DE19847978A1 - Schlamm- und Ölabscheider für Abwasser - Google Patents
Schlamm- und Ölabscheider für AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schlamm- und Ölabscheider für Abwasser mit
einem über einen Überlauf an einen Grobabscheideraum anschließenden Feinab
scheideraum, der durch eine Plattenabscheideeinrichtung in eine überlaufseitige Öl
abscheidekammer und in eine einen Ablauf aufweisende Ablaufkammer unterteilt ist,
wobei die Plattenabscheideeinrichtung einen die Kammern verbindenden, in Strö
mungsrichtung abwärts geneigten Strömungskanal mit mehreren übereinander an
geordneten strömungsparallelen Abscheideplatten umfaßt.
Ein solcher Schlamm- und Ölabscheider mit schräg abwärts angeordneten Abschei
deplatten ist bereits aus der AT 399.494 B bekannt und hat sich auch wegen der
erzielbaren guten Feinschlamm- und Ölabscheidung mit hohem Reinigungsgrad bei
gleichzeitiger Selbstreinigungswirkung des Plattenabscheiders durchaus bewährt.
Allerdings sind beim bekannten Abscheider zur Unterteilung des Feinabscheiderau
mes in die Ölabscheidekammer und die Ablaufkammer zwei zwischen sich die
Plattenabscheideeinrichtung mit in einer horizontalen Ebene liegenden Anströmkan
ten der Abscheideplatten aufnehmende Betonwände vorgesehen, so daß ein ent
sprechender Bauaufwand erforderlich ist, sich Feinschlamm an den Anströmkanten
der Abscheideplatten absetzen und Störungen des Abscheidevorganges mit sich
bringen kann, der Bereich unterhalb der Plattenabscheideeinrichtung schwer zu
gänglich ist und zu einer recht umständlichen Entsorgung des sich hier absetzenden
Feinschlammes führt und die horizontale Einströmöffnung des Strömungskanals hö
here Anströmverluste und damit einen schlechteren Abscheidegrad verursacht.
Nicht zuletzt läßt sich eine zwischen Betonwänden eingebaute Plattenabscheideein
richtung wirtschaftlich meist nur im Zuge einer Neuherstellung eines Abscheiders in
stallieren und erlaubt kaum ein Nachrüsten bestehender Abscheider.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schlamm- und Ölabscheider
der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der sich durch eine besonders einfache
und aufwandsarme Plattenabscheideeinrichtung auszeichnet, die einen hohen Ab
scheidegrad mit sich bringt eine rationelle Feinschlammentsorgung erlaubt, eine
störungsfreie Abscheidefunktion gewährleistet und sich zudem bestens auch zur
Nachrüstung bereits vorhandener Abscheider eignet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Plattenabscheideeinrichtung aus
einer in den Feinabscheideraum einsetzbaren Trennwand besteht, die eine Aufnah
meöffnung und entlang deren Seitenränder quer zur Trennwand sich erstreckende
Aufnahmewangen mit Halterungen zur Aufnahme der Abscheideplatten bildet, wel
che Abscheideplatten schräggeneigt in der Aufnahmeöffnung und zwischen den Auf
nahmewangen sitzen und mit ihren jeweils oberen Anströmkanten eine gegensinnig
zur Plattenneigung schräg verlaufende Ebene bestimmen. Die Plattenabscheideein
richtung ist somit eine vorfertigbare Baueinheit, die keine speziellen Baumaßnah
men seitens des Abscheiders selbst verlangt und jederzeit, also auch nachträglich
in den Feinabscheideraum eingesetzt werden kann. Die Plattenabscheideeinrich
tung, die aus jedem geeigneten Material, vorzugsweise Nirosta-Stahl oder Kunst
stoff, rationell herstellbar ist, bietet durch die Aufnahmeöffnung und die Aufnahme
wangen nicht nur einen ausreichenden Halt für die Abscheideplatten, sondern ergibt
mit der Aufnahmeöffnung und den Aufnahmewangen zusammen mit den Platten
auch den die Kammern verbindenden Strömungskanal, so daß der Bereich unterhalb
der Aufnahmeöffnung bzw. der Abscheideplatten gut zugänglich bleibt und eine Ent
sorgung des Feinschlammes durch eine bloße Feinschlammabsaugung erlaubt. Auf
Grund der gegeneinander schräg abwärts versetzten Anströmkanten der Abscheide
platten kann sich auch kein Feinschlamm im Anströmbereich der Abscheideplatten
absetzen und die Abscheidewirkung gefährden und die durch die Anströmkanten be
stimmte, in einer schräg geneigten Ebene liegende Eintrittsöffnung des Strömungs
kanals führt außerdem zu geringen Anströmverlusten und damit zu einem erhöhten
Abscheidungsgrad in der Abscheidestufe.
An sich könnten die Abscheideplatten einzeln in schienenförmigen Halterungen der
Aufnahmewangen eingesetzt sein, doch zweckmäßig ist es, wenn die Abscheide
platten zu seitlich geschlossenen Plattenpaketen zusammengesetzt und die Größe
der Aufnahmeöffnung und die Halterungen der Aufnahmewangen an wenigstens ein
Plattenpaket angepaßt sind. Dadurch wird die Handhabung der Abscheideplatten
erleichtert, die Aufnahmewangen können schmäler bemessen bleiben, da die seit
lich geschlossenen Pakete selbst den Strömungskanal bilden, und auch die Halte
rung braucht nur auf die Pakete und nicht mehr auf die einzelnen Abscheideplatten
abgestimmt zu werden.
Ist der die Aufnahmeöffnung an der Oberseite begrenzende Wandoberteil höhenver
stellbar angeordnet und weist vorzugsweise eine entsprechend der Plattenneigung
abgewinkelte untere Schürze auf, läßt sich die Aufnahmeöffnung in ihrer Höhe vari
ieren und an die vorgesehene Anzahl der Abscheideplatten bzw. Plattenpakete mit
wenigen Handgriffen anpassen. Dabei kann eine geeignet abgewinkelte Schürze
des Wandoberteiles zur Abstützung des Oberteiles auf der obersten Abscheideplatte
und damit als Teil der Halterung der Platten genutzt werden.
Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn der die Aufnahmeöffnung
an der Unterseite begrenzende Wandunterteil eine schräggeneigte Auflagefläche für
die Plattenpakete bildet und die Aufnahmewangen an ihrem abströmseitigen Rand
einander zugekehrte Randabwinkelungen als Halterungen aufweisen. Hier brauchen
die einzelnen Plattenpakete lediglich auf die untere Auflagefläche aufgelegt und in
Strömungsrichtung bis zum Anschlag an den Randabwinkelungen eingeschoben zu
werden, um die Plattenabscheideeinrichtung fertigzustellen. Zum Einsatz mehrerer
Plattenpakete lassen sich diese unmittelbar aufeinanderstapeln, so daß neben der
gegenseitigen Abstützung auch die durch die Schrägneigung der Auflagefläche vor
gegebene Plattenneigung für alle Plattenpakete bestimmend ist.
Um die Plattenabscheideeinrichtung mit wenigen Handgriffen im Feinabscheideraum
installieren zu können, sind die Trennwand und gegebenenfalls der Wandoberteil in
an der Wandung des Feinabscheideraumes befestigten Stützschienen einsetzbar,
so daß sich die Plattenabscheideeinrichtung jederzeit durch bloßes Einschieben
bzw. Herausziehen entlang der Stützschienen ein- und ausbauen läßt.
Sind größere Feinabscheideräume mit Plattenabscheideeinrichtungen zu bestücken,
können zwei oder mehr Plattenabscheideeinrichtungen nebeneinander in einen
Feinabscheideraum eingesetzt sein, was den Einsatzbereich dieser Plattenabschei
deeinrichtungen weitgehend von der Größe des Feinabscheideraumes unabhängig
macht.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und
zwar zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schlamm- und Ölabscheider im Vertikalschnitt
nach der Linie I-I der Fig. 2,
Fig. 2 diesen Abscheider in Draufsicht ohne Deckel und
Fig. 3 eine teilgeschnittene Seitenansicht der Plattenabscheideeinrichtung dieses
Abscheiders.
Ein Schlamm- und Ölabscheider 1 weist ein zylindrisches Abscheiderbecken 2 auf,
das durch eine Zwischenwand 3 in einen Grobabscheideraum 4 mit einem Abwas
serzulauf 5 und in einen über einen Überlauf 6 an den Grobabscheideraum 4 an
schließenden Feinabscheideraum 7 unterteilt ist. Der Feinabscheideraum 7 nimmt
eine Plattenabscheideeinrichtung 8 auf, die ihrerseits den Feinabscheideraum 7 in
eine überlaufseitige Ölabscheidekammer 9 und eine Ablaufkammer 10, von der ein
Ablauf 11 ausgeht, unterteilt. Die Plattenabscheideeinrichtung 8 bildet dabei einen
die Kammern 9, 10 verbindenden, in Strömungsrichtung abwärts geneigten Strö
mungskanal 12 mit mehreren übereinander angeordneten strömungsparallelen Ab
scheideplatten 13.
Die Plattenabscheideeinrichtung 8 besteht aus einer in vertikalen, an der Wandung
des Feinabscheideraumes 7 befestigten Stützschienen 14 einsetzbaren metallenen
Trennwand 15, die eine Aufnahmeöffnung 16 und entlang deren Seitenränder quer
zur Trennwand sich erstreckende Aufnahmewangen 17 mit Halterungen zur Auf
nahme der Abscheideplatten bildet. Die Aufnahmewangen 17 weisen an ihren ab
strömseitigen Rändern einander zugekehrte Randabwinkelungen 18 als Halterungen
auf und die Abscheideplatten 13 sind zu seitlich geschlossenen Plattenpaketen 19
zusammengefaßt. Die Plattenpakete 19 sitzen in Strömungsrichtung abwärts schräg
geneigt in der Trennwand 15 und ergeben selbst den Strömungskanal 12, wobei die
einzelnen Abscheideplatten 13 mit ihren jeweils oberen Anströmkanten 20 eine ge
gensinnig zur Plattenneigung schräg verlaufende Ebene E bestimmen.
Der die Aufnahmeöffnung 16 an der Oberseite begrenzende Wandoberteil 21 ist hö
henverstellbar in den Stützschienen 14 eingesetzt und trägt eine entsprechend der
Plattenneigung abgewinkelte untere Schürze 22, mit der er am obersten Plattenpa
ket abgestützt ist. Der die Aufnahmeöffnung 16 an der Unterseite begrenzende
Wandunterteil 23 bildet eine schräg geneigte Auflagefläche 24 für die Plattenpakete
19 und ist zur Versteifung mit Seitenteilen 25 versehen.
Zu reinigendes Abwasser gelangt über den Zulauf 5 in den Grobabscheideraum 4
in dem sich die gröberen Feststoffteilchen absetzen und es zu einer Vorreinigung
kommt. Dieses vorgereinigte Abwasser strömt dann über den Überlauf 6 in den
Feinabscheideraum 7, wo es zuerst in die Ölabscheidekammer 9 gelangt, in der die
Sedimentation der Feststoffleile fortgesetzt und die Ölabscheidung begonnen wird.
Die ausgeschiedenen Ölteilchen schwimmen auf, so daß der Raum oberhalb des
Wasserspiegels in der Ölabscheidekammer als Ölsammelraum dient. Das Abwasser
dringt aus der Ölabscheidekammer in den Strömungskanal 12 der Plattenabscheide
einrichtung 8 und strömt durch diesen in die anschließende Ablaufkammer 10. Dabei
fließt es zwischen den schräg abwärts führenden Abscheideplatten 13 der Platten
pakete 19 hindurch, wo die Restölabscheidung und die endgültige Feinstoffabschei
dung erfolgt. Durch das Abwärtsströmen des Wassers entlang der Abscheideplatten
kommt es zur Trennung von Ölteilchen und Feststoffieilchen, welche Teilchen sich
gewichtsbedingt einerseits an der Unterseite, anderseits an der Oberseite der Ab
scheideplatte absondern. Die Ölteilchen wandern dann entgegen der Strömungsrich
tung aufwärts in die Ölabscheidekammer zurück, während die Feststoffteilchen mit
der Strömung abwärts wandern und auf den Boden der Abscheidekammer absinken.
Das gereinigte Wasser steigt in der Ablaufkammer hoch und gelangt über den
Ablauf 11 nach außen.
Die Plattenabscheideeinrichtung 8 zeichnet sich durch ihre aufwandsarme Bauweise
und ihre einfache Einbaumöglichkeit aus, sie ist an unterschiedliche Abscheidebe
dingungen anpaßbar und bietet gute Entsorgungsbedingungen für den abgesonder
ten Feinschlamm.
Claims (6)
1. Schlamm- und Ölabscheider für Abwasser mit einem über einen Überlauf an
einen Grobabscheideraum anschließenden Feinabscheideraum, der durch eine Plat
tenabscheideeinrichtung in eine überlaufseitige Ölabscheidekammer und in eine
einen Ablauf aufweisende Ablaufkammer unterteilt ist, wobei die Plattenabscheide
einrichtung einen die Kammern verbindenden, in Strömungsrichtung abwärts ge
neigten Strömungskanal mit mehreren übereinander angeordneten strömungsparal
lelen Abscheideplatten umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenabscheide
einrichtung (8) aus einer in den Feinabscheideraum (7) einsetzbaren Trennwand
(15) besteht, die eine Aufnahmeöffnung (16) und entlang deren Seitenränder quer
zur Trennwand sich erstreckende Aufnahmewangen (17) mit Halterungen zur Auf
nahme der Abscheideplatten (13) bildet, welche Abscheideplatten (13) schrägge
neigt in der Aufnahmeöffnung (16) und zwischen den Aufnahmewangen (17) sitzen
und mit ihren jeweils oberen Anströmkanten (20) eine gegensinnig zur Plattennei
gung schräg verlaufende Ebene (E) bestimmen.
2. Schlamm- und Ölabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abscheideplatten (13) zu seitlich geschlossenen Plattenpaketen (19) zusammen
gesetzt und die Größe der Aufnahmeöffnung (16) und die Halterungen der Aufnah
mewangen (17) an wenigstens ein Plattenpaket (19) angepaßt sind.
3. Schlamm- und Ölabscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der die Aufnahmeöffnung (16) an der Oberseite begrenzende Wandoberteil
(21) höhenverstellbar angeordnet ist und vorzugsweise eine entsprechend der Plat
tenneigung abgewinkelte untere Schürze (22) aufweist.
4. Schlamm- und Ölabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der die Aufnahmeöffnung (16) an der Unterseite begrenzende
Wandunterteil (23) eine schräggeneigte Auflagefläche (24) für die Plattenpakete
(19) bildet und die Aufnahmewangen (17) an ihrem abströmseitigen Rand einander
zugekehrte Randabwinkelungen (18) als Halterungen aufweisen.
5. Schlamm- und Ölabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennwand (15) und gegebenenfalls der Wandoberteil (21)
in an der Wandung des Feinabscheideraumes (7) befestigten Stützschienen (14)
einsetzbar sind.
6. Schlamm- und Ölabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Plattenabscheideeinrichtungen nebeneinander
in einen Feinabscheideraum eingesetzt sind.
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