Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines fließfähigen
Futters aus einer Futterleitung einer Fütterungsanlage, bei der die Futterleitung
mehrere Abgabeventile umfaßt, die jeweils über eigene Ventilverschlüsse verfü
gen, die mittels eines mit einem Schließdruck beaufschlagten Druckmediums, das
in einer in die Abgabeventile mündenden Steuerleitung ansteht, in Schließstel
lung verbleiben und bei der Futter nacheinander über eines der Abgabeventile
dosiert abgegeben werden kann.
Die vorgenannte Vorrichtung ist für die dosierte Abgabe einer fließfähigen Vieh
futtermischung gedacht, bei der insbesondere aus einem Viehfutter-Mischbehäl
ter über eine Futterleitung durch eine Mehrzahl von Abgabeventilen
das Viehfutter dosiert und gezielt an bestimmte Tiere bzw. in bestimmten Stall
bereichen verfüttert wird.
Allgemein sind derartige Füttervorrichtungen beispielsweise aus der DE-PS 42
06 728 und der EP-PS 0 126 240 bekannt.
Eine ähnliche Fütterungsvorrichtung ist auch aus der DE-OS 33 16 434 ent
nehmbar. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird das jeweilige Abgabeventil erst
dann geöffnet, wenn wieder ein voller Futterdruck in der Futterleitung regi
striert wird, woraus zu schließen ist, daß das zuvor geöffnete Abgabeventil be
reits wieder geschlossen ist. Die Art und Weise, wie das jeweilige Abgabeventil
geöffnet und geschlossen wird, spielt in dieser zitierten Druckschrift eine unter
geordnete Rolle.
Aus der DE-OS 29 21 921 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung,
wiederum im Zusammenhang mit einer Tierfütterungsanalge, entnehmbar. Das
Abgabeventil wird dort mittels eines Druckmediums geöffnet und geschlossen,
nämlich mittels Steuerelementen, die doppelseitig pneumatisch wirken, also
Druckluft als Druckmedium benutzen. Als Ventilverschluß für das Abgabeventil
fungiert dort ein Schieber, der in eine Öffnungsstellung und eine Schließstellung
verbracht werden kann.
Auf dem Markt sind aber auch entsprechende Fütterungsanlagen vorhanden, bei
denen ein Abgabeventil jeweils dadurch geschlossen wird, daß über eine Steuer
leitung Durckluft in das Abgabeventil eingeleitet wird, die eine als Ventilver
schluß fungierende Membran gegen den Druck des in der Futterleitung anste
henden Viehfutters schließt und geschlossen hält. Das jeweilige Abgabeventil
wird dadurch geöffnet, daß die Steuerleitung durch Ablassen des Druckmediums
drucklos gemacht wird, so daß die Verschlußmembran des Abgabeventils durch
den Druck des Futters geöffnet wird und auf diese Weise Futter über das Abga
beventil abgegeben und verfüttert werden kann,
bis durch eine erneute Druckbeaufschlagung das Abgabeventil mittels der Druckluft
wieder geschlossen wird, nachdem die vorgegebene Dosiermenge an Futter aus
diesem Abgabeventil abgegeben worden ist.
Bei den bisherigen angesprochenen Abgabeventilen besteht aber das Problem,
daß das jeweilige Abgabeventil zunächst ruckartig geöffnet wird und zur Beendigung
der Substanzabgabe nach Erreichen der vorbestimmten Dosis abrupt wieder geschlos
sen wird. Durch diese abrupten Öffnungs- und Schließvorgänge können die Abgabe
ventile und insbesondere deren Ventilverschlüsse mit der Zeit beeinträchtigt werden,
also beispielsweise verschleißen, weil zum Beispiel durch die Öffnungs- und Schließvor
gänge unerwünschte Schwingungen auftreten. Dabei sind schädliche Krafteinwirkun
gen insbesondere dann zu erwarten, wenn zum Schließen des Abgabeventils das
Verschlußelement des Abgabeventils gegen den Druck des Futters quasi gewaltsam
geschlossen wird. Beeinträchtigungen sind weniger zu erwarten, wenn das Futter mit
seinem eigenen Druck das Verschlußventil selbsttätig öffnet, weil der Druck des anste
henden Futters in der Regel deutlich niedriger und entsprechend weniger gewaltsam
sein wird, als der Druck, mit dem beispielsweise ein Verschlußelement eines Abgabe
ventiles pneumatisch schlagartig geschlossen wird.
Ein zweites Problem besteht darin, daß auch ein schlagartiges Verschließen des
Abgabeventiles eine gewisse Zeit beansprucht, zu der unter Umständen noch eine
Reaktionszeit nach Erreichen und Messen der vorbestimmten Dosis hinzukommt. Rea
giert aber der Verschluß des Abgabeventils erst nach Erreichen der vorbestimmten Do
sis, so vergrößert sich die Dosis um die Substanzmenge, die noch während der Reak
tionszeit und der Schließzeit weiterhin abgegeben wird. Wird aber versucht, diese Ver
lustzeiten zu berücksichtigen und wird deshalb der Schließvorgang schon vor Errei
chen der eigentlich gewollten Dosis eingeleitet, so kann auch dies zu Ungenauigkeiten
der tatsächlichen Ist-Dosierung gegenüber der gewollten Soll-Dosierung führen,
wobei insbesondere die tatsächliche Ist-Dosierung von Abgabeventil zu Abgabe
ventil variieren kann.
Der US 3 885 769 und der DE 40 29 620 C2 sind grundsätzlich Abgabeventile
allgemeiner Art entnehmbar, die allmählich oder stufenweise geschlossen werden
können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung dahingehend weiterzuentwickeln, daß eine genauere und für
das Abgabeventil schonendere Dosierung unter Berücksichtigung des zitierten
Standes der Technik erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 ge
löst.
Durch den Zwischenstand eines gedrosselten Substanzflusses kann der Öff
nungsvorgang und/oder der Schließvorgang schonender und sanfter erfolgen, so
daß das Abgabeventil durch die damit verbundenen Krafteinwirkungen weniger
beeinträchtigt oder beschädigt wird. Außerdem ist auf diese Weise eine genauere
Dosierung möglich, weil der Substanzfluß präziser angefahren bzw. wieder her
untergefahren werden kann und dadurch auch der Dosisanteil beim Öffnen
und/oder Schließen des Abgabeventils meßtechnisch genauer für die vorbe
stimmte Dosis miterfaßt werden kann.
Wie schon vorher erwähnt, wird dabei auf den Schließvorgang das besondere Au
genmerk gelenkt. Eine schlagartige Öffnung des Abgabeventils ist unkritischer.
Letztlich gibt es bei jedem Schließvorgang üblicherweise eine Zwischenstellung,
die durchschnitten wird, jedoch wird erfindungsgemäß definiert ein mindestens
zweistufiges Vorgehen vorgesehen, und zwar vorzugsweise durch unterschiedli
che Druckvorgaben.
Dabei wird zum Schließen des Abgabeventils der Substanzfluß im Abgabeventil
mittels eines relativ geringeren Druckes des Druckmediums zunächst gedrosselt,
bevor das Abgabeventil mit dem vollen Schließdruck des Druckmediums nach
Abgabe einer vorbestimmten Dosis der Substanz völlig geschlossen wird.
Eine Regelung des Schließvorganges erfolgt also im Vorteil durch die abgestufte
Wahl des Druckes des Druckmediums beim Schließvorgang. Es könnten theore
tisch mehrere Schließvorgangsstufen vorgesehen sein. Vorzugsweise erfolgt je
doch der Schließvorgang über zwei Stufen, bei denen das Druckmedium zunächst
mit etwa dem halben Schließdruck und später mit dem vollen Schließdruck be
aufschlagt wird.
Das Druckmedium mit dem zunächst relativ niedrigeren Schließdruck wird über
eine erste Steuerleitung in das Abgabeventil eingeleitet, während das Druckme
dium mit dem vollen Schließdruck über eine andere separate zweite Steuerlei
tung in das Abgabeventil eingeleitet wird und dann quasi den weiteren Schließ
vorgang übernimmt bzw. den Schließvorgang verstärkt.
Die Steuerschaltung umfaßt vorzugsweise im wesentlichen ein Mehrwegventil,
wobei ein solches Mehrwegventil im Bereich jeder Abgabestelle, also im Bereich
eines jeden Abgabeventils vorhanden ist. Für die Zuleitung des Druckmediums
mit dem zunächst niedrigeren Schließdruck kann eine Steuerung und Ventil
schaltung zentral für alle Abgabeventile vorgesehen sein. über diese zentrale
Steuerung kann das jeweilige Abgabeventil für den Öffnungsvorgang drucklos
gemacht werden, indem das Druckmedium in jedem Falle für den Öffnungsvor
gang über die Steuerleitung für das Druckmedium mit dem geringeren Druck
abgelassen wird.
Entsprechend erfolgt also die Bereitstellung und Ablassung des Druckmediums
zentral, während die Auswahl des jeweils zu öffnenden oder zu schließenden Ab
gabeventils mit Hilfe der im Bereiche dieses Ventils vorhandenen Steuerschal
tung und dem dort vorhandenen Mehrwegventil erfolgt.
In einer Fütterungsanlage können auf diese Weise, dem Futterkreislauf folgend,
die jeweiligen Abgabeventile nacheinander geöffnet und wieder geschlossen wer
den. Natürlich kann dabei ohne weiteres die jeweils abzugebende Substanzdosis
von Abgabeventil zu Abgabeventil unterschiedlich sein und das Abgabeventil im
Hinblick auf seine Öffnungszeit entsprechend gesteuert werden. Auch können
selbstverständlich ein
zelne Abgabeventile bei der Substanzabgabe übersprungen werden oder beispielswei
se häufiger als andere Abgabeventile betätigt werden. Das eigentliche Abgabesystem
bzw. Abgabekonzept bleibt somit durch die erfinderische Umrüstung der Anlagen un
beeinträchtigt, so daß insbesondere auch eine relativ einfache und kostengünstige
Nachrüstung derartiger Anlagen erfolgen kann.
Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben,
ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Abschnitt einer Futterleitung einer Fütterungsanlage, an der auf
einanderfolgend Abgabeventile angeschlossen sind,
Fig. 2 I bis IV einen Schnitt durch die Futterleitung und ein Abgabeventil bei
verschiedenen Stellungen eines Verschlußelementes des Abgabeventils
und
Fig. 3 I bis IV schematisch die verschiedenen Schaltstellungen in Steuerleitungen
für ein Druckmedium zur Erzielung der entsprechenden Stellungen im Ab
gabeventil gemäß der Fig. 2 I bis IV.
Die Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer Futterleitung 1 einer Fütterungsanlage,
mit der Vieh in einem Stall an verschiedenen Abgabestellen mit einem fließfähigen
Futtergemisch versorgt werden kann. Entsprechend der Futterabgabestellen sind an
der Futterleitung 1 Abgabeventile 2 zur Abgabe des Futters angeordnet. In der Zeich
nung ist, wie erwähnt, nur ein Abschnitt der Futterleitung 1 dargestellt und wesentli
che Komponenten der Fütterungsanlage sind nicht näher dargestellt. Die Futterleitung
1 kann beispielsweise zu einem Futterkreislauf geschlossen sein und eine größere An
zahl von Abgabeventilen 2 aufweisen. Die Abgabeventile 2 können insbesondere einen
größeren Abstand zueinander aufweisen, als in der Zeichnung aus darstellerischen
Gründen angedeutet. Die Fig. 1 soll, wie auch die nachfolgenden Figuren, nur das er
finderische Prinzip im Zusammenhang mit den Abgabeventilen 2 erläutern und sche
matisch illustrieren.
Der Futterleitung 1 folgend sind zwei Steuerleitungen 3, 4 verlegt. Diese Steuer
leitungen 3 und 4 sind über Anschlüsse 5, 6 an jedem Abgabeventil 2 jeweils angeschlos
sen, und zwar an eine im Abgabeventil 2 befindliche Steuerschaltung 7.
Durch die Steuerleitungen 3, 4 wird ein Druckmedium, vorzugsweise Druckluft,
für die Schließung des jeweiligen Abgabeventils 2 geleitet und dem zu schließenden
Abgabeventil 2 zugeführt. Im normalen Zustand sind alle Abgabeventile 2 an der Fut
terleitung 1 geschlossen, indem die entsprechenden Verschlußelemente der Abga
beventile 2 mit dem Druckmedium unter Schließdruck verschlossen gehalten werden.
Nur wenn eine vorbestimmte Dosis an Futter durch eines der Abgabeventile 2 abgege
ben und verfüttert werden soll, läßt die Druckbeaufschlagung in diesem bestimmten
Abgabeventil 2 nach, indem das Druckmedium abgelassen wird. Sobald die vor
bestimmte Dosis an Futter abgegeben worden ist, wird das entsprechende Abgabe
ventil 2 wieder mit Druckmedium beaufschlagt und geschlossen.
Das Ablassen des Druckmediums zum Öffnen eines der Abgabeventile 2 erfolgt
über den zugehörigen Anschluß 6 und die Steuerleitung 4 und ein Mehrwegeventil 8
einer zentralen Steuerung. Die übrigen, nicht zu öffnenden Abgabeventile 2 bleiben
geschlossen, weil dort eine Druckbeaufschlagung mit Druckmedium über die Steuer
leitung 3 und die jeweiligen Anschlüsse 5 aufrechterhalten bleibt, während bei diesen
weiterhin geschlossenen Abgabeventilen 2 die jeweiligen Anschlüsse 6 gesperrt blei
ben.
Das Mehrwegeventil 8 ist symbolisch mit einem Druckmesser 9 versehen. Das
Mehrwegeventil 8 mit der zugehörigen zentralen Steuerung ist außer zum Ablassen des
Druckmediums für das Öffnen eines Abgabeventiles 2 außerdem auch beim Wieder
schließen des geöffneten Abgabeventils beteiligt, nämlich zur Einleitung einer ersten
Schließstufe, bei der das wieder zu schließende Abgabeventil 2 zunächst einmal nicht
ganz geschlossen wird, sondern der Futterfluß durch das Abgabeventil 2 nur gedros
selt wird. Für diesen Drosselungsvorgang wird das Mehrwegeventil 8 so geschaltet, daß
die Abgabeöffnung zum Ablassen von Druckmedium geschlossen ist, während der An
schluß zu dem Druckmesser 9, der an einem Druckmedium-Reservoir angeschlossen ist,
geöffnet ist. Es gelangt dann Druckmedium über das Mehrwegeventil 8 in die Steuerlei
tung 4 und wird über den entsprechenden Anschluß 6 zu dem erst einmal teilweise zu
schließenden Abgabeventil 2 geleitet, und zwar mit einem Drosseldruck des Druckme
diums, der deutlich geringer ist als der Schließdruck zum vollständigen Schließen des
Abgabeventiles 2 mit dem Druckmedium. Das vollständige Verschließen erfolgt über
die Steuerleitung 3 und den Anschluß 5. Dieser Schließdruck zum vollständigen
Schließen des Abgabeventils 2 wird zur Erhaltung des Schließzustandes dauerhaft auf
rechterhalten. Auch die Steuerleitung 3 ist entsprechend an ein Druckmedium-Reser
voir angeschlossen, und zwar auch mit einem entsprechenden Druckmesser versehen.
Dies ist aber in der Fig. 1 nicht näher dargestellt. Das Druckmedium für die beiden
Steuerleitungen 3 und 4 kann letztendlich natürlich aus demselben Reservoir stammen
bzw., bei Verwendung von Druckluft, aus der Umgebungsluft mit geeigneten Kompres
soren erzeugt werden.
Die Fig. 2 zeigt Bildabschnitte I bis IV. Dargestellt ist in diesen Bildabschnitten,
die durch vertikale gestrichelten Linien voneinander symbolisch getrennt sind, jeweils
ein Abgabeventil 2 in einem Längsschnitt, wobei die Futterleitung 1 im Querschnitt zu
erkennen ist.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Abgabeventil 2 handelt es sich immer um
dasselbe Abgabeventil 2, das in zeitlich aufeinanderfolgenden Phasen dargestellt ist.
Die Futterleitung 1 ist im Bereich des Abgabeventils 2 einfach nach oben offen,
so daß mit einem gewissen Futterdruck das Futter aus der Leitung 1 durch das Abgabe
ventil 2 herausquillen kann, wenn das Abgabeventil 2 geöffnet ist.
In der Phase I ist jedoch das dargestellte Abgabeventil 2 geschlossen, indem eine
Membran 10 im Abgabeventil 2 als Ventilverschluß des Abgabeventils 2 die obere Öff
nung der Futterleitung 1 im Bereich des Abgabeventils 2 wie ein Deckel verschließt. Auf
der geschlossenen Membran 10 lastet der Schließdruck eines Druckmediums, das dem
Abgabeventil 2 über die Steuerleitung 3 und den Anschluß 5 zugeleitet wird. Dazu
strömt das Druckmedium vom Anschluß 5 durch ein Mehrwegeventil 11 der Steuer
schaltung 7 des Abgabeventils 2.
In der Phase 11 ist das Abgabeventil 2 für eine Futterabgabe einer bestimmten
Dosis geöffnet. Die Membran 10 ist nach oben gewölbt und gibt somit die obere Öff
nung der Futterleitung 1 in das Abgabeventil hinein frei. Dieser Öffnungsvorgang wur
de dadurch eingeleitet, daß das Druckmedium, das noch in der Phase I auf der Mem
bran 10 lastete, durch die Steuerleitung 4 und das Mehrwegeventil 8 der zentralen
Steuerung abgelassen worden ist, nachdem der Anschluß 5 der Steuerleitung 3 ge
sperrt worden ist. Der Raum oberhalb der Membran 10 wurde dadurch drucklos. Das
mit einem gewissen Druck in der Futterleitung 1 anstehende Futter konnte dadurch
die Membran 10 nach oben drücken und sich seinen Weg durch das Abgabeventil 2
selbst bahnen.
Die Steuerleitung 4 ist in der Darstellung der Fig. 2 verkürzt dargestellt, um die
Funktion des Mehrwegeventils 8 der zentralen Steuerung im Bereich des Abgabeventils
2 anzudeuten. Selbstverständlich befindet sich dieses Mehrwegeventil 8 in Wirklichkeit
im Bereich einer zentralen Steuerung außerhalb des Futterleitungsbereiches.
Wenn annähernd die vorbestimmte Dosis an Futter durch das Abgabeventil 2
abgegeben worden ist, wird der Schließvorgang für das Wiederverschließen des Ab
gabeventils 2 eingeleitet, und zwar erfindungsgemäß in zwei Stufen. Zunächst einmal
wird nämlich der Futterfluß aus der Futterleitung 1 nur gedrosselt, indem die Mem
bran 10 nicht vollständig in Schließstellung gebracht wird, sondern nur soweit nach
unten gedrückt wird, daß sie den Futterfluß behindert. Diese Drosselstellung der Mem
bran 10, die in der Phase III dargestellt ist, wird dadurch erreicht, daß bei immer noch
geschlossenem Anschluß 5 der Steuerleitung 3 die Ablaßöffnung des Mehrwegeventils
8 der zentralen Steuerung geschlossen wird und über den Druckmesser 9 bzw. den da
ran angeschlossenen Kompressor ein Druckmedium erzeugt wird und durch die Steuer
leitung 4 dem entsprechend geschalteten Mehrwegeventil 11 zugeleitet und in den
Raum oberhalb der Membran 10 eingeleitet wird. Auf der Membran 10 lastet also der
Druck dieses Druckmediums, wobei dieser Druck deutlich geringer ist, als der Schließ
druck des Druckmediums in der Steuerleitung 3, der an dem noch geschlossenen An
schluß 5 anliegt. Vorzugsweise weist das Druckmedium aus der Steuerleitung 4 etwa
den halben Schließdruck des Druckmediums in der Steuerleitung 3 auf.
Durch die entsprechende Drosselung in der Phase III kann der noch weiterhin
erfolgende Futterfluß genauer erfaßt werden, so daß sehr präzise nach Erreichen der
vorgegebenen Dosis das Abgabeventil 2 sehr schnell kurzfristig geschlossen werden
kann.
Für diese vollständige Schließung des Abgabeventils in der Phase IV wird der An
schluß 5 geöffnet und der in Fig. 2 nicht näher gekennzeichnete Anschluß 6 der Steuer
leitung 4 geschlossen, so daß das Druckmedium aus der Steuerleitung 3 den vorher
durch das Druckmedium aus der Steuerleitung 4 eingeleiteten Schließvorgang ver
stärkt und in seinem vollen Schließdruck auf der Membran 10 lastet, wodurch diese mit
einem solchen Druck auf die obere Öffnung 1 gepreßt wird, daß dieser Gegendruck
vom Futterdruck nicht mehr überwunden werden kann.
Fig. 3 zeigt noch einmal schematisch und größer herausgezeichnet die Schalt
stellungen der Mehrwegeventile 8 und 11 gemäß der Fig. 2 entsprechend den Phasen I
bis IV.
Angedeutet ist die Steuerleitung 4 als Verbindung zwischen dem Mehrwegeven
til 8 im Bereich der zentralen Steuerung und dem Mehrwegeventil 11 im Bereich eines
Abgabeventils 2. Die Steuerleitung 4 ist wiederum äußerst verkürzt dargestellte. Außer
dem sind die Anschlüsse 5 und 6 der Steuerleitungen 3 und 4 am Mehrwegeventil 11
angedeutet.
In der Phase I ist das Abgabeventil 2 geschlossen und die Membran mit vollem
Schließdruck nach unten gedrückt. Dazu ist der Anschluß 5 zur Steuerleitung 3 im
Mehrwegeventil 11 geöffnet. Aus der Steuerleitung strömt das Druckmedium mit dem
vollem Schließdruck. Der Anschluß 6 zur Steuerleitung 4 ist verschlossen.
Zum Öffnen des Abgabeventils 2 in der Phase II wird der Anschluß 5 zur Steuer
leitung 3 geschlossen, während der Anschluß 6 zur Steuerleitung 4 geöffnet wird. Ge
öffnet ist aber auch die Ablaßöffnung 12 des Mehrwegeventils 8. Geschlossen ist dage
gen die Verbindung zwischen dem Abgabeventil 8 und dem Druckmesser bzw. Kom
pressor 9. Es fließt also das Druckmedium aus dem Bereich des Abgabeventils 2 über
den Anschluß 6, die Steuerleitung 4, das Mehrwegeventil 8 und dessen Ablaßöffnung 12
ab, wodurch die Membran 10 völlig entlastet wird, so daß das Futter aus der Futterlei
tung 1 die Membran 10 anheben kann.
Zum Wiederverschließen des Abgabeventils 2 wird der Schließvorgang in zwei
Stufen durchgeführt. Zunächst einmal erfolgt eine erste Stufe des Schließvorganges in
der Phase III. Dazu wird die Ablaßöffnung 12 des Mehrwegeventils 8 geschlossen und
der Anschluß des Mehrwegeventils 8 zum Druckmesser bzw. Kompressor 9 geöffnet.
Der Anschluß 6 der Steuerleitung 4 am Mehrwegeventil 11 bleibt geöffnet. In umge
kehrter Richtung als beim Ablassen des Druckmediums kann jetzt also Druckmedium
über das Mehrwegeventil 8 und durch das Mehrwegeventil 11 in das Abgabventil 2
einströmen und die Membran 10 wieder mit Druck beaufschlagen. Dieser Schließdruck
der ersten Stufe des Schließvorganges ist jedoch deutlich niedriger als der Druck des
Druckmediums aus der Steuerleitung 3, das über den Anschluß 5 zum vollständigen Ver
schließen in das Abgabeventil 2 gelangt.
In der Phase III ist dementsprechend die Membran 10 nur soweit druckbelastet,
daß weiterhin Futter aus der Futterleitung 1 über das Abgabeventil 2 abgegeben wird,
jedoch das Futter einen größeren Widerstand durch eine Verringerung seiner Austritts
öffnung überwinden muß und deshalb der Futterfluß gedrosselt ist. Erst nach dem ge
nauen Erreichen der vorbestimmten Abgabedosis erfolgt eine schlagartige, aber durch
die bereits teilweise erfolgte Schließung sanftere Schließung des Abgabeventils 2.
Diese vollständige Schließung wird in der Phase IV durchgeführt. Der Anschluß 6
zur Steuerleitung 4 im Mehrwegeventil 11 wird geschlossen, nachdem der Anschluß 5
zur Steuerleitung 3 geöffnet worden ist, so daß nunmehr das Druckmedium mit dem
vollen Schließdruck in das Abgabeventil 2 einströmt und die Membran 10
druckbeaufschlagt und hermetisch schließend gegen die Öffnung der Futterleitung 1
preßt, so daß jeglicher Futterfluß unterbunden ist.
Außerdem wird in der Phase IV schon einmal wieder der Anschluß zum Kompres
sor 9 im Mehrwegeventil 8 geschlossen und die Ablaßöffnung 12 geöffnet. Damit wird
der nächste Öffnungsvorgang für ein Abgabeventil 2 im Bereich der zentralen
Steuerung schon einmal vorbereitet.
Geöffnet wird als nächstes wahrscheinlich ein anderes Abgabeventil 2, wobei
das Ablassen des Druckmediums aus jedem der Abgabeventile 2 für dessen Öffnung
über die gemeinsame Steuerleitung 4 und die entsprechend gemeinsame
Ablaßöffnung 12 erfolgt.
In der Regel wird es so sein, daß die Phasen I bis IV erst einmal komplett zur Ab
gabe einer Futterdosis an einem der Abgabeventile 2 durchgespielt werden. Erst da
nach werden wiederum sämtliche Phasen I bis IV an dem nächstfolgenden Abgabeven
til oder auch einem anderen Abgabeventil durchgeführt. Die Zeitdauer, in der die
Phase II, nämlich der Öffnungszustand des Abgabeventils 2, bestehen bleibt, kann je
weils variieren und hängt von der vorbestimmten, abzugebenden Futterdosis ab. Auch
die Zeitdauer der Phase III kann variieren, weil gerade in diesem Drosselzustand eine
möglichst genaue Dosierung, nämlich ein möglichst genauer Dosierungsabschluß,
erzielt werden soll. Es handelt sich also um eine Art Nachlaufphase des Futters bis zur
genauen Erreichung der vorbestimmten Dosis.
Die Phasen I und IV sind im Prinzip dieselben permanenten Schließzustände der
Abgabeventile 2.