DE19850269A1 - Gasverdichter - Google Patents
GasverdichterInfo
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Abstract
Gasverdichter für druckluftgesteuerte Bremsanlagen an Fahrzeugen können im Lastlauf und im Leerlauf betrieben werden. Im Leerlauf wird keine Druckluft gefördert. Im Lastlauf fördert der Gasverdichter Druckluft nach Bedarf in die Druckmittelanlage. Bei längerem Betrieb eines Gasverdichters mit einer relativ hohen Betriebsdrehzahl, z. B. bei Autobahnfahrt, kann es erwünscht sein, die Leistungsaufnahme und damit auch die Fördermenge des Gasverdichters zu verringern, ohne dabei den Gasverdichter in den Leerlauf schalten zu müssen. Dies wird erfindungsgemäß durch eine Vergrößerung des Totraums ermöglicht. Hierfür ist ein im Vergleich zum Nennvolumen des Gasverdichters relativ kleiner Hilfstotraum vorgesehen, der über ein Ventil mit dem Verdichtungsraum des Gasverdichters verbunden werden kann. Es wird außerdem ein Verfahren zur Steuerung des Hilfsventils angegeben, bei dem verschiedene Betriebsgrößen des Gasverdichters und anderer Teile des Fahrzeuges berücksichtigt werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen zwischen Lastlauf und
Leerlauf umstellbaren Gasverdichter gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Gasverdichter ist aus der
DE 43 21 013 A1 bekannt.
Gasverdichter der bekannten Bauart weisen im allgemei
nen einen Verdichtungsraum auf, in dem ein bewegbares
Verdichtungselement, z. B. ein Hubkolben, wechselweise
das zu verdichtende Gas ansaugt und dann verdichtet. Um
einen guten Wirkungsgrad bei der Förderung von verdich
tetem Gas zu erreichen, ist in der Regel eine möglichst
gute Ausnutzung des Volumens des Verdichtungsraums er
wünscht. Daher wird, wie auch beim bekannten Gasver
dichter, das in der Verdichtungsphase verbleibende,
nicht ausnutzbare Volumen des Verdichtungsraums, das
auch als Totraum bezeichnet wird, durch konstruktive
Maßnahmen minimiert.
Wenn ein derart optimierter Gasverdichter mit einer va
riablen Betriebsgeschwindigkeit angetrieben wird, z. B.
von dem Antriebsmotor eines Fahrzeuges, dann kommt es
im Lastlauf vor, daß bereits bei relativ geringen Dreh
zahlen des Antriebsmotors ausreichend viel verdichtetes
Gas von dem Gasverdichter gefördert wird und bei länger
andauerndem Betrieb mit höheren Antriebsdrehzahlen, z. B.
bei Autobahnfahrt, die Fördermenge unerwünscht hoch
ist. Hierbei nimmt der Gasverdichter eine relativ hohe
Antriebsleistung auf, die unter anderem zu einer Erwär
mung des Gasverdichters sowie des geförderten Gases
führt, was ebenfalls unerwünscht ist. Ein Umschalten
des Gasverdichters in den Leerlauf-Betrieb ist häufig
auch nicht erwünscht, da in dieser Betriebsart kein
verdichtetes Gas mehr gefördert wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei ei
nem mit variabler Betriebsgeschwindigkeit betreibbaren
Gasverdichter im Lastlauf eine Reduzierung der bei be
stimmten Betriebsbedingungen auftretenden Leistungsauf
nahme und damit auch der hierdurch entstehenden Tempe
raturen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1
angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildun
gen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, bei einem Gasverdichter
beliebiger Bauart unabhängig von dem jeweils wirkenden
Arbeitsprinzip, mit Ausnahme von Strömungsmaschinen,
eine Anpassung der Leistungsaufnahme an den jeweiligen
Bedarf an verdichtetem Gas zu ermöglichen. Hierdurch
kann außerdem ein verlustleistungsbedingter Tempera
turanstieg an dem Gasverdichter und dem verdichteten
Gas vermieden werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß
auftretende Druckspitzen und Pulsationsgeräusche redu
ziert werden. Infolgedessen erzeugt der Gasverdichter
weniger Vibrationen, wodurch seine Lebensdauer verlän
gert wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
das Betätigungssignal zum Betätigen des Hilfsventils,
welches zum Verbinden des Verdichtungsraums mit dem
Hilfstotraum dient, von einer Vielzahl unterschiedli
cher Betriebsgrößen des Gasverdichters oder einer mit
dem Gasverdichter verbundenen Einrichtung, z. B. einer
von dem Gasverdichter versorgten Druckmittelanlage, ab
geleitet werden kann. In vorteilhafter Weise kann hier
bei auch eine Verknüpfung von verschiedenen Betriebs
größen bzw. Betriebszuständen vorgenommen werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
das Hilfsventil als ein elastisch verformbarer Teil ei
ner in dem Gasverdichter angeordneten Dichtung ausge
bildet. Hierdurch kann das Hilfsventil besonders ein
fach und kostengünstig hergestellt werden. Außerdem ist
für die Montage des Hilfsventils kein zusätzlicher Ar
beitsschritt erforderlich.
Unter Nennung weiterer Vorteile wird die Erfindung im
folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zu
hilfenahme von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Gasverdichter in Kolbenbauart und
Fig. 2 eine Detailansicht des Gasverdichters gemäß
Fig. 1 und
Fig. 3 eine Ausführungsform einer Druckmittelversor
gungsanlage für ein Fahrzeug mit einem Gasver
dichter gemäß Fig. 1.
Es werden in den Figuren gleiche Bezugszeichen für ein
ander entsprechende Teile verwendet.
In der Fig. 3 werden durchgezogene Linien für Druckmit
telleitungen und gestrichelte Linien für elektrische
Leitungen verwendet.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch den Zylinder und
den Zylinderkopf eines Gasverdichters (1) in Hubkolben
bauart. Der Gasverdichter (1) weist einen Zylinder (20)
und einen darin längsbeweglichen Kolben (4) auf. Der
Kolben (4) wird von einer in der Fig. 1 nicht darge
stellten drehbaren Antriebswelle über einen ebenfalls
nicht dargestellten Pleuelantrieb bewegt. Auf dem Zy
linder (20) ist ein aus einem Oberteil (3) und einem
Unterteil (2) bestehender Zylinderkopf befestigt. Zur
Abdichtung ist zwischen dem Zylinderkopf (2, 3) und dem
Zylinder (20) eine Dichtung (9) angeordnet. Eine wei
tere Dichtung (23) befindet sich zwischen dem Oberteil
(3) und dem Unterteil (2) des Zylinderkopfs.
In dem Zylinderkopf (2, 3) befindet sich ein Ansaugraum
(5), welcher über einen Ansauganschluß (16) direkt oder
über eine Leitung mit der umgebenden Atmosphäre oder
einem Turbolader eines Verbrennungsmotors verbindbar
ist. Als Gas wird hier also Luft verwendet. Der Ansaug
raum (5) ist über ein Ansaugventil (10), welches als
biegeelastisches Rückschlagventil in Lamellenbauform
ausgebildet ist, mit einem Verdichtungsraum (7) ver
bindbar. Der Verdichtungsraum (7) wird von dem Zylinder
(20), dem Kolben (4) und dem Zylinderkopf (2, 3) bzw.
der Dichtung (9) begrenzt. Infolge einer Bewegung des
Kolbens (4) ist das Volumen des Verdichtungsraums (7)
veränderbar, und zwar von einem sogenannten Nennvolu
men, das in dem unteren Totpunkt des Kolbens (4) wirk
sam ist, und einem konstruktiv bedingten Totraumvolu
men, welches in dem oberen Totpunkt des Kolbens (4)
wirksam ist.
Der Verdichtungsraum (7) ist über ein Auslaßventil (18)
mit einem in dem Zylinderkopf (2, 3) angeordneten Aus
laßraum (6) verbindbar. Der Auslaßraum (6) ist über
eine an einem Auslaßanschluß (17) anschließbare Druck
mittelleitung mit einer Druckmittelanlage, z. B. für
ein Fahrzeug, verbindbar.
Der Verdichtungsraum (7) ist außerdem über ein Hilfs
ventil (15) mit einem Hilfstotraum (12) verbindbar. Das
Hilfsventil ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung als biegeelastisches Teil der Dichtung
(9) ausgebildet. Zur Betätigung des Hilfsventils (15)
ist ein druckbeaufschlagbarer, mit einem Dichtring (25)
versehener Hilfskolben (13) mit einer auf das Hilfsven
til (15) mechanisch einwirkenden Kolbenstange (14) vor
gesehen. Der Hilfskolben (13) ist in einer Kolbenfüh
rung (21) längsbeweglich geführt. Über einen Steueran
schluß (19) kann der Hilfskolben (13) mit Druck beauf
schlagt werden und infolgedessen das Hilfsventil (15)
betätigen, so daß eine Verbindung zwischen dem Verdich
tungsraum (7) und dem Hilfstotraum (12) hergestellt
wird. Wenn der Hilfskolben (13) nicht mit Druck beauf
schlagt wird, dann wird er mittels einer Feder (24) und
mit zusätzlicher Unterstützung durch die zuvor erwähnte
biegeelastische Wirkung des als Teil der Dichtung (9)
ausgebildeten Hilfsventils (15) in seine Ausgangsstel
lung zurück bewegt. Diese Bewegung wird von einem auf
der der Kolbenstange (14) abgewandten Seite des Hilfs
kolbens (13) angeordneten Anschlag (26) begrenzt.
Die Fig. 2 zeigt eine Detailansicht des Gasverdichters
(1) in vergrößertem Maßstab, aus der insbesondere die
Wirkungsweise des Hilfsventils (15) hervorgeht. Das
Hilfsventil (15) ist sowohl in der Fig. 1 als auch in
der Fig. 2 infolge einer Druckbeaufschlagung des Hilfs
kolbens (13) im betätigten, d. h. geöffneten Zustand,
dargestellt. Nach Beendigung der Druckbeaufschlagung
des Hilfskolbens (13) wird dieser durch die Kraft der
Feder (24) und unterstützt durch die biegeelastische
Eigenschaft des Hilfsventils (15) in Richtung auf den
Anschlag (26) zu in seine Ausgangsstellung zurückbe
wegt. Hierbei schließt sich das Hilfsventil (15) in
folge seiner biegeelastischen Eigenschaft.
Zusätzlich ist der Verdichtungsraum (7) über ein als
Schiebelamelle ausgebildetes Zusatzventil (11) mit ei
nem Zusatzraum (8), welcher im Ausführungsbeispiel den
Ansaugraum (5) umgibt, verbindbar. Der Hilfstotraum
(12) ist konstruktiv in den Zusatzraum (8) integriert,
jedoch von diesem durch eine Wand druckdicht getrennt.
Das Zusatzventil (11) kann mittels eines nicht darge
stellten, waagerecht angeordneten Schaltkolbens von dem
in der Fig. 1 dargestellten geschlossenen Stellung in
eine geöffnete Stellung bewegt werden. Der erwähnte
Schaltkolben ist über einen weiteren Steueranschluß (in
der Fig. 1 nicht dargestellt) mit Druck beaufschlagbar
und öffnet bei Beaufschlagung mit Druck das Zusatzven
til (11). Die Funktionsweise des Zusatzventils (11) und
des Schaltkolbens ist im einzelnen z. B. in der
DE 39 04 172 A1 erläutert.
An dem Oberteil (3) des Zylinderkopfs ist im Bereich
des Auslaßraums (6) ein Temperatursensor (60) angeord
net, dessen Meßspitze zur Ermittlung der Temperatur der
verdichteten Luft in den Auslaßraum (6) hineinragt. Der
Temperatursensor (60) gibt ein elektrisches Signal ab.
Mittels dieses Signals wird in einer Ausführungsform
der Erfindung die Betätigung des Hilfsventils (15) ge
steuert, wie im folgenden noch näher erläutert wird.
Der zuvor beschriebene Gasverdichter arbeitet im Last
lauf in der folgenden Weise. Es sei zunächst angenom
men, daß sich der Kolben (4) in seinem oberen Totpunkt
befindet, in dem der Verdichtungsraum (7) sein gering
stes Volumen aufweist. Durch Antrieb des Gasverdichters
über die Antriebswelle sowie den Pleuelantrieb wird der
Kolben (4) in Richtung seines unteren Totpunkts bewegt,
wodurch in dem Verdichtungsraum (7) zunächst ein Unter
druck gebildet wird, d. h., es entsteht eine Druckdif
ferenz zwischen dem Verdichtungsraum (7) und dem Ansaug
raum (5). Diese Druckdifferenz bewirkt ein Öffnen des
biegeelastischen Ansaugventils (10), was zur Folge hat,
daß Luft von dem Ansaugraum (5) in den Verdichtungsraum
(7) strömt. Nach Erreichen des unteren Totpunkts bewegt
sich der Kolben (4) in entgegengesetzter Richtung bis
hin zu seinem oberen Totpunkt. Hierbei wird die in dem
Verdichtungsraum (7) bisher angesammelte Luft verdich
tet, d. h., es entsteht in dem Verdichtungsraum (7) ein
höherer Druck als in dem Ansaugraum (5). Dies bewirkt
ein Schließen des Ansaugventils (10). Mit zunehmendem
Druckanstieg in dem Verdichtungsraum (7) erreicht und
überschreitet der dort vorliegende Druck den in dem
Auslaßraum (6) vorliegenden Druck, welcher bis dahin
das Auslaßventil (18) in geschlossenem Zustand gehalten
hat. Bei Überschreitung des in dem Auslaßraum (6) vor
liegenden Drucks öffnet dann das Auslaßventil (18) in
folge des Drucks in dem Verdichtungsraum (7), und es
strömt verdichtete Luft von dem Verdichtungsraum (7) in
den Auslaßraum (6).
Der zuvor beschriebene Vorgang wird mehrfach wieder
holt, bis ein ausreichender Druck, der auch als Nenn
druck bezeichnet wird, in der an den Gasverdichter (1)
angeschlossenen Druckmittelanlage vorliegt. Bei Errei
chen des Nenndrucks wird der bis dahin im Lastlauf be
triebene Gasverdichter in den Leerlauf umgeschaltet.
Zur Einstellung der jeweils erforderlichen Betriebsart
des Gasverdichters unterscheidet man in der Fahrzeug
technik zwischen "Druckreglerregelung" und "Governor
regelung". Bei der Druckreglerregelung wird im Leerlauf
der Auslaßanschluß (17) mit einem überdruckfreien Ent
lastungsraum, z. B. mit der Atmosphäre, verbunden. Bei
der Governorregelung wird im Leerlauf üblicherweise der
Verdichtungsraum (7) mit dem Ansaugraum (5) verbunden,
z. B. indem mittels eines druckmittelbetätigbaren
Schaltkolbens das Ansaugventil (10) in geöffnetem Zu
stand gehalten wird.
In der im vorliegenden Ausführungsbeispiel verwendeten
Ausführungsform einer Governorregelung wird die Druck
luftförderung des Gasverdichters im Leerlauf dadurch
unterbunden, daß der wirksame Totraum des Gasverdich
ters erheblich vergrößert wird, so daß auch beim Kom
pressionshub im Verdichtungsraum (7) kein den Druck im
Auslaßraum (6) übersteigender Druck entstehen kann. Zum
Umschalten in den Leerlauf und auch zur Reduzierung der
Leistungsaufnahme des Gasverdichters (1) wird daher das
Zusatzventil (11) betätigt und damit der Verdichtungs
raum (7) mit dem Zusatzraum (8) verbunden. Hierdurch
ist der wirksame Totraum um ein wesentliches Maß ver
größert, nämlich um die Größe des Zusatzraums (8). Der
Zusatzraum (8) weist vorzugsweise ein Volumen von etwa
10 Prozent bis 100 Prozent des Nennvolumens des Ver
dichtungsraums (7) auf, so daß im Leerlauf nur eine re
lativ geringe Druckerhöhung in dem Verdichtungsraum
auftritt und das Auslaßventil (18) permanent geschlos
sen bleibt. Bezüglich der Wirkungsweise des Zusatzraums
im Leerlauf sei auf den eingangs genannten Stand der
Technik (DE 43 21 013 A1) verwiesen.
In bestimmten Betriebszuständen beim Lastlauf des Gas
verdichters (1), z. B. bei großer Erwärmung des Gasver
dichters oder hoher Belastung des den Gasverdichter (1)
antreibenden Motors, kann es erforderlich sein, eben
falls die Leistungsaufnahme und damit auch die Druck
mittelabgabe diesen Betriebsbedingungen anzupassen,
d. h. geringfügig zu verringern, ohne daß in den Be
triebszustand Leerlauf umgeschaltet wird, in dem keine
Druckmittelabgabe erfolgt. Zu diesem Zweck wird dann
mittels des Kolbens (13) bzw. der Kolbenstange (14) das
Hilfsventil (15) betätigt und hiermit der Verdichtungs
raum (7) mit dem Hilfstotraum (12) verbunden. Der
Hilfstotraum (12) weist im Vergleich zu dem Verdich
tungsraum (7) ein relativ geringes Volumen auf, vor
zugsweise etwa 5 Prozent bis 20 Prozent des Volumens
des Verdichtungsraums (7).
Die in der Fig. 3 schematisch dargestellte Druckmittel
anlage weist einen Gasverdichter (1) der in der Fig. 1
dargestellten Art auf, mit einem mit der umgebenden At
mosphäre verbundenen Ansauganschluß (16), einem Auslaß
anschluß (17) für die verdichtete Luft, einen druckmit
telbeaufschlagbaren Steueranschluß (19) zur Betätigung
des Hilfsventils (15) sowie einen weiteren druckmittel
beaufschlagbaren Steueranschluß (22) zur Betätigung des
Zusatzventils (11). Der Gasverdichter (1) wird über
eine Antriebswelle (55) von einem Motor (54) angetrie
ben. Der Motor (54) ist vorzugsweise der Antriebsmotor
eines Fahrzeugs, in dem die Druckmittelanlage betrieben
wird.
Der Motor (54) ist über die Antriebswelle (55) perma
nent drehfest mit dem Gasverdichter (1) verbunden. Der
Gasverdichter (1) wird daher immer mit der Drehzahl des
Motors (54) angetrieben. Insbesondere in einem Fahrzeug
ist diese Drehzahl starken Schwankungen unterworfen.
Der Gasverdichter (1) versorgt über ein mit dem Auslaß
anschluß (17) verbundenes Rückschlagventil (50) und ein
daran angeschlossenes Mehrkreisschutzventil (51) ver
schiedene Druckmittelkreise mit Druckluft. Von diesen
Druckmittelkreisen ist in der Fig. 3 beispielhaft ein
Druckluftvorratsbehälter (52) dargestellt. Mit dem
Druckluftvorratsbehälter (52) sind außerdem Druckluft
verbraucher, die in der Fig. 3 nicht dargestellt sind,
verbunden.
Der Gasverdichter (1) kann im Lastlauf betrieben wer
den, wenn in einem der Druckmittelkreise Druckmittel
benötigt wird. In diesem Fall fördert der Gasverdichter
Druckluft nach. Wenn in den Druckmittelkreisen vorüber
gehend keine zusätzliche Druckluft benötigt wird, weil
ein ausreichend hoher Druck vorhanden ist, dann kann
der Gasverdichter im Leerlauf betrieben werden. In die
sem Betriebszustand fördert er keine Druckluft in die
Druckmittelkreise.
In der Fig. 3 wird die Governorregelung zur Einstellung
der Betriebsarten Lastlauf und Leerlauf angewandt.
Hierfür ist ein sogenannter Governor (53) vorgesehen,
der eingangsseitig mit dem Druckluftvorratsbehälter
(52) verbunden ist und der bei Erreichen eines vorgege
benen Abschaltdrucks, z. B. 8,5 bar, ausgangsseitig ein
Drucksignal ausgibt, welches über eine Leitung einem
Steueranschluß (22) des Gasverdichters (1) zugeführt
wird. Bei Vorliegen eines entsprechenden Drucksignals
an dem Steueranschluß (22) wird über das Zusatzventil
(11) der Verdichtungsraum (7) mit dem Zusatzraum (8)
verbunden. Hierdurch befindet sich der Gasverdichter in
der Leerlauf-Betriebsart. Der Governor (53) gibt das
Drucksignal nach Überschreiten des Abschaltdrucks so
lange aus, bis ein Zuschaltdruck, z. B. 7,5 bar, in dem
Druckluftvorratsbehälter (52) unterschritten wird.
Durch die Hysterese zwischen Abschaltdruck und Zu
schaltdruck soll ein ständiger Wechsel zwischen den Be
triebsarten Lastlauf und Leerlauf vermieden werden.
Die Druckmittelanlage gemäß Fig. 3 weist zusätzlich
eine Reihe von Sensoren auf, die zur Umsetzung bestimm
ter Betriebsgrößen der Druckmittelanlage in elektrische
Signale dienen und somit eine Erfassung dieser Be
triebsgrößen der Druckmittelanlage ermöglichen. Bei den
Sensoren handelt es sich um einen Drucksensor (58) zur
Sensierung eines von einem Turbolader, welcher dem Mo
tor (54) zugeordnet ist, erzeugten Überdrucks, einen
Drucksensor (59) zur Sensierung eines die Kraftbean
spruchung des Motors (54) repräsentierenden Unter
drucks, den Temperatursensor (60) zur Ermittlung der
Temperatur der verdichteten Luft, einen Drucksensor
(62) zur Sensierung des Drucks in dem Druckluftvorrats
behälter (52) sowie einen Drehzahlsensor (63) zur Sen
sierung der Betriebsdrehzahl des Gasverdichters (1).
Die zuvor erwähnten Sensoren sind über elektrische Lei
tungen mit einer als elektronisches Steuergerät ausge
bildeten Auswerteeinrichtung (57) verbunden. Das elek
tronische Steuergerät (57) verarbeitet die Signale die
ser Sensoren gemäß einem in Form eines Steuerprogramms
vorgegebenen Verfahren, welches im folgenden noch näher
erläutert wird. Als Ergebnis der Verarbeitung der Sen
sorsignale erzeugt das Steuergerät (57) ein elektri
sches Ausgangssignal, welches über eine elektrische
Leitung einem mit dem Steuergerät (57) verbundenen Ma
gnetventil (61) zugeführt wird. Das Magnetventil (61)
ist als 3/2-Wegeventil ausgebildet und hat somit 2
Schaltstellungen. Das Magnetventil (61) kann auch in
den Gasverdichter (1) integriert sein.
Das Magnetventil (61) ist druckmittelseitig mit dem
Druckluftvorratsbehälter (52) und dem Steuereingang
(19) des Gasverdichters (1) verbunden. In der ersten
Schaltstellung des Magnetventils (1), wie in der Fig. 3
dargestellt, ist das Magnetventil infolge eines ent
sprechenden Ausgangssignals von dem Steuergerät (57)
nicht betätigt. In diesem Fall verbindet das Magnetven
til (61) den Steuereingang (19) mit der Atmosphäre, so
daß das Hilfsventil (15) ebenfalls nicht betätigt ist.
Wenn der Magnet des Magnetventils (61) mit einem Betä
tigungssignal von dem Steuergerät (57) beaufschlagt
wird, dann nimmt das Magnetventil (61) unter Überwin
dung einer Federkraft seine zweite Schaltstellung ein.
Hierbei verbindet das Magnetventil (61) den Auslaßan
schluß (17) mit dem Steuereingang (19), wodurch das
Hilfsventil (15) geöffnet wird und somit der Verdich
tungsraum (7) mit dem Hilfstotraum (12) verbunden wird.
Hierdurch wird die Leistungsaufnahme des Gasverdichters
(1) vermindert, und es werden außerdem Druckspitzen in
dem Druckraum (6) verringert.
Es folgt eine Erläuterung des Verfahrens zur Auswertung
der Signale der Sensoren (58, 59, 60, 62, 63) zu dem
Betätigungssignal für das Magnetventil (61).
Als Ausgangszustand sei angenommen, daß das Magnetven
til (61) nicht betätigt ist. Wenn wenigstens eine der
folgenden Bedingungen auftritt, dann wird das Magnet
ventil (61) von dem Steuergerät (57) durch Ausgabe ei
nes Betätigungssignals betätigt:
- - Der vom Sensor (60) ermittelte Temperaturwert über schreitet einen ersten Temperaturgrenzwert.
- - Der Turbolader-Druckwert überschreitet einen Druck grenzwert.
- - Der Motor-Unterdruckwert unterschreitet für eine Mindestzeit einen vorgegebenen Unterdruck-Grenzwert.
- - Der von dem Sensor (63) ermittelte Drehzahlwert überschreitet für eine bestimmte Zeit einen Dreh zahlgrenzwert.
Das zuvor erwähnte Betätigungssignal für das Magnetven
til (61) wird jedoch unter den zuvor genannten Bedin
gungen nicht erzeugt oder sofort abgeschaltet, wenn in
dem Steuergerät (57) festgestellt wird, daß der von dem
Drucksensor (62) ermittelte Druckwert, d. h. der Vor
ratsdruck, einen Mindestdruckwert unterschreitet. Diese
Bedingung wird somit vorrangig vor den zuvor genannten
Bedingungen berücksichtigt.
Als weitere, den zuvor genannten Bedingungen übergeord
nete Bedingung wird jedoch immer dann ein Betätigungs
signal für das Magnetventil (61) erzeugt, wenn der vom
Sensor (60) ermittelte Temperaturwert einen zweiten
Temperaturgrenzwert, der größer als der erste Tempera
turgrenzwert ist, überschreitet. Hierdurch soll ein
Ausfall des Gasverdichters infolge einer länger andau
ernden Überlastung und der hierdurch hervorgerufenen
thermischen Überbeanspruchung vermieden werden. In dem
Betriebszustand mit betätigtem Magnetventil (61), d. h.
mit zugeschaltetem Hilfstotraum (12), kann der Gasver
dichter ohne die Gefahr eines Ausfalls über einen sehr
langen Zeitraum betrieben werden, wobei zumindest ein
für eine Bremsung des Fahrzeuges ausreichender Druck
vorrat im Druckluftvorratsbehälter (52) aufrechterhal
ten wird.
Die zuvor erwähnten Grenzwerte für Temperatur, Druck
bzw. Unterdruck und Drehzahl sind je nach verwendetem
Gasverdichter und Antriebsmotor des Fahrzeuges durch
Versuche zu ermitteln. Als Mindestzeit für das Unter
schreiten des Unterdruck-Grenzwertes und das Über
schreiten des Drehzahlgrenzwertes sind Zeitdauern im
Bereich von einer Minute bis zehn Minuten besonders ge
eignet.
Claims (16)
1. Zwischen Lastlauf und Leerlauf umstellbarer Gasver
dichter (1) mit einem Verdichtungsraum (7), einem
über wenigstens ein Ansaugventil (10) mit dem Ver
dichtungsraum (7) verbindbaren Ansaugraum (5), ei
nem über wenigstens ein Auslaßventil (18) mit dem
Verdichtungsraum (7) verbindbaren Auslaßraum (6),
einem über wenigstens ein Hilfsventil (15) mit dem
Verdichtungsraum (7) verbindbaren Hilfstotraum
(12), dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil
(15) zum Verbinden des Verdichtungsraums (7) mit
dem Hilfstotraum (12) mit einem Betätigungssignal
beaufschlagbar ist, das von wenigstens einer im
Lastlauf auftretenden Betriebsgröße des Gasverdich
ters (1) oder einer mit dem Gasverdichter (1) ver
bundenen Einrichtung (52, 54) abgeleitet wird.
2. Gasverdichter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen im Leerlauf über ein Zusatzventil (11) mit
dem Verdichtungsraum (7) verbundenen Zusatzraum
(8).
3. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfstotraum
(12) ein wesentlich geringeres Volumen aufweist als
der Verdichtungsraum (7), insbesondere etwa 5 Pro
zent bis 20 Prozent des Volumens des Verdichtungs
raums (7).
4. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzraum (8)
ein größeres Volumen aufweist als der Hilfstotraum
(12).
5. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzraum (8)
ein Volumen von etwa 10 Prozent bis 100 Prozent des
Volumens des Verdichtungsraums (7) aufweist.
6. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungs
signal zur Betätigung des Hilfsventils (15) bei
Überschreitung einer vorbestimmten Betriebsge
schwindigkeit des Gasverdichters (1) erzeugt wird.
7. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungs
signal zur Betätigung des Hilfsventils (15) bei
Überschreitung einer vorbestimmten Fördermenge des
Gasverdichters (1) erzeugt wird.
8. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungs
signal zur Betätigung des Hilfsventils (15) bei
Überschreitung einer vorbestimmten Betriebstempera
tur des Gasverdichters (1) oder einer mit dem Gas
verdichter (1) verbundenen Einrichtung (52, 54) er
zeugt wird.
9. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungs
signal zur Betätigung des Hilfsventils (15) bei
Überschreitung eines vorbestimmten Druckwertes in
einer von dem Gasverdichter (1) versorgten Druck
mittelanlage erzeugt wird.
10. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasverdichter
(1) zum Antrieb mit einem Motor (54), insbesondere
einem Antriebsmotor eines Fahrzeuges, verbunden
ist, und daß das Betätigungssignal zur Betätigung
des Hilfsventils (15) bei erhöhter Leistungsabgabe
des Motors (54), insbesondere bei Bergauffahrt ei
nes Fahrzeuges, erzeugt wird.
11. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungs
signal zur Betätigung des Hilfsventils (15) zeit
verzögert erst dann erzeugt wird, wenn die zur Be
tätigung erforderliche Bedingung wenigstens für
eine vorbestimmte Zeit vorgelegen hat.
12. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil
(15) druckmittelbetätigbar ist, insbesondere mit
tels eines aus einer von dem Gasverdichter (1) ver
sorgten Druckmittelanlage entnommenen Drucks oder
des Drucks eines Turboladers oder des Umgebungs
drucks.
13. Gasverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil (15)
druckmittelbetätigbar ist, wobei der Druck von ei
nem elektrisch betätigbaren Ventil (61) dem Hilfs
ventil (15) zugeführt wird.
14. Gasverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil (15)
elektrisch betätigbar ist.
15. Gasverdichter nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungssignal
zur Betätigung des Hilfsventils (15) ein elektri
sches Signal verwendet wird, das von einem Sensier
mittel (58, 59, 60, 62, 63), insbesondere einem
Sensiermittel zur Sensierung einer Drehzahl, einer
Temperatur, eines Drucks bzw. einer Luftfeuchtig
keit, direkt oder über eine Auswerteeinrichtung
(57) indirekt erzeugt wird.
16. Gasverdichter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil
(15) als ein elastisch verformbarer Teil einer in
dem Gasverdichter (1) angeordneten Dichtung (9)
ausgebildet ist.
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