DE19904723B4 - Behandlungsinstrument für operative Endoskopie - Google Patents
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Abstract
Behandlungsinstrument
für die
operative Endoskopie, mit zwei am distalen Ende einer Umhüllung (2)
angeordneten Behandlungselementen (5a, 5b), die durch Fernbetätigung vom
proximalen Ende der Umhüllung (2)
aus gleichzeitig schnabelähnlich
geöffnet
und geschlossen werden können,
und mit einem am distalen Ende der Umhüllung (2) angeordneten Antriebsmittel
zum Antreiben der beiden Behandlungselemente (5a, 5b) derart, daß diese
mit unterschiedlichen maximalen Öffnungswinkeln
geöffnet
werden, wobei das Verhältnis
des maximalen Öffnungswinkels
des einen Behandlungslementes (5b) zu dem maximalen Öffnungswinkel
des anderen Behandlungslementes (5a) in einem Bereich von größer als
4 bis 8 liegt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Behandlungsinstrument für operative Endoskopie, das durch eine in der Körperoberfläche erzeugte Öffnung in den Körper eines Patienten eingeführt und unter Beobachtung mit einem Endoskop benutzt wird.
- Viele Behandlungsinstrumente für operative Endoskopie haben am distalen Ende des Einführteils eines Endoskops zwei Behandlungselemente. Die beiden Behandlungselemente werden in schnabelähnlicher Weise durch Fernsteuerung vom proximalen Ende des Einführteils her geöffnet oder geschlossen. Es gibt zwei verschiedene Typen solcher Behandlungsinstrumente für operative Endoskopie: einen beidseitig öffnenden Typ, bei dem beide Behandlungselemente um den gleichen Drehwinkel in zueinander entgegengesetzter Richtung geöffnet oder geschlossen werden, und einen einseitig öffnenden Typ, bei dem nur eines der Behandlungselemente zum Öffnen und Schließen schwenkbar ist, und bei dem das andere Behandlungselement fest angeordnet ist.
- Der einseitige öffnende Typ ist schwerfällig und führt leicht zu Operationsfehlern, weil beim Verwenden des Behandlungsinstruments zum Halten eines erkrankten Teils zwischen den beiden Behandlungselementen nur ein Behandlungselement schwenkbar ist. Aus diesem Grunde wird vorwiegend der beidseitig öffnende Typ verwendet.
- Wenn ein Behandlungsinstrument für operative Endoskopie in den Körper eines Patienten eingeführt wird, läßt sich der vorstehend beschriebene bekannte beidseitig öffnende Typ eines Behandlungsinstruments effektiv anwenden, wenn ein zu behandelnder erkrankter Teil auf der Vorderseite eines Organs liegt. In diesem Fall kann der erkrankte Teil mit den beiden Behandlungselementen einfach gehalten werden, um die gewünschte Operation unter endoskopischer Beobachtung durchzuführen.
- Wenn aber, wie beispielsweise in
6 gezeigt, ein zu behandelnder erkrankter Teil101 hinter einem Organ100 angeordnet ist, läßt sich dieser erkrankte Teil101 mit den beiden Behandlungselementen51 schwierig halten. Es gibt deshalb Fälle, in denen die bezweckte Operation nicht einfach ausgeführt werden kann. - Aus der nachveröffentlichten Druckschrift
DE 199 04 528 A1 ist ein Behandlungsinstrument für die operative Endoskopie bekannt, das zwei am distalen Ende einer Umhüllung angeordnete Behandlungselemente aufweist, die durch Fernbetätigung vom proximalen Ende der Umhüllung aus gleichzeitig schnabelähnlich geöffnet und geschlossen werden können. Dieses Behandlungsinstrument hat ein am distalen Ende der Umhüllung angeordnetes Antriebsmittel, mit dem die beiden Behandlungsinstrumente derart angetrieben werden können, dass diese mit unterschiedlichen maximalen Öffnungswinkeln geöffnet werden. Das Verhältnis des maximalen Öffnungswinkels des einen Behandlungselementes zu dem maximalen Öffnungswinkel des anderen Behandlungselementes liegt in einem Bereich von 1,5 bis 4,0. - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Behandlungsinstrument für operative Endoskopie anzugeben, mit dem ein erkrankter Teil einfach zwischen zwei Behandlungselementen gehalten werden kann, auch wenn dieser zu behandelnde erkrankte Teil hinter einem Organ angeordnet ist, wodurch eine Operation unter endoskopischer Beobachtung einfach und sicher durchgeführt werden kann.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Behandlungsinstrument für operative Endoskopie mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden an Hand der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung dargestellter Ausführungsbeispiele deutlich.
- Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt des distalen Endes eines Behandlungselements für operative Endoskopie nach einem ersten Ausführungsbeispiel in einem Zustand, in dem zwei Behandlungselemente geschlossen sind, -
2 einen Längsschnitt des distalen Endes des Behandlungsinstruments nach dem ersten Ausführungsbeispiel in einem geöffneten Zustand der beiden Behandlungselemente, -
3 eine schematische Ansicht der Anwendung des Behandlungsinstruments für operative Endoskopie nach dem ersten Ausführungsbeispiel, -
4 einen Längsschnitt des distalen Endes eines Behandlungsinstruments für operative Endoskopie nach einem zweiten Ausführungsbeispiel in einem geschlossenen Zustand zweier Behandlungselemente, -
5 einen Längsschnitt des distalen Endes des Behandlungsinstruments nach dem zweiten Ausführungsbeispiel in einem offenen Zustand der beiden Behandlungselemente, und -
6 eine schematische Ansicht der Anwendung eines bekannten Behandlungsinstruments für operative Endoskopie. -
1 zeigt das distale Ende einer Schere für operative Endoskopie als ein erstes Ausführungsbeispiel. Eine Umhüllung (Einführteil)2 ist durch eine in der Körperwand erzeugte Öffnung in den Körper eines Patienten eingeführt. Die Umhüllung2 besteht aus einem starren Röhrchen. Ein distaler Endblock1 ist durch Verschrauben mit dem distalen Ende der Umhüllung2 verbunden. Der distale Endblock1 hat einen von seinem vorderen Ende her eingeschnittenen großen Schlitz3 . - Eine Drehachse
4 ist an dem distalen Endblock1 so angeordnet, daß sie den distalen Endbereich des Schlitzes3 kreuzt. Zwei Behandlungselemente5a und5b sind jeweils drehbar an der Drehachse4 gelagert. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Behandlungselemente5a und5b die beiden Klingen einer Schere. - Ein Verbindungsmechanismus
10 zum Öffnen und Schließen der beiden Behandlungselemente5a und5b ist in dem Schlitz3 angeordnet. Der Verbindungsmechanismus10 hat vier Verbindungsglieder11a ,12a ,11b und12b , die nach Art eines Pantographen relativ zueinander drehbar miteinander verbunden sind. - Zwei vordere Verbindungsglieder
11a und11b des Verbindungsmechanismus10 sind jeweils einstückig mit und benachbart zu dem ersten Behandlungselement5a oder dem zweiten Behandlungselement5b und drehbar um die Drehachse4 ausgeführt. - Zwei Zwischenverbindungsglieder
12a und12b sind mit Verbindungsachsen7 und8 jeweils drehbar mit den beiden Verbindungsgliedern11a und11b verbunden. Die hinteren Enden der Zwischenverbindungsglieder12a und12b sind um eine Verbindungsachse9 drehbar mit einem Steuerstab6 verbunden. - Der Steuerstab
6 ist in axialer Richtung verschiebbar in die Umhüllung2 eingeführt. Der Steuerstab6 ist vom proximalen Ende der Umhüllung2 (rechts in der Darstellung in1 ) zum Betätigen des Verbindungsmechanismus10 ferngesteuert, wodurch die beiden Behandlungselemente5a und5b in schnabelähnlicher Weise geöffnet oder geschlossen werden können. - Von den vier Verbindungsgliedern
11a ,12a ,11b und12b des Verbindungsmechanismus10 hat das mit dem ersten Behandlungselement5a verbundene Verbindungselement11a eine Länge Xa, die größer ist als die Länge Xb des mit dem zweiten Behandlungselement5b verbundenen Verbindungsgliedes11b . Das heißt Xa > Xb. - Die Länge Ya des mit dem ersten Verbindungsglied
11a verbundenen Zwischenverbindungsgliedes12a ist kleiner als die Länge Yb des mit dem zweiten Verbindungsglied11b verbundenen Zwischenverbindungsgliedes12b . Das heißt Ya < Yb. - Es ist zu bemerken, daß bei diesem Ausführungsbeispiel die Längen der vier Verbindungsglieder
11a ,12a ,11b und12b folgendermaßen gesetzt sind Xa = Yb und Xb = Ya. Das heißt, der Verbindungsmechanismus10 bildet ein Parallelogramm. In jedem Fall ist die Erfindung nicht notwendigerweise darauf beschränkt. - Bei dem wie vorstehend beschrieben ausgeführten Ausführungsbeispiel des Behandlungsinstruments für operative Endoskopie werden die beiden Behandlungselemente
5a und5b gleichzeitig geöffnet oder geschlossen, wenn der Verbindungsmechanismus10 durch Vor- und Zurückbewegen des Steuerstabs6 betätigt wird. Dabei ist der Winkel, um den sich das zweite Behandlungselement5b dreht, größer als der Drehwinkel des ersten Behandlungselements5a . - Folglich erstrecken sich beide Behandlungselemente
5a und5b in axialer Richtung der Umhüllung2 , wenn die Behandlungselemente5a und5b in dem in1 gezeigten geschlossenen Zustand sind. Wenn die Behandlungselemente5a und5b geöffnet sind, wie in2 gezeigt, ist der Öffnungswinkel θb des zweiten Behandlungselements5b größer als der Öffnungswinkel θa des ersten Behandlungselementes5a . Das heißt θa < θb. - Es ist zu erwähnen, daß θa = 7° und θb = 50° und somit θb/θa = 7. Der maximale Öffnungswinkel θmax (θa + θb abzüglich des Überlappwinkels der beiden Behandlungselemente
5a und5b im geschlossenen Zustand) ist θmax = 55°. - Jedenfalls ist der zweckmäßige maximale Öffnungswinkel θmax der beiden Behandlungselemente
5a und5b im Bereich von 35° bis 60°. θa und θb können in verschiedenen Kombinationen gewählt werden, einschließlich der nachfolgend beispielhaft gezeigten:
Beispiel 1: θa = 11°, θb = 55°, θb/θa = 5, θmax = 60°
Beispiel 2: θa = 8°, θb = 32°, θb/θa = 4, θmax = 35°
Beispiel 3: θa = 6°, θb = 48°, θb/θa = 8, θmax = 50° - Das wie vorstehend beschrieben arbeitende Behandlungsinstrument für operative Endoskopie ist einfach in der Handhabung, weil die beiden Behandlungselemente
5a und5b schwenkbar zum Durchführen eines Öffnungs- und Schließvorgangs sind. Das heißt, das Behandlungsinstrument ist von dem beidseitig öffnenden Typ. Aber selbst wenn ein zu behandelnder erkrankter Teil101 , wie in3 gezeigt, hinter einem Organ100 liegt, lassen sich die Behandlungselemente5a und5b in der Richtung des erkrankten Teils101 öffnen, um ihn dazwischen zu halten. Somit läßt sich der erkrankte Teil101 einfach behandeln, z. B. wegschneiden. - Die Richtung, in die die Behandlungselemente
5a und 5b im geöffneten Zustand weisen, läßt sich durch Drehen der Umhüllung2 an derem proximalen Ende um ihre eigene Achse ändern. Dadurch kann das Behandlungsinstrument einfach durch simples Drehen der Umhüllung2 um ihre Achse auf den erkrankten Teil101 gerichtet werden. Bezugszeichen20 in3 bezeichnet einen mit dem proximalen Ende der Umhüllung2 verbundenen Bedienteil. Bezugszeichen30 bezeichnet eine Klammer (trocal) zum Bereithalten einer in der Körperwand erzeugten Öffnung. - Es ist zu erwähnen, daß die Erfindung nicht notwendigerweise auf eine Schere für operative Endoskopie beschränkt ist, sondern auch auf verschiedene andere Behandlungsinstrumente für operative Endoskopie angewendet werden kann.
4 und5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die Erfindung auf eine Haltepinzette für operative Endoskopie angewandt worden ist. In4 sind zwei als Behandlungselemente5a und5b angeordnete Greifelemente geschlossen. In5 sind die beiden Greifelemente offen. - Nach der Erfindung öffnen oder schließen zwei am distalen Ende einer Umhüllung angeordnete Behandlungselemente um unterschiedliche Drehwinkel. Deshalb lassen sich die beiden Behandlungselemente einfach in Richtung des erkrankten Teils öffnen, um diesen dazwischen zu halten, auch wenn der zu behandelnde erkrankte Teil hinter einem Organ liegt. Somit kann die gewünschte Operation unter endoskopischer Beobachtung einfach und sicher durchgeführt werden. Außerdem ist das Behandlungsinstrument einfach in der Anwendung, weil es vom beidseitig öffnenden Typ ist.
Claims (10)
- Behandlungsinstrument für die operative Endoskopie, mit zwei am distalen Ende einer Umhüllung (
2 ) angeordneten Behandlungselementen (5a ,5b ), die durch Fernbetätigung vom proximalen Ende der Umhüllung (2 ) aus gleichzeitig schnabelähnlich geöffnet und geschlossen werden können, und mit einem am distalen Ende der Umhüllung (2 ) angeordneten Antriebsmittel zum Antreiben der beiden Behandlungselemente (5a ,5b ) derart, daß diese mit unterschiedlichen maximalen Öffnungswinkeln geöffnet werden, wobei das Verhältnis des maximalen Öffnungswinkels des einen Behandlungslementes (5b ) zu dem maximalen Öffnungswinkel des anderen Behandlungslementes (5a ) in einem Bereich von größer als 4 bis 8 liegt. - Behandlungsinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmittel ein mit den beiden Behandlungselementen (
5a ,5b ) verbundener pantographenähnlicher Verbindungsmechanismus (10 ) ist, der ein mit dem einen Behandlungselement (5b ) verbundenes Verbindungsglied (11b ) und ein anderes mit dem anderen Behandlungselement (5a ) verbundenes Verbindungsglied (11a ) hat, und daß die Verbindungsglieder (11a ,11b ) derart unterschiedliche Längen haben, daß die beiden Behandlungselemente (5a ,5b ) mit den unterschiedlichen maximalen Öffnungswinkel geöffnet werden. - Behandlungsinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsmechanismus (
10 ) annähernd eine Paralleogrammform hat. - Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des maximalen Öffnungswinkels des einen Behandlungslementes (
5b ) zu dem maximalen Öffnungswinkel des anderen Behandlungslementes (5a ) in einem Bereich von 5 bis 7 ist. - Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Öffnungswinkel der beiden Behandlungselemente (
5a ,5b ) im Bereich zwischen 35° bis 60° ist. - Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungselemente (
5a ,5b ) im geschlossenen Zustand axial zu der Umhüllung (2 ) angeordnet sind. - Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungselemente (
5a ,5b ) gedreht werden, wenn die Umhüllung (2 ) an ihrem proximalen Ende um ihre Achse gedreht wird. - Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (
2 ) ein starres Röhrchen ist. - Behandlungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungselemente zwei Klingen (
5a ,5b ) einer Schere sind. - Behandlungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungselemente Greifelemente (
5a ,5b ) sind.
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