren ist gemeinsam, daß zum Erzielen einer gleich
mäßig aufgerauhten Struktur eine sehr zeitaufwendige Nachbehandlung notwendig
ist, wobei insbesondere darauf zu achten ist, daß keine uneinheitlichen Übergänge
zwischen Putzflächen entstehen, die in unterschiedlichen Arbeitsgängen aufgerauht
wurden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde ein Verfahren bereitzustellen, durch das
Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtungen mit strukturierter, rauher Oberfläche
mit zufälliger Verteilung der Strukturelemente, wie Bruchkanten und Riefen, vorteil
haft erhältlich sind. Das Verfahren soll einfach, d. h. z. B. auch vom Laien, und mit
geringem Zeit- und Kostenaufwand anwendbar sein. Insbesondere sollen - bedingt
durch unterschiedliche Bearbeitungszeitpunkte - keine uneinheitlichen Übergänge
zwischen einzelnen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten bearbeiteten Flächenabschnit
ten entstehen. Die Oberfläche soll "lebhaft und natürlich" wirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, das zumindest den
folgenden Schritt aufweist:
Flächiges Aufbringen einer Kunststoffolie auf eine flächig aufgetragene, nicht voll ständig ausgehärtete Oberflächenbeschichtung und Entfernen der Kunststoffolie von der nicht vollständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung, wobei eine Oberflä chenbeschichtung eingesetzt wurde, die durch zumindest eine Oberflächenbeschich tungsmasse hergestellt ist bzw. eine solche enthält, die ein Kunstharzbindemittel ent hält. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Flächiges Aufbringen einer Kunststoffolie auf eine flächig aufgetragene, nicht voll ständig ausgehärtete Oberflächenbeschichtung und Entfernen der Kunststoffolie von der nicht vollständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung, wobei eine Oberflä chenbeschichtung eingesetzt wurde, die durch zumindest eine Oberflächenbeschich tungsmasse hergestellt ist bzw. eine solche enthält, die ein Kunstharzbindemittel ent hält. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden als abschließende Oberflächenbe
schichtung Beschichtungsmassen eingesetzt, die Kunstharzbindemittel enthalten
(vorzugsweise zu größer 50 Gew.-% in Bezug auf die Summe der eingesetzten Bin
demittel). Beschichtungsmassen sind z. B. die oben beschriebenen Kunstharzputze,
Spachtelmassen oder pastösen Kunststoffdispersionsfarben. Voraussetzung für das
Aufbringen der meist relativ dünnen Dekorbeschichtung ist in der Regel ein ebener
Untergrund, der z. B. mit einem der weiter oben beschriebenen mineralischen Putze
geschaffen worden sein kann.
An die Oberflächenbeschichtung sind besondere Anforderungen hinsichtlich der
Aushärtung und Verformbarkeit während des Abbindeprozesses zu stellen. Als be
sonders geeignet haben sich Kunstharzputze, pastöse Kunststoffdispersionsfarben
und Dispersionsspachtelmassen erwiesen. Die Kunstharzbindemittel der Oberflä
chenbeschichtungen sind vorzugsweise wäßrige Kunstharzdispersionen, z. B. solche
nach DIN 55 945, Kunstharz-Latex, Alkydharze oder Silikonharze. Besonders geeig
net sind Kunstharzdispersionen und Kunstharz-Latex-Bindemittel. Ggf. kann die Be
schichtungsmasse durch Additive oder auch anorganische Zuschlagsstoffe z. B. in
ihrer Viskosität oder ihrem Aushärteverhalten geeignet beeinflußt werden. Vorteil
haft ist es weiterhin, wenn die Oberflächenbeschichtungsmasse durch Farbzusätze
vor Aufbringen auf Wand, Decke oder Fassade eingefärbt wurde.
Exemplarisch seien die folgenden Beschichtungsmassen erwähnt:
- - PC Handspachtel der Firma Palmcolor Farbenfabrik GmbH, D-22525 Hamburg, mit der Artikelnummer 52217000,
- - das Produkt Caparol-Grundplasik der Firma Caparol Farben GmbH & Co. KG, D-64369 Ober-Ramstadt,
- - der Capa-Rollputz M-DF 02 der Firma Caparol Farben GmbH & Co. KG,
- - der PC Spritzspachtel S Airless der Firma Palmcolor mit der Artikelnummer 52214002 sowie
- - Brillux Latex Edelplasik 906 (Brillux GmbH, D-48163 Münster)
- - Brillux Breplasta Spachtelmasse , z. B. der Typen H1872, W18885, F1898, LF1884, und S1870, die eine Verarbeitung von 300 bis 800 m2/Tag Wandfläche pro Spritzgerät erlaubt.
- - Caparol Dispersions-Plastikmasse Capaplast abgemischt im Verhältnis 1 : 1, bezo gen auf das Gewicht, mit Quarzsand der Körnung 0, 1 bis 1,2 mm (Durchmesser)
- - Caparol Sylitol Strukturputz (Produkt Code M-SK01).
Die Kunststoffolie weist vorzugsweise eine Stärke von 0,1 bis 1000 µM, vorzugs
weise 5 bis 50 µM auf. Die Kunststoffolie besteht z. B. aus Polyethylen oder Poly
propylen.
Soweit gewünscht, kann nachfolgend eine Endbeschichtung durch Farbauftrag, ein
Abschleifen oder ein Aufrauhen, z. B. mit Drahtbürsten oder dem Reibebrett durch
Verschlichten erfolgen.
Im folgenden wird ein typischer Arbeitsgang zur Vorbereitung des Untergrundes für
die erfindungsgemäße Oberflächenbeschichtung allgemein beschrieben.
Als Unterputz kann ein Gips-Kalk-Putz Verwendung finden, der z. B. mit der Glätt
kelle etwa 10 bis 12 mm dick aufgespachtelt wird und, wenn überall im Gefach eine
gleichmäßige Schichtstärke erreicht ist, gerade und glatt abgezogen wird. Ggf. kann
die Putzoberfläche aber auch mit leichten Kellenschlägen strukturiert werden, und
kann - nachdem diese leicht angezogen hat - z. B. mit einem feuchten Quast geglättet
werden.
Vor dem Auftragen des Oberputzes ist der Untergrund ggf. mit einer Grundierung zu
behandeln. Wird bei dunklen Untergründen ein weißer Putz aufgetragen, kann die
Wand vorher deckend weiß grundiert werden.
Damit ist eine Unterlage geschaffen zum Aufbringen der erfindungsgemäßen Dekor
beschichtung. Im folgenden wird der erfindungsgemäße Verfahrensschritt anhand
eines Beispiels erläutert.
Als Beschichtungsmaterial wurde ein Dispersionsflächenspachtel mit einer rostfreien
Glättkelle aufgetragen. Der aufgerührte Dispersionsflächenspachtel wurde mit einem
Stukkateurspachtel aus dem Eimer genommen und mittig auf der Längsseite der
Glättkelle gefüllt. Mit der Glättkelle wurde die Spachtelmasse auf die Wand- und
Deckenflächen gezogen, indem die Kelle leicht schräg gehalten wurde. Die Masse
wurde ein bis zwei Millimeter dick aufgezogen, so daß die Glättkelle beim Glattzie
hen gut gleitet. Beim Glätten lag der Druck auf der unfertigen Seite, damit der Über
gang weich ausläuft.
Nachdem das Beschichtungsmaterial auf etwa zwei Meter Wandbreite aufgetragen
war, wurde eine Folie flächig, jedoch unter Faltenwurf, mit der Hand aufgelegt und
sofort wieder abgezogen. Am Folienrand wurde beim Auflegen darauf geachtet, daß
die Folie nicht gerade abschließt. Gleichzeitig mit dem Aufbringen der Folie wurde
auf die angrenzende Wandfläche Dispersionsflächenspachtel aufgetragen, so daß
diese zum Aufbringen der Folie vorbereitet war. Die resultierende Oberfläche ist in
Fig. 1 dargestellt.
In gleicher Weise kann der Auftrag von Kunstharzputzen oder füllstoffhaltigen
Spachtelmassen erfolgen. Nachdem der Dekorputz aufgespachtelt ist und eine
gleichmäßige Schichtstärke erreicht ist empfiehlt es sich jedoch, die Oberfläche ge
rade und glatt abzuziehen, bevor das Einlegen der Folie erfolgt. Ggf. kann die Putz
oberfläche nachfolgend aber auch mit leichten Kellenschlägen strukturiert werden.
Als Beschichtungsmaterial wurde wie oben beschrieben ein Dispersionsflächen
spachtel mit einer rostfreien Glättkelle ein bis zwei Millimeter dick aufgezogen, so
daß die Glättkelle beim Glattziehen gut gleitet. Jetzt zieht man Spachtelgrade in die
Fläche, wobei man keiner bestimmten Richtung folgt. Die resultierende Oberfläche
ist in Fig. 2 dargestellt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Oberflächenbeschichtung mit
aufgerauhter Oberfläche für Wände, Decken oder Fassaden, wobei das Verfahren
zumindest den folgenden Schritt aufweist:
flächiges Aufbringen einer Kunststoffolie auf der flächig aufgetragenen, nicht voll ständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung und Entfernen der Kunststoffolie von der nicht vollständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung,
wobei die Oberflächenbeschichtung aus zumindest einer Oberflächenbeschichtungs masse hergestellt ist, die ein Kunstharzbindemittel enthält.
flächiges Aufbringen einer Kunststoffolie auf der flächig aufgetragenen, nicht voll ständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung und Entfernen der Kunststoffolie von der nicht vollständig ausgehärteten Oberflächenbeschichtung,
wobei die Oberflächenbeschichtung aus zumindest einer Oberflächenbeschichtungs masse hergestellt ist, die ein Kunstharzbindemittel enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
beschichtungsmasse ein Kunstharzputz, eine Dispersionsspachtelmasse, eine Ober
flächenbeschichtungsmasse enthaltend Silikonharze oder eine pastöse Kunststoffdis
persionsfarbe ist bzw. enthält.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kunststoffolie eine Stärke von 0,1 bis 1000 µM, vorzugsweise von
5 bis 50 µM, aufweist.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kunststoffolie in Flächen von größer 0,5, vorzugsweise größer 1
m2, flächig, ggf. unter Faltenwurf, aufgebracht wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung eine Trockenzeit der Oberfläche von grö
ßer 30 min, vorzugsweise größer 60 min, bei 20°C und 65% Luftfeuchtigkeit auf
weist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung pastös ist und an der Wand nach dem
Abziehen bei Raumtemperatur nicht mehr fließt.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung vor dem Aufbringen eingefärbt wurde.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung in einer Stärke von 0,5 bis 3 mm, vor
zugsweise 1 bis 2 mm, oder, soweit die Oberflächenbeschichtungsmasse eine gröbere
Körnung enthält, in Kornstärke aufgebracht wird.
9. Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung hergestellt gemäß einem der vor
hergehenden Ansprüche 1 bis 8.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999108235 DE19908235C2 (de) | 1999-02-25 | 1999-02-25 | Dekorative Wand-, Decken- oder Fassadenbeschichtung mit strukturierter, aufgerauhter Oberfläche und Verfahren zu deren Herstellung |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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