DE19851009C2 - Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einer Ankerplatte und einem Stößel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einer Ankerplatte und einem StößelInfo
- Publication number
- DE19851009C2 DE19851009C2 DE19851009A DE19851009A DE19851009C2 DE 19851009 C2 DE19851009 C2 DE 19851009C2 DE 19851009 A DE19851009 A DE 19851009A DE 19851009 A DE19851009 A DE 19851009A DE 19851009 C2 DE19851009 C2 DE 19851009C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- anchor plate
- soldering
- plunger
- temperature
- joining partner
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K1/00—Soldering, e.g. brazing, or unsoldering
- B23K1/19—Soldering, e.g. brazing, or unsoldering taking account of the properties of the materials to be soldered
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K1/00—Soldering, e.g. brazing, or unsoldering
- B23K1/0008—Soldering, e.g. brazing, or unsoldering specially adapted for particular articles or work
- B23K1/0016—Brazing of electronic components
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L1/00—Valve-gear or valve arrangements, e.g. lift-valve gear
- F01L1/46—Component parts, details, or accessories, not provided for in preceding subgroups
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L9/00—Valve-gear or valve arrangements actuated non-mechanically
- F01L9/20—Valve-gear or valve arrangements actuated non-mechanically by electric means
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K35/00—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
- B23K35/22—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting characterised by the composition or nature of the material
- B23K35/24—Selection of soldering or welding materials proper
- B23K35/30—Selection of soldering or welding materials proper with the principal constituent melting at less than 1550 degrees C
- B23K35/302—Cu as the principal constituent
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K35/00—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
- B23K35/22—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting characterised by the composition or nature of the material
- B23K35/24—Selection of soldering or welding materials proper
- B23K35/30—Selection of soldering or welding materials proper with the principal constituent melting at less than 1550 degrees C
- B23K35/3033—Ni as the principal constituent
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Magnetically Actuated Valves (AREA)
- Valve Device For Special Equipments (AREA)
- Valve-Gear Or Valve Arrangements (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
aus einer Ankerplatte und einem Stößel bestehenden Bau
gruppe eines Aktors zur elektromagnetischen Ventilsteue
rung bei Brennkraftmaschinen.
Ein Aktor zur elektromagnetischen Ventilsteuerung be
steht im wesentlichen aus einem Öffnermagnet und einem
Schließermagnet, die durch ein Bauteil aus einem nicht fer
romagnetischen Material voneinander getrennt sind, wel
ches beispielsweise als Gehäuseteil ausgeführt ist. Der Öff
nermagnet und der Schließermagnet sind Elektromagneten,
die jeweils aus einer Spule und einem Joch bestehen. Zwi
schen dem Öffnermagnet und dem Schließermagnet befin
det sich die aus einem ferromagnetischen Material beste
hende Ankerplatte, die durch Bestromen der Spule des Öff
nermagneten oder der Spule des Schließermagneten in die
jeweilige Richtung bewegt wird. Der Öffnermagnet weist
eine Durchführung für einen Stößel auf, der die auf die An
kerplatte einwirkenden Kräfte auf mindestens ein Gaswech
selventil überträgt.
Der Aktor kann beispielsweise so ausgeführt sein, daß an
dem Stößel ein Aktorfederteller angeordnet ist, wobei zwi
schen dem Aktorfederteller und der Außenseite des Öffner
magneten eine Aktorfeder angeordnet ist.
Ein Aktor bildet mit einem Gaswechselventil eine funk
tionelle Einheit, wobei das Gaswechselventil, entsprechend
einem konventionellen Zylinderkopf mit Nockenwellen,
mittels einer Ventilfeder und einem Ventilfederteller in den
Ventilsitz des Zylinderkopfes gezogen wird.
Ist eine funktionelle Einheit aus einem Aktor und einem
Gaswechselventil an der Brennkraftmaschine montiert, wer
den der Aktorfederteller und der Ventilfederteller gegenein
ander gepreßt. In der Ruhelage der funktionellen Einheit be
findet sich die Ankerplatte exakt in der Mitte zwischen dem
Öffnermagnet und dem Schließermagnet. Das Gaswechsel
ventil befindet sich dabei in einer Mittelstellung zwischen
dem Ventilsitz des Zylinderkopfes, bei der das Ventil ge
schlossen ist, und der Position, in der das Ventil maximal ge
öffnet ist.
Damit die Kräfte der Elektromagneten, die auf die Anker
platte wirken, von der Ankerplatte auf den Stößel und
schließlich auf das Gaswechselventil übertragen werden
können, ist es notwendig, die Ankerplatte fest mit dem Stö
ßel zu verbinden. Die Verbindung zwischen der Ankerplatte
und dem Stößel ist beim Betrieb des Aktors einer dynami
schen Scherbelastung ausgesetzt. Dabei muß die Verbin
dung dafür ausgelegt sein, daß die Ankerplatte und der Stö
ßel aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden.
Während die Ankerplatte aus einem ferromagnetischen Ma
terial besteht, wird der Stößel aus einem hochfesten aber
leichten Material gefertigt. Im Fall von Differenzen in den
thermischen Ausdehnungskoeffizienten der unterschiedli
chen Materialien treten bei der betriebsbedingt starken Er
wärmung der Aktoren erhebliche mechanische Spannungen
zwischen der Ankerplatte und dem Stößel auf.
Zudem sollte die Verbindung das Gewicht der Baugruppe
aus Ankerplatte und Stößel nicht wesentlich erhöhen, sollte
das Gefüge der verwendeten Materialien für die Ankerplatte
und den Stößel nicht nachteilig verändern und muß in ihren
Eigenschaften sehr gut reproduzierbar sein.
Aus der nicht vorveröffentlichten Druckschrift DE 197 33 135 A1 ist ein Verfahren zur Herstel
lung einer aus einem vergütbaren Stahlwerkstoff und einem ferromagnetischen Eisenwerkstoff
zusammengesetzten Baugruppe bekannt, bei dem zwischen beiden Werkstoffen Lot plaziert
wird, wonach die Baugruppe auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der das Lot schmilzt, und da
nach die Baugruppe abkühlt. Daraufhin wird die Baugruppe auf eine Vergütungstemperatur des
Stahlwerkstoffes angehoben, die für eine vorgegebene Zeitspanne gehalten wird, bis die Bau
gruppe dann vollständig abgekühlt wird.
Der Nachteil diese Verfahrens besteht darin, daß die magnetischen Eigenschaften des Eisen
werkstoffes durch thermische Einwirkung während dem Verfahren degradieren, und daß die ma
gnetischen Eigenschaften in einem separaten zeitaufwendigen und damit teuren magnetischen
Schlußglühen eingestellt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer aus einer Anker
platte und einem Stößel bestehenden Baugruppe eines Aktors zur elektromagnetischen Ventil
steuerung bei Brennkraftmaschinen anzugeben, das energiesparend, mit einer geringen Ferti
gungsdauer und somit kostengünstig durchgeführt werden kann, und das die genannten Nach
teile vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merk
male des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei die Ankerplatte
mit dem Stößel durch eine Lötung verbunden wird, und di
rekt anschließend im Lötofen die magnetischen Eigenschaf
ten der Ankerplatte durch ein magnetisches Schlußglühen
eingestellt werden. Die Ankerplatte und der Stößel bestehen
dabei aus unterschiedlichen Werkstoffen.
Die Lötung ist dabei die Verbindungstechnik, die durch
ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten am ehesten ge
eignet ist, den an die Verbindung gestellten Anforderungen
gerecht zu werden.
Um eine hochfeste Verbindung durch eine Lötung zu ge
währleisten, werden die Ankerplatte und der Stößel so aus
gearbeitet, daß zwischen ihnen ein vorzugsweise radialsym
metrischer Fügespalt entsteht, in den ein Fügepartner einge
bracht werden kann. Als Fügepartner steht eine Vielzahl von
Reinloten oder Lotlegierungen zur Verfügung, die entspre
chend den gestellten Anforderungen verwendet werden.
Eine naheliegende Anforderung ist, daß die Liquidustempe
ratur des Fügepartners unterhalb der Solidustemperatur der
Ankerplatte und des Stößels liegt. Zudem muß der Fügepart
ner die Differenzen in den thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten der unterschiedlichen Materialien für die Anker
platte und den Stößel kompensieren, wobei der Fügepartner
ein gutes Fließ- und Benetzungsverhalten mit diesen unter
schiedlichen Materialien aufweisen muß.
In einem ersten Prozeßschritt wird die Lötung im Lötofen
durchgeführt. Dazu wird die Baugruppe aus Ankerplatte und
Stößel in den Lötofen eingebracht, wobei im Bereich des
Fügespaltes ein Fügepartner auf der Ankerplatte aufge
bracht ist.
Zunächst wird im Lötofen der Innendruck auf zumindest
1.0 × 10-4 mbar abgesenkt.
Das Aufheizen des Lötofens erfolgt mit ca. 5-30°C/min
bis auf ca. 100°C unterhalb der Solidustemperatur des Füge
partners, bzw. der Temperatur, bei der Legierungsbestand
teile des Fügepartners zu diffundieren beginnen.
Anschließend erfolgt ein Temperaturhalteschritt, bei dem
Temperaturdifferenzen zwischen dem Lötofen und der Bau
gruppe aus Ankerplatte und Stößel kompensiert werden.
Im Anschluß wird der Lötofen mit ca. 10-44°C/min bis
auf 200°C über der Liquidustemperatur des Fügepartners
aufgeheizt. Bei dieser Temperatur erfolgt ein weiterer Tem
peraturhalteschritt bis zum Abschluß der Lötung.
In einem zweiten Prozeßschritt erfolgt das magnetische
Schlußglühen zur Einstellung der magnetischen Eigenschaf
ten der Ankerplatte.
Dabei wird der Lötofen auf eine Temperatur aufgeheizt/
abgekühlt, bei der die magnetischen Eigenschaften der An
kerplatte eingestellt werden. Diese Temperatur ist vom Ma
terial der Ankerplatte abhängig und beträgt bei Weicheisen
beispielsweise 600°C.
Anschließend folgt ein zumeist mehrstündiger Tempera
turhalteschritt, bei dem die Ankerplatte entmagnetisiert
wird.
Das Abkühlen des Lötofens erfolgt mit bis zu 30°C/min
auf Raumtemperatur. Dies kann gegebenenfalls mittels einer
aktiven Kühlvorrichtung erfolgen.
Sofern die Lötung und/oder das magnetische Schlußglü
hen es erfordern, werden Prozeßschritte in einer Inertgasat
mosphäre durchgeführt, der gegebenenfalls auch gasför
mige Flußmittel für den verwendeten Fügepartner zugesetzt
werden können.
Durch das beschriebene Verfahren zur Herstellung einer
aus einer Ankerplatte und einem Stößel bestehenden Bau
gruppe eines Aktors zur elektromagnetischen Ventilsteuerung
werden die zwei energieintensiven Prozeßschritte Lö
tung und magnetisches Schlußglühen durchgeführt, ohne
daß die Baugruppe dem Lötofen entnommen werden muß.
Somit werden die Herstellungsdauer und der Herstellungs
aufwand der Baugruppe verkürzt, der Energiebedarf redu
ziert und somit die Herstellungskosten gesenkt.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung einer aus einer Ankerplatte und einem Stößel
bestehenden Baugruppe eines Aktors zur elektromagneti
schen Ventilsteuerung bei Brennkraftmaschinen anhand von
zwei Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit drei Fi
guren dargestellt und erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung der Baugruppe aus
Ankerplatte und Stößel eines Aktors zur elektromagneti
schen Ventilsteuerung.
Fig. 2 das zeitliche Temperaturprofil zur Lötung und zum
magnetischen Schlußglühen des ersten Ausführungsbei
spiels.
Fig. 3 das zeitliche Temperaturprofil zur Lötung und zum
magnetischen Schlußglühen des zweiten Ausführungsbei
spiels.
In der Fig. 1 ist eine Baugruppe aus Ankerplatte AP und
Stößel S für einen Aktor zur elektromagnetischen Ventil
steuerung dargestellt. Die Ankerplatte AP und der Stößel S
bestehen aus unterschiedlichen Materialien. Während die
Ankerplatte AP aus einer Weicheisenlegierung gefertigt ist,
wird der Stößel S aus einem hochvergüteten Ventilstahl ge
fertigt. Die Verbindung von Ankerplatte AP und Stößel S er
folgt durch eine Lötung in einem Lötofen. Direkt im An
schluß an die Lötung erfolgt im Lötofen die Einstellung der
magnetischen Eigenschaften der Ankerplatte AP durch ein
magnetisches Schlußglühen, wobei der Lötofen nicht auf
Raumtemperatur abgekühlt werden muß. Die Baugruppen
aus Ankerplatte AP und Stößel S werden dabei nicht ein
zeln, sondern in Chargen von bis zu mehreren hundert Bau
gruppen zur Durchführung beider Prozeßschritte in den Löt
ofen eingebracht.
Die Ankerplatte AP und der Stößel S sind derart ausgear
beitet, daß an der Verbindungsstelle eine Nut zur Aufnahme
eines Fügepartners entsteht. Damit der Stößel S durch den
Fügepartner in der exakten Position in der Ankerplatte AP
befestigt wird, werden jeweils eine Ankerplatte AP und ein
Stößel S in einer Lötvorrichtung fixiert.
Die durch die Lotlegierung entstehende, diffusionsähnli
che Verbindung muß die Ankerplatte AP dauerhaft und
hochfest mit dem Stößel S verbinden, da die Verbindung
beim Betrieb des Aktors einer dynamischen Scherbelastung
ausgesetzt ist. Die Festigkeit der Verbindung muß durch die
betriebsbedingt starke Erwärmung der Aktoren zur elektro
magnetischen Ventilsteuerung auch bei hohen Temperaturen
gewährleistet sein. Durch die Differenzen in den thermi
schen Ausdehnungskoeffizienten der für die Ankerplatte AP
und den Stößel S verwendeten unterschiedlichen Materia
lien ist die Verbindung einem hohen Streß bzw. hohen me
chanischen Spannungen ausgesetzt.
Im folgenden wird in einem ersten Ausführungsbeispiel
das Verfahren zur Herstellung der aus Ankerplatte AP und
Stößel S bestehenden Baugruppe beschrieben, wie es sich
bei der Verwendung einer Weicheisenlegierung mit einem
Kobalt-Anteil von 35% als Material für die Ankerplatte AP
ergibt. Als Material für den Stößel S wird ein Ventilstahl mit
einem Kohlenstoff-Anteil von 3,3% (X33) verwendet.
Als Lotlegierung wird ein Kupferbasislot mit einem Ti
tan-Anteil von 6% verwendet. Dieses Kupfer-Titan-Lotle
gierung weist eine Solidustemperatur von 850°C auf. Die
Liquidustemperatur beträgt 1050°C. Die Lotlegierung wird
pulverförmig mittels einer automatischen Dosiervorrichtung
im Bereich um den radialsymmetrischen Fügespalt auf die
Ankerplatte AP aufgebracht.
Bei der Verwendung dieser Materialien erfolgt die Lötung
und das magnetische Schlußglühen bei unterschiedlichen
Temperaturen.
Fig. 2 zeigt das zeitliche Temperaturprofil zur Lötung und
zum magnetischen Schlußglühen.
Im ersten Prozeßschritt wird im Lötofen die Lötung
durchgeführt. Dazu wird im beladenen Lötofen der Innen
druck vor dem Aufheizen auf 1.0 × 10-4 mbar abgesenkt.
Das Aufheizen des Lötofens erfolgt bei konstantem In
nendruck mit 5°C/min bis auf ca. 500°C. Bei dieser Tempe
ratur erfolgt ein Temperaturhalteschritt von 15 Minuten, bei
dem Temperaturdifferenzen zwischen dem Lötofen und der
Charge von Baugruppen aus Ankerplatte AP und Stößel S
kompensiert werden.
Anschließend wird die Temperatur auf ca. 100°C unter
halb der Solidustemperatur von 850°C der Lotlegierung an
gehoben, also auf 750°C. Dies entspricht der Temperatur,
bei der Legierungsbestandteile der Lotlegierung zu diffun
dieren beginnen. Die Temperatur von 750°C wird 10 Minu
ten beibehalten.
Anschließend wird der Lötofen mit ca. 20°C/min bis auf
200°C über der Liquidustemperatur der Lotlegierung von
1050°C, also auf 1250°C aufgeheizt.
Durch eine weiteren Temperaturhalteschritt von 20 Minu
ten wird gewährleistet, daß sich alle Baugruppen der Charge
der Temperatur von 1250°C angenähert haben und die Lot
legierung den Fügespalt zwischen Stößel S und Ankerplatte
AP vollständig ausfüllt.
Anschließend wird die Temperatur des Lötofens mit einer
Abkühlrate von bis zu 40°C/min auf die Temperatur abge
senkt, bei der die magnetischen Eigenschaften der Anker
platte AP durch das magnetische Schlußglühen eingestellt
werden. Bei Ankerplatten AP aus der Weicheisenlegierung
mit einem Kobalt-Anteil von 35% sind das 650°C. Diese
Temperatur wird für 8 Stunden konstant gehalten. Das Ab
kühlen des Lötofens bzw. der Charge von Baugruppen aus
Ankerplatte AP und Stößel S erfolgt mit maximal 2°C/min
bis auf Raumtemperatur, um Verspannungen in der Verbin
dung zwischen der Ankerplatte AP und dem Stößel S zu ver
meiden.
Im folgenden wird in einem zweiten Ausführungsbeispiel
das Verfahren zur Herstellung der aus Ankerplatte AP und
Stößel S bestehenden Baugruppe beschrieben, wie es sich
bei der Verwendung einer Weicheisenlegierung mit einem
Silizium-Anteil von 2,5% als Material für die Ankerplatte
AP ergibt. Als Material für den Stößel S wird ebenfalls ein
Ventilstahl mit einem Kohlenstoff-Anteil von 3,3% (X33)
verwendet.
Als Lotlegierung wird ein Nickelbasislot mit einem
Chrom-Anteil von 5% und einem Silizium-Anteil von 10%
verwendet. Diese Nickel-Chrom-Silizium-Lotlegierung
weist eine Solidustemperatur von 850°C auf. Die Liquidus
temperatur beträgt 1000°C. Die pulverförmige Lotlegierung
wird mittels eines Bindemittels in die Form einer Loch
scheibe gebracht. Diese Lochscheibe wird um den Stößel S
auf die Ankerplatte AP aufgelegt. Bei einer Erwärmung
über 450°C verdampft das Bindemittel rückstandsfrei.
Das Fließ- und Benetzungsverhalten dieser Lotlegierung
ermöglicht das Ausbilden eines Fügespaltes, bei dem der
Stößel S und die Ankerplatte AP an der Verbindungsstelle
gerändelt sind, d. h. axiale Riefen aufweisen. Diese Riefen
sind so ausgebildet, daß durch Verdrehen der Ankerplatte
AP gegen den Stößel S beide Bauteile klemmen und fixiert
sind. Dadurch kann die Lötvorrichtung für die Baugruppe
aus Ankerplatte AP und Stößel S als einfache Haltevorrich
tung ausgeführt werden. Bei der Verwendung der genannten
Materialien für die Ankerplatte AP, den Stößel S und die
Lotlegierung erfolgt die Lötung und das magnetische
Schlußglühen bei der gleichen Temperatur.
Fig. 3 zeigt das zeitliche Temperaturprofil zur Lötung und
zum magnetischen Schlußglühen.
Zunächst wird der Innendruck des Lötofens vor dem Auf
heizen auf 1.0 × 10-4 mbar abgesenkt.
Das Aufheizen des Lötofens erfolgt mit ca. 5°C/min bis
auf ca. 100°C unterhalb der Solidustemperatur, also auf
750°C, wobei die Legierungsbestandteile der Lotlegierung
zu diffundieren beginnen.
Im Anschluß wird der Lötofens mit ca. 20°C/min bis auf
200°C über der Liquidustemperatur der Lotlegierung, also
auf 1200°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur erfolgt die Lötung und das magne
tische Schlußglühen der Ankerplatte AP, wobei die Tempe
ratur von 1200°C für 6 Stunden konstant gehalten wird.
Das Abkühlen des Lötofens auf Raumtemperatur erfolgt
rasch mit bis zu 10°C/min. um Diffusionsprozesse zwischen
der Lotlegierung und der Ankerplatte AP zu unterbinden.
Das nach dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel
durchgeführte Verfahren zur Herstellung einer aus Anker
platte AP und Stößel S bestehenden Baugruppe eines Aktors
zur elektromagnetischen Ventilsteuerung bei Brennkraftma
schinen gewährleistet eine hochfeste Verbindung, die auch
einer dynamischen Scherbelastung standhält, wobei das
Verfahren Energie, Zeit und somit Kosten einspart.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer aus einer Anker
platte (AP) und einem Stößel (S) bestehenden Bau
gruppe eines Aktors zur elektromagnetischen Ventil
steuerung bei Brennkraftmaschinen, wobei die Anker
platte (AP) und der Stößel (S) aus unterschiedlichen
Materialien gefertigt werden, mit den beiden direkt
hintereinander in einem Lötofen durchgeführten Pro
zeßschritten:
- A) Erster Prozeßschritt als Lötung zur Verbin
dung von Ankerplatte (AP) und Stößel (S):
- a) Absenkung des Innendrucks des mit der Baugruppe und einem Fügepartner belade nen Lötofens,
- b) Aufheizen des Lötofens bis auf ca. 100°C unterhalb der Solidustemperatur des Füge partners, bzw. der Temperatur, bei der Legie rungsbestandteile des Fügepartners zu dif fundieren beginnen,
- c) Temperaturhalteschritt zur Kompensation von Temperaturdifferenzen im Lötofen,
- d) Aufheizen des Lötofens bis auf 200°C über der Liquidustemperatur des Fügepart ners,
- e) Temperaturhalteschritt bis die Verbin dung zwischen der Ankerplatte (AP) und dem Stößel (S) hergestellt ist,
- B) Zweiter Prozeßschritt als magnetisches
Schlußglühen zur Einstellung der magnetischen
Eigenschaften der Ankerplatte (AP):
- a) Abkühlen/Aufheizen des Lötofens auf die materialabhängige Temperatur der Anker platte (AP), bei der die magnetischen Eigen schaften eingestellt werden,
- b) Temperaturhalteschritt bis zur vollständi gen Entmagnetisierung der Ankerplatte (AP),
- c) Abkühlen des Lötofens auf Raumtempe ratur.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem Stößel (S) und der Ankerplatte
(AP) ein definierter, vorzugsweise radialsymmetrischer
Spalt zur Aufnahme des Fügepartners ausgebildet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ankerplatte (AP) und der Stößel (S)
bei der Lötung und bei dem magnetischen Schlußglü
hen in einer Lötvorrichtung fixiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß als Fügepartner Kupferlote
oder Kupferbasislote verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß als Kupferbasislote Kupfer-Zinn-Verbindun
gen mit einem Zinn-Anteil von 6-12% verwendet wer
den.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß als Kupferbasislote Kupfer-Zinn Verbindun
gen mit einem Titan-Anteil von bis zu 6% verwendet
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß als Fügepartner Nickelba
sislote verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß Nickelbasislote mit einem Chrom-Anteil von
bis zu 18% und/oder einem Silizium-Anteil von bis zu
10% und/oder einem Bor-Anteil von bis zu 4.5% und/
oder einen Eisen-Anteil von bis zu 5% verwendet wer
den.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß als Fügepartner Edelmetal
lote verwendet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß Edelmetallote mit Zusätzen von Nickel und/
oder Kobalt und/oder Kupfer und/oder Eisen und/oder
Titan und/oder Zirkonium verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lötung und
das magnetische Schlußglühen im Lötofen in einer
Inertgasatmosphäre durchgeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Inertgasatmosphäre zur Lötung ein
Flußmittel zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19851009A DE19851009C2 (de) | 1998-11-05 | 1998-11-05 | Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einer Ankerplatte und einem Stößel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19851009A DE19851009C2 (de) | 1998-11-05 | 1998-11-05 | Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einer Ankerplatte und einem Stößel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19851009A1 DE19851009A1 (de) | 2000-05-18 |
DE19851009C2 true DE19851009C2 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7886799
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19851009A Expired - Fee Related DE19851009C2 (de) | 1998-11-05 | 1998-11-05 | Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einer Ankerplatte und einem Stößel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19851009C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10256989B4 (de) * | 2001-12-06 | 2006-11-02 | Kabushiki Kaisha Toyota Jidoshokki, Kariya | Solenoideinheit für ein elektromagnetisches Ventil und Verfahren zu deren Herstellung |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10008958A1 (de) * | 2000-02-25 | 2001-08-30 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren zum Verbinden einer Ankerplatte mit mindestens einem Stößel eines Aktors zur elektromagnetischen Ventilsteuerung |
DE10150879A1 (de) * | 2001-10-16 | 2003-04-17 | Trw Deutschland Gmbh | Baugruppe bestehend aus einer Ankerplatte und mindestens einem Schaft und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19733135A1 (de) * | 1997-07-31 | 1999-02-04 | Fev Motorentech Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Herstellung eines aus zwei Teilelementen zusammengesetzten Bauteils |
-
1998
- 1998-11-05 DE DE19851009A patent/DE19851009C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19733135A1 (de) * | 1997-07-31 | 1999-02-04 | Fev Motorentech Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Herstellung eines aus zwei Teilelementen zusammengesetzten Bauteils |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10256989B4 (de) * | 2001-12-06 | 2006-11-02 | Kabushiki Kaisha Toyota Jidoshokki, Kariya | Solenoideinheit für ein elektromagnetisches Ventil und Verfahren zu deren Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19851009A1 (de) | 2000-05-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60124385T2 (de) | Verfahren zum verbinden eines targets auf einer trägerplatte | |
DE69724730T2 (de) | Turbinenrotor aus Ti-Al und Verfahren zur Herstellung dieses Rotors | |
DE102007048789A1 (de) | Füge- und Materialauftragsverfahren für ein Werkstück mit einem Werkstückbereich aus einer Titanaluminid-Legierung | |
DE102008003100A1 (de) | Lötbeschichtung, Verfahren zum Beschichten eines Bauteils, Bauteil und Klebeband mit einer Lötbeschichtung | |
AT3175U1 (de) | Verfahren zur herstellung eines thermisch hoch belastbaren verbundbauteiles | |
DE3614475C2 (de) | ||
DE102011105447B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Druckgussteilen | |
EP3839402B1 (de) | Plattenwärmetauscher | |
DE19851009C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einer Ankerplatte und einem Stößel | |
DE10209770A1 (de) | Leichtbauventil | |
DE2526954A1 (de) | Mit mindestens einem eisenkoerper verbundener seco tief 5-permanentmagnet und verfahren zur herstellung eines solchen permanentmagneten | |
CH567790A5 (de) | ||
DE2246427B2 (de) | Weichmagnetische legierung, ihre verwendung und verfahren zur einstellung eines ordnungsgrades von 0,1 bis 0,6 in solchen legierungen | |
DE102009008458A1 (de) | Polrohr mit Metallverbindung | |
DE2340018C2 (de) | Verfahren zum Verbinden von gesinterten Permanentmagneten aus Seltene-Erden-Kobalt-Verbindungen | |
EP0090887A1 (de) | Verfahren zum Diffusionsverbinden hochwarmfester Werkstoffe | |
DE102019218967A1 (de) | Reibschweißeinrichtung zum Verbinden von Bauteilen durch Reibschweißen, Verfahren zum Verbinden von Bauteilen durch Reibschweißen und Bauteilverbund | |
DE102017124064B4 (de) | Verfahren zur lokalen beeinflussung von eigenschaften eines bauteils und bauteil umfassend einen porösen grundwerk-stoff und einen zusatzwerkstoff | |
DE19852809A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum thermisch unterstützten mechanischen Fügen | |
DE102005022506A1 (de) | Verfahren zum Schmieden eines Bauteils aus einer Titanlegierung | |
DE102017212885A1 (de) | Herstellungsverfahren eines Ventils | |
DE4322431C2 (de) | Kühlstruktur und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
WO2004053181A2 (de) | Verfahren zur herstellung eines bauteils mit verbesserter schweissbarkeit und/oder mechanischen bearbeitbarkeit aus einer legierung | |
DE112018002646T5 (de) | Proportionalsolenoid, Verfahren zur Herstellung desselben und Verfahren zum Steuern von Eigenschaften des Proportionalsolenoids | |
DE4235908A1 (de) | Verfahren zum Verlöten eines Halbleiterkörpers mit einem Trägerelement |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTI TEMIC MICROELECTRONIC GMBH, 90411 NUERNBERG, |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140603 |