DE19848523C2 - Kraftstoffbehälter und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Kraftstoffbehälter und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffbehälter für Auto
mobile aus einer metallischen Oberschale und einer metal
lischen Unterschale, welche über an ihren umlaufenden
Rändern angegliederte Flansche verbunden sind sowie Ver
fahren zur Herstellung eines solchen Kraftstoffbehälters.
Im Kraftstoffbehälter eines Automobils wird der Kraft
stoff zur Versorgung der Verbrennungskraftmaschine mitge
führt. An den Kraftstoffbehälter ist ein Einfüllrohr zur
Betankung sowie mindestens eine Betriebsbelüftung und
eine Betankungsbelüftung angeschlossen. Kraftstoffbehäl
ter gibt es in Ausführungen aus Metall und aus Kunst
stoff.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kraftstoffbe
hälter aus Metall. Diese bestehen aus einer üblicherweise
durch Tiefziehen hergestellten Oberschale und einer Un
terschale, welche in weiteren Fertigungsschritten vom
Kraftstoffbehälter verbunden werden. Das Fügen von Ober-
und Unterschale erfolgt durch Rollnahtschweißen, Laser
schweißen und ähnliche Verfahren.
Nachteilig wirkt sich bei diesen Bauformen aus, dass die
umlaufenden Flansche über die Ränder bzw. die Außenfläche
des Kraftstoffbehälters vorstehen. Hierdurch kann der im
Kraftfahrzeug zur Verfügung stehenden Bauraum, welcher
durch die Geometrie des Fahrzeugs vorgegeben ist, nicht
voll ausgenutzt werden. Dies wirkt sich nachteilig auf
die Einbauverhältnisse aus. Auch kann durch diesen nicht
nutzbaren Totraum nur ein Kraftstoffbehälter mit entspre
chend geringerem Fassungsvermögen eingebaut werden.
Um den Bauraum für einen Kraftstoffbehälter optimal aus
zunutzen, ist man deshalb bestrebt, die über die Behäl
teraußengeometrie hinaus ragende Flanschbreite zu mini
mieren. Bisher wird dies einerseits durch eine Verringe
rung der Flanschbreite versucht oder andererseits durch
Umformen der Flansche, beispielsweise durch Abkanten.
Diese Vorgehensweisen haben bereits zu einer verbesserten
Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Bauvolumens ge
führt.
Die DE 197 40 471 C1 offenbart einen modularen
Fahrzeugbehälter aus Metallwerkstoff zur Aufnahme von
flüssigen Betriebsstoffen. Der Fahrzeugbehälter weist
wenigstens einen rohrförmigen Mittelabschnitt auf, der
stirnseitig an seinen beiden offenen Enden durch an
diesen mittels umfangsseitig umlaufender Falze
befestigbare Böden abschließbar ist. Bedarfsweise ist der
rohrförmige Mittelabschnitt durch über die Falze
befestigbare zusätzliche rohrförmige Mittelabschnitte
und/oder rohrförmige Endabschnitte in beliebiger Anzahl
erweiterbar. Die rohrförmigen Mittelabschnitte können im
Bereich ihrer Enden im Querschnitt reduziert sein, wobei
die Falze die Mittel- und Endabschnitte konturenmäßig
nicht überragen.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, einen geometrisch verbesserten Kraft
stoffbehälter aus Metall zu schaffen, bei dem die über
die Behälteraußengeometrie vorragenden Flanschbereiche
minimiert sind sowie Verfahren zur Herstellung derartiger
Kraftstoffbehälter aufzuzeigen.
Die Lösung des gegenständlichen Teils der Aufgabe besteht
nach der Erfindung in den Merkmalen des Anspruchs 1.
Danach sind die sich an die Flansche der umlaufenden Rän
der der Oberschale und der Unterschale anschließenden
Wandabschnitte mindestens abschnittsweise zum Behälter
innenraum hin verlagert, so dass die Flansche mit ihren
äußeren Stirnseiten etwa bündig zur Außenfläche der Rän
der liegen.
Hierdurch ist gewährleistet, dass die Flansche nicht mehr
bzw. kaum noch über die Außengeometrie des Kraftstoffbe
hälters vorragen. Demzufolge kann das zur Verfügung ste
hende Bauvolumen eines Kraftfahrzeugs besser ausgenutzt
werden und volumenmäßig größere Kraftstoffbehälter zum
Einsatz gelangen.
Es ist möglich, die Flansche des Metallkraftstoffbehäl
ters komplett oder nur in Teilbereichen umzuformen. Bei
der Umformung werden die Flansche erfindungsgemäß so ein
gezogen, dass der Überstand ihrer äußeren Stirnkanten ge
genüber der Behälteraußengeometrie minimiert ist.
Aus zieh- bzw. umformtechnischen Gründen kann es vorteil
haft sein, die Ränder von Ober- und Unterschale bzw. die
zu verformenden Wandabschnitte zunächst nach außen hin
auszustellen. Durch diese Formgebung wird entsprechend
Material vorgehalten für die anschließende Verformung der
Wandabschnitte mit der Verlagerung der Flansche nach in
nen. Dies vereinfacht den Umformvorgang und beugt Mate
rialverjüngungen vor.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 sind die nach innen
verlagerten Wandabschnitte annähernd S-förmig gekrümmt
ausgebildet. Hierdurch können die Flansche die für eine
zuverlässige Verbindung der Oberschale und der Unter
schale erforderliche Breite erhalten und trotzdem die
über die Behälteraußengeometrie vorstehende Flanschbreite
minimiert werden.
Der in einem Kraftfahrzeug zur Verfügung stehende Bauraum
für den Einbau eines Kraftstoffbehälters wird besser aus
genutzt als bisher. Ein erfindungsgemäßer Kraftstoffbe
hälter weist folglich bei gleichem vorgegebenem Einbau
raum ein volumenmäßig größeres Fassungsvermögen auf.
Zwei eigenständige Lösungen des verfahrensmäßigen Teils
der Aufgabe sind in den Merkmalen der Ansprüche 3 und 4
charakterisiert. Die Verfahren ermöglichen die rationelle
automatisierte und qualitativ hochwertige Herstellung von
Kraftstoffbehältern.
Gemäß den Maßnahmen des Anspruchs 3 werden die Flansche
von Oberschale und Unterschale gemeinsam von einem Werk
zeug gefasst und die Wandabschnitte zum Behälterinneren
hin umgeformt. Die Flansche werden so nach innen verla
gert, dass die über die Behälteraußengeometrie hinausra
gende Breite minimiert ist. Während oder nach diesem Um
formvorgang können die Flansche aneinander gefügt werden.
Dies geschieht mit üblichen Fügeverfahren, beispielsweise
mittels Laserschweißen.
Grundsätzlich ist es auch möglich, zunächst die Wandab
schnitte von Oberschale und Unterschale entsprechend um
zuformen und anschließend Oberschale und Unterschale in
die Fügelage zu bringen, worauf die Flansche verbunden
werden (Anspruch 4).
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Abbildun
gen dargestellten Prinzipskizzen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig.
1a und b in schematischer Darstellungsweise eine erste
Vorgehensweise bei der Herstellung eines er
findungsgemäßen Kraftstoffbehälters;
Fig.
2a bis c eine zweite Vorgehensweise zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Kraftstoffbehälters
und
Fig. 3 ebenfalls in schematischer Darstellungsweise
einen Ausschnitt aus Ober- und Unterschale
vor dem Umformvorgang.
In allen Darstellungen tragen einander entsprechende Bau
teile die gleichen Bezugszeichen.
Anhand der Fig. 1a und 1b ist eine erste Vorgehens
weise bei der Herstellung eines Kraftstoffbehälters für
Automobile erläutert.
Der Kraftstoffbehälter besteht aus einer metallischen
Oberschale 1 und einer metallischen Unterschale 2. Diese
werden über an ihren umlaufenden Rändern 3, 4 angeglie
derte Flansche 5, 6 verbunden. Von der Oberschale 1 und
der Unterschale 2 sind hier nur Ausschnitte dargestellt.
Die sich an die Flansche 5 bzw. 6 anschließenden Wandab
schnitte 7, 8 sind S-förmig gekrümmt zum Behälter
innenraum 9 hin verlagert. Hierzu werden die Flansche 5,
6 von einem Werkzeug 10 gefasst (Fig. 1a) und umgeformt
(Fig. 1b). Durch die Pfeile F sind in den Fig. 1a und
1b die wirkenden Halte- bzw. Umformkräfte angedeutet. Bei
der Umformung werden entlang der Flansche 5, 6 muldenför
mige Einziehungen 11, 12 ausgebildet, so dass die Flan
sche 5, 6 mit ihren äußeren Stirnseiten 13, 14 etwa bün
dig zur Außenfläche 15 der Ränder 3, 4 bzw. des Kraft
stoffbehälters liegen oder nur geringfügig über die Rän
der 3, 4 vorstehen.
Während oder nach dem Umformvorgang der Wandabschnitte 7,
8 werden die Oberschale 1 und die Unterschale 2 entlang
der Flansche fluiddicht gefügt.
Der in einem Kraftfahrzeug für den Kraftstoffbehälter zur
Verfügung stehende Bauraum kann durch die Erfindung bes
ser ausgenutzt werden. Des Weiteren ist das Fassungsver
mögen eines erfindungsgemäßen Kraftstoffbehälters gegen
über Behältern herkömmlicher Bauart bei gleichem Einbau
raum vergrößert.
Die Herstellung eines gleichartig aufgebauten Kraftstoff
behälters ist anhand der Fig. 2a bis 2c erläutert, wo
bei hier jedoch die Wandabschnitte 7, 8 von Oberschale 1
bzw. Unterschale 2 in separaten Fertigungsschritten umge
formt werden.
In den Fig. 2a und 2b ist das Fassen des Flansches 6
der Unterschale 2 und das Umformen desselben mittels des
Werkzeugs 10 dargestellt. Hierbei wird der Flansch 6 wie
derum zum Behälterinnenraum hin verlagert, so dass seine
äußere Stirnseite 14 etwa bündig zur Außenfläche 15 des
Rands 4 der Unterschale 2 ausgerichtet ist. Nachdem eine
gleichartig geformte Oberschale 1 mit der Unterschale 2
in die Fügelage gebracht worden ist, werden diese entlang
ihrer aufeinander liegenden Flansche 5, 6 miteinander
verbunden. Dies erfolgt im dargestellten Ausführungsbei
spiel mittels Laserschweißen. Die Spitze des Schweißwerk
zeugs ist in Fig. 2c mit 16 angedeutet.
Die Erfindung schafft einen bauraumoptimierten Kraft
stoffbehälter aus Metall, dessen über die Behälteraußen
geometrie überstehenden Flanschbereiche minimiert sind,
und der bei gleichem Einbauraum gegenüber Kraftstoffbe
hältern herkömmlicher Bauart ein größeres Fassungsvermö
gen besitzt.
Die Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt einer Oberschale 1'
und einer Unterschale 2' in einer Situation, bevor die
Wandabschnitte 7', 8' umgeformt und die Flansche 5', 6'
zum Behälterinnenraum 9' - also in Bildebene nach links -
verlagert werden. Um Material für die Verlagerung der
Flansche 5', 6' nach innen vorzuhalten, sind in den Rän
dern 3', 4' von Oberschale 1' und Unterschale 2' entspre
chende Ausstellungen 17, 18 vorgesehen. Diese werden bei
der ziehtechnischen Herstellung von Ober- bzw. Unter
schale 1' bzw. 2' erzeugt.
Bei der Fertigung des Kraftstoffbehälters werden die Aus
stellungen 17, 18 umgeformt und die Wandabschnitte 7',
8' - analog zu den Darstellungen der Fig. 1b bzw. 2c -
nach innen zum Behälterinnenraum 9' hin verlagert, so
dass die Flansche 5', 6' nicht mehr über die Behälter
außengeometrie überstehen.
Claims (4)
1. Kraftstoffbehälter für Automobile aus einer
metallischen Oberschale (1, 1') und einer
metallischen Unterschale (2, 2'), welche über ein an
ihren umlaufenden Rändern (3, 3', 4, 4')
angegliederte Flansche (5, 5', 6, 6') verbunden sind,
wobei die sich an die Flansche (5, 5', 6, 6')
anschließenden Wandabschnitte (7, 7', 8, 8') der
Ränder (3, 3', 4, 4') mindestens abschnittsweise zum
Behälterinnenraum (9, 9') hin verlagert sind und die
Flansche (5, 5', 6, 6') mit ihren äußeren Stirnseiten
(13, 14) etwa bündig zur Außenfläche (15) der Ränder
(3, 4) liegen.
2. Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1, bei welchem die
Wandabschnitte (7, 7', 8, 8') S-förmig gekrümmt
ausgebildet sind.
3. Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters
nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welchem die
Flansche (5, 5', 6, 6') von Oberschale (1, 1') und
Unterschale (2, 2') gemeinsam von einem Werkzeug (10)
gefasst und die Wandabschnitte (7, 7', 8, 8')
umgeformt werden, wobei die Oberschale (1, 1') und
die Unterschale (2, 2') während oder nach dem
Umformvorgang entlang der Flansche (5, 5', 6, 6')
gefügt werden.
4. Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters
nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welchem
zunächst die Wandabschnitte (7, 7', 8, 8') von
Oberschale (1, 1') und Unterschale (2, 2') umgeformt,
dann Oberschale (1, 1') und Unterschale (2, 2') in
die Fügelage gebracht und anschließend entlang der
Flansche (5, 5', 6, 6') verbunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19848523A DE19848523C2 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Kraftstoffbehälter und Verfahren zu dessen Herstellung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19848523A1 DE19848523A1 (de) | 2000-06-15 |
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DE (1) | DE19848523C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10218986A1 (de) * | 2002-04-27 | 2003-11-13 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters |
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DE10051211B4 (de) * | 2000-10-16 | 2011-11-10 | Volkswagen Ag | Behälter aus Metall und Verfahren zu seiner Herstellung |
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1998
- 1998-10-21 DE DE19848523A patent/DE19848523C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10218986B4 (de) * | 2002-04-27 | 2006-04-06 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters, sowie ein danach hergestellter Kraftstoffbehälter |
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Publication number | Publication date |
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DE19848523A1 (de) | 2000-06-15 |
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