DE19849833B4 - Werkzeugmaschine - Google Patents
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Abstract
Werkzeugmaschine
mit einer ein Werkzeug (14) aufnehmenden Werkzeugspindel (12), die eine
vertikal ausgerichtete Spindelachse (13) aufweist, sowie mit einem
Werkstücktisch
(18), auf dessen Oberseite (17) zumindest eine Vorrichtung (16)
zum Einspannen eines mit dem Werkzeug (14) zu bearbeitenden Werkstückes (15)
angeordnet ist, wobei Werkzeugspindel (12) und Werkstücktisch
(18) relativ zueinander in einem Arbeitsbereich (22) verfahrbar
sind, in dem das Werkstück
(15) angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbereich (22) sich
zumindest teilweise in einer Richtung (Y) quer zur Spindelachse
(13) außerhalb
des Werkstücktisches
(18) erstreckt, die Vorrichtung (16) in dieser Richtung (Y) über den
Werkstücktisch
(18) hinausragt und dort das Werkstück (15) hält sowie nach unten offen ist,
so daß entstehende
Späne (23)
in Richtung der Spindelachse (13) frei nach unten fallen können.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit einer ein Werkzeug aufnehmenden Werkzeugspindel, die eine vertikal ausgerichtete Spindelachse aufweist, sowie mit einem Werkstücktisch, auf dessen Oberseite zumindest eine Vorrichtung zum Einspannen eines mit dem Werkzeug zu bearbeitenden Werkstückes angeordnet ist, wobei Werkzeugspindel und Werkstücktisch relativ zueinander in einem Arbeitsbereich verfahrbar sind, in dem das Werkstück angeordnet wird.
- Eine derartige Werkzeugmaschine ist aus der
DE 43 06 093 A1 bekannt. - Allgemein bekannte Werkzeugmaschinen weisen in der Regel einen Werkstücktisch sowie einen die Werkzeugspindel tragenden Spindelkopf auf, der in drei zueinander orthogonalen Richtungen relativ zu dem Werkstücktisch verfahrbar ist. Es ist auch bekannt, eine oder mehrere der orthogonalen Verfahrrichtungen durch Bewegung des Werkzeugtisches zu realisieren.
- Derartige Werkzeugmaschinen mit vertikalachsiger Werkzeugspindel dienen zur spanabhebenden Bearbeitung von unter anderem sperrigen und zum Teil sehr schweren Gegenständen, die mittels einer sogenannten Vorrichtung auf der Oberseite des Werkstücktisches aufgespannt werden. Zur Kühlung des in Betrieb befindlichen Werkzeuges, zur Verbesserung der Schneidwirkung sowie zur Abfuhr der bei der Bearbeitung anfallenden Späne werden je nach Anwendung und Einsatzbereich unterschiedliche Bohr-, Kühl- und/oder Spülflüssigkeiten eingesetzt, die im folgenden allgemein mit Kühlmittel bezeichnet werden.
- Die Werkzeugmaschinen weisen einen gekapselten Arbeitsraum auf, in dem die Bearbeitung des Werkstückes erfolgt. Dieser gekapselte Arbeitsraum ermöglicht einen sehr hohen Kühlmitteleinsatz, durch den die Späne aus dem Arbeitsbereich, also von dem in Bearbeitung befindlichen Werkstück, dem im Einsatz befindlichen Werkzeug sowie dem Werkstücktisch und anderen Teilen der Werkzeugmaschine abgespült werden.
- Es ist bekannt, die Späne über sogenannte Spänerutschen in Auffangbehältern zu transportieren, die im Maschinenfuß der jeweiligen Werkzeugmaschine angeordnet sind. Das anfallende Kühlmittel wird im Maschinenfuß abgesaugt/abgepumpt und für die weite re Verwendung wieder aufgearbeitet, insbesondere gefiltert und zum Teil zusätzlich chemisch gereinigt.
- Trotz der Wiederaufarbeitung ist bei diesen Werkzeugmaschinen jede Bearbeitung eines Werkstückes mit einem gewissen Kühlmittelverlust verbunden, was als nachteilig empfunden wird. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem Erfordernis der "Wiederaufbereitung" des gebrauchten Kühlmittels, was zusätzliche konstruktive Vorkehrungen erfordert und mit einem gewissen Energieverbrauch verbunden ist.
- Aus Umweltschutz- und Kostengründen gehen die Bestrebungen dahin, möglichst wenig Kühlmittel zu verwenden, um die Verluste sowie den Aufwand mit der Wiederaufbereitung zu reduzieren.
- Bei einem geringeren Kühlmitteleinsatz besteht jedoch die Gefahr, daß Späne an diversen Stellen im Arbeitsraum der Werkzeugmaschine kleben bleiben, so daß derartige Werkzeugmaschinen häufig von innen "nachgereinigt" werden müssen. Dies geschieht zum Teil dadurch, daß nach dem Bearbeiten eines Werkstückes der Arbeitsraum automatisch mit Druckluft ausgeblasen wird, um die anhaftenden Späne zu entfernen. Darüber hinaus ist es ebenfalls bekannt, diese Reinigungsarbeiten gezielt durch Bedienungspersonal durchführen zu lassen.
- Auf diese Weise lassen sich zwar der Kühlmitteleinsatz und damit der mit dem Kühlmitteleinsatz einhergehende Kühlmittelverlust sowie die Kosten für die Wiederaufarbeitung reduzieren, dieser Vorteil wird jedoch durch lohnintensiven Arbeitsaufwand bzw. zusätzlichen konstruktiven Aufwand für das Abblasen mit Druckluft wieder aufgehoben.
- Im übrigen hat es sich allgemein herausgestellt, daß die Abfuhr der Späne dennoch häufig nicht zufriedenstellend ist, so daß teilweise sogar eine Nachreinigung von Hand erforderlich ist, was nicht nur weitere Lohnkosten mit sich bringt, sondern zusätzlich unerwünschte Stillstandszeiten der so ausgelegten Werkzeugmaschinen.
- Ein weiterer Nachteil ist allgemein noch darin zu sehen, daß die aufgesammelten Späne mit Kühlmittel vermischt sind, so daß vor einer Weiterverarbeitung der Späne z.B. in der Herstellung von Rohlingen eine aufwendige Abscheidung des Kühlmittels erforderlich ist.
- Bei der aus der eingangs erwähnten
DE 43 06 093 A1 bekannten Werkzeugmaschine sind auf dem Werkstücktisch zwei Vorrichtungen angeordnet, in denen abwechselnd ein Werkstück eingespannt und bearbeitet wird. Zu diesem Zweck wird der Arbeitsbereich durch eine Spritzschutzwand asymmetrisch in eine Bestückungsseite sowie eine Bearbeitungsseite unterteilt, wobei durch Drehung des Werkstücktisches um seine Hochachse Bestückungsseite und Bearbeitungsseite auf dessen Oberseite vertauscht werden können. - Die Spritzschutzwand weist ein unteres Wandteil auf, das starr auf dem Werkstücktisch befestigt ist, sowie ein schwenkbar gelagertes Wandteil, dessen Unterseite lose auf der Oberseite des starren Wandteiles aufliegt und sich beim Anheben und Drehen des Werkstücktisches automatisch hebt und wieder absenkt.
- Auch bei dieser Werkzeugmaschine treten die oben erwähnten Nachteile im Zusammenhang mit den entstehenden Spänen auf, die sich auf dem Werkstücktisch ansammeln und dort auch durch sehr großen Kühlmitteleinsatz nicht vollständig entfernt werden können, so daß eine Nachreinigung von Hand erforderlich ist, was immer dann vorgenommen wird, wenn auf der Bestückungsseite ein bearbeitetes Werkstück gegen ein noch zu bearbeitendes Werkstück ausgetauscht wird.
- Die
DE 196 23 422 A1 beschreibt schematisch die Verwendung einer Wiegenvorrichtung, die auf einem Werkstücktisch angeordnet ist, um Werkstücke mit einer Werkzeugmaschine der eingangs genannten Art so umzuspannen, daß eine Sechsseitenbearbeitung möglich ist. Mit dem Problem der Späneabfuhr beschäftigt sich diese Druckschrift nicht. - Die
DE 40 27 895 A1 beschreibt die Bearbeitung eines hängenden Werkstückes mit in eine horizontalachsige Hauptspindel eingespannten Werkzeugen. Auf diese Weise können bei der seitlichen Bearbeitung entstehende Späne ungehindert nach unten fallen. - Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs erwähnte Werkzeugmaschine derart weiterzubilden, daß die oben erwähnten Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll das Problem der Abfuhr der Späne aus dem Arbeitsbereich auf konstruktiv einfache Weise gelöst werden.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei der eingangs genannten Werkzeugmaschine dadurch gelöst, daß der Arbeitsbereich sich zumindest teilweise in einer Richtung quer zur Spindelachse au ßerhalb des Werkstücktisches erstreckt, die Vorrichtung in dieser Richtung über den Tisch hinausragt und dort das Werkstück hält sowie nach unten offen ist, so daß entstehende Späne in Richtung der Spindelachse frei nach unten fallen können.
- Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
- Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nämlich erkannt, daß überraschenderweise die Nachteile beim Stand der Technik nicht durch andere Kühlmittel oder weitere Vorrichtungen zum Reinigen oder Abblasen des Arbeitsbereiches sondern durch konstruktiv einfache Maßnahmen auf effiziente Weise beseitigt werden können. Weil die Vorrichtung jetzt über den Werkstücktisch hinausragt sowie nach unten offen ist und das Werkstück sozusa gen neben, in der Regel hinter dem Werkstücktisch bearbeitet wird, gelangen so gut wie keine Späne mehr auf den Werkstücktisch selbst oder auf die Vorrichtung, sie fallen vielmehr durch die Vorrichtung hindurch nach unten in den Maschinenfuß. Diese Maßnahme läßt sich besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit einer sogenannten Minimalmengenschmierung verwenden, wie sie z.B. aus der
DE 42 00 808 A1 oder derDE 195 38 762 C1 bekannt ist. Bei einer Minimalmengenschmierung wird Kühlmittel in sehr geringen Mengen eingesetzt, so daß nur noch die Kühlung des Werkzeuges sowie eine hinreichend gute Schneidqualität sichergestellt ist. Die dabei entstehenden Späne sind quasi nicht mehr mit Kühlmittel benetzt, können also weder am Werkstück noch am Werkzeug oder anderen Teilen der Werkzeugmaschine anhaften. - Neben der guten Abfuhr der Späne ergibt sich bei der neuen Werkzeugmaschine im Zusammenhang mit einer Minimalmengenschmierung also der weitere Vorteil, daß die Aufarbeitung der Späne deutlich vereinfacht wird und die Kosten für die Kühlmittelrückgewinnung quasi entfallen.
- Insgesamt ist es bei der neuen Werkzeugmaschine auch nicht mehr erforderlich, den Arbeitsraum mit besonderen Reinigungsvorrichtungen zu versehen bzw. diesen häufig von Hand nachzureinigen, obwohl natürlich weitere Reinigungsvorrichtungen aus hier nicht interessierenden Gründen vorgesehen sein können.
- Auch bestehende Werkzeugmaschinen lassen sich erfindungsgemäß umrüsten, hierzu ist es lediglich erforderlich, die Tischplatte des Werkstücktisches soweit zu verkleinern, daß der bei bestehenden Werkzeugmaschinen oberhalb des Werkstücktisches liegende Arbeitsbereich zumindest teilweise seitlich über den nun verkleinerten Werkstücktisch hinausragt. Statt der üblichen Vorrichtung ist ferner noch eine Vorrichtung auf der Oberseite des verkleinerten Werkstücktisches anzubringen, die in Richtung des Spindelstockes über den Werkstücktisch hinausragt und dort das Werkstück trägt sowie nach unten offen ist.
- Eine derartige "asymmetrische" Aufspannung eines Werkstückes begegnet im klassischen Werkzeugmaschinenbau großen Vorurteilen, weil die Gefahr besteht, daß durch Verkippen der Vorrichtung die Bearbeitungsgenauigkeit leidet. Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nun jedoch festgestellt, daß insbesondere bei vertikalachsigen Werkzeugmaschinen, bei denen die Tischoberfläche des Werkstücktisches also horizontal verläuft, Vorrichtungen verwendet werden können, die im Rahmen der erforderlichen Genauigkeit starr sind und sich auf dem Werkstücktisch unverrückbar befestigen lassen. Mit anderen Worten, es ist wider Erwarten doch möglich, das zu bearbeitende Werkstück seitlich außerhalb des Umrisses des Werkstücktisches zu halten, ohne daß die Barbeitungsgenauigkeit leidet.
- Es sei noch erwähnt, daß bei bestehenden Werkzeugmaschinen statt einer Verkleinerung der Tischfläche auch Durchbrüche oder Aussparungen in der Tischfläche vorgesehen sein können.
- In einer Weiterbildung ist es dann bevorzugt, wenn die Vorrichtung das Werkstück um eine Achse quer zur Spindelachse aktiv drehbar lagert, vorzugsweise um mindestens ca. 180° drehbar lagert.
- Hier ist von Vorteil, daß nach einem Bearbeitungsvorgang an der Oberseite des Werkstückes die Vorrichtung dieses um 180° drehen kann, so daß Späne von dem Werkstück sowie aus darin eingebrachten Bohrungen etc. nach unten herausfallen können. Wegen des deutlich verringerten Kühlmitteleinsatzes kleben diese Späne nicht am Werkstück fest, sondern fallen nach unten in den Maschinenfuß, wie die Erfinder der vorliegenden Anmeldung gefunden haben.
- Mit anderen Worten, bei einer erfindungsgemäß ausgestalteten Werkzeugmaschine ist kein oder nur ein geringer Kühlmitteleinsatz erforderlich, um das Werkzeug zu kühlen und ggf. um für eine entsprechende Bearbeitungsqualität zu sorgen, die Späne werden aus dem Arbeitsbereich sozusagen durch die Schwerkraftwirkung entfernt, hierfür ist kein zusätzliches Kühlmittel erforderlich.
- Ferner ist es bevorzugt, wenn die Werkzeugmaschine unterhalb der Vorrichtung zumindest ein Ablenkblech für herunterfallende Späne aufweist, wobei weiter vorzugsweise zwei Ablenkbleche vorgesehen sind, die ein oben abgerundetes, spitz zulaufendes Dach bilden.
- Hier ist von Vorteil, daß die herunterfallenden Späne im Maschinenfuß definiert weitergeleitet werden. Der Einsatz von großflächigen Ablenkblechen ist möglich, weil die Späne nicht so sehr mit Kühlmittel benetzt sind, daß sie unerwünscht an den Ablenkblechen haften könnten.
- Weiter ist es bevorzugt, wenn das oder jedes Ablenkblech unten in einer Rinne endet und weiter vorzugsweise in der Rinne ein mechanischer Späneförderer angeordnet ist, der vorzugsweise ein Schneckenförderer ist.
- Hier ist von Vorteil, daß die Späne auf mechanisch einfache Weise weitertransportiert werden können, um sie z.B. in eine Spänewanne zu bringen, die von Zeit zu Zeit durch Bedienungspersonal ausgetauscht wird. Weil die Späne jetzt sozusagen "trocknen" sind, können sie in einer Rinne über einen mechanischen Späneförderer weitertransportiert werden, auf dem bisher erforderlichen Einsatz von Flüssigkeit kann verzichtet werden. Auch diese Maßnahme trägt also dazu bei, den Kühlmitteleinsatz zu reduzieren.
- Weiter ist es bevorzugt, wenn oberhalb des Werkstücktisches eine den Arbeitsbereich vorzugsweise asymmetrisch in eine Bestückungsseite sowie eine Bearbeitungsseite unterteilende Mittentrennwand angeordnet ist, die ein die Oberseite des Werkstücktisches zumindest größtenteils abdeckendes, dachförmiges Unterteil aufweist, unter dem Versorgungsleitungen für die Vorrichtung sowie sonstige Installationen auf und/oder an dem Werkstücktisch anzuordnen sind.
- Hier ist von Vorteil, daß es insbesondere bei der in y-Richtung über den Werkstücktisch hinausragenden Vorrichtung zu einer deutlich verbesserten Späneabfuhr kommt, weil ein dachartiges Unterteil der Mittentrennwand eingesetzt wird, das den Werkstücktisch abdeckt.
- Auf diese Weise können die Zuleitungen oder sonstigen Installationen, zu denen z.B. eine Laser-Meßvorrichtung zählen, unterhalb dieses "Daches" angeordnet werden, so daß sich an, auf und zwischen ihnen keine Späne verfangen können, die nur manuell entfernbar sind. Insbesondere dann, wenn die über den Werkstücktisch hinausragende Vorrichtung zum Einspannen des zu bearbeitenden Werkstückes eingesetzt wird, läßt sich auf diese Weise der gesamte Werkstücktisch abdecken, so daß jetzt nicht mehr auf eine besonders "spänefeindliche" Anordnung der Verbindungsleitungen etc. geachtet werden muß. Insgesamt ergibt sich damit trotz des auf den ersten Blick größeren Konstruktionsaufwandes für die Mittentrennwand ein geringerer Konstruktionsaufwand für die Werkzeugmaschine allgemein. Ein großer Vorteil liegt darin, daß auf aufwendige Maßnahmen zur Entfernung von sich ansammelnden Spänen verzichtet werden kann, erfindungsgemäß wird nämlich dafür gesorgt, daß sich auf der Oberseite des Werkstücktisches überhaupt keine Späne mehr ansammeln können, denn diese werden von dem Dach auf dem Werkstücktisch so abgeleitet, daß sie in Spänewannen oder auf weitere Späneleitbleche fallen.
- Allgemein ist es dabei bevorzugt, wenn die Mittentrennwand ein um eine quer zur Spindelachse verlaufende Schwenkachse verschwenkbar gelagertes Wandteil umfaßt, das mit seinem vorzugsweise abgewinkelten unteren Abschnitt auf einen vorzugsweise abgerundeten First des Unterteiles aufliegt.
- Diese Maßnahme ist an sich bereits aus der
DE 43 06 093 A1 bekannt, sie ermöglicht die Anordnung von zwei Vorrichtungen auf einem Werkstücktisch, der zum Vertauschen von Bestückungsseite und Bearbeitungsseite lediglich um seine Hochachse um 180° ge dreht werden muß. Die Mittentrennwand ermöglicht jetzt auf der größeren Bearbeitungsseite eine Bearbeitung des dort eingespannten Werkstückes während gleichzeitig auf der Bestückungsseite eine Bedienungsperson ein neues Werkstück einspannen kann, ohne daß herumfliegende Späne oder herumspritzendes Kühlmittel auf die Bestückungsseite gelangen können. Durch die abgewinkelte Ausbildung des unteren Abschnittes des schwenkbar gelagerten Wandteiles wird ferner dafür gesorgt, daß dort auftreffende Späne oder auftreffendes Kühlmittel abgeführt werden. - Weiter ist es noch bevorzugt, wenn das dachförmige Unterteil sich zu beiden Seiten der Vorrichtung über den Werkstücktisch hinaus erstreckt, wobei das dachartige Unterteil vorzugsweise eine Schürze aufweist, die sich in die Vorrichtung hinein erstreckt.
- Diese Maßnahme sorgt für eine besonders effektive Abdeckung und Abfuhr von Spänen. Zu beiden Seiten der Vorrichtung wirkt das dachförmige Unterteil als Späneleitblech, so daß sich dort keine Späne mehr ansammeln können, während innerhalb der Vorrichtung, also z.B. zwischen zwei Wangen der Vorrichtung, eine Schürze hineinragt, die verhindert, daß sich dort Späne ablagern können.
- Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht der neuen Werkzeugmaschine; -
2 eine ausschnittsweise Ansicht der Werkzeugmaschine aus1 längs des Pfeiles II; -
3 eine Seitenansicht eines Werkstücktisches für eine Werkzeugmaschine aus1 mit zwei Vorrichtungen sowie einer Mittentrennwand; und -
4 eine Draufsicht auf den Werkstücktisch aus3 . - In
1 ist mit10 eine Werkzeugmaschine bezeichnet, die in einer ausschnittsweisen schematischen Darstellung gezeigt ist. Die Werkzeugmaschine10 umfaßt einen Spindelkopf11 , in dem eine Werkzeugspindel12 um eine vertikale Spindelachse13 drehbar gelagert ist. In der Werkzeugspindel12 ist ein Werkzeug14 aufgenommen, das zur Bearbeitung eines bei15 angedeuteten Werkstückes dient. - Das Werkstück
15 ist in einer in Seitenansicht gezeigten Vorrichtung16 eingespannt, die auf einer Oberseite17 eines Werkstücktisches18 angeordnet ist. Der Werkstücktisch18 sitzt auf einem Fuß19 , der wiederum im Maschinenfuß20 der Werkzeugmaschine10 verankert ist. - Wie es durch ein Koordinatensystem
21 angedeutet ist, ist der Spindelkopf in drei zueinander orthogonalen Richtungen relativ zum Werkstücktisch18 in einem bei22 angedeuteten Arbeitsbereich verfahrbar. In diesen Arbeitsbereich ragt die Vorrichtung16 in y-Richtung seitlich über den Werkstücktisch18 hinaus und hält dort das Werkstück15 zur Bearbeitung mit dem Werkzeug14 bereit. - Die dabei entstehenden Späne sind bei
23 angedeutet. Da die Vorrichtung16 über den Werkstücktisch18 hinausragt und nach unten offen ist, fallen die Späne23 in Richtung der Spindelachse13 nach unten und treffen dabei auf ein Ablenkblech24 , das unten in eine Rinne25 mündet. In der Rinne25 ist ein schematisch angedeuteter, mechanischer Späneförderer26 angeordnet, der die Späne in eine Spänewanne27 transportiert. - In
2 ist die Werkzeugmaschine10 in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles II aus1 gezeigt. Es ist zu erkennen, daß zwei Ablenkbleche24 vorgesehen sind, die ein oben abgerundetes, spitz zulaufendes Dach bilden, an dem die Späne links und rechts in die Rinnen25 hinunterrutschen. In diesen Rinnen25 sind die Späneförderer26 angeordnet, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Schneckenförderer28 sind, also im einfachsten Falle eine drehbar angetriebene Schneckenwelle29 umfassen, die bei ihrer Drehung die Späne23 in Richtung ihrer Gangsteigung transportiert. - Die in
2 zu erkennende Vorrichtung16 umfaßt zwei parallel zueinander angeordnete Wangen, die an einem Sockel32 befestigt sind, der auf die Oberseite17 des Werkstücktisches18 in geeigneter Weise aufgeschraubt ist. An den Wangen31 sind aufeinander zu weisende Spannvorrichtungen33 vorgesehen, die z.B. durch Spannfutter gebildet sein können. Die Spannvorrichtungen33 nehmen zwischen sich das Werkstück15 auf, das sie mittels eines Motors34 um eine Achse35 drehen können, die auch in1 gezeigt ist. Die Achse35 verläuft quer zur Spindelachse13 . Zwischen den Wangen31 ist die Vorrichtung von unten frei zugängig, also nach unten offen. - Bei der Bearbeitung eines Werkstückes
15 in der neuen Werkzeugmaschine10 ist nur ein geringer Kühlmitteleinsatz erforderlich, um das jeweilige Werkzeug14 zu kühlen und ggf. für eine gute Schneidqualität zu sorgen. Die entstehenden Späne23 sind überwiegend "trocknen", so daß sie nicht an der Vorrichtung16 , dem Werkstück15 oder den Ablenkblechen24 anhaften, sondern infolge der Schwerkraft in die Rinnen25 hineinfallen, wo sie mittels der Schneckenförderer28 in die Spänewanne27 transportiert werden. - In
3 ist in einer schematischen Seitenansicht ein Werkstücktisch18 gezeigt, dessen Oberseite17 durch eine Mittentrennwand37 asymmetrisch in eine Bestückungsseite38 sowie eine größere Bearbeitungsseite39 unterteilt wird. Sowohl auf der Bestückungsseite38 als auch auf der Bearbeitungsseite39 ist jeweils eine Vorrichtung16 bzw.16' angeordnet. Während das in der Vorrichtung16 eingespannte Werkstück bearbeitet wird, kann in die Vorrichtung16' ein neues Werkstück eingespannt werden, wobei eine Bedienungsperson vor herumfliegenden Spänen und her umspritzendem Kühlwasser durch die Mittentrennwand37 geschützt wird. - Die Mittentrennwand
37 umfaßt ein dachförmiges Unterteil41 , das die Oberseite17 des Werkstücktisches18 nahezu vollständig abdeckt. Im Bereich der Vorrichtung16' ist das dachförmige Unterteil41 geschnitten dargestellt, wobei von der Vorrichtung16' nur die hintere Wange31' gezeigt ist. - Das dachförmige Unterteil
41 erstreckt sich zu beiden Seiten der Vorrichtung16 bzw.16' über den Werkstücktisch18 hinaus, wie es insbesondere aus der Draufsicht der4 zu erkennen ist. Zwischen die beiden Wangen31 der Vorrichtung16 bzw.16' erstreckt sich eine verglichen mit dem übrigen dachförmigen Unterteil41 hochgeklappte Schürze42 , die zum einen die Oberseite17 des Werkstücktisches18 in diesem Bereich vor Spänebefall schützt, zum anderen aber Anschlußpunkte43 der Vorrichtungen16 ,16' freigibt, über die sie mit Verbindungsleitungen44 verbunden sind, die in der üblichen Weise für die Zufuhr von pneumatischer und/oder elektrischer Energie, die Abfrage von Meßsignalen etc. dienen. - Im Bereich der Wangen
31 ist sowohl das dachförmige Unterteil41 als auch die Schürze42 mit hochgebogenen Randbereichen45 bzw.46 versehen, die außen bzw. innen eng an den Wangen31 anliegen und es verhindern, daß Späne zwischen die Wangen31 sowie das dachförmige Unterteil41 bzw. die Schürze42 fallen. - In der schematischen Seitenansicht der
3 ist noch zu erkennen, daß auf der Oberseite17 des Werkstücktisches18 eine weitere Installation47 angeordnet ist, die z.B. ein Laser- Meßsystem sein kann. Sowohl die Verbindungsleitungen44 als auch die weitere Installation47 sind durch das dachförmige Unterteil41 vor Späne und Kühlmittel geschützt, die Späne werden von dem dachförmigen Unterteil41 sowie der Schürze42 nach der Art von Späneleitblechen über den Rand des Werkstücktisches18 geleitet, so daß sie nach unten fallen und dort über die Ablenkbleche24 in eine entsprechende Spänewanne27 transportiert werden. - Oberhalb des dachförmigen Unterteiles
41 ist die Mittentrennwand37 so ausgebildet, wie es aus der eingangs erwähntenDE 43 06 093 A1 bekannt ist, deren Inhalt hiermit zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. - Die Mittentrennwand umfaßt nämlich ein Wandteil
51 , das schwenkbar an einer Schwenkachse52 gelagert ist, die parallel zur Oberseite17 und damit quer zur Spindelachse13 verläuft. Das Wandteil51 liegt mit seinem abgewinkelten unteren Abschnitt53 auf einem abgerundeten First54 des dachförmigen Unterteiles41 auf. An der Schwenkachse52 ist das Wandteil51 an einem starren, oberen Wandteil55 befestigt, das in bekannter Weise an einem Querbalken56 angebracht ist. - Wenn der Werkstücktisch
18 um seine bei57 angedeutete Hochachse verschwenkt werden soll, um Bestückungsseite38 und Bearbeitungsseite39 zu vertauschen, wird er zunächst in Richtung eines Pfeiles58 angehoben, um entsprechende Stirnverzahnungen außer Eingriff zu bringen. Bei diesem Anheben des Werkstücktisches18 verschwenkt das Wandteil51 um die Schwenkachse52 in Richtung eines Pfeiles59 und gleitet dann mit seinem abgewinkelten, unteren Abschnitt53 auf dem First54 entlang, wenn der Werkstücktisch18 in Richtung eines Pfeiles61 verschwenkt wird. Dieser Vorgang ist in der bereits erwähntenDE 43 06 093 A1 beschrieben, so daß wegen weiterer Informationen auf diese Druckschrift verwiesen werden darf. - Abschließend sei noch erwähnt, daß durch die Abwinkelung des unteren Abschnittes
43 Späne, die dort auf die Mittentrennwand37 treffen, abgelenkt werden und über das dachförmige Unterteil41 auf die Ablenkbleche24 geleitet werden.
Claims (12)
- Werkzeugmaschine mit einer ein Werkzeug (
14 ) aufnehmenden Werkzeugspindel (12 ), die eine vertikal ausgerichtete Spindelachse (13 ) aufweist, sowie mit einem Werkstücktisch (18 ), auf dessen Oberseite (17 ) zumindest eine Vorrichtung (16 ) zum Einspannen eines mit dem Werkzeug (14 ) zu bearbeitenden Werkstückes (15 ) angeordnet ist, wobei Werkzeugspindel (12 ) und Werkstücktisch (18 ) relativ zueinander in einem Arbeitsbereich (22 ) verfahrbar sind, in dem das Werkstück (15 ) angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbereich (22 ) sich zumindest teilweise in einer Richtung (Y) quer zur Spindelachse (13 ) außerhalb des Werkstücktisches (18 ) erstreckt, die Vorrichtung (16 ) in dieser Richtung (Y) über den Werkstücktisch (18 ) hinausragt und dort das Werkstück (15 ) hält sowie nach unten offen ist, so daß entstehende Späne (23 ) in Richtung der Spindelachse (13 ) frei nach unten fallen können. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (
16 ) das Werkstück (15 ) um eine Achse (35 ) quer zur Spindelachse (13 ) aktiv drehbar lagert. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (
16 ) das Werkstück (15 ) um mindestens ca. 180° drehbar lagert. - Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie unterhalb der Vorrichtung (
16 ) zumindest ein Ablenkblech (24 ) für herunterfallende Späne (23 ) aufweist. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ablenkbleche (
24 ) vorgesehen sind, die ein oben abgerundetes, spitz zulaufendes Dach bilden. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes Ablenkblech (
24 ) unten in einer Rinne (25 ) endet. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rinne (
25 ) ein mechanischer Späneförderer (26 ) angeordnet ist. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Späneförderer (
26 ) ein Schneckenförderer (28 ) ist. - Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Werkstücktisches (
18 ) eine den Arbeitsbereich (22 ) vorzugsweise asymmetrisch in eine Bestückungsseite (38 ) sowie eine Bearbeitungsseite (39 ) unterteilende Mittentrennwand (37 ) angeordnet ist, die ein die Oberseite (17 ) des Werkstücktisches (18 ) zumindest größtenteils abdeckendes, dachförmiges Unterteil (41 ) aufweist, unter dem Versorgungsleitungen (44 ) für die Vorrichtung (16 ) sowie sonstige Installationen (47 ) auf und/oder an dem Werkstücktisch (18 ) anzuordnen sind. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittentrennwand (
37 ) ein um eine quer zur Spindelachse (13 ) verlaufende Schwenkachse (52 ) verschwenkbar gelagertes Wandteil (51 ) umfaßt, das mit seinem vorzugsweise abgewinkelten unteren Abschnitt (53 ) auf einem vorzugsweise abgerundeten First (54 ) des dachförmigen Unterteiles (41 ) aufliegt. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das dachförmige Unterteil (
41 ) sich zu beiden Seiten der Vorrichtung (16 ) über den Werkstücktisch (18 ) hinaus erstreckt. - Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das dachförmige Unterteil (
41 ) eine Schürze (42 ) aufweist, die sich in die Vorrichtung (16 ) hineinerstreckt.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19861132A DE19861132B4 (de) | 1998-09-15 | 1998-10-29 | Werkzeugmaschine mit Abdeckung |
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