DE19906535A1 - Bedieneinrichtung zur manuellen Eingabe von Steuersignalen an einen Controller - Google Patents
Bedieneinrichtung zur manuellen Eingabe von Steuersignalen an einen ControllerInfo
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Abstract
Eine Bedieneinrichtung zur manuellen Eingabe von Steuersignalen an einen Controller 6 zum Ausführen vorbestimmter Aktionen, welche Bedieneinrichtung 2 ein manuell in zumindest einer Betätigungsrichtung bewegbares Stellglied 3 mit einer Handhabe 4 zum Bedienen des Stellgliedes 3 zur Auswahl einer Funktion aus einem mehrere Funktionen enthaltenden Menü und/oder zur Auswahl eines einer Funktion zugeordneten Funktionswertes, einen Umschalter zum Umschalten zwischen einzelnen, mit dem Stellglied 3 bedienbaren Menüebenen und einen Wandler 5 zum Erzeugen der die Stellung des Stellgliedes 3 kennzeichnenden elektrischen, den Controller 6 beaufschlagenden Steuersignalen, ist dadurch bestimmt, daß der Handhabe 4 des Stellgliedes 3 auf den Tast- und/oder Spürsinn eines Benutzers wirkende Zustandsänderungsmittel 9 zum Ändern des Zustand der Handhabe 4 in Abhängigkeit von der jeweils aus- bzw. angewählten Funktion des Stellgliedes 3 zugeordnet sind, so daß bei jeder mit dem Stellglied 3 angewählten Funktion, eine mit dem Tast- und/oder Spürsinn erfaßbaren unterschiedlichen Zustand aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bedieneinrichtung zum Beaufschlagen
eines Controllers mit Steuersignalen an der Schnittstelle Mensch-Ma
schine. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Bedieneinrichtung zur
manuellen Eingabe von Steuersignalen an einen Controller zum Ausfüh
ren vorbestimmter Aktionen, welche Bedieneinrichtung ein manuell in zu
mindest einer Betätigungsrichtung bewegbares Stellglied mit einer Hand
habe zum Bedienen des Stellgliedes zur Auswahl einer Funktion aus ei
nem mehrere Funktionen enthaltenden Menü und/oder zur Auswahl eines
einer Funktion zugeordneten Funktionswertes, einen Umschalter zum
Umschalten zwischen einzelnen mit dem Stellglied bedienbaren Menü
ebenen und einen Wandler zum Erzeugen der die Stellung des Stellglie
des kennzeichnenden elektrischen, den Controller beaufschlagenden
Steuersignalen.
Derartige Bedieneinrichtungen werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen
im Rahmen integrierter Kontrollsysteme eingesetzt. Bei vorbekannten Be
dieneinrichtungen kann das Stellglied beispielsweise in zwei Freiheitsgra
den bewegbar sein. Ein Freiheitsgrad gestattet eine Drehbewegung des
Stellgliedes; der weitere Freiheitsgrad dient zum Ausüben einer auf das
Stellglied wirkenden Tastbewegung. Als Handhabe eines solchen Stell
gliedes ist ein Drehknopf vorgesehen. Bestimmte Drehwinkel des Stell
gliedes kennzeichnen einzelne Funktionen eines Menüs, so daß eine ent
sprechende Menüpunkt- bzw. Funktionsanwahl durch Drehen des Stell
gliedes erfolgt. Die unterschiedlichen, mit dem Stellglied anwählbaren
Funktionen können beispielsweise die Klimaanlagenregelung, die Rege
lung eines Audiosystems, die Verwendung eines Navigationssystemes,
die Kommunikation mit einem Bordcomputer oder dergleichen sein. Zur
systemseitigen Rückmeldung, welche Funktion durch das Stellglied aktuell
aus- bzw. angewählt ist, ist der Bedieneinrichtung ein Monitor zugeordnet,
auf dem eine entsprechende Anzeige erfolgt. Eine solche Anzeige kann
etwa im Wege eines Rollbalkens, wobei die Balkenposition die jeweilig
angewählte Funktion kennzeichnet, oder durch wechselnde Darstellungen
erfolgen, wobei jeder Funktion eine eigene Monitordarstellung zugeordnet
ist. Die Bedieneinrichtung umfaßt ferner einen Umschalter, mit dem zwi
schen mehreren Ebenen des Menüs hin- und hergeschaltet werden kann.
Ist das Stellglied auf einer anzuwählenden Funktion positioniert, kann
durch Betätigen des Umschalters die Menüebene bezüglich der ausge
wählten Funktion in eine tiefere Ebene gewechselt werden. Diese tiefere
Menüebene kann ein Untermenü mit einer für das in der darüber befindli
chen Ebene angewählte Menü charakteristischen Regelgrößen sein. In
der tiefsten Menüebene ist vorgesehen, der jeweilig angewählten Funktion
einen Funktionswert zuzuordnen.
Die Bestimmung der Stellgliedposition erfolgt mit einem elektromagnetisch
arbeitenden Wandler. Befindet sich das Stellglied in einer vordefinierten
Schaltstellung zur Anwahl einer bestimmten Funktion oder eines be
stimmten Funktionswertes wird durch Betätigen des Umschalters diese
Position an den Controller übermittelt, woraufhin dieser die unter der an
gewählten Funktion gewünschte Aktion ausführt, überwacht und entspre
chende Aktoren ansteuert.
Zur Orientierung eines Benutzers in einem solchen Steuer- und Kontroll
system ist dieser auf die am Monitor angezeigten Systemrückmeldungen
angewiesen. Nur in wenigen Fällen, beispielsweise bei einer Regelung der
Lautstärke eines Audiosystems braucht der Benutzer nicht den Blick zum
Monitor zu wenden, da er die vom Controller ausgeführte Aktion, nämlich
das Regeln der Lautstärke in akustischer Form zurückgemeldet bekommt.
Eine systemseitige optische Rückmeldung an einen Benutzer hat jedoch
zum Nachteil, daß beim Einsatz eines solchen Systems in einem Kraft
fahrzeug der Benutzer, nämlich der Fahrer zum Erfassen der Systemein
stellungen, seinen Blick vom Verkehrsgeschehen ab- und dem Monitor
zuwenden muß. Der Monitor eines solchen integrierten Kontrollsystems ist
üblicherweise im Bereich der Mittelkonsole angeordnet. Insbesondere bei
Bedienmenüs mit mehreren Ebenen kann eine solche Bedienung nur er
folgen, wenn die Aufmerksamkeit des Fahrers in nicht unbeträchtlichem
Maße vom Verkehrsgeschehen ab- und zur Bedieneinrichtung mit dem
Monitor hin gerichtet ist.
Zur Minimierung der Ablenkung des Fahrers bei einer solchen Bedienein
richtung ist in der DE 197 12 049 A1 eine als Drehsteller ausgebildete Be
dienvorrichtung vorgeschlagen worden, bei welcher Bedienvorrichtung die
Haptik des Drehstellers für die unterschiedlichen auszuwählenden Funk
tionen unterschiedlich ausgestaltet ist. Im Unterschied zu den zuvor be
schriebenen Systemen einer optischen Rückmeldung erfolgt bei diesem
Systeme eine haptische Rückmeldung, da jede angewählte Funktion
durch eine unterschiedliche Schalthaptik des Drehstellers gekennzeichnet
ist. Auch wenn ein Benutzer im Wege einer solchen haptischen Rückmel
dung, ohne das Verkehrsgeschehen aus den Augen lassen zu müssen,
erfährt, in welcher Funktion sich die Bedienvorrichtung befindet, ist eine
solche Rückmeldung erst dann möglich, wenn diese Funktion tatsächlich
aus- und angewählt und zusätzlich der Drehsteller zum Erspüren der
Haptik bewegt worden ist. Insbesondere, wenn mit einer Bedieneinrich
tung mehrere Funktionen oder eine Menüsteuerung in mehreren Ebenen
vollzogen werden soll, ist ein Benutzer hinsichtlich der Vielfalt der zu er
spürenden haptischen Informationen zur eindeutigen Unterscheidung un
terschiedlicher Funktionen in unterschiedlichen Menüebenen überfordert.
Ferner müssen beider Suche nach der gewünschten Funktion über eine
Erkennung der dieser Funktion zugeordneten Haptik mitunter zahlreiche
Funktionen angewählt und bezüglich ihrer haptischen Eigenschaften aus
probiert werden. Dies ist aufwendig, wenn ein bezüglich der haptischen
Rückmeldungen ungeübter Benutzer sich in einem Menüzweig einer unte
ren Ebene befindet und die untere Ebene eines gänzlich anderen
Menüzweiges zu erreichen versucht.
Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, eine Bedieneinrichtung zur manuellen Ein
gabe von Steuersignalen an einen Controller zum Ausführen vorbe
stimmter Aktionen der eingangs genannten Art dergestalt weiterzubilden,
daß mit einer solchen Bedieneinrichtung nicht nur eine systemseitige
Rückmeldung an den Benutzer zu einem Zeitpunkt vor einer tatsächlichen
Funktionsanwahl möglich ist, sondern auch eine Orientierung innerhalb
des Bedienmenüs erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Handhabe
des Stellgliedes auf den Tast- und/oder Spürsinn eines Benutzers wir
kende Zustandsänderungsmittel zum Ändern des Zustands der Handhabe
in Abhängigkeit von der jeweils aus- bzw. angewählten Funktion des Stell
gliedes zugeordnet sind, so daß bei jeder mit dem Stellglied angewählten
Funktion die Handhabe einen mit dem Tast- und/oder Spürsinn erfaßba
ren unterschiedlichen Zustand aufweist.
Die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung verwendet für das Stellglied
eine Handhabe, deren Zustände änderbar sind. So kann sich beispiels
weise der Zustand einer solchen Handhabe hinsichtlich seiner Formge
bung in Abhängigkeit von der jeweils ausgewählten Funktion des Stell
gliedes unterschiedlich darstellen. Die Handhabe kann beispielsweise bei
ihrer Positionierung auf einer ersten Funktion bzw. auf einem ersten
Menüpunkt kreisrund, bei einem zweiten Menüpunkt dreieckig und bei
einem dritten Menüpunkt viereckig ausgebildet sein. Entsprechend einer
Änderung der äußeren Form der Handhabe kann als Zustandsänderung
der Handhabe ebenfalls vorgesehen sein, die Kontakttemperatur unter
schiedlich auszulegen oder auch die Handhabe in unterschiedliche Bewe
gungen oder Bewegungssimulationen, beispielsweise Vibrationen zu ver
setzen. Vorteilhaft bei einer Handhabe gemäß der Erfindung ist, daß be
reits im Zeitpunkt einer Positionierung des Stellgliedes in einer für eine
Funktion oder einen Menüpunkt vorgesehenen Position eine unmittelbare
systemseitige Rückmeldung an den Benutzer durch entsprechende Adap
tion der Ergonomie der Handhabe an die für diese Funktion definierte Ty
pisierung erfolgt. Ein Benutzer braucht zur Betätigung der Bedieneinrich
tung bzw. seines Stellgliedes seine Aufmerksamkeit nicht vom Verkehrs
geschehen abzuwenden, wenn unterschiedliche Funktionen, die mit einer
solchen Bedieneinrichtung ansteuerbar sind, ausgeübt werden sollen. Die
ergonomische Rückmeldung kann solange erhalten bleiben, solange das
Stellglied unverändert in dieser Position verbleibt. Folglich kann durch
einfaches Berühren der Handhabe die aktuelle Funktionsstellung des
Stellgliedes ertastet werden.
Es ist zweckmäßig, bei einer Bedienung eines Menüs mit mehreren Ebe
nen zur ergonomischen Kennung der einzelnen Punkte eines Untermenüs
die Charakteristik der ersten Menüebene beizubehalten, um dadurch die
Übersichtlichkeit der Menüführung zu erhöhen. Ist beispielsweise als
Grundmuster in der ersten Menüebene für einen Menüpunkt eine dreieckige
Handhabe vorgesehen, so kann diese Grundform zur Identifizierung
einzelner Menüpunkte eines Untermenüs beispielsweise durch Ändern der
Kantenlänge, durch Ausbilden von Griffnoppen oder dergleichen erfolgen.
Auch kann die absolute Größe der Handhabe als Variable zur Identifizie
rung derartiger Untermenüpunkte eingesetzt werden.
Die ergonomische Flexibilität der Handhabe läßt sich beispielsweise da
durch realisieren, daß die Handhabe einen Grundkörper aufweist, dem
flexible Kammern zugeordnet sind, die pneumatisch oder hydraulisch be
aufschlagbar sind. Die flexiblen Kammern sind beispielsweise nach Art
eines Ballons mit einer vordefinierten Konfiguration ausgebildet. So kön
nen einem kreisrunden Grundelement der Handhabe vier derartige Bal
lons zugeordnet sein, die bei einer pneumatischen oder hydraulischen
Beaufschlagung etwa dreieckig ausgebildet und dergestalt zu dem
Grundkörper angeordnet sind, daß sich daraus ein Quadrat ergibt. In ei
nem anderen Fall ist vorgesehen, einen Ringkörper als Handhabe einzu
setzen, in den mehrere Ballons eingesetzt sind, so daß aus dem Ringkör
per mit einer zunächst annähernd glatten Oberfläche nach einer Beauf
schlagung der Ballons eine genoppte Handhabe erstellbar ist. Die pneu
matische oder hydraulische Befüllung der Ballons oder der Kammern kann
unabhängig voneinander oder auch in Kammer- bzw. Ballongruppen zur
Erzielung bestimmter Formen erfolgen. Kombiniert werden kann diese
ergonomische, über die äußere Form herbeigeführte Funktionsunter
scheidung zusätzlich durch Ändern der Kontakttemperatur, beispielsweise
durch Einströmen eines wärmeren Mediums in die Ballons oder durch pul
sierendes Be- und Entfüllen der Kammern bzw. der Ballons um ein Vibra
tionsgefühl beim Benutzer zu simulieren.
Das Stellglied eines solchen Bedienelementes kann drehbar und/oder
auch zur Bewegung in unterschiedlichen Richtungen entsprechend eines
sogenannten "Joysticks" ausgebildet sein. Zweckmäßig ist das Vorsehen
eines Umschalters, der durch Drücken des Stellgliedes und somit durch
Bewegen des Stellgliedes in Richtung seiner Längsachse erfolgt. Eine
solche Bedieneinrichtung kann in einem Kraftfahrzeug beispielsweise eine
zentrale Bedieneinrichtung zum Regeln und Steuern unterschiedlicher
Kraftfahrzeugmodule oder auch ein Lenkstockschalter sein, in dem unter
schiedliche Funktionen vereint sind. In Abhängigkeit von der jeweiligen,
durch einen Lenkstockschalter zu betätigenden Funktion, beispielsweise
Beleuchtungseinschaltung, kann einem Fahrer eine Rückmeldung nicht
nur optisch über eine Anzeige im Armaturenbrett, sondern auch über eine
ergonomisch wirksame Zustandsänderung des Schaltgriffes selbst erfol
gen. Dies ist insbesondere zweckmäßig, wenn tagsüber mit Licht gefahren
wird, da dieses, wenn keine entsprechende Anzeige im Armaturenbrett
erfolgt, für einen Fahrer nicht ohne weiteres ersichtlich ist.
Eine solche Bedieneinrichtung kann zweckmäßigerweise dadurch weiter
gebildet sein, daß dieser eine adaptive Haptik zugeordnet ist. Mit einer
solchen Haptik können unterschiedliche Funktionen oder Funktionswerte
bereiche mit unterschiedlichen Haptiken von einem Benutzer abgefahren
werden, so daß auch die Schalthaptik des Bedienelementes zur system
seitigen Rückmeldung angewählter Funktionen und/oder Funktionswerte
eingesetzt werden kann. Dabei dient eine solche Funktions- oder Funk
tionswert spezifische Haptik lediglich zur Orientierung innerhalb einer an
gewählten Funktion.
Das Stellglied der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung kann das Ba
sismodul eines modular aufgebauten Bedieneinrichtungssystems sein.
Dem Stellglied ist in Abhängigkeit seiner Einsatzfunktion ein bestimmtes
Haptikmodul zugeordnet, mit dem die gewünschte Schalterhaptik erzeugt
wird. Entsprechend der eingesetzten Benutzung kann als weiteres Modul
die Handhabe des Stellgliedes vorgesehen sein, deren änderbare Ergo
nomie als Adaption unterschiedlicher Funktionen oder Funktionswerte
auch hinsichtlich seiner Adaptivität an bestimmte Gegebenheiten für den
Einsatz einer solchen Bedieneinrichtung angepaßt sein kann. Als Wandler
ist zweckmäßigerweise ein analog arbeitender elektromagnetischer
Wandler vorgesehen, wobei zum Erfassen eines mehrdimensional be
wegbaren Stellelementes der Wandler ein dreidimensional angeordnetes
Sensorarray, beispielsweise Hallsensoren in einer orthogonalen Anord
nung zueinander umfaßt und als Signalgeber dem Stellelement ein Ma
gnet oder eine Magnetanordnung zugeordnet ist. Die Hallsensoren sind
bei einer solchen Ausgestaltung zweckmäßigerweise nur soweit vonein
ander und auch nur soweit von dem signalgebenden Magneten beabstan
det, daß sich alle drei Hallsensoren in jeder möglichen Schaltstellungen
des Stellgliedes im Bereich des signalgebenden Magneten befinden. Jede
gewünschte Schaltstellung läßt sich somit durch charakteristische Aus
gangswerte dieser Schaltstellung der einzelnen Hallsensoren definieren.
Auf diese Weise ist nicht nur eine stufenlose Adaption der Bewegung des
Stellelementes, sondern auch eine Programmierung und Nachjustage von
Schaltpunkten möglich. Bei einer solchen Ausgestaltung kann diese Be
dieneinrichtung als sogenannte Universalbedieneinrichtung vormontiert
werden; eine Anpassung dieser Bedieneinrichtung an die jeweiligen Um
stände erfolgt dann durch entsprechende Programmierung des Wandlers,
der Haptik sowie der adaptiven Ergonomie der Handhabe.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
übrigen Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die beigefügten Figu
ren. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer an weitere Kompo
nenten angeschlossenen Bedieneinrichtung zur manuellen
Eingabe von Steuersignalen an einen Controller,
Fig. 2 eine tabellarische Darstellung der Änderung des Formzu
standes der dem Stellglied der Bedieneinrichtung der Fig. 1
zugeordneten Handhabe in Abhängigkeit unterschiedlich an
gewählter Menüebenen und
Fig. 3 eine Tabelle darstellend eine Verknüpfung einer an unter
schiedliche Funktionen gekoppelten Schalthaptik sowie eine
unterschiedliche Funktionen gekoppelten Grifform der Hand
habe.
Ein zentrales Kontrollsystem 1 eines Kraftfahrzeuges dient zur Einstellung
und Regelung unterschiedlicher Funktionen, wie beispielsweise der Re
gelung der Klimaanlage, der Regelung eines Audiosystems, der Kommu
nikation mit einem Bordcomputer sowie als Telefon- und Navigations
system. Zur manuellen Eingabe der gewünschten Steuerbefehle dient
eine Bedieneinrichtung 2, die als sogenanntes "All-In-One" Bedienelement
ausgestaltet ist. Die Bedieneinrichtung 2 besteht aus einem Stellglied 3,
dem eine als Griffelement ausgebildete Handhabe 4 zugeordnet ist. Über
die Handhabe 4 wird von einem Benutzer das Stellglied 3 bedient, wobei
die Handhabe 4 Teil des Stellgliedes 3 sein oder mit diesem in einer me
chanischen Kopplung stehen kann. Das Stellglied 3 steht mit einem elek
tromagnetischen Wandlermodul 5 im Eingriff, mit dem eine Erfassung der
Stellung des Stellgliedes 3 in seinem gesamten möglichen Bewegungsbe
reich dient. Das in Fig. 1 gezeigte Wandlermodul ist zur Erfassung einer
dreidimensionalen Stellgliedbewegung ausgelegt, wobei dem Stellglied
ein signalgebender Dauermagnet und als Empfänger drei Hallsensoren in
einer orthogonalen Anordnung zueinander vorgesehen sind. Zusätzlich ist
dem Wandlermodul 5 eine Drehwinkelerfassungseinrichtung, ebenfalls
nach magnetoelektrischen Prinzipien arbeitend, zugeordnet, so daß auch
Drehbewegungen bzw. Winkelstellungen des Stellgliedes 3 erfaßbar sind.
Ausgangsseitig ist das Wandlermodul 5 an den Eingang eines Controllers
6, etwa eines Mikroprozessors angeschlossen. Dem Controller 6 ist ein
Speichermodul 7 zugeordnet, in dem funktionsspezifische Daten und
Funktionswerte hinterlegt sind. Bei dem Speichermodul 7 handelt es sich
um einen beschreib- und lesbaren Speicher, so daß festgestellte Ände
rungen oder bei Wunsch nach zusätzlichen Schaftstellungen die entspre
chenden Daten in dem Speichermodul 7 hinterlegbar sind. Der Controller
6 dient zum funktionsabhängigen Ansteuern von bestimmten Aktoren,
wobei in der Darstellung der Fig. 1 der Einfachheit halber lediglich drei
Aktoren A1, A2 und A3 dargestellt sind.
Der Bedieneinrichtung 2 ist ferner ein Haptikmodul 8 sowie ein Ergono
mikmodul 9 zugeordnet. Das Haptikmodul 8 dient zum Bereitstellen von
unterschiedlichen auf das Stellglied 3 wirkenden Schalt- oder Bedienhap
tiken in Abhängigkeit der über das Stellglied 3 eingestellten Funktion. Das
Ergonomikmodul 9 dient zur Formänderung der Handhabe 4 in Abhängig
keit einer angewählten Funktion des Stellgliedes 3. Zusätzlich ist an den
Controller 6 ein Monitor 10 angeschlossen, auf dem die Menüführung des
zentralen Kontrollsystems optisch nachvollziehbar ist und welches insbe
sondere auch zum Darstellen von Routen oder Karten im Rahmen eines
Navigationssystems dient. Zur Bedienung des Kontrollsystems 1 kann
dieser jedoch dunkel geschaltet sein.
Die drei Aktoren A1, A2 und A3 können über das Stellglied 3 angesteuert
und bedient werden. Damit ein Benutzer des zentralen Kontrollsystems 1
die gewünschten Aktionen der Aktoren A1-A3 einstellen kann, bedient
dieser die Handhabe 4. Mit der Handhabe 4 können in einer ersten
Menüebene, wie in Fig. 2 dargestellt, drei unterschiedliche Funktionen
bzw. Menüpunkte angewählt werden. Diese drei Funktionen stehen für
eine Ansteuerung der drei Aktoren A1-A3. Je nachdem in welcher Stel
lung sich das Stellglied 3 befindet, ist die Handhabe 4 bezüglich ihrer
Formgebung unterschiedlich konfiguriert. Vorausgesetzt einem Benutzer
dieses Systems 1 ist die unterschiedliche Formcodierung der Handhabe 4
geläufig, erfährt er durch reines Anfassen bzw. Ertasten der Handhabe 4,
in welcher Funktionsstellung sich die Handhabe 4 befindet. So weist die
Handhabe 4 eine runde Form auf, wenn mit dem Stellglied der Aktor A1
angewählt ist. Ist der Aktor A2 angewählt, weist die Handhabe 4 eine qua
dratische Form auf; bei einer Anwahl des Aktors A3 ist die Form der
Handhabe 4 dreieckig. Diese auf den Tast- und Spürsinn eines Benutzers
wirkende systemseitige Rückmeldung erlaubt eine Systemanalyse, ohne
daß der Benutzer das Verkehrsgeschehen aus den Augen lassen muß.
Folglich bleibt die gesamte optische Aufmerksamkeit auf den Verkehr hin
gerichtet. Befindet sich das Stellglied 3 nicht in der gewünschten Funk
tionsauswahl, dann kann die Handhabe 4 durch Drehen einer anderen
Funktionsauswahl zugeführt werden. Die auf das Stellglied 3 über das
Haptikmodul 8 einwirkende Haptik ist in der ersten Menüebene durch drei
Rastungen gleicher Raststärke gekennzeichnet. Sobald das Stellglied 3
soweit durch die Handhabe 4 bewegt worden ist, daß die nächste Funk
tion angewählt ist, ändert sich die Form der Handhabe 4, beispielsweise
aus der dem Aktor A1 zugeordneten runden Form, in die dem Aktor A2 zu
geordnete quadratische Form. Ohne tatsächlich in die zweite Ebene der
neugewählten Funktion einsteigen zu müssen, erfährt ein Benutzer durch
die unmittelbar bei Anwählen der Funktion in der ersten Menüebene ein
tretende Formänderung, welche Funktion momentan angewählt ist.
Durch Betätigen eines Umschalters, der bei der in Fig. 1 dargestellten
Bedieneinrichtung 2 durch Drücken der Handhabe 4 betätigbar ist, kann
aus der ersten in die zweite Menüebene gewechselt und eine bestimmte,
dem jeweiligen Aktor zugeordnete Funktion ausgewählt werden. Diese
zweite Menüebene kann in Abhängigkeit von dem anzusteuernden Aktor
unterschiedliche Schaltpunkte aufweisen, der je nach Menüpunkt auch
unterschiedliche Schalthaptiken zugeordnet sein können.
Befindet sich das zentrale Kontrollsystem 1 in einem Untermenü, ändert
sich die Form der Handhabe 4 erneut, wobei jedoch die jeweiligen
Grundformen erhalten bleiben. Die in der zweiten Menüebene eintretende
Formänderung wird dadurch bewirkt, daß umfänglich zur Grundform -
Kreis, Quadrat oder Dreieck - zusätzlich kleine Noppen ausgebildet sind,
die charakteristisch für das Befinden des zentralen Kontrollsystems in der
zweiten Menüebene sind. Durch eine Betätigung des Umschalters kann
aus der zweiten Menüebene die dritte Menüebene angewählt werden.
Über das Ergonomikmodul 9 wird die Form der Handhabe 4 erneut geän
dert, wobei die Noppen verglichen zur zweiten Menüebene in der dritten
Menüebene deutlich stärker ausgebildet sind. Durch die systemseitige
über das Ergonomikmodul 9 erfolgte Rückmeldung an den Benutzer kann
dieser erspüren, daß er sich nunmehr in der dritten Menüebene befindet.
Diese Menüebene, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die un
terste Menüebene darstellt, dient zum Eingeben von Funktionswerten ent
sprechend für eine in der zweiten und ersten Ebene ausgewählten Funk
tion.
Die Bedieneinrichtung 2 ist so konfiguriert, daß nach einem bestimmten
Warteintervall, in dem keine Bedienung systemseitig festgestellt werden
konnte, die Handhabe 4 sich formlich in die der ersten Ebene zugeordnete
Form zurückbildet. Ein manuelles Zurückwählen in die erste Menüebene
ist dann nicht notwendig.
In Fig. 3 sind beispielhaft in einer Tabelle mögliche Schalthaptiken und
mögliche Grifformen einer Handhabe und der dritten Tabellenspalte ihre
Wirkung auf dem Benutzer wiedergegeben. Die in der Schalthaptik unter
schiedlich groß angegebenen Schaltpunkte sind unterschiedlich deutlich
haptisch gekennzeichnete Punkte. Dabei kann vorgesehen sein, daß die
Schalthaptik an bestimmte sich ändernde Umstände adaptierbar ist. Bei
spielhaft sei hier bei einem Telefonsystem die Menüauswahl "Ruf
nummernspeicher" angegeben. Entsprechend der gespeicherten Telefon
nummern weist die dieser Funktion zugeordnete Schalthaptik eine ent
sprechende Anzahl an Rastpunkten auf. Erhöht sich die Zahl der ein
getragenen Telefonnummern, erhöht sich auch die Zahl der über das
Haptikmodul 8 bereitgestellten Rastpunkte. Telefonnummern, die beson
ders häufig benutzt werden, können durch die Schalthaptik durch einen
besonders gekennzeichneten Rastpunkt spürbar gemacht werden.
Das in den Figuren dargestellte zentrale Kontrollsystem 1 kann zusätzlich
dadurch weitergebildet sein, daß der Controller 6 mit zusätzlichen Infor
mationen versorgt wird, die zur Rückmeldung an den Benutzer je nach
Information unterschiedliche Module der Bedieneinrichtung 2 beaufschla
gen können. Beispielsweise kann die Meldung eines Fehlers in einem be
stimmten Menü oder in einem bestimmten Menüpunkt sich durch eine
Sperrung dieses Menüs oder dieses Menüpunktes durch das Haptikmo
dul 8 oder auch durch eine entsprechende Änderung der Handhabe 4 in
folge einer Beaufschlagung des Ergonomikmoduls 9 bemerkbar machen.
Eine solche Fehlermeldung kann beispielsweise ein Vibrieren der Bedien
einrichtung 2 oder ein simuliertes Vibrieren zur Folge haben.
Aus der Beschreibung der Erfindung wird deutlich, daß durch Ausnutzen
des Tast- und/oder Spürsinns eines Benutzers dieser Spürsinn als Emp
fangsmedium zum Empfangen bestimmter Informationen zur Bedienung
einer Bedieneinrichtung verwendet werden kann. Dadurch wird nicht nur
die Schaltsicherheit erhöht, sondern auch ein weitestgehend ablen
kungsfreies Schalten ermöglicht.
1
Zentrales Kontrollsystem
2
Bedieneinrichtung
3
Stellglied
4
Handhabe
5
Wandlermodul
6
Controller
7
Speichermodul
8
Haptikmodul
9
Ergonomikmodul
10
Monitor
A1
A1
-A3
Aktoren
Claims (14)
1. Bedieneinrichtung zur manuellen Eingabe von Steuersignalen an
einen Controller (6) zum Ausführen vorbestimmter Aktionen, wel
che Bedieneinrichtung (2) ein manuell in zumindest einer Betäti
gungsrichtung bewegbares Stellglied (3) mit einer Handhabe (4)
zum Bedienen des Stellgliedes (3) zur Auswahl einer Funktion aus
einem mehrere Funktionen enthaltenden Menü und/oder zur Aus
wahl eines einer Funktion zugeordneten Funktionswertes, einen
Umschalter zum Umschalten zwischen einzelnen, mit dem Stell
glied (3) bedienbaren Menüebenen und einen Wandler (5) zum Er
zeugen der die Stellung des Stellgliedes (3) kennzeichnenden
elektrischen, den Controller (6) beaufschlagenden Steuersignalen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handhabe (4) des Stellgliedes
(3) auf den Tast- und/oder Spürsinn eines Benutzers wirkende Zu
standsänderungsmittel (9) zum Ändern des Zustands der Hand
habe (4) in Abhängigkeit von der jeweils aus- bzw. angewählten
Funktion des Stellgliedes (3) zugeordnet sind, so daß bei jeder mit
dem Stellglied (3) angewählten Funktion, eine mit dem Tast-
und/oder Spürsinn erfaßbaren unterschiedlichen Zustand aufweist.
2. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zustandsänderungsmittel (9) zum Ändern der äußeren
Form der Handhabe (4) vorgesehen sind.
3. Bedieneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabe (4) flexible Kammern aufweist, die jeweils an ein
pneumatisch oder hydraulisch arbeitendes Betätigungssystem zum
Befüllen bzw. Entleeren der Kammern angeschlossen sind, so daß
durch eine Beaufschlagung einer oder mehrerer vorbestimmter
Kammern die äußere Formgebung der Handhabe (4) einstellbar ist.
4. Bedieneinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern durch elastische Ballons gebildet sind, die in ei
nen Ringkörper der Handhabe (4) eingesetzt und nach einer Be
füllung von der Mantelfläche der Handhabe (4) abragend angeord
net sind.
5. Bedieneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Handhabe mechanische Mittel zum Ändern seiner äußeren
Formgebung zugeordnet sind.
6. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1 oder nach einem der Ansprü
che 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zustandsände
rungsmittel zum Ändern der fühlbaren Kontakttemperatur ausgelegt
sind.
7. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1 oder nach einem der Ansprü
che 2 bis 5 oder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zustandsänderungsmittel auf die Handhabe einwirken, um un
terschiedliche Bewegungen der Handhabe zu simulieren.
8. Bedieneinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die simulierten Bewegungen Vibrationen sind.
9. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellglied (3) in mehreren Richtungen
bewegbar und eine dieser Bewegungsrichtungen zum Betätigen
des Umschalters vorgesehen ist.
10. Bedieneinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umschalter durch Bewegen des Stellgliedes (3) in axia
ler Richtung betätigbar ist.
11. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellglied (3) zum Auswählen unter
schiedlicher Funktionen drehbar ist.
12. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellglied (3) in zwei Richtungen
schwenkbar ist.
13. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bedieneinrichtung (2) das Zentralbe
dienelement eines zentralen Kontrollsystem (1) eines Kraftfahrzeu
ges ist.
14. Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bedieneinrichtung als Lenkstockschalter
eines Kraftfahrzeuges ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106535 DE19906535A1 (de) | 1999-02-17 | 1999-02-17 | Bedieneinrichtung zur manuellen Eingabe von Steuersignalen an einen Controller |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106535 DE19906535A1 (de) | 1999-02-17 | 1999-02-17 | Bedieneinrichtung zur manuellen Eingabe von Steuersignalen an einen Controller |
Publications (1)
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