DE19859777A1 - Reinigungsmittel für harte Oberflächen - Google Patents
Reinigungsmittel für harte OberflächenInfo
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Abstract
Ligninsulfonate können (i) in einem Reinigungsmittel für harte Oberflächen zur Verringerung des Regeneffektes und/oder des Beschlageffekts verwendet werden, (ii) in Kombination mit mehr als 15 Gew.-%, bezogen auf die Menge an Ligninsulfonat, an einem oder mehreren weiteren anionischen und/oder nichtionischen Tensiden in einem Reinigungsmittel für harte Oberflächen enthalten sein und (iii) in einem Verfahren zur Verringerung des Regeneffekts und/oder des Beschlageffekts auf einer mit einem flüssigen Reinigungsmittel behandelten harten Oberfläche eingesetzt werden, wobei die Oberfläche mit einem ein oder mehrere Ligninsulfonate enthaltenden flüssigen Reinigungsmittel in konzentrierter oder verdünnter Form behandelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft wäßrige flüssige tensidhaltige Reinigungsmittel für harte Oberflächen,
insbesondere Glas, mit Ligninsulfonat sowie die Verwendung von Ligninsulfonat in Reini
gungsmitteln für harte Oberflächen und ein Verfahren zur Behandlung harter Oberflächen
mit Ligninsulfonat enthaltenden Reinigungngsmittel.
Bei den heute üblichen Reinigungsmitteln für harte Oberflächen handelt es sich in der Re
gel um wäßrige Zubereitungen in Form einer stabilen Lösung oder Dispersion, die als we
sentliche Wirkstoffe oberflächenaktive Substanzen, organische Lösungsmittel sowie gege
benenfalls Komplexbildner für die Härtebestandteile des Wassers, Abrasivstoffe und reini
gend wirkende Alkalien enthalten. Reinigungsmittel, die vor altem für die Reinigung von
Glas- und Keramikoberflächen bestimmt sind, werden häufig als Lösungen der Wirkstoffe in
einem Gemisch aus Wasser und mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, in
erster Linie niedere Alkohole und Glykolether, formuliert. Beispiele derartiger Mittel finden
sich in der deutschen Offenlegungsschrift 22 20 540, den US-Patentschriften 3 839 234
und 3 882 038 sowie in den europäischen Patentanmeldungen 344 847 und 393 772.
Bei der Anwendung der Reinigungsmittel stellt sich neben der Forderung nach hoher Rei
nigungsleistung auch die Forderung nach möglichst einfacher und bequemer Anwendung
der Mittel. Meist wird erwartet, daß die Mittel bereits bei einmaligem Auftrag ohne weitere
Maßnahmen die gewünschte Wirkung liefern. Hier stellt sich vor allem bei Anwendung auf
glatten Oberflächen, insbesondere solchen, die wie Glas oder Keramik spiegelnd reflektie
ren können, Schwierigkeiten dadurch ein, daß Mittel, die gut reinigen, meist nichtstreifen
frei auftrocknen, während solche Mittel, die im wesentlichen ohne sichtbare Rückstände
auftrocknen, nur eine begrenzte Reinigungswirkung aufweisen. Um bei annehmbaren
Rückstandsverhalten eine hinreichende Reinigungswirkung, insbesondere gegenüber fetti
gen Anschmutzungen zu erreichen, ist es notwendig, den Reinigungsmitteln neben organi
schen Lösungsmitteln auch größere Mengen an mehr oder weniger flüchtigen Alkalien zu
zusetzen. Hier haben insbesondere Ammoniak und Alkanolamine Anwendung gefunden.
Höhere Konzentrationen an Ammoniak bzw. Amin bewirken allerdings neben einer merkli
chen Geruchsbelästung eine entsprechende Erhöhung des pH-Wertes in der Reinigungs
mittellösung mit der Folge, daß empfindlichere Oberflächen, wie beispielsweise Lackflä
chen, von diesen Reinigungsmitteln deutlich angegriffen werden.
Bei glatten Oberflächen, insbesondere solchen, die wie Glas oder Keramik spiegelnd re
flektieren können, treten darüber hinaus zwei spezielle Probleme auf, die in der Regel nicht
unmittelbar nach dem Reinigungsvorgang zu Tage treten, sondern meist erst zu einem
späteren Zeitpunkt. Es ist dies zum einen das wohlbekannte, aber störende Phänomen der
Kondensation von Wasser auf die vorgenannten Oberflächen, beispielsweise im Badezim
mer während und nach dem Duschen oder Baden, das im folgenden als Beschlageffekt
bezeichnet wird. Zum anderen ist es das ebenso bekannte wie unerfreuliche - wenn auch
langfristig unvermeidbare - Ereignis, daß nach dem Reinigen einer der Witterung ausge
setzten reflektierenden Oberfläche wie Fensterglas ein Regenschauer mit den im Anschluß
zurückbleibenden Regenflecken das Reinigungsergebnis zunichte macht, was nachfolgend
als Regeneffekt bezeichnet wird.
Es bestand daher nach wie vor Bedarf an Reinigungsmitteln, die bei hoher Reinigungslei
stung die genannten Nachteile nicht aufweisen.
Aus der WO 96/04358 A1 (Procter & Gamble) sind Reinigungsmittel bekannt, die Glas rei
nigen können, ohne in einem störenden Ausmaß Flecken und/oder Filme zu hinterlassen,
und eine wirksame Menge eines substantiven Polymers mit hydrophilen Gruppen enthal
ten, das das Glas mit einer lang anhaltenden höheren Hydrophilie versieht, so daß wenig
stens bei den nächsten drei erneuten Benetzungen, beispielsweise durch Regen, das
Wasser flächig abläuft und nach dem Trocknen weniger Flecken zurückbleiben. Substanti
ve Polymere sind insbesondere Polycarboxylate wie Poly(vinylpyrrolidon-co-acrylsäure),
aber auch Poly(styrolsulfonat), kationische Zucker- und Stärkederivate sowie aus Ethylen
oxid und Propylenoxid aufgebaute Blockcopolymere, wobei gerade letztere Polyether weni
ger Substantivität besitzen.
Aus der DE 25 18 391 A (Henkel KGaA) ist Verfahren zur Verhinderung von Belägen, Auf
trocknungen und Schleiern auf Glas, lackierten oder metallischen Flächen bei Nachspül
vorgängen mit hartem Wasser bekannt, bei dem die Oberflächen bei Temperaturen zwi
schen 4 und 40°C mit einer Lösung behandelt werden, die ein oder mehrere Salze der
Ligninsulfonsäure mit einwertigen Kationen oder Magnesium enthalten und einen pH-Wert
zwischen 4 und 8 besitzen, wobei die Konzentration an Ligninsulfonat a) 0,02 bis
0,04 Gew.-% pro Grad d. H. beträgt oder vorzugsweise b) 0,004 bis 0,04 Gew.-% pro Grad
d. H. beträgt und die Lösung zusätzlich Tenside in Konzentrationen von 1 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf Ligninsulfonat, enthält.
Aus der DE 32 32 263 A (Dearborn Chemical) sind wäßrige Lösungen mit EDTA, Natrium
ligninsulfonat, Poly(natriummethacrylat), Hydrazin und einem Entschäumer zur Reinigung
von mit Staub und Kesselstein verschmutzten Reaktorinnenflächen aus Glas bekannt.
Überraschend wurde nun gefunden, daß diese Aufgaben durch den Einsatz von Ligninsul
fonat gelöst werden.
Gegenstand der Erfindung ist in einer ersten Ausführungsform die Verwendung von einem
oder mehreren Ligninsulfonaten in einem Reinigungsmittel für harte Oberflächen zur Ver
ringerung des Regeneffekts und/oder des Beschlageffekts.
Gegenstand der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform ist ein tensidhaltiges Reini
gungsmittel für harte Oberflächen, das ein oder mehrere Ligninsulfonate in Kombination mit
mehr als 15 Gew.-%, bezogen auf die Menge an Ligninsulfonat, an einem oder mehreren
weiteren anionischen und/oder nichtionischen Tensiden enthält.
Gegenstand der Erfindung in einer dritten Ausführungsform ist ein Verfahren zur Verringe
rung des Regeneffekts und/oder des Beschlageffekts auf einer mit einem flüssigen Reini
gungsmittel behandelten harten Oberfläche, wobei die Oberfläche mit einem ein oder meh
rere Ligninsulfonate enthaltenden flüssigen Reinigungsmittel in konzentrierter oder ver
dünnter Form behandelt wird.
Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß durch Ligninsulfonat
gleichzeitig ein Antiregen- und ein Antibeschlageffekt bewirkt wird. Zudem lassen sich
Ligninsulfonate problemlos klar und lagerstabil in die Reinigungsmittel einarbeiten.
Mengen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Gew.-% angegeben und beziehen
sich - soweit jeweils nicht ausdrücklich anders ausgeführt - auf das gesamte Mittel.
Der Gehalt an einem oder mehreren Ligninsulfonaten in dem erfindungsgemäßen Mittel
beträgt 0,001 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis
5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,2 bis
2,0 Gew.-%.
Ligninsulfonate sind die Salze der Ligninsulfonsäure und weisen oberflächenaktive Eigen
schaften auf. Ligninsulfonsäure ist das beim Sulfit-Aufschluß von Holz zur Gewinnung von
Cellulose anfallende Reaktionsprodukt aus nativem Lignin und schwefliger Säure. Bei die
sem Aufschlußverfahren wird Lignin an den C3-Seitenketten der Phenylpropan-
Grundeinheiten sulfoniert. In Abhängigkeit von den beim Aufschlußverfahren verwendeten
Basen resultieren wasserlösliche Natrium-, Ammonium-, Calcium- oder Magnesiumsalze
der Ligninsulfonsäure. Angaben zur Molmasse der Ligninsulfonsäure variieren mit Werten
von ca. 1.000 bis 200.000 g/mol, Durchschnittswerte liegen bei 10.000 bis 20.000 g/mol;
die Anzahl der Sulfonsäure-Gruppen beträgt ca. 2 pro 5 bis 8 Phenylpropan-Einheiten.
Ligninsulfonsäure bzw. ihre Salze, die Ligninsulfonate, sind Hauptbestandteil der Sulfit-
Ablaugen, aus denen sie als braune Pulver isoliert werden können (Nadelholz-
Ligninsulfonate, Molmasse 500 bis 50.000 g/mol, Laubholz-Ligninsulfonate, Molmasse 500
bis 10.000 g/mol).
Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise die Alkalimetall- und Erdalkalimetallignin
sulfonate sowie die Ammoniumligninsulfonate oder deren Mischungen. Bevorzugt sind die
Natrium-, Magnesium-, Calcium- oder Ammoniumligninsulfonate sowie deren Mischungen,
insbesondere die Natriumligninsulfonate.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung schließt der Begriff Ligninsulfonat den Einsatz von
Ligninsulfonsäure, die ggf. in situ mit einer entsprechenden Base neutralisiert wird, mit ein.
Erfindungsgemäß geeignete Ligninsulfonate sind beispielsweise unter dem Handelsnamen
Zewa® von der Fa. Ligninchemie, z. B. die Natriumligninsulfonate Zewa® EF, Zewa® S, Ze
wa® S 2, Zewa® SL und Zewa® SL 2 sowie das Ammoniumligninsulfonat Zewa® DIS TR,
unter dem Handelsnamen Totanin® von der Fa. Nike Baeck Industries GmbH, z. B. das
Ammoniumligninsulfonat Totanin® AM 5025-T2 und das Calciumligninsulfonat Tota
nin® CA 2032, sowie unter den Handelsnamen Borresperse® (etwa 25% der Moleküle ha
ben eine Molmasse über 20.000 g/mol), Borrewell®, Borrebond®, Ultrazine®, Ufoxane® (Ul
trazine®, Ufoxane®: etwa 40% der Moleküle haben eine Molmasse über 20.000 g/mol),
Marasperse®, Maracell® und Maratan® von der Fa. LignoTech USA, Inc. der Borregaard
Gruppe, z. B. die Calciumligninsulfonate Borresperse® CA, Borrebond® und Ultrazine® CA,
die Natriumligninsulfonate Borresperse® NA, Borresperse® 3A, Ultrazine® NA, Ultrazi
ne® NAS, Ufoxane® 2, Ufoxane® 3A und Ufoxane RG, das Ammoniumligninsulfonat Borre
sperse® NH sowie die Chrom-, Ferrochrom- und Eisenligninsulfonate Borresperse® C, FC
und FE, erhältlich.
In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels, der erfindungsge
mäßen Verwendung und der erfindungsgemäßen Verfahren wird mindestens ein Lignin
sulfonat zusammen mit mindestens einem weiteren Additiv, das ebenfalls eine Verringe
rung des Regen- und/oder Beschlageffekts bewirkt, eingesetzt. Weitere Additive im Sinne
dieser besonderen Ausführungsform sind insbesondere (i) die substantiven Polymere mit
hydrophilen Gruppen der WO 96/04358 A1 (Procter & Gamble), insbesondere Polycar
boxylate wie Poly(vinylpyrrolidon-co-acrylsäure), aber auch Poly(styrolsulfonat), kationische
Zucker- und Stärkederivate sowie aus Ethylenoxid und Propylenoxid aufgebaute Blockco
polymere, mit einer durchschnittlichen Molmasse von 10.000 bis 3.000.000 g/mol, vor
zugsweise 20.000 bis 2.500.000 g/mol, insbesondere 300.000 bis 2.000.000 g/mol, äußerst
bevorzugt 400.000 bis 1.500.000 g/mol, (ii) die Aminoxidpolymere, insbesondere Poly(4-
vinylpyridin-N-oxide), der WO 97/33963 A1 (Procter & Gamble) mit einer durchschnittlichen
Molmasse von 2.000 bis 100.000 g/mol, vorzugsweise 5.000 bis 20.000 g/mol, insbesonde
re 8.000 bis 12.000 g/mol, (iii) endgruppenverschlossene polyalkoxylierte Alkohole der
Formel R1O[CH2CH(CH)3O]p[CH2CH(R2)O]qR3, in der R1 einen linearen, aliphatischen Koh
lenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 22 Kohlenstoffatomen oder ein Gemisch verschiedener
solcher Reste, R2 ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlen
stoffatomen, R3 einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphati
schen, ggf. arylsubstitutierten, acyclischen oder cyclischen, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis
etwa 78 Kohlenstoffatomen und optional ein oder mehreren Hydroxygruppen und/oder
Ethergruppen -O- oder ein Gemisch verschiedener solcher Reste, p eine Zahl von 0 bis
etwa 15 und q eine Zahl von 0 bis etwa 50 repräsentiert und die Summe von p und q min
destens 1 ist, insbesondere epoxyverschlossene polyalkoxylierte Alkohole vorgenannter
Formel, in der R1 einen linearen, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit etwa 4 bis etwa
18, vorzugsweise etwa 4 bis etwa 12, Kohlenstoffatomen, insbesondere einen Butyl-, He
xyl-, Octyl- oder Decylrest bzw. deren Mischungen, oder ein Gemisch verschiedener sol
cher Reste, R2 ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffa
tomen, vorzugsweise ein Wasserstoffatom, R3 eine Gruppe [CH2CH(R4)O]rH, in der R4 für
einen linearen, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit etwa 2 bis etwa 26, vorzugsweise
etwa 4 bis etwa 18, insbesondere etwa 6 bis etwa 14, Kohlenstoffatomen oder ein Gemisch
verschiedener solcher Reste und r für eine Zahl von 1 bis etwa 3, vorzugsweise 1 bis etwa
2, insbesondere 1, steht, p eine Zahl von 1 bis etwa 5, vorzugsweise 1 bis etwa 2, insbe
sondere 1, und q eine Zahl von 1 bis etwa 30, vorzugsweise etwa 4 bis etwa 26, insbeson
dere etwa 10 bis etwa 24, repräsentiert, beispielsweise mit R1 = C8/10-Alkylrest, R2 = H, R3 =
[CH2CH(R4)O]rH mit R4 = C8-Alkylrest und r = 1, u = 1 und v = 22, (iv) hochmolekulare bis
niedermolekulare, bevorzugt niedermolekulare, Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-
Kondensate bzw. deren Salze, beispielsweise die Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze,
bevorzugt die Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Calciumsalze, sowie die Ammoniumsal
ze oder deren Mischungen, insbesondere die Natriumsalze (geeignete Naphthalinsulfon
säure-Formaldehyd-Kondensate sind beispielsweise unter dem Handelsnamen Lomar® von
der Fa. Henkel Corp., z. B. die niedermolekularen Natriumsalze Lomar® LS, Lomar® PW,
Lomar® PWFA 40 und Lomar® PL 4, die hochmolekularen Natriumsalze Lomar® D und Lo
mar® D SOL, das Kaliumsalz Lomar® HP sowie das Ammoniumsalz Lomar® PWA, sowie
unter dem Handelsnamen Tamol® von der Fa. BASF AG, z. B. die Niederkondensate Ta
mol® NN 2901, Tamol® NN 7718, Tamol® NN 8906, Tamol® NN 9104, Tamol® NN 9401
(sämtlich Natriumsalze) und Tamol® NNA 4109 (Ammoniumsalz) mit einer Molmasse im
Bereich von etwa 6.500 g/mol, die Mittelkondensate Tamol® NMC 4001 und Ta
mol® NN 9401 (beides Calciumsalze) mit einer Molmasse im Bereich von etwa
20.000 g/mol sowie die Hochkondensate Tamol® NH 3091, Tamol® NH 7519, Ta
mol® NH 9103 (sämtlich Natriumsalze) und Tamol® NHC 3001 (Calciumsalz) mit einer Mol
masse im Bereich von etwa 35.000 g/mol, erhältlich), (v) Gummi arabicum, (vi) Polyvinyl
pyrrolidone und (vii) Polyethylenglykole, wobei die Polywachse, feste Polyethylenglykole
mit einer Molmasse von ca. 500 bis über 10.000 g/mol, z. B. 4.000 g/mol, und wachsartiger
Konsistenz, gegenüber den flüssigen Polyethylenglykolen mit einer Molmasse von bei
spielsweise 200 g/mol bevorzugt sind.
Als weitere oberflächenaktive Substanzen eignen sich für die erfindungsgemäßen Mittel
Tenside, insbesondere aus den Klassen der anionischen und nichtionischen Tenside. Vor
zugsweise enthalten die Mittel anionische und nichtionische Tenside. Die Menge ananioni
schem Tensid liegt üblicherweise nicht über 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,01 und
5 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,01 und 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen
0,1 und 0,3 Gew.-%. Sofern die Mittel nichtionische Tenside enthalten, liegt deren Kon
zentration üblicherweise nicht über 3 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,001 und
0,3 Gew.-% sowie insbesondere zwischen 0,001 und 0,1 Gew.-%.
Als anionische Tenside eignen sich vorzugsweise C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, insbesonde
re mit etwa 12 C-Atomen im Alkylteil, C8-C20-Alkansulfonate, C8-C18-Monoalkylsulfate,
C8-C18-Alkylpolyglykolethersulfate mit 2 bis 6 Ethylenoxideinheiten (EO) im Etherteil sowie
Sulfobernsteinsäureester mit 8 bis 18 C-Atomen in den Alkoholresten.
Die anionischen Tenside werden vorzugsweise als Natriumsalze eingesetzt, können aber
auch als andere Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Magnesiumsalze, sowie in
Form von Ammonium- oder Aminsalzen enthalten sein.
Beispiele derartiger Tenside sind Natriumkokosalkylsulfat, Natrium-sec.-Alkansulfonat mit
ca. 15 C-Atomen sowie Natriumdioctylsulfosuccinat. Als besonders geeignet haben sich
Fettalkylsulfate und Fettalkyl+2EO-ethersulfate mit 12 bis 14 C-Atomen, die vorzugsweise
zusammen eingesetzt werden.
Als nichtionische Tenside sind vor allem C8-C18-Alkoholpolyglykolether, d. h. ethoxylierte Al
kohole mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 2 bis 15 Ethylenoxideinheiten (EO), C8-C18-
Carbonsäurepolyglykolester mit 2 bis 15 EO, ethoxylierte Fettsäureamide mit 12 bis
18 C-Atomen im Fettsäureteil und 2 bis 8 EO, langkettige Aminoxide mit 14 bis 20 C-
Atomen und langkettige Alkylpolyglycoside mit 8 bis 14 C-Atomen im Alkylteil und 1 bis 3
Glycosideinheiten zu erwähnen. Beispiele derartiger Tenside sind Oleyl-Cetyl-Alkohol mit 5
EO, Nonylphenol mit 10 EO, Laurinsäurediethanolamid, Kokosalkyldimethylaminoxid und
Kokosalkylpolyglucosid mit im Mittel 1,4 Glucoseeinheiten.
Bevorzugt werden als nichtionische Tenside die Additionsprodukte aus Ethylenoxid und
Fettalkoholen mit insbesondere 2 bis 8 Ethylenoxideinheiten, Fettsäurepolyglykolester
(FSE) mit insbesondere 2 bis 10 EO, beispielsweise Talgfettsäure+6-EO-ester, die Alkyl
polyglycoside und von diesen wiederum die Vertreter mit 8 bis 10 C-Atomen im Alkylteil und
bis zu 2 Glucoseeinheiten. Besonders bevorzugt werden Fettalkoholpolyglykolether mit
insbesondere 2 bis 8 EO, beispielsweise C12-14-Fettalkohol+4-EO-ether.
Besonders bevorzugt sind Mittel, welche anionisches und nichtionisches Tensid enthalten,
insbesondere Kombinationen von Fettalkylsulfaten und/oder Fettalkoholpolyglykolethersul
faten mit Fettalkoholpolyglykolethern.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel wasserlösliche organische Lö
sungsmittel, beispielsweise niedere Alkohole und/oder Etheralkohole, vorzugsweise aber
Gemische verschiedener Alkohole und/oder Etheralkohole, enthalten. Die Menge an orga
nischem Lösungsmittel beträgt üblicherweise nicht mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 30 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 15 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%.
Als Alkohole werden insbesondere Ethanol, Isopropanol und n-Propanol eingesetzt. Als
Etheralkohole kommen hinreichend wasserlösliche Verbindungen mit bis zu 10 C-Atomen
im Molekül in Betracht. Beispiele derartiger Etheralkohole sind Ethylenglykol
monobutylether, Propylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonobutylether, Propy
lenglykolmonotertiärbutylether und Propylenglykolmonoethylether, von denen wiederum
Ethylenglykolmonobutylether und Propylenglykolmonobutylether bevorzugt werden. Wer
den Alkohol und Etheralkohol nebeneinander eingesetzt, so liegt das Gewichtsverhältnis
beider vorzugsweise zwischen 1 : 2 und 4 : 1. Werden dagegen Gemische zweier ver
schiedener Etheralkohole, insbesondere Ethylenglykolmonobutylether und Propylenglykol
monobutylether, eingesetzt, so liegt das Gewichtsverhältnis beider vorzugsweise zwischen
1 : 6 und 6 : 1, insbesondere zwischen 1 : 5 und 5 : 1, beispielsweise bei 4 : 1, wobei vor
zugsweise der Anteil des Etheralkohols mit weniger C-Atomen der höhere von beiden ist.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel flüchtiges Alkali enthalten. Als solches
werden Ammoniak und/oder Alkanolamine, die bis zu 9 C-Atome im Molekül enthalten kön
nen, verwendet. Als Alkanolamine werden die Ethanolamine bevorzugt und von diesen
wiederum das Monoethanolamin. Der Gehalt an Ammoniak und/oder Alkanolamin beträgt
vorzugsweise 0,01 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,05 bis 0,5 Gew.-%.
Neben dem flüchtigen Alkali können die erfindungsgemäßen Mittel zusätzlich Carbonsäure
enthalten, wobei das Äquivalentverhältnis von Amin und/oder Ammoniak zu Carbonsäure
vorzugsweise zwischen 1 : 0,9 und 1 : 0,1 liegt. Geeignet sind Carbonsäuren mit
bis zu 6 C-Atomen, wobei es sich um Mono-, Di- oder Polycarbonsäuren handeln kann.
Je nach Äquivalentgewicht von Amin und Carbonsäure liegt der Gehalt an Carbonsäure
vorzugweise zwischen 0,01 und 2,7 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,01 und 0,9 Gew.-%.
Beispiele geeigneter Carbonsäuren sind Essigsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Zitronensäu
re, Bernsteinsäure und Adipinsäure, von denen vorzugsweise Essigsäure, Zitronensäure
und Milchsäure verwendet werden. Besonders bevorzugt wird
Essigsäure eingesetzt.
Das Mittel weist vorzugsweise eine Viskosität nach Brookfield (Modell DV-II+, Spindel 31,
Drehfrequenz 20 min-1, 20°C) von 0,1 bis 200 mPa.s, insbesondere 0,5 bis 100 mPa.s,
äußerst bevorzugt 1 bis 60 mPa.s, auf. Zu diesem Zweck kann das Mittel Viskositätsre
gulatoren enthalten. Die Menge an Viskositätsregulator beträgt üblicherweise bis zu
0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,2 Gew.-%, äu
ßerst bevorzugt 0,05 bis 0,15 Gew.-%. Geeignete Viskositätsregulatoren sind unter ande
rem synthetische Polymere wie die Homo- und/oder Copolymere der Acrylsäure bzw. ihrer
Derivate, beispielsweise die unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlichen Produkte der
Firma Goodrich, insbesondere das vernetzte Acrylsäurecopolymer Carbopol-ETD-2623®. In
der internationalen Anmeldung WO 97/38076 ist eine Reihe weiterer von der Acrylsäure
abgeleiteter Polymere aufgeführt, die ebenfalls geeignete Viskositätsregulatoren darstellen.
Neben den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Hilfs-
und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen Mitteln üblich sind. Dazu zählen insbeson
dere Farbstoffe, Parfümöle, pH-Regulatoren (z. B. Citronensäure, Alkanolamine oder
NaOH), Konservierungsmittel, Komplexbildner für Erdalkaliionen, Enzyme, Bleichsysteme
und Antistatikstoffe. Die Menge an derartigen Zusätzen liegt üblicherweise nicht über
2 Gew.-% im Reinigungsmittel. Die Untergrenze des Einsatzes hängt von der Art des Zu
satzstoffes ab und kann beispielsweise bei Farbstoffen bis zu 0,001 Gew.-% und darunter
betragen. Vorzugsweise liegt die Menge an Hilfsstoffen zwischen 0,01 und 1 Gew.-%.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann über einen weiten Bereich variiert wer
den, bevorzugt ist jedoch ein Bereich von 2,5 bis 12, insbesondere 6 bis 11 und äußerst
bevorzugt 7 bis 10,5, beispielsweise etwa 7,5 oder etwa 10.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden vorzugsweise anwendungsfertig formuliert. Eine
Formulierung als vor der Anwendung entsprechend zu verdünnendes Konzentrat ist im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre ebenfalls möglich, wobei die Inhaltsstoffe dann im
oberen Bereich der jeweils angegebenen Mengenbereiche enthalten sind.
Die erfindungsgemäßen Mittel können durch Aufmischen unmittelbar aus ihren Rohstoffen,
anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels bis zur Blasenfrei
heit hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E3 und das Vergleichsmittel V0 wurden durch einfa
ches Zusammenrühren der Komponenten gemäß Tabelle 1 hergestellt. E1 bis E3 ent
hielten erfindungsgemäß das Ligninsulfonat Zewa® EF in unterschiedlichen Mengen, wäh
rend V0 kein Additiv aufwies. Sämtliche Mittel hatten einen pH-Wert von 7,5 und waren
klar sowie farblos.
Zunächst wurden auf einem Spiegel der Größe 30 cm × 60 cm je 2 ml des jeweiligen Mit
tels mit einem gefalteten Vlies der Gesamtgröße 20 cm × 20 cm (Chicopee, Duralace 60)
verteilt und praxisgerecht auspoliert. Nach 30 min erfolgte jeweils eine zweite identische
Behandlung. Weitere 30 min später wurden jeweils der Antibeschlag- und Antiregeneffekt
wie folgt geprüft.
Der behandelte Spiegel wurde für 5 sec über eine Schale (28 cm ×
50 cm × 4 cm) mit 1,5 l kochendem Wasser gehalten und unmittelbar danach bewertet, ob
und ggf. wie stark der Spiegel beschlagen war.
Mittels einer Pumpsprühflasche wurden innerhalb von etwa 4 sec
ca. 10 g Testregen, hergestellt aus Leitungswasser und 8 g/l wfk-Teppichpigmentschmutz
(55 Gew.-% Kaolin, 43 Gew.-% Quarz, 1,5 Gew.-% Flammruß 101, 0,5 Gew.-% Eisenoxid
schwarz; wfk-Code wfk-09 W) der wfk-Testgewebe GmbH (http://www.wfk.de), gleichmä
ßig auf die vorbehandelte Spiegelfläche aufgesprüht. Bewertet wurde unmittelbar im An
schluß daran Benetzung sowie Tropfenbildung und nach dem Trocknen Schmutzverteilung sowie
Fleckenbildung.
Die Bewertung erfolgte jeweils visuell durch ein Panel von fünf Personen, indem jede Per
son jeweils den vier Mitteln die Position 1 bis 4 in der Reihenfolge abnehmenden Effektes
zuordnete. Der jeweilige Mittelwert ist zusammen mit einer Beurteilung in Tabelle 2 als Note
angegeben. Je geringer die Note ist, desto besser war der jeweilige Effekt.
Die Mittel E1 bis E3 zeigen im Gegensatz zu V0 erfindungsgemäß sowohl einen Antire
geneffekt als auch einen Antibeschlageffekt.
Analog den erfindungsgemäßen Mitteln E1 bis E3 wurden weiterhin die Vergleichsmittel V1
bis V3 mit dem als Antiregenadditiv bekannten Polymer Poly(natrium-p-styrolsulfonat)
gemäß Tabelle 3 auf Basis von V0 als Rahmenrezeptur hergestellt. Auch diese Mittel
hatten einen pH-Wert von 7,5 und waren klar sowie farblos.
Wie zuvor beschrieben wurden auch die Mittel V1 bis V3 auf einen Antibeschlageffekt hin
geprüft.
Im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Mitteln E1 bis E3 zeigten die Mittel V1 bis V3
jedoch keinen Antibeschlageffekt.
Claims (11)
1. Verwendung von einem oder mehreren Ligninsulfonaten in einem Reinigungsmittel für
harte Oberflächen zur Verringerung des Regeneffekts und/oder des Beschlageffekts.
2. Tensidhaltiges Reinigungsmittel für harte Oberflächen, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein oder mehrere Ligninsulfonate in Kombination mit mehr als 15 Gew.-%, be
zogen auf die Menge an Ligninsulfonat, an einem oder mehreren weiteren anioni
schen und/oder nichtionischen Tensiden enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere Lignin
sulfonate in einer Menge von 0,001 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis
10 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis
2,5 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,2 bis 2,0 Gew.-%, enthält.
4. Mittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere
weitere anionischen Tenside, vorzugsweise Fettalkylsulfate oder Fettalkoholethersul
fate, insbesondere Fettalkylsulfate und Fettalkoholethersulfate, enthält.
5. Mittel nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere
weitere nichtionische Tenside, insbesondere Fettalkoholpolyglykolether, enthält.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder
mehrere weitere anionische und nichtionische Tenside, vorzugsweise Fettalkylsulfate
oder Fettalkoholethersulfate zusammen mit Fettalkoholpolyglykolethern, insbesonde
re Fettalkylsulfate und Fettalkohofethersulfate zusammen mit Fettalkoholpolyglykole
thern, enthält.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es wasser
lösliche organische Lösungsmittel, beispielsweise niedere Alkohole und/oder Etheral
kohole, vorzugsweise aber Gemische verschiedener Alkohole und/oder Etheralkoho
le, enthält.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es Gemische zweier ver
schiedener Etheralkohole, insbesondere Ethylenglykolmonobutylether und Propy
lenglykolmonobutylether, enthält.
9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der
beiden Etheralkohole zwischen 1 : 6 und 6 : 1, insbesondere zwischen 1 : 5 und 5 : 1,
beträgt, wobei vorzugsweise der Anteil des Etheralkohols mit weniger C-Atomen der
höhere von beiden ist.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es minde
stens ein weiteres Additiv, das ebenfalls eine Verringerung des Regen- und/oder Be
schlageffekts bewirkt und wasserlöslich ist, enthält.
11. Verfahren zur Verringerung des Regeneffekts und/oder des Beschlageffekts auf einer
mit einem flüssigen Reinigungsmittel behandelten harten Oberfläche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Oberfläche mit einem ein oder mehrere Ligninsulfonate ent
haltenden flüssigen Reinigungsmittel in konzentrierter oder verdünnter Form behandelt
wird.
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WO (1) | WO2000039257A1 (de) |
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WO2000039257A1 (de) | 2000-07-06 |
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