DE19850175C1 - Verfahren zum Überprüfen von analogen Sensoren - Google Patents
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Abstract
Nach dem Start der Brennkraftmaschine wird überprüft, ob sich eine positive Änderung des Meßsignals (T) einstellt, wenn das Meßsignal (T_START) beim Start der Brennkraftmaschine unterhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes (T_START_DIAG) liegt. Es erfolgt ein Fehlereintrag, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne (T1) die Änderung des Meßsignals (DELTAT) ausgedrückt als Differenz zwischen dem Meßsignal (T_START) beim Start der Brennkraftmaschine und dem aktuellen Wert des Meßsignals (T) bei Ablauf der Zeitspanne (T1) einen Erwartungswert (DELTAT_SOLL) nicht erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überprüfen von ana
logen Sensoren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Mit zunehmendem Einsatz der Elektronik in Kraftfahrzeugen
wächst auch die Zahl der eingebauten Sensoren und Sensorsy
steme - nicht nur für die reinen Fahrfunktionen, sondern auch
für die Sicherheitsfunktionen, zur Schonung der Umwelt und
für den Komfort. Über ein elektronisches Steuergerät, daß
seine Informationen von diesen Sensoren erhält, werden geeig
nete, zum Betrieb der Brennkraftmaschine nötigen Maßnahmen
ergriffen wie zum Beispiel die Zündung und die Kraftstoffein
spritzung geregelt. Um eine optimale Ausnutzung des Kraft
stoffs bei geringster Belastung der Umwelt und höchsten Fahr
komfort zu gewährleisten, werden unter anderem mittels analo
gen Temperatursensoren die Ansauglufttemperatur und insbeson
dere die Temperatur des Kühlmittels der Brennkraftmaschine
erfaßt. Da die Ausgangssignale dieser Temperatursensoren so
wohl das Motor-, als auch das Abgasmanagement beeinflussen,
müssen diese Temperatursensoren hinsichtlich ihrer Funktions
fähigkeit überprüft werden.
Aus der DE 33 28 450 A1 ist ein Verfahren zur Überprüfung von
Meßfühlern bekannt, welche die für die Betriebsbedingungen
einer Brennkraftmaschine repräsentative, in einer Überprü
fungseinheit statisch überwachte elektrische Meßsignale er
fassen. Die Meßsignale der Brennkraftmaschinen Betriebspara
meter werden zyklisch erfaßt und hinsichtlich ihrer Meßwer
tänderung von einem Abfragezyklus zu einem darauffolgenden
überprüft und nur dann akzeptiert, wenn die Meßwertänderung
innerhalb zulässiger Grenzen liegt. Stochastische Störungen
werden aus dem Meßsignal ausgeblendet, registriert und bis zu
einer sinnvollen Grenze toleriert. Bei einer Erkennung eines
fehlerbehafteten Meßsignals wird eine diesem Fehler entgegen
wirkende Notfahrprozedur aktiviert. Bei einem solchen Verfah
ren läßt sich feststellen, ob sich das Sensorausgangssignal
innerhalb eines plausiblen Wertebereichs befindet.
Sensoren, insbesondere Temperatursensoren zeigen unter Um
ständen ein sporadisches Verhalten in der Weise, daß das Sen
sorausgangssignal auf einen konstanten Wert innerhalb des
plausiblen Wertebereiches springt. Dieser Fehler kann sich
auch selbst heilen. Die bekannte Gradientenprüfung kann diese
Sprünge nur dann detektieren, wenn sie während des Betriebes
der elektronischen Steuerungseinrichtung, die das Ausgangs
signal des Sensors auswertet, auftreten. Tritt der Fehler bei
ausgeschalteter Steuerungseinrichtung auf, wird er nicht er
kannt. In einer darauf folgenden Betriebsphase, d. h. bei Wie
derstart der Brennkraftmaschine wird der nun konstante Wert
des Ausgangssignals des Sensors als in Ordnung betrachtet.
Aufgrund der falschen Information wird die Brennkraftmaschine
nicht optimal gesteuert oder geregelt, was insbesondere zu
erhöhten Abgasemissionen führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein gegenüber dem Stand
der Technik verbessertes Verfahren zum Überprüfen von analo
gen Sensoren anzugeben.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Nach dem Start der Brennkraftmaschine wird überprüft, ob sich
eine positive Änderung des Meßsignals einstellt, wenn das
Meßsignal beim Start der Brennkraftmaschine unterhalb eines
vorgegebenen Schwellenwertes liegt. Es erfolgt ein Fehlerein
trag, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne die Ände
rung des Meßsignals, ausgedrückt als Differenz zwischen dem
Meßsignal beim Start der Brennkraftmaschine und dem aktuellen
Wert des Meßsignals bei Ablauf der Zeitspanne einen Erwar
tungswert nicht erreicht.
Da eine eventuelle Fehlerheilung in diesem Fahrzyklus nicht
mehr möglich ist, wird während des darauffolgenden Fahrzy
klus überprüft, ob innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne der
Betrag der Änderung des Meßsignals den Erwartungswert über
schreitet. Wenn dies der Fall ist, dann gilt der Fehler als
geheilt. Damit lassen sich sporadisch auftretende Fehler von
permanent auftretenden Fehlern zuverlässig unterscheiden,
wodurch das unnötige Auswechseln von Sensoren vermieden wer
den kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Als typischer
Sensor in einer Brennkraftmaschine wird ein die Kühlmittel
temperatur der Brennkraftmaschine erfassender Temperatursen
sor überprüft. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ablaufdiagramm zur Überprüfung eines plausiblen
Temperaturanstiegs zur Fehlererkennung und
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Überprüfung einer plausiblen
Temperaturänderung zur Fehlerheilung
Bei dem anhand der Fig. 1 dargestellten Ablaufdiagramm zur
Prüfung eines analogen Temperatursensors wird davon ausgegan
gen, daß sich nach dem Start der Brennkraftmaschine eine po
sitive Temperaturänderung einstellen wird, wenn die Tempera
tur beim Start der Brennkraftmaschine unterhalb eines ab
stimmbaren Schwellenwertes liegt.
In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird deshalb unmittelbar
nach dem Start der Brennkraftmaschine das Signal T_START des
Temperatursensors erfaßt und überprüft, ob dieser Wert unter
halb eines vorgegebenen Schwellenwertes T_START_DIAG liegt.
Dieser Schwellenwert wird experimentiell ermittelt und ist in
einem Speicher einer Steuerungseinrichtung für die Brenn
kraftmaschine abgelegt. Wird beim Start der Brennkraftmaschi
ne der Schwellenwert T_START_DIAG bereits erreicht, so wird
keine Prüfung auf Plausibilität des Ausgangssignals des Tem
peratursensors durchgeführt und das Verfahren ist zu Ende
(Verfahrensschritt S7). Dieser Fall tritt insbesondere dann
ein, wenn die Brennkraftmaschine nur kurz abgestellt und an
schließend wieder gestartet wird. Die Temperatur der Brenn
kraftmaschine ist bereits so hoch, daß nach deren Wiederstart
die Temperaturänderung aufgrund des erneuten Betriebes nur
sehr gering ist und somit keine sinnvolle Prüfung des Tempe
ratursensors möglich ist.
Liegt die Temperatur beim Start T_START unterhalb des erwähn
ten Schwellenwertes T_START_DIAG, so wird im Verfahrens
schritt S2 ein Zeitzähler für eine abstimmbare Zeitspanne T1
inkrementiert und anschließend im Verfahrensschritt S3 über
prüft, ob sich die Brennkraftmaschine im Betriebszustand
Schubabschaltung SA befindet. Liegt dieser Betriebszustand
vor, so wird ein weiterer Zeitzähler für eine abstimmbare
Zeitspanne T_SA inkrementiert und anschließend abgefragt, ob
die vorgegebene Zeitspanne T_SA schon abgelaufen ist
(Verfahrensschritte S4 und S5). Da im Betriebszustand Schu
babschaltung die Kraftstoffeinspritzung unterbrochen ist und
somit keine Verbrennungsvorgänge in den Zylindern stattfin
den, stellt sich auch keine Temperaturerhöhung ein. Über
schreitet die Summe der Zeiten, innerhalb derer sich die
Brennkraftmaschine im Betriebszustand Schubabschaltung befin
det, die vorgegebene Zeitspanne T_SA, so wird davon ausgegan
gen, daß sich die Brennkraftmaschine nicht um einen vorgege
benen Wert ΔT erhöht und das Verfahren ist zu Ende
(Verfahrensschritt S7).
Ist die Zeitspanne T_SA noch nicht abgelaufen, wurde die
Brennkraftmaschine also nur für kurze Zeiten im Betriebsbe
reich Schubabschaltung betrieben oder war die Abfrage im Ver
fahrensschritt S3 negativ, so wird im Verfahrensschritt S6
geprüft, ob die Temperaturänderung ΔT unterhalb eines vorge
gebenen Erwartungswertes ΔT_SOLL liegt. Hierzu wird der aktu
elle Wert T der Temperatur erfaßt und die Differenz zwischen
diesem Wert T und dem Wert beim Start der Brennkraftmaschine
T_START gebildet (ΔT = T - T_START) und mit dem Erwartungswert
ΔT_SOLL verglichen.
Liegt die Temperaturänderung oberhalb des Erwartungswertes,
so ist die Prüfung beendet (Verfahrensschritt S7), andern
falls wird im Verfahrensschritt S8 abgefragt, ob die vorgege
bene Zeitspanne T1 seit Start der Brennkraftmaschine abgelau
fen ist. Ist das Ergebnis der Abfrage negativ, wird zum Ver
fahrensschritt S1 verzweigt. Bleibt innerhalb der Zeitspanne
T1 die Temperaturänderung ΔT unterhalb des Erwartungswertes
ΔT_SOLL, ist die Prüfung beendet und es wird ein Fehler in
einen Fehlerspeicher eingetragen. Zur Steuerung der Brenn
kraftmaschine wird ein Ersatzwert für das offensichtlich
nicht plausible Temperatursignal herangezogen
(Verfahrensschritt S10). Der Ersatzwert kann im Fall des Aus
falles des Kühlmitteltemperatursensors entweder aus dem Si
gnal eines Ansauglufttemperatursensors abgeleitet werden oder
es kann ein fest abgespeicherter Wert für die Temperatur
sein. Eine Fehlerheilung ist während diesem Fahrzyklus nicht
mehr möglich.
Wurde in einem vorausgegangenen Fahrzyklus ein Fehler in den
Fehlerspeicher eingetragen, so kann die Prüfung auf plausible
Änderung des Ausgangssignals des analogen Sensors zur Fehler
heilung herangezogen werden, wie es in der Fig. 2 anhand des
angegebenen Ablaufdiagrammes dargestellt ist.
Dieses Verfahren zur Überprüfung einer plausiblen Temperatu
ränderung zur Fehlerheilung ist mit dem Verfahren zur Feh
lererkennung, wie es anhand der Fig. 1 beschrieben ist, zum
großen Teil identisch, weshalb die in beiden Verfahren vor
kommenden, identischen Verfahrenssschritte S2-S5, S7, S8 nicht
noch einmal erläutert werden.
Anstelle des Verfahrensschrittes S1 des Fehlererkennungsver
fahren nach Fig. 1, bei dem abgefragt wird, ob die Starttem
peratur unterhalb des Schwellenwertes liegt, wird nun abge
fragt, ob ein Fehlereintrag vorliegt. Ist im vorangegangenen
Fahrzyklus kein Fehler eingetragen worden, so wird zum be
reits beschriebenen Verfahrensschritt S7 verzweigt.
Die Verfahrensschritte S3-S5 sind identisch mit den entspre
chenden Verfahrensschritten in Fig. 1. Im Unterschied zu
Verfahrensschritt S6 in Fig. 1 wird nun im Verfahrensschritt
S6' nicht die Temperaturänderung ΔT mit dem Erwartungswert
ΔT_SOLL verglichen wird, sondern der Betrag der Temperaturän
derung |ΔT|. Liegt der Betrag der Temperaturänderung |ΔT|
oberhalb des Erwartungswertes ΔT_SOLL, so gilt der Fehler als
geheilt und das Verfahren ist zu Ende (Verfahrensschritt S7).
Bleibt innerhalb der Zeitspanne T1 der Betrag der Temperatu
ränderung |ΔT| unterhalb des Erwartungswertes ΔT_SOLL, so
wird im Verfahrensschritt S13 festgestellt, daß der Fehler
unverändert vorhanden ist und es wird eine Notlaufprozedur
eingeleitet (Verfahrensschritt S14).
Claims (7)
1. Verfahren zum Überprüfen von analogen Sensoren, welche für
die Betriebsbedingungen einer Brennkraftmaschine repräsenta
tive Meßsignale (T) zyklisch erfassen, diese Meßsignale (T)
einer Steuerungseinrichtung der Brennkraftmaschine zur weite
ren Verarbeitung zugeführt werden und die Sensoren auf der
Grundlage von in einer vorgegebenen Zeitspanne auftretenden
Meßwertänderungen hinsichtlich der Plausibilität der Meßsi
gnale (T) bewertet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. in einem ersten Fahrzyklus nach dem Start der Brennkraftma schine überprüft wird, ob sich eine positive Änderung des Meßsignals (T) einstellt, wenn das Meßsignal (T_START) beim Start der Brennkraftmaschine unterhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes (T_START_DIAG) liegt und
- 2. ein Fehlereintrag in einen Fehlerspeicher erfolgt, wenn in nerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne (T1) die Änderung des Meßsignals (ΔT) ausgedrückt als Differenz zwischen dem Meßsi gnal (T_START) beim Start der Brennkraftmaschine und dem ak tuellen Wert des Meßsignals (T) bei Ablauf der Zeitspanne (T1) einen Erwartungswert (ΔT_SOLL) nicht erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Überprüfung ohne einen Fehlereintrag beendet wird, wenn die
Änderung des Meßsignals (ΔT) den Erwartungswert (ΔT_SOLL)
überschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Eintrag eines Fehlers zur Steuerung der Brennkraftma
schine ein aus weiteren Betriebsbedingungen der Brennkraft
maschine abgeleiteter Ersatzwert für das Meßsignal (T) her
angezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Start der Brennkraftmaschine überprüft wird, ob der
Betriebsbereich Schubabschaltung (SA) vorliegt, die Zeiten
erfaßt werden, innerhalb derer die Brennkraftmaschine in
diesem Betriebsbereich betrieben wird und die Überprüfung
abgebrochen wird, wenn die Summe der Zeiten einen vorgegebe
nen Schwellenwert (T_SA) überschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
erfolgtem Fehlereintrag während des vorausgehenden Fahrzy
klus der Brennkraftmaschine in dem aktuellen Fahrzyklus und
außerhalb des Betriebsbereiches der Schubabschaltung (SA)
überprüft wird, ob innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne (T)
der Betrag der Änderung des Meßsignals |ΔT| den Erwartungs
wert (ΔT_SOLL) überschreitet und bei positivem Ergebnis der
Abfrage der Fehler als geheilt gilt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fehlereintrag endgültig bestätigt wird, wenn der Betrag der
Änderung des Meßsignals |ΔT| den Erwartungswert (ΔT_SOLL)
nicht erreicht und dann eine Notlaufprozedur für die Brenn
kraftmaschine eingeleitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Meßsignal (T) das Ausgangssignal ei
nes die Temperatur des Kühlmittels der Brennkraftmaschine er
fassenden Sensors herangezogen wird.
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