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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Aufblasvorrichtung für eine aufblasbare
Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung wie beispielsweise einen Airbag oder
einen Gassack.
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Es
ist bekannt eine Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung wie beispielsweise
ein Airbag zu verwenden, um einen Fahrzeuginsassen zu schützen. Der
Gassack wird durch ein Aufblasströmungsmittel von einer Aufblasvorrichtung
aufgeblasen. Eine übliche
Bauart einer Aufblasvorrichtung verwendet ein pyrotechnisches Material,
welches dann, wenn es gezündet
ist, Aufblasströmungsmittel
in Form von Gas unter Druck zum Aufblasen des Airbags verwendet.
Der Airbag wird in eine Position zwischen dem Fahrzeuginsassen und
einem Teil des Fahrzeugs aufgeblasen, um den Fahrzeuginsassen im
Falle einer Fahrzeugkollision oder bei einem Schlag gegen das Fahrzeug
zu schützen.
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Es
ist bereits bekannt, den Ausgangsdruck der Aufblasvorrichtung so
vorzusehen, daß der
Airbag in einer vorgeschriebenen Art und Weise über eine Zeitperiode hinweg
aufgeblasen wird. Es ist beispielsweise bekannt den Airbag zuerst
mit einem unter relativ niedrigen Druckstehenden Gas aufzublasen
und sodann den Aufblasvorgang des Airbags mit einem unter relativ
einem relativen hohen Druck stehendem Gas zu beenden. Einige bekannte
Aufblasvorrichtungen dieser Bauart besitzen zwei betätigbare
pyrotechnische Ladungen und einen separaten Zünder für jede Stufe. Bei einer solchen
Aufblasvorrichtung steuert die elektrische Schaltung des Fahrzeugs
die Betätigung
der zwei Stufen der Aufblasvorrichtung ansprechend auf einen oder
mehrere abgefühlte
Zustände.
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Aus
der
US 37 78 084 ist
eine Vorrichtung zum Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung
bekannt, die ein eine Kammer definierendes Gehäuse zeigt, wobei das Gehäuse eine
an einem ersten Ende durch eine Endwand geschlossenen Konfiguration
besitzt. In der Kammer ist eine pyrotechnische Ladung angeordnet
um bei einer Zündung
Gas zum Aufblasen der aufblasbaren Vorrichtung zu erzeugen. Weiterhin
besitzt die Vorrichtung einen ein Zünder und Gasleitmittel zum
Leiten des Gases von der Kammer zu der aufblasbaren Vorrichtung,
wobei der Zünder
und die Gasleitmittel an einem zweiten Ende des Gehäuses entgegengesetzt zum
ersten Ende des Gehäuses
angeordnet sind.
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Weiterhin
ist aus der
DE 42 28
696 A1 eine Vorrichtung zum Aufblasen einer aufblasbaren
Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung bekannt. Die Vorrichtung weist
ein eine Kammer definierendes Gehäuse auf, wobei das Gehäuse eine
rohrförmige
Konfiguration besitzt. Weiterhin zeigt die Vorrichtung eine in der
Kammer angeordnete pyrotechnische Ladung um bei einer Zündung Gas
zum Aufblasen der aufblasbaren Vorrichtung zu erzeugen, wobei die
Ladung einen ersten Ladungsteil mit einer ersten vorbestimmten Brenngeschwindigkeit
an einer ersten Stelle entlang einer Länge der Kammer und eine zweiten Ladungsteil
mit einer zweiten vorbestimmte Brenngeschwindigkeit an einer von
der ersten Stelle axial beabstandeten zweiten Stelle entlang der
Länge der Kammer
besitzt, wobei ferner die zweite vorbestimmte Brenngeschwindigkeit
sich von der ersten vorbestimmten Brenngeschwindigkeit unterscheidet.
Die Vorrichtung besitzt weiter einen ein Zünder, der den ers ten Ladungsteil
zündet
und Gasleitmittel zum Leiten des Gases von der Kammer zu der aufblasbaren Vorrichtung.
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Der
Zünder
und die Gasleitmittel der Vorrichtung und die Mittel zum Leiten
sind an unterschiedlichen Enden des Gehäuses angeordnet und die Zündung der
zweiten Ladungsteils erfolgt nicht vor einem vollständigen Abbrennen
des ersten Ladungsteils. Ein sauber in Stufen gegliederter Brennvorgang
erfolgt somit bei der
DE
42 28 696 A1 nicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Vorrichtung zum Aufblasen
einer aufblasbaren Fahrzeuginassenschutzvorrichtung vorzusehen,
die selbst über
einen vergleichsweise langen Zeitraum von mehreren Sekundeneinen
kontrollierten Abbrennvorgang vorsieht, um die aufblasbare Schutzvorrichtung
mit ausreichendem Strömungsmittel
in verschiedenen Phasen eines Crashs zu versorgen. Insbesondere
bei aufblasbaren Seitenvorhängen,
die bei Fahrzeugüberschlägen von
Bedeutung sind, ist dies von Bedeutung.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch eine Aufblasvorrichtung mit den in
Anspruch 1 zitierten Merkmalen gelöst.
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Weitere
Vorteile und Ziele der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung; in den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Fahrzeugsicherheitsvorrichtung einschließlich einer Aufblasvorrichtung
gemäß der Erfindung;
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2 einen
Längsschnitt
der Aufblasvorrichtung der 1;
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3 eine
graphische Darstellung, die den Tankdruck abhängig von der Zeit für einen
Tanktest der Aufblasvorrichtung der 2 darstellt;
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4 eine
Ansicht ähnlich 2,
und zwar von einer Aufblasvorrichtung entsprechend einem zweiten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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5 eine
graphische Darstellung, die den Tankdruck abhängig von der Zeit für einen
Tanktest der Aufblasvorrichtung der 4 darstellt;
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6 eine
Ansicht ähnlich 2 der
Aufblasvorrichtung entsprechend einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
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7 eine
graphische Darstellung, die den Tankdruck abhängig von der Zeit darstellt,
und zwar für
einen Tanktest der Aufblasvorrichtung der 6.
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Es
seien nun bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeugsicherheitsvorrichtung und
insbesondere auf eine Aufblasvorrichtung für eine aufblasbare Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung
wie beispielsweise einen Airbag oder Gassack. Die Erfindung ist
bei verschiedenen Aufblaskonstruktionen anwendbar. Repräsentativ
für die
Erfindung veranschaulicht 1 eine Aufblasvorrichtung 10,
die einen Teil einer Fahrzeugsicherheitsvorrichtung 12 bildet.
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Die
Sicherheitsvorrichtung 12 umfaßt eine aufblasbare Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung
in der Form eines Seitenvorhangs 14. Der Seitenvorhang 14 ist
benachbart zu einer Seitenfenster aufweisenden Seitenstruktur (Seitenbauteil) 16 eines
Fahrzeugs 18 angebracht, und zwar durch eine schematisch
bei 20 gezeigte Tragstruktur. Der Seitenvorhang 14 ist
bei Betätigung
der Aufblasvorrichtung 10 aus einem nichtaufgeblasenen
und verstauten Zustand (nicht gezeigt) in einen aufgeblasenen Zustand,
wie in 1 gezeigt, bewegbar, und zwar, wie dies in 1 gezeigt
ist, um so Insassen des Fahrzeugs 18 im Falle eines seitlichen
Aufpralls auf das Fahrzeug zu schützen.
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Die
Aufblasvorrichtung 10 weist ein Gehäuse 30 (2)
auf, und zwar mit einer im ganzen langgestreckten Konfiguration
einschließlich
eines Hauptkörperteils 32 und
eines Auslaßteils 34.
Der Auslaßteil 34 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 ist
an einem ersten Endteil 36 der Aufblasvorrichtung 10 angeordnet.
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Der
Hauptkörperteil 32 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 besitzt
eine rohrförmige
zylindrische Konfiguration einschließlich einer sich axial erstreckenden
zylindrischen Seitenwand 40. Die Seitenwand 40 besitzt
eine zylindrische Innenoberfläche 42 zentriert
auf einer Längsmittelachse 44 der
Aufblasvorrichtung 10. Ein zweiter Endteil 48 der
Aufblasvorrichtung 10 wird durch eine kuppelförmige Endwand 46 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 abgeschlossen.
Die Seitenwand 44 und die Endwand 46 definieren
in dem Aufblasvorrichtungsgehäuse 30 eine
Kammer 50. Eine unten im einzelnen beschriebene pyrotechnische
Ladung 60 ist in der Kammer 50 angeordnet.
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Der
Auslaßteil 34 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 besitzt
eine im Ganzen zylindrische Konfiguration einschließlich einer
sich axial erstreckenden zylindrischen Seitenwand 70 und
einer planaren oder ebenen sich radial erstreckenden ersten Endwand 72.
Eine Ringanordnung von Aufblasströmungsmittelauslässen 76 ist
in der Seitenwand 70 des Auslaßteils 34 des Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 gebildet.
Der Hauptkörperteil 32 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 erweitert
sich nach außen
und vereinigt sich mit dem Auslaßteil 34 des Aufblasvorrichtungsgehäuses, um
eine sich radial erstreckende zweite Endwand 74 des Ausgangsteils
zu bilden.
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Ein
ringförmiger
erster Filter oder Schlackenschirm 80 ist am Auslaßteil des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 angeordnet.
Ein ringförmiger
Endfilter 82 ist radial zwischen dem ersten Filter 80 und
der Seitenwand 70 des Auslaßteils 34 des Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 angeordnet.
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Ein
Diffuser 90 umschließt
den Auslaßteil 34 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30.
Der Diffuser 90 besitzt eine sich axial erstreckende Seitenwand 92 und
eine ebene oder planare sich radial erstreckende Endwand 94.
An seinem Ende entgegengesetzt zur Endwand 94 besitzt die
Diffuserseitenwand 92 auf ihrer Innenumfangsoberfläche ausgebildete Gewindegänge. Ein
Halter 96 ist in das mit Gewinde versehene Ende der Seitenwand 92 des
Diffusers 90 eingeschraubt. Der Halter 96 befestigt
oder klemmt den Auslaßteil 34 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 gegen
die Endwand 94 des Diffusers 90, wodurch das Aufblasvorrichtungsgehäuse am Diffuser
befestigt wird.
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Eine
ringförmige
Diffuserkammer 100 ist zwischen der Seitenwand 92 des
Auslaßteils 34 des
Aufblasvorrichtungsgehäuses 30,
der Seitenwand 92 des Diffusers 90 und des Halters 96 definiert.
Eine Dichtung 102 am Halter 96 und eine Dichtung 104 an der
Diffuserendwand 94 dichten die Diffuserkammer 100 ab.
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Aufblasströmungsmittelauslässe 76 im
Aufblasvorrichtungsgehäuse 30 öffnen sich
in die Diffuserkammer 100. Die Größe, die Zahl und/oder die Konfiguration
der Aufblasströmungsmittelauslässe 76 kann
gewählt
werden, um die Strömung
des Aufblasströmungsmittels
in die Diffuserkammer 100 in bekannter Weise einzuschränken oder
in anderer Weise zu steuern. Ein Auslaßrohr 110 erstreckt
sich von der Seitenwand 92 des Diffusers 90. Das
Auslaßrohr 110 ist
in bekannter Weise mit dem Seitenvorhang 14, wie schematisch
in 1 gezeigt, verbunden. Ein Initiator oder Zünder 112 von
bekannter Konfiguration erstreckt sich von der Endwand 94 des Diffusers 90 in
die offene Mitte des ersten Filters 80.
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Das
Fahrzeug 18 weist bekannte Mittel auf, die schematisch
bei 120 (1) gezeigt sind, um einen Zusammenstoß abzufühlen, den
das Fahrzeug erfährt,
und zwar zur Betätigung
der Auflaßvorrichtung 10 ansprechend
auf das Abfühlen
eines Zusammenstoßes.
Die Mittel 120 können
folgendes umfassen: Einen Verzögerungssensor
und die elektrische Fahrzeugschaltung zur Betätigung der Aufblasvorrichtung 10 ansprechend
auf das Abfühlen
einer Fahrzeugverzögerung,
die einen Fahrzeugzusammenstoß anzeigt,
der eine Schwere besitzt, die größer ist
als ein vorbestimmter Schwellenwert. Wie unten beschrieben werden
wird, liefern die Mittel 120 ein elektrisches Signal über Leitungsdrähte 122 an die
Aufblasvorrichtung 10 dann, wenn die Aufblasvorrichtung
betätigt
werden soll.
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Die
pyrotechnische Ladung 60 (2) weist einen
ersten Ladungsteil 61 und einen zweiten Ladungsteil 62 auf.
Der erste Ladungsteil 61 besitzt eine freiliegende Endoberfläche 130.
Eine entgegengesetzte zweite Endoberfläche des ersten Ladungsteils 61 steht
in Anschlageingriff mit dem zweiten Ladungsteil 62.
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Jeder
der ersten und zweiten Ladungsteile 61 und 62 weist
ein pyrotechnisches Material auf, das derart konfiguriert ist, um
eine vorbestimmte Brennrate oder Brenngeschwindigkeit vorzusehen.
Der erste Ladungsteil 61 besitzt eine relativ langsame Brenngeschwindigkeit.
Der zweite Ladungsteil 62 besitzt eine relativ schnelle
Brenngeschwindigkeit.
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Die
unterschiedlichen Brenngeschwindigkeiten für die ersten und zweiten Ladungsteile 61 und 62 können auf
verschiedene Arten erhalten werden. Beispielsweise können unterschiedliche
Treibmaterialien oder Mischungen unterschiedlicher Treibmaterialien
verwendet werden, um die ersten und zweiten Ladungsteile 61 und 62 mit
unterschiedlichen Brenngeschwindigkeiten auszustatten. Alternativ
können die
ersten und zweiten Ladungsteile 61 und 62 die unterschiedliche
Brennstoffoxidiermittelverhältnisse besitzen,
oder unterschiedliche Verfestigungs- oder Konsolidierungsdichten
(erhalten dadurch, daß man die
Ladungsmaterialien unterschiedlichen Drücken während der Bildung der Ladungsteile
aussetzt). Eine relativ langsame Brenngeschwindigkeit kann auch
in einem Ladungsteil dadurch erreicht werden, daß man größere Treibmittelteilchen verwendet,
und eine relativ schnelle Brenngeschwindigkeit kann in einem Ladungsteil
dadurch erreicht werden, daß man
kleinere Treibmittelteilchen verwendet.
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Die
Aufblasvorrichtung 10 ist eine "Endrand"-(end burn) Aufblasvorrichtung. Die
Aufblasvorrichtung 10 ist speziell derart konfiguriert,
daß dann, wenn
die pyrotechni sche Ladung 60 am ersten Endteil 36 der
Aufblasvorrichtung gezündet
wird, die Ladung 60 anfangs nur an der freiliegenden ersten Endoberfläche 130 des
ersten Ladungsteils 61 brennt. Die Ladung 60 brennt
mit einer Flammenfront, die axial in die Kammer 50 in einer
Richtung vom ersten Endteil 36 der Aufblasvorrichtung zum zweiten
Endteil 48 der Aufblasvorrichtung (von links nach rechts
gemäß 2)
läuft.
Eine signifikante Brenngröße tritt
entlang der Seite der Ladung 60 nicht auf, d.h. vor der
Flammenfront am Axialende der Ladung entlang der Innenseitenoberfläche 42 der Seitenwand 40.
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Diese
Endbrandcharakteristik der Aufblasvorrichtung 10 kann dadurch
erreicht werden, daß man
die Ladung 60 der Außenseite
der Kammer 50 derart formt, daß dann, wenn die Ladung in
der Kammer angeordnet wird, die Ladung in innigem Kontakt mit der
Innenseitenoberfläche 42 der
Seitenwand 40 des Aufblasvorrichtungsgehäuses 30 steht.
Alternativ kann das Ladungsmaterial direkt in das Aufblasvorrichtungsgehäuse 30 gegossen
oder gepackt werden, und zwar mit keinem Zwischenraum zwischen der
Ladung 60 und der Innenseitenoberfläche 42 der Gehäuseseitenwand 40.
Der innige Kontakt zwischen der Ladung 60 und der Gehäuseseitenwand 40 entlang
der gesamten Außenseitenoberfläche der Ladung
verhindert, daß die
Flammenfront sich entlang der Seite der Ladung fortpflanzt.
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Da
die pyrotechnische Ladung 60 mit einem reinen Endbrand
brennt, ist die Brenngeschwindigkeit der Ladung an irgendeiner Stelle
entlang der Länge
der Ladung bekannt und vorhersehbar. Die Materialcharakteristika
der pyrotechnischen Ladung 60 an einer bestimmten Stelle
entlang der Länge
der Ladung steuern die Brenngeschwindigkeit an der Stelle. Auf diese
Weise kann die Zeit, in der ein bestimmtes Axialsegment der Ladung 60 herunterbrennt
oder wegbrennt, aus der bekannten Brenngeschwindigkeit des Materials
dieses Segments und der Oberfläche
oder dem Oberflächengebiet
berechnet werden. Der Ausgangsdruck der Aufblasvorrichtung 10 kann
auf diese Weise bezüglich
der Zeit zugeschnitten bzw. eingestellt werden.
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In
der speziellen in den 2 und 3 gezeigten
Aufblasvorrichtung 10 ist die freiliegende erste Endoberfläche 130 des
ersten Ladungsteils 61 benachbart zum Zünder 112 angeordnet.
Im Falle eines Schlags auf das Fahrzeug 18, der eine größere Größe als einen
vorbestimmten Schwellenwert besitzt, liefern die Abfühlmittel 120 ein
elektrisches Signal über
die Drähte 122 an
die Aufblasvorrichtung 10. Der Zünder 112 wird in einer
bekannten Art und Weise betätigt
und zündet
die Endoberfläche 130 des ersten
Ladungsteils 61. Darauf folgend brennt der erste Ladungsteil 61 mit
einer Flammenfront, die von links nach rechts gemäß 2 läuft.
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Das
durch die Zündung
des ersten Ladungsteils 61 erzeugte Aufblasströmungsmittel
wird durch Filter 80 und 82 und durch die Aufblasströmungsmittelauslässe 76 in
die Diffuserkammer 100 geleitet. Das Aufblasströmungsmittel
fließt
durch die Diffuserkammer 100 und aus dem Diffuser 90 heraus
durch das Ausgangsrohr 110. Der Seitenvorhang oder Seitenairbag 14 bläst sich
anfangs unter dem relativ niedrigen Druck des Aufblasströmungsmittels
auf, das durch das Abrennen des ersten Ladungsteils 61 mit
einer relativ langsamen Brenngeschwindigkeit erzeugt wird.
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Im
wesentlichen das gesamte Aufblasströmungsmittel, das durch die
Zündung
des ersten Ladungsteils 60 erzeugt wird, wird in den Seitenvorhang 14 geleitet,
bevor irgendwelches Aufblasströmungsmittel
erzeugt durch den zweiten Ladungsteil 62 zum Seitenvorhang
geleitet wird. Dies geschieht deshalb, weil der erste Ladungsteil 61 zwischen
dem Zünder 112 und
dem zweiten Ladungsteil 62 angeordnet ist. Auf diese Weise
muß im
wesentlichen die Gesamtheit des ersten Ladungsteils 61 verbrennen,
bevor der zweite Ladungsteil 62 gezündet wird.
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Wenn
der erste Ladungsteil 61 auf diese Weise herabgebrannt
oder weggebrannt ist, so wird der zweite Ladungsteil 62 gezündet. Der
zweite Ladungsteil 62 verbrennt mit einer Flammenfront,
die axial zu dem zweiten Endteil 48 der Aufblasvorrichtung 10 läuft. Der
zweite Ladungsteil 62 verbrennt mit einer schnelleren Geschwindigkeit
als der erste Ladungsteil 61. Infolgedessen steigt der
Ausgangsdruck der Aufblasvorrichtung 10 an, wenn der zweite Ladungsteil 62 gezündet wird
und verbrennt.
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Das
durch die Zündung
des zweiten Ladungsteils 62 erzeugte Aufblasströmungsmittel
wird zu dem Seitenvorhang 14 durch den Diffuser 90 und das
Ausgangsrohr 110 geleitet. Der Seitenvorhang 14 bläst sich
unter dem relativ hohen Druck des durch den zweiten Ladungsteil
erzeugten Aufblasströmungsmittels
weiter auf. Der Seitenvorhang 14 ist vorzugsweise aus einem
relativ undurchlässigen oder
impermeablen Material oder Stoff hergestellt. Infolgedessen hält das in
den Seitenvorhang 14 geleitete Aufblasströmungsmittel
den Seitenvorhang für eine
beträchtliche
Zeitperiode im aufgeblasenen Zustand, beispielsweise für bis zu
fünf Sekunden.
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3 veranschaulicht
in einer graphischen Darstellung die Ergebnisse eines Tanktestes
der Aufblasvorrichtung 10, bei dem die Ausgangsgröße der Aufblasvorrichtung
in einen nichtbelüfteten
Testtank geleitet wird. Die Kurve A in 3 stellt
den Tankdruck abhängig
von der Zeit dar. Der erste Ladungsteil 61 brennt während der
Zeitperiode zwischen T0 und T1 ab
(dies kann beispielsweise eine Zeit von 0,5 Sekunden sein). Während dieser
Zeitperiode steigt der Druck im Testtank mit einer ersten Geschwindigkeit
an, wie dies durch das Kurvensegment oder den Kurvenabschnitt 1 dargestellt
ist. Wenn der erste Ladungsteil 61 nahezu vollständig verbrannt
ist, zündet er
den zweiten Ladungsteil 62, der während der Zeitperiode zwischen
T1 und T2 abbrennt
(diese Periode kann beispielsweise 1,5 Sekunden betragen). Während dieser
Zeitperiode steigt der Druck im Testtank mit einer zweiten Geschwindigkeit
an, wie dies durch das Kurvensegment A2 dargestellt
ist. Die zweite Geschwindigkeit ist größer als die erste Geschwindigkeit,
da der zweite Ladungsteil eine relativ schnellere Brenngeschwindigkeit
besitzt. Der Druck im Tank verbleibt dann im wesentlichen auf gleicher
Höhe für eine ausgedehnte
Zeitperiode, da der Tank geschlossen ist.
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Die 4 und 5 veranschaulichen
eine gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung konstruierte Aufblasvorrichtung 10a. Die
Aufblasvorrichtung 10a ist identisch zur Aufblasvorrichtung 10 mit
der Ausnahme der Konstruktion der pyrotechnischen Ladung. Die Teile
der Aufblasvorrichtung 10a, die ähnlich oder identisch zu entsprechenden
Teilen der Aufblasvorrichtung 10 sind, sind mit den gleichen
Bezugszeichen versehen, wobei aus Gründen der Klarheit der Buchstabe "a" zugefügt ist.
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In
der Aufblasvorrichtung 10a weist die Ladung 60a drei
unterschiedliche Ladungsteile 61a, 62a und 63a auf.
Der Ladungsteil 61a ist zuerst bei Betätigung des Zünders 112a zündbar. Jeder
der Ladungsteile 62a und 63a wird darauffolgend
in dieser Ordnung gezündet.
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5 zeigt
eine graphische Darstellung des Tankdrucks abhängig von der Zeit, und zwar
für einen Tanktest
der Aufblasvorrichtung der 4. Der erste Ladungsteil 61a der
Aufblasvorrichtung 10a besitzt eine erste Brenngeschwindigkeit
und so besitzt die Aufblasvorrichtung 10a einen ersten
Ausgangsdruck während
der Zeitperiode T0-T1.
Der zweite Ladungsteil 62a besitzt eine kurze Axialerstreckung
und eine langsame Brenngeschwindigkeit. Somit steigt der Druck im
Tank sehr langsam, wenn überhaupt,
während
der kurzen Zeitperiode T1-T2 an.
Nach Vollendung des Abrennens des zweiten Ladungsteils 62a wird
der dritte Ladungsteil 63a gezündet, der eine Brenngeschwindigkeit ähnlich der
des ersten Ladungsteils 61a besitzt. Der Tankdruck steigt
wiederum in der Zeitperiode T2-T3 schneller an.
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Die 6 und 7 veranschaulichen
eine Aufblasvorrichtung 10b konstruiert gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Aufblasvorrichtung 10b ist identisch
zur Aufblasvorrichtung 10 mit der Ausnahme der Ausbildung
der pyrotechnischen Ladung. Teile der Aufblasvorrichtung 10, die ähnlich oder
identisch zu entsprechenden Teilen der Aufblasvorrichtung 10 sind,
werden mit den gleichen Bezugszeichen versehen, wobei der Buchstabe "b" aus Gründen der Klarheit hinzugefügt ist.
In der Aufblasvorrichtung 10b weist die Ladung 60b zwei unterschiedliche
La dungsteile 61b und 62b auf. Der Ladungsteil 61b ist
als erster zündbar,
und zwar bei Betätigung
des Zünders 112b.
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Die 7 ist
eine graphische Darstellung, und zwar des Tankdrucks abhängig von
der Zeit für einen
Tanktest der Aufblasvorrichtung 10b der 6. Der
erste Ladungsteil 61b der Aufblasvorrichtung 10b besitzt
eine sehr hohe oder schnelle Brenngeschwindigkeit, und somit besitzt
die Aufblasvorrichtung 10b einen ersten relativ hohen Ausgangsdruck während der
Zeitperiode T0-T1.
Der zweite Ladungsteil 62b hat eine langsamere Brenngeschwindigkeit als
der erste Ladungsteil 61b. Somit steigt der Tankdruck während der
Zeitperiode T1-T2 langsamer
an.
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Die
Aufblasvorrichtung 10b ist geeignet zum Aufblasen einer
aufblasbaren Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung in der Form einer
(nicht gezeigten) Fahrzeugüberrollschutzvorrichtung.
Eine derartige Vorrichtung sieht vorzugsweise einen Schutz für den Fahrzeuginsassen
für bis
zu 10 Sekunden oder mehr vor. In der Aufblasvorrichtung 10b brennt
der zweite Ladungsteil 62b langsam genug, so daß er Strömungsmittel
mit nur einer Geschwindigkeit ausreichend zum Kompensieren des Druckabfalls
in der Aufblasvorrichtung über
die Zeit hinweg durch ein Leck oder durch Abkühlen erzeugt oder vorsieht.
Somit kann der Strömungsmitteldruck
in der Übervollvorrichtung
auf einem gewünschten
relativ konstanten Pegel (konstanter Soll-Pegel) erhalten werden, was gestattet,
das die Vorrichtung für
den Schutz des Insassen für
bis zu 10 Sekunden oder mehr ausreicht.
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Der
Fachmann kann aus der obigen Beschreibung Änderungen und Modifikationen
entnehmen. Beispielsweise können
ande re Kombinationen von Brenngeschwindigkeiten verwendet werden,
um die gewünschte
Ausgangskurve für
eine Aufblasvorrichtung gemäß der Erfindung
vorzusehen. Die Länge
eines bestimmten Ladungsteils kann ausgewählt werden, um den Ausgangsdruck über die
Zeit hinweg zu steuern, wie dies bezüglich des Ladungsteils 62a (4 und 5)
dargestellt ist. Zudem kann die Geschwindigkeit oder Rate, mit der
sich die Brenngeschwindigkeit der Aufblasvorrichtung ändert, dadurch gesteuert
werden, daß man
benachbarte Ladungsteile mit unterschiedlichen Brenngeschwindigkeiten
zusammen bringt. Abhängig
von der Art der in der pyrotechnischen Ladung verwendeten Materialien
kann einer der Filter oder können
beide Filter in den dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung
als nicht notwendig eliminiert werden. Eine Aufblasvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ebenfalls zum Aufblasen eines Airbags auf der Fahrerseite,
eines Airbags auf der Passagierseite oder eines Seitenaufprallairbags
verwendet werden, der entweder am Sitz oder an der Tür angebracht
ist.