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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts mit einem
Gradientenrohr, an dem wenigstens eine im Betrieb stromdurchflossene
Gradientenspule angeordnet ist, und an dem mehrere Elemente zur
bedarfsabhängigen Erzeugung
einer auf das Gradientenrohr wirkenden Kraft angeordnet sind.
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Mittels
solcher Magnetresonanzgeräte
ist es möglich,
Schnittbilder des zu untersuchenden Objekts, in der Regel eines
Patienten, durch bestimmte Körperebenen
zu erzeugen. Dies geschieht mit Hilfe elektromagnetischer Felder.
Um eine Ortsauflösung der
auf Grund eines anliegenden magnetostatischen Grundfelds und eines
anregenden Hochfrequenzfelds erhaltenen Signal zu ermöglichen,
wird mittels mehrerer Gradientenspulen ein Gradientenfeld erzeugt.
In der Regel kommen drei unterschiedliche Gradientenspulen zum Einsatz,
die Felder in x-yz-Richtung bezüglich
des Gradientenrohres erzeugen. Auf Grund des Stromflusses treten
Lorentz-Kräfte
auf, die auf das Gradientenrohr wirken und dieses wegen ihres zeitlichen
Verlaufs zum Schwingen anregen. Diese mechanischen Schwingungen
regen nun ihrerseits die Luft um das Gradientenrohr zu Luftdruckschwankungen
an. Diese Schwingungen sind ursächlich
für die
beachtliche Lärmentwicklung
während
des Betriebs des Magnetresonanzgeräts, wobei Lärmspitzen weit über 100 dB
auftreten.
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Um
diesen Schwingungen entgegenzuwirken und folglich den Lärm zu dämpfen ist
es beispielsweise aus
DE
44 32 747 A1 bekannt, mittels piezoelektrischer Elemente,
die am Gradientenrohr angeordnet sind, Gegenkräfte zu erzeugen und so den von
Lorentz-Kräften
angeregten Schwingungen entgegenzuwirken. Die in dem genannten Dokument
beschriebene Anordnung der piezoelektrischen Elemente erfolgt jedoch
im Wesentlichen im Bereich der Spulenleiter. Hinsichtlich der tatsächlich erzeug ten Schwingungen
ist die beschriebene Anordnung unselektiv, eine zielgerichtete Geräuschdämpfung ist folglich
nicht möglich.
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Um
eine deutlich verbesserte Geräuschdämpfung zu
erzielen, ist es aus der nachveröffentlichten
Patentschrift
DE 198
29 296 B4 bekannt, mittels der am Gradientenrohr angeordneten
Elemente eine oder mehrere Eigenschwingungsformen des Gradientenrohrs
anzuregen, die den von den Lorentz-Kräften hervorgerufenen Schwingungen
des Gradientenrohrs entgegenwirken. Es hat sich nämlich herausgestellt,
daß jede
Schwingung des Gradientenrohres eine Überlagerung mehrerer Eigenschwingungsformen
ist, d. h., jede Schwingung kann auf bestimmte Eigenschwingungsformen
reduziert werden. Dabei können
die Eigenschwingungsformen unterschiedliche Beiträge zur tatsächlichen
Rohrschwingung liefern, die Elemente lassen es jedoch zu, bestimmte
Eigenschwingungsformen gezielt und definiert anzuregen, die den
jeweiligen Eigenschwingungsformkomponenten der Rohrschwingungen
entgegenwirken und diese eliminieren. Eine beachtliche Lärmreduzierung
kann hierdurch erreicht werden. Es kann nun aber vorkommen, daß während des
Betriebs des Magnetresonanzgeräts
oder während
dessen langer Betriebszeit Ursachen auftreten, die für eine Änderung
des Schwingungsverhaltens des Gradientenrohres verantwortlich sind.
Dies können
reversible oder irreversible Veränderungen
des Ausgangszustands sein. Ein starres Ansteuerspektrum der Elemente,
also eine stets gleichbleibende, von den Elementen erzeugte Kraft
auf das Gradientenrohr ist hinsichtlich der möglicherweise auftretenden Änderungen
unspezifisch und kann diese nicht mehr hinreichend kompensieren.
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Aus
J. Qiu, J. Tani: „Vibration
control of a cylindrical shell used in MRI equipment" in: Smart Mater.
Struct. 4 (1995), A75 -A81 ist ein Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgerätes sowie
ein Magnetresonanzgerät
bekannt, bei welchem mehrere Elemente bedarfsabhängig auf das Gradienten rohr einwirkende
Kräfte
erzeugen, wobei die Lage dieser Elemente in Abhängigkeit von Eigenschwingungsformen
des Gradientenrohrs gewählt
ist, so daß den durch
die Lorentz-Kräfte
hervorgerufenen Schwingungen des Gradientenrohrs entgegengewirkt
wird.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, welches eine Kompensation etwaiger auftretender Schwingungsänderungen
ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieses Problems sieht die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines
Magnetresonanzgeräts
vor, mit einem Gradientenrohr, an dem wenigstens eine im Betrieb
stromdurchflossene Gradientenspule angeordnet ist, und an dem mehrere Elemente
zur bedarfsabhängigen
Erzeugung einer auf das Gradientenrohr wirkenden Kraft angeordnet sind,
wobei mittels der Elemente eine oder mehrere Eigenschwingungsformen
des Gradientenrohrs angeregt werden, die den von Lorentz-Kräften, die
infolge eines Stromflusses durch die Gradientenspule erzeugt werden,
hervorgerufenen Schwingungen des Gradientenrohrs entgegenwirken,
wobei zur Anregung der Elemente frequenzbezogene Ansteuersignale
dienen, bei welchem Verfahren zur Kompensation einer Änderung
des Schwingungsverhaltens des Gradientenrohrs in Abhängigkeit
wenigstens eines ein Maß für die Änderung
des Schwingungsverhaltens darstellenden Meßwerts die Amplituden und/oder
die Phasen der Ansteuersignale zur Änderung der von den Elementen
erzeugten, auf das Gradientenrohr wirkenden Kraft variiert werden,
wobei als Meßwert
die Temperatur des Gradientenrohrs ermittelt wird und/oder eigenschwingungsbezogene Meßwerte in
Form der Schwingungen des Gradientenrohrs aufgenommen werden, wobei
zur Ermittlung der Schwingungen des Gradientenrohrs wenigstens so
viele Sensorelemente verwendet werden, wie Eigenschwingungsformen
unterdrückt
werden sollen.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
wird vorteilhaft wenigstens ein Meßwert ermittelt, welcher ein
Maß für die Änderung
des Schwingungsverhaltens ist, d. h., das geänderte Schwingungsverhalten wird
direkt oder indirekt mittels des Meßwerts erfaßt. In der Abhängigkeit
dieses Meßwerts
erfolgt anschließend
eine Änderung
der Ansteuersignale der Krafterzeugungselemente, d.h., die erzeugte
Kraft wird in Abhängigkeit
der Schwingungsänderung
variiert und eingestellt, so daß diese
Schwingungsänderung
weitgehend kompensiert werden kann. Die Variation erfolgt durch
Verändern
der Amplitude und/oder der Phase der Kraft, welche als veränderbare
Größen zur
Verfügung
stehen, wobei sich vornehmlich die Amplitudenvariation zur Kompensation
eignet. Die Phase der Ansteuerung ist in der Regel sehr stabil,
da die Kraft der Krafterzeugungselemente immer den Lorentz-Kräften entgegenwirken
muß und
dies nur in einem wohl definierten Phasenverhältnis möglich ist, jedoch können aufgrund
eines zeitverzögerten
Antwortverhaltens der Krafterzeugungselemente auf das Ansteuersignal
etwaige hieraus resultierende Schwingungsänderungen durch Phasenvariation kompensiert
werden. Relevante Änderungen
des Schwingungsver haltens können
vom Gradientenrohr direkt herrühren,
wenn dieses beispielsweise in Folge eines Stromflußes durch
die Gradientenspulen erwärmt
wird. Diese Änderung
ist reversibel, d. h., bei Abkühlen
des Rohres ändert
sich auch das Schwingungsverhalten entsprechend. Daneben können Änderungen
auch beispielsweise durch Alterungseffekte des Schwingungsrohres
hervorgerufen werden können,
die beispielsweise in einer Änderung
des E-Moduls resultieren, wobei dies z. B. durch die dauernde betriebsbedingte
Erwärmung
und Abkühlung bedingt
sein kann. Auch kann sich die Dämpfung
des Gradientenrohres ändern.
Ferner kann sich die Kraftwirkung der Krafterzeugungselemente auf
das Rohr, z. B. wegen einer Ermüdung
des Materials mit lokaler Veränderung
der Materialeigenschaften ändern, auch
die Krafterzeugungselemente selbst können al-tern, so daß die erzeugte Kraft trotz
gleicher Ansteuerung abnimmt. Die hieraus resultierenden Änderungen
des Schwingungsverhaltens können
vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kompensiert werden.
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Läßt sich
die Veränderung
ausschließlich
auf die Veränderung
eines Krafterzeugungselements (z.B. teilweiser oder kompletter Ausfall)
zurückführen, so
sollte diese Veränderung
auch nur an diesem Element kompensiert werden. (Austausch oder Anpassung
der Ansteuerung dieses einen Elements an die benötigte Kraft.) Mögliche Sensoren
sind während
des Betriebs pro Krafterzeugungselement eine Kraftmessvorrichtung,
deren Signal nur für
die Ansteuerung dieses einen Elements benutzt wird, oder zur Überprüfung außerhalb
des Betriebs der Abgleich der von diesem Krafterzeugungselement
erzeugten Auslenkungen mit einem vorher ermittelten Referenzwert.
Hierzu kann ein beliebiger Sensor (Auslenkung, Beschleunigung, Dehnung)
benutzt werden.
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Die
weiteren Schritte betreffen alle Krafterzeugungselemente einer Gruppe
gemeinsam:
So hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Änderung
der Ansteuersignale durch eine Änderung wenigstens
einer in einer Steuerungseinrichtung abgelegten Ansteuerkurve, die
frequenzbezogene Werte der von den Elementen auf das Gradientenrohr
zur Erzeugung der Eigenschwingungen aufzubringenden Kraft enthält und basierend
auf welcher die Ansteuersignale ermittelt werden, erfolgt. Solche
Ansteuerkurven liegen für
jede Gruppe an Elementen, die zur Anregung eines bestimmten Eigenschwingungsmodes
angeordnet sind, vor und stellen eine Frequenzcharakteristik dar,
die aussagt, mit welcher Amplitude und Phase das Signal auf die
Krafterzeugungselemente einer Elementgruppe gegeben werden muß, um die
Wirkung der Lorentz-Kraft
einer sinusförmigen
Anregung mit Stärke
1 bei der jeweiligen Frequenz zu kompensieren. Die Wirkung muß über die
Phase so eingestellt sein, daß die
Kraftwirkung der Krafterzeugungselemente der der Lorentz-Kraft entgegen
wirkt. Bedingt durch die Schwingungsänderung ist eine andere, größere oder
geringere Kraft aufzubringen, was auf einfache Weise durch Variation
der "Kraft-Ansteuerungskurve", basierend auf welcher
rechnerisch mittels der Steuerungseinrichtung die tatsächlichen
Ansteuersignale ermittelt werden, berücksichtigt werden kann. Dabei
kann die Ermittlung der Ansteuersignale erfindungsgemäß derart
erfolgen, daß zunächst aus
einer zeitabhängigen Ansteuersignalkurve
für die
am Gradientenrohr befindlichen Gradientenspulen die einzelnen richtungsabhängigen Signalkurven
der jeweiligen Gradientenachsen separiert und durch Fouriertransformation frequenzabhängige Ansteuersignalkurven
erzeugt werden, die anschließend
mit der oder den Ansteuerkurven, die jeweils einer bestimmten Gruppe
an Elementen der jeweiligen Gradientenachse zugeordnet sind, überlagert
werden, wonach die erhaltenen Überlagerungskurven
durch Fourierrücktransformation
in elementgruppenspezifische zeitabhängige Ansteuersignalkurven überführt werden.
Diese Art der Ermittlung der Ansteuersignale ist in zweifacher Hinsicht
vorteilhaft. Zum einen ermöglicht
sie es, auf das Zeitsignal des Gradientenstroms zu reagieren, was insoweit äußerst relevant
ist, als der Gradientenstrom ursächlich
für die
Erzeugung der Lorentz-Kräfte
ist. Durch rechnerische Verknüpfung
bzw. Berücksichtigung
des Gradientenstromsignals im Rahmen der Ermittlung der Ansteuersignale
für die
Elemente kann so die Zeitkomponente des Gradientenstroms innerhalb
der zeitabhängigen
Ansteuersignale für
die Krafterzeugungselemente berücksichtigt
werden. Der zweite Vorteil dieser Verfahrensausgestaltung liegt
darin, daß – da die
Ansteuersignalkurve für
die Gradientenspulen stets gleich bleibt – im Rahmen der Ermittlung
lediglich die Kraft-Ansteuerkurven variiert werden müssen, d.h.,
es wird innerhalb der rechnerischen Erzeugungsprozedur lediglich
ein Verarbeitungsparameter, nämlich
die zu überlagernde Kraft-Ansteuerungskurve
geändert,
um die erforderlichen, der Kompensation dienenden neuen Ansteuercharakteristiken
zu erhalten.
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Als
Meßwert
kann erfindungsgemäß ein Meßwert für eine reversible
Schwingungsänderung ermittelt
werden, beispielsweise die Temperatur des Gradientenrohrs. Wenngleich
durch geeignete Variation der ursprünglichen abgelegten, elementgruppenspezifischen
Ansteuerkurven eine Kompensation erreicht werden kann, hat es sich
in diesem Fall als zweckmäßig erwiesen,
wenn erfindungsgemäß in der
Steuerungseinrichtung eine Schar von Ansteuerkurven abgelegt ist,
von denen jede einem bestimmten Meßwert oder einem Meßwertintervall
zugeordnet ist, und aus welcher in Abhängigkeit des Meßwerts eine
der Ansteuerung zugrunde zu legende Ansteuerkurve gewählt wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
hierzu können
erfindungsgemäß als gegebenenfalls
weitere eigenschwingungsbezogene Meßwerte die Schwingungen des
Gradientenrohres aufgenommen werden. Dies gilt sowohl für den Fall
einer Kompensation temperaturschwankungsbedingter Schwingungsänderungen, wie
auch zur Ermittlung von Systemänderungen,
die quasi nicht reversibel sind und beispielsweise auf Ermüdungserscheinungen,
Materialänderungen
oder Leistungsverlusten, beispielsweise bei den Krafterzeugungselementen
zurückzuführen sind.
Dabei können
als Meßwerte
die Amplituden der Eigenschwingungen ermittelt werden. Als besonders zweckmäßig hat
es sich erwiesen, wenn erfindungsgemäß zur Kompensation die Ansteuersignale
unter im Wesentli chen gleichzeitiger Ermittlung der eigenschwingungsbezogenen
Meßwerte
variiert und die Wirkung der Variation anhand der Meßwerte überprüft wird.
In diesem Fall kommt also ein Regelkreis zur Anwendung, bei dem
bei oder nach einer Änderung
der Ansteuersignale die Kompensationswirkung überprüft wird. Wird beispielsweise
die von einer Elementgruppe zur Erzeugung eines bestimmten Eigenschwingungsmodes
aufgebrachte Kraft zur Kompensation erhöht, kann auf diese Weise nach
dem ersten oder nach wenigen Erhöhungsschritten
erkannt werden, ob eine Erhöhung
tatsächlich
zu einer Kompensation führt.
Falls nicht kann seitens der Steuerungseinrichtung die Variation
derart erfolgen, daß die
erzeugte Kraft erniedrigt wird, wobei auch in diesem Fall stets
die Wirkung überprüft wird.
Dabei findet die Änderung
beispielsweise der Amplitude der Ansteuersignale bzw. als hierfür ursächlich der
Ansteuerkurve so lange statt, bis ein Kompensationsoptimum erreicht
ist. Es hat sich als ausreichend erwiesen, wenn erfindungsgemäß bezüglich jeder
zu kompensierenden Eigenschwingung lediglich ein frequenzbezogenes
Signal der Ansteuerkurve der Elemente variiert wird. Al-ternativ hierzu ist
es auch möglich,
eine Signalgruppe eines bestimmten Frequenzbereichs zu variieren.
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Zur
Ermittlung der Meßwerte
können
erfindungsgemäß mehrere
am Gradientenrohr angeordnete Sensorelemente verwendet werden. Die
Sensorelemente zur Ermittlung der Temperatur sollten nahe der Elemente
selbst angeordnet sein, da hierdurch gleichzeitig auch die Temperatur
der Krafterzeugungselemente, die gegebenenfalls für eine Änderung
der Funktion derselben verantwortlich sein kann, erfaßt werden
kann. Ferner können
zur Ermittlung der Schwingungen des Gradientenrohrs wenigstens so
viele Sensorelemente verwendet werden, wie Eigenschwingungsformen
unterdrückt
werden sollen. Die angelegten Schwingungsformen sind bekannt, die
Anzahl wichtiger Moden ist überschaubar.
Im Idealfall genügen
dann ebenso viele Sensorelemente wie zu beachtende Schwingungsmoden
pro Raumrichtung existieren. Mathematisch betrachtet bilden die
Eigenschwingungsformen die Basis eines Vektorraums, die Sensorelemente stellen
die Stützpunkte dar,
an denen die Funktion bekannt ist. Die Platzierung der Sensorelemente
muß dabei
derart sein, daß ein
ausreichendes Input-Signal, welches der Steuerungseinrichtung gegeben
wird, zur Verfügung
gestellt wird. So sollten die Sensorelemente nicht in einer gemeinsamen
Knotenlinie mehrerer Moden liegen oder symmetrische Positionen einnehmen,
die keine relevanten Informationen liefern. Es genügt die Platzierung
der Aufnehmer bereits innerhalb eines kleinen Segmentsbereichs des
Rohres, d. h., sie müssen
nicht über
das gesamte Rohr verteilt sein.
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Neben
dem Verfahren betrifft die Erfindung ferner ein Magnetresonanzgerät mit einem
Gradientenrohr, an dem wenigstens eine im Betrieb stromdurchflossene
Gradientenspule angeordnet ist, und an dem mehrere Elemente zur
bedarfsabhängigen Erzeugung
einer auf das Gradientenrohr wirkenden Kraft angeordnet sind, wobei
die Lage der Elemente in Abhängigkeit
wenigstens einer Eigenschwingungsform des Gradientenrohrs gewählt ist,
so daß die
jeweilige Eigenschwingungsform bei Betrieb der Elemente anregbar
ist, wobei wenigstens ein Sensorelement zum Ermitteln wenigstens
eines Meßwerts vorgesehen
ist, der ein Maß für eine Änderung
des Schwingungsverhaltens des Gradientenrohrs darstellt, wobei ein
oder mehrere Sensorelemente zum Ermitteln der als Meßwert dienenenden
Temperatur des Gradientenrohrs und/oder ein oder mehrere gegebenenfalls
weitere Sensorelemente zum Ermitteln eigenschwingungsbezogene Meßwerte für die Schwingungen
des Gradientenrohrs ausgebildet sind, von denen wenigstens so viele
Sensorelemente vorgesehen sind, wie Eigenschwingungsformen unterdrückt werden
sollen, und wobei eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, die
zur Variation der Amplitude und/oder der Phase von frequenzbezogenen Ansteuersignalen,
mittels welchen die Elemente angesteuert werden, in Abhängigkeit
des Meßwerts ausgebildet
ist, so daß die Änderung
des Schwingungsverhaltens zumindest teilweise kompensierbar ist.
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Als
Sensorelemente können
auch hier Kraftsensoren wie auch Temperatursensoren verwendet werden,
wie auch solche, die eine Ermittlung eigenschwingungsbezogener Meßwerte für die Rohrschwingung
selbst liefern. An Schwingungssensoren können erfindungsgemäß wenigstens
so viele vorgesehen sein, wie Eigenschwingungsformen unterdrückt werden
sollen. Dabei sollten die Sensorelemente in Rohrlängsrichtung
und in Rohrumfangsrichtung angeordnet und im Wesentlichen äquidistant voneinan der
beabstandet sein, wobei es bereits ausreichend ist, wenn die Sensorelemente
lediglich über eine
Teillänge
und einen Teilumfang des Gradientenrohrs, beispielsweise 1/8-Segment
angeordnet sind. Als Sensorelemente können beispielsweise Beschleunigungssensoren,
Dehnungssensoren oder Kraftsensoren verwendet werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts sind
den weiteren Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze eines Magnetresonanzgeräts,
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2 eine
Prinzipskizze der Anordnung mehrere Elemente zur Erzeugung bestimmter
Eigenschwingungsmoden an einem Gradientenrohr,
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3 eine
Aufsicht auf das Gradientenrohr aus 2,
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4 ein
prinzipielles Flußdiagramm
zur Darstellung der Ermittlung der der Kompensation dienenden Ansteuersignale,
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5 ein
Beispiel für
eine Schar an temperaturbezogenen Ansteuerkurven, und
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6 ein
Beispiel für
die Variation einer Ansteuerkurve.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät 1,
bestehend aus einem Gerätegehäuse 2 mit
einem darin angeordnetem Gradientenrohr 3 mit daran angeordneten
Gradientenspulen 4, die hier nur prinzipiell dargestellt
sind und in realiter entsprechend dem jeweils von jeder Spule zu
erzeugenden richtungsabhängigen
Feld angeordnet sind. Ferner ist eine den Be trieb des Magnetresonanzgeräts steuernde
Steuerungseinrichtung 5 vorgesehen. Am Gradientenrohr 3 sind
mehrere Elemente E zur Krafterzeugung vorgesehen (2, 3),
bei denen es sich um Piezoelemente handelt. Diese werden über die
Steuerungseinrichtung 5 gesteuert mit Spannung beaufschlagt
und erzeugen bedingt durch die spannungsbedingte Formänderung
eine auf das Gradientenrohr wirkende Kraft. Sämtliche Elemente E sind am
Gradientenrohr 3 derart plaziert, daß durch ihren Betrieb bestimmte
Eigenschwingungsmoden des Gradientenrohrs 3 definiert angeregt
werden können.
Dabei ist die jeweilige Kraft, die ein Element erzeugt, gerade so
gewählt,
daß die
beim Betrieb des Magnetresonanzgeräts durch Lorentz-Kräfte, die
aufgrund eines Stromflusses durch die Gradientenspulen 4 erzeugt
werden, im Wesentlichen ausgeglichen werden, d. h., die mittels
der Elemente E anregbare Eigenschwingung hat im Wesentlichen die
gleiche Amplitude und Phase, so daß sich die Schwingungsformen
gegenseitig auslöschen.
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Die
in den
2 und
3 dargestellte Elementanordnung
ist lediglich ein Beispiel, es kommt im vorliegenden nicht darauf
an, welche Eigenschwingungsmoden hier konkret angeregt werden. Hinsichtlich
der Anordnung sowie Arbeitsweise wird auf die Patentschrift
DE 198 29 296 B4 verwiesen.
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Wie 3 ferner
zeigt, sind am Außenmantel
des Gradientenqrohrs 3 weitere Sensorelemente vorgesehen.
Hier ist zwischen in Längsrichtung
angeordneten Sensorelementen SL und in Umfangsrichtung
angeordneten Sensorelementen SU zu unterscheiden.
Die Sensorelemente SL und SU dienen dazu,
Schwingungen des Gradientenrohres zu ermitteln. Sie liefern eigenschwingungsbezogene
Meßwerte,
die es ermöglichen,
die Eigenschwingungskomponenten innerhalb der gesamten Schwingung des
Gradientenrohrs zu separieren. Es sollten wenigstens so viele Sensorelemente
vorgesehen sein, wie relevante Schwingungsmoden pro Raumrichtung existieren.
Die Sensorelemente SL können beispielsweise auf einer
Winkelposition von 20° in
Längsrichtung
angeordnet und äquidistant
voneinander beabstandet sein.
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Das
dem Rohrende nächste
Sensorelement sollte etwas vom Ende entfernt angeordnet sein. Für die Platzierung
in Umfangsrichtung (Sensorelemente SU) ist
im gezeigten Beispiel eine Position in der Mitte der Länge des
Rohres gewählt.
In Umfangsrichtung werden die Sensorelemente ebenfalls äquidistant plaziert,
wobei das erste und das letzte Sensorelement nicht bei 0 und 90° angeordnet
sein sollten. Es ist ausreichend, wenn die Sensorelemente SL, SU lediglich über beispielsweise
1/8-Segment des
Gradientenrohrs verteilt angeordnet sind. Aus den von den Sensorelementen
SL, SU ermittelten
Meßwerten
kann die Amplitude jeder Schwingungseigenform seitens der Steuerungseinrichtung 5 ermittelt
werden. Im Bedarfsfall ist es auch möglich, die Elemente E selbst als
Sensorelemente mit zu verwenden, wobei diese dann in ihrem Betrieb
alternierend zwischen Krafterzeugung und Meßwerterfassung geschalten werden.
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Ferner
sind mehrere Sensorelemente ST vorgesehen,
die der Temperaturerfassung des Gradientenrohrs dienen. Jedes in 3 gezeigte
Sensorelement ST ist unmittelbar an einem
Sensorelement E angeordnet, so daß es gleichzeitig auch möglich ist, im
Wesentlichen die Temperatur des Elements E zu ermitteln. Die Temperatur
des Rohres wie auch des Elements kann Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten
bzw. das Krafterzeugungsverhalten des Elements haben. Mittels der
Sensorelemente ST ist es möglich, reversible
Schwingungsänderungen
zu ermitteln, die Sensorelemente SL, SU dienen im Wesentlichen der Ermittlung nicht-reversibler
Schwingungsänderungen,
die ihre Ursache in irreversiblen Systemänderungen, wie beispielsweise
einer Rohrermüdung,
einer Ermüdung
der Krafterzeugungselemente und ähnlichem
haben.
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4 zeigt
in Form eines prinzipiellen Flußdiagramms
die Ermittlung der Ansteuersignale für eine Gruppe von Elementen
zur Erzeugung eines bestimmten Eigenschwingungsmodes. Wie beschrieben
sind die vom Stromfluß durch
die Gradientenspulen hervorgerufenen Lorentz-Kräfte ursächlich für das Schwingungsverhalten
des Gradientenrohrs. Da die mittels der Kraft erzeugungselemente
erzeugten Gegenschwingungen die ursächlichen Eigenschwingungen
kompensieren und auslöschen
sollen, müssen
diese folglich zeitgleich mit den ursächlichen Eigenschwingungen
erzeugt werden. Zur Einbeziehung eines beliebigen Zeitsignals seitens
des Gradientenstromsignals geht die Ermittlung der Ansteuersignale
für die
Krafterzeugungselemente vom zeitbezogenen Stromsignal I(t) (= zeitabhängige Ansteuersignalkurve)
des Gradientenstromsignals aus. 4 gibt exemplarisch
einen beispielhaften Verlauf eines solchen Signals wieder. Im gezeigten
Beispiel ist lediglich allgemein das Signal I(t) angegeben. Das beim
Betrieb des Magnetresonanzgeräts
verwendete Gradientensignal besteht aus drei überlagerten einzelnen Signalen
für die
jeweiligen Gradientenachsen x, y, z. Das gemeinsame Gradientensignal
wird zunächst
in die jeweiligen gradientenachsespezifischen Signale aufgespalten.
Das in 4 gezeigte Signal I(t) stellt exemplarisch eines
dieser aufgespaltetenen achsbezogenen Signale dar. Die Vorgehensweise
ist für
jedes achsspezifische Signal die gleiche, weshalb auf eine Differenzierung
hier verzichtet wurde.
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Anschließend werden
die Signale I(t) einer Fouriertransformation (FT) unterworfen, um
ein frequenzabhängiges
komplexes Stromsignal I(f) (= in Amplitude und Phase frequenzabhängige Ansteuersignalkurve)
zu erzeugen, wobei 4 auch ein Beispiel eines solchen
frequenzbezogenen Signalverlaufs wiedergibt. Es ist darauf hinzuweisen,
daß die jeweiligen
Beispielkurven nicht miteinander im Zusammenhang stehen, sondern
lediglich Prinzipbeispiele darstellen.
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Im
nächsten
Schritt wird das Signalspektrum I(f) mit der frequenzbezogenen Kraftkurve
KPiezo(f) überlagert. Diese Kraftkurve
enthält
frequenzbezogene Kraftwerte, welche die jeweiligen Elemente, die eine
bestimmte Eigenschwingungsform erzeugen sollen, aufbringen sollen.
Diese Elementgruppe ist der jeweiligen Gradientenachse, deren Gradientenstromsignal
verarbeitet wird, zugeordnet. Die Überlagerung entspricht einer
Neugewichtung der Frequenzanteile. Die Kraftkurve KPiezo(f) ist
die Ansteuerkurve, welche zur Kompensation einer Schwingungsänderung
variiert wird, worauf nachfolgend noch eingegangen wird. Die Überlagerung
liefert eine frequenzbezogene Kraft-Steuersignalkurve KSteuer(f)
(= Überlagerungskurve).
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Durch
Fourierrücktransformation
(Rück-FT) wird
schließlich
eine zeitbezogene Kraft-Steuersignalkurve (KSteuer(t))
(= zeitabhängige
Ansteuersignalkurve) erzeugt. Diese Ansteuersignalkurve wird anschließend noch
hinsichtlich der jeweiligen gruppenzugehörigen Einzelelemente gewichtet,
da nicht jedes Piezoelement in gleicher Form angesteuert werden
muß, sondern
abhängig
von der modenspezifischen Kraft bzw. der Anordnung am Gradientenrohr die
Elemente einer Funktionsgruppe unterschiedliche Kräfte erzeugen
müssen.
Hierauf kommt es aber hinsichtlich des allgemeinen Kompensationsverfahrens
nicht an, weshalb dies nicht näher
dargestellt ist. Die Kurve KSteuer(t) stellt
also den nötigen
Kraftverlauf der Krafterzeugungselemente über die Zeit dar. Für die konkrete
Ansteuerung der Einzelelemente wird das Kraftspektrum KSteuer(t)
nach entsprechender elementspezifischer Gewichtung abschließend in entsprechende
zeitbezogene Spannungswerte umgewandelt, welche an die jeweiligen
Krafterzeugungselemente angelegt werden.
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Wie
beschrieben ist zur Kompensation einer Änderung der Rohrschwingung
die von den Elementen ausgeübte
Kraft zur Erzeugung der Gegenschwingung zu ändern. Die entsprechende Anpassung
bzw. Änderung
der Ansteuersignale erfolgt durch Variation der frequenzbezogenen
Piezoelement-Kraftkurve KPiezo(f).
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Für den Fall,
daß eine
reversible, von einer Temperaturerhöhung beispielsweise durch die
sich im Betrieb erwärmenden
Gradientenspulen hervorgerufene Schwingungsänderung vorliegt, ist in der Steuerungseinrichtung 5 eine
Schar von Ansteuerkurven abgelegt, von denen jede einer anderen
Temperatur zugeordnet ist. Ein prinzipielles Beispiel ist in 5 gezeigt.
Die Kurve K1 stellt die frequenzbezogene
Kraftkurve für
eine Temperatur T1 = 20°C dar, die Kurve K2 für T2 = 30°C
und die Kurve K3 für T3 = 40°C. Wird nun
mittels eines der Sensorelemente ST beispielsweise
eine Temperatur des Rohres von T = 30°C ermittelt, so wählt die
Steuerungseinrichtung 5 automatisch die Kurve K2 aus und überlagert diese als Kraftkurve
KPiezo, T=30°C(f)
mit der frequenzbezogenen Stromkurve I(f). Da, wie in 5 gezeigt,
die Kurve K2 einen anderen frequenzbezogenen
Kraftverlauf zeigt als die vorher zugrunde gelegte Kurve K1, ergibt sich letztendlich eine Änderung
des aus der Verarbeitung gemäß 4 hervorgegangenen
Ansteuersignals, so daß auf
die temperaturbedingte Schwingungsänderung reagiert werden kann. 5 zeigt
exemplarisch lediglich drei Kurven, selbstverständlich können innerhalb der Kurvenschar
noch mehr Kurven abgelegt sein. Ferner ist es möglich, daß eine Kurve einem bestimmten
Temperaturintervall zugeordnet ist.
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6 zeigt
schließlich,
wie die Kraftkurve KPiezo(f) zu variieren
ist, wenn eine nicht-reversible systembedingte Schwingungsänderung
vorkommt, die beispielsweise durch Ermüdungserscheinungen od. dgl.
hervorgerufen werden kann. Nach einer ersten, in 6 links
bezüglich
des Plateaus P1 gezeigten Möglichkeit
wird innerhalb des dem Plateau P1 entsprechenden
Frequenzbereichs f1 eine bestimmte Frequenz
fv (variierende Frequenz) ausgewählt, deren
Kraftwert kv (variierender Kraftwert) variiert
wird. Er wird von der Steuerungseinrichtung automatisch beispielsweise
zunächst
erhöht,
wobei über
die Sensorelemente SL, SU die
jeweilige Wirkung dieser Erhöhung,
die sich in einer entsprechenden Änderung der konkreten Ansteuersignale
und damit einer Änderung
der tatsächlich
erzeugten Kraft auswirkt, ermittelt wird. Es wird also nach Art
eines Regelkreises sofort aufgenommen, ob die Änderung in der jeweiligen Richtung
(hier einer Anhebung) zu einer Verbesserung der Schwingungsdämpfung führt oder
nicht. Im Falle einer Verbesserung wird die Erhöhung so lange fortgesetzt,
bis ein Kompensationsoptimum erreicht ist. Im Falle einer Verschlechterung
erniedrigt die Steuerungseinrichtung den Kraftwert kv entsprechend.
Da die erzeugte Kraft innerhalb des Frequenzbereichs f1 bei
jeder Frequenz zu einer entsprechenden Erzeugung der Eigenschwingung
führt, ist
es aus reichend, wenn lediglich bei einer Frequenz eine Änderung
des Kraftwertes vorgenommen wird, da diese erhöhte oder erniedrigte Kraft
dann zur Erzeugung der geänderten
Eigenschwingung führt,
unabhängig
davon, welche Frequenz fv ausgewählt wird,
so lange diese nur innerhalb des Frequenzbereichs f1 liegt.
Ist eine optimale Kompensation erreicht, kann die Kurve gemäß 6 hinsichtlich
der Lage des Plateaus P1 insgesamt entsprechend
korregiert.
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6 zeigt
ferner eine weitere Möglichkeit der
Variation in der rechten Bildhälfte.
Hier wird das gesamte Plateau P2 angehoben
oder abgesenkt, wie durch die gestrichelten Linien gekennzeichnet
ist. Die Wirkungsweise dieser Variation ist die gleiche wie die der
vorbeschriebenen.