DE19845005C1 - Kabelsteckteil für Mittelspannungskabel - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kabelsteckteil für Mittelspannungskabel 3 mit einem Steckerkörper 4 mit einer ersten Öffnung im axialen Verlauf eines Geräteanschlußteiles und einer in diese mündenden zweiten Öffnung für den Kabelanschluß, einem in der ersten Öffnung angeordneten Gewindestift 8 zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit dem Geräteanschlußteil 1 und für den Kabelanschluß. Um die Anschlußtiefe bei Anschluß zweier Kabel an ein Geräteanschlußteil erheblich zu reduzieren, sind wenigstens zwei Kabel 3 in der zweiten Öffnung 6 geführt und mit dem Gewindestift 8; 21 verbunden, und die Kabel 3 sind im Bereich der Öffnung 6 abgesetzt und in einem gemeinsamen Feldsteuerkörper 17 angeordnet und separat in diesem geführt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kabelsteckteil für Mittelspannungskabel, insbesondere ein T- oder winkelförmiges Kabelsteckteil, zur Anordnung an einem Geräteanschlußteil eines Transfor­ mators oder einer Schaltanlage.

Kabelsteckteile in T- oder Winkelform für kunststoffisolierte Mittelspannungskabel weisen übli­ cherweise einen Steckerkörper aus Silikonkautschuk mit einer im axialen Verlauf eines Gerä­ teanschlußteiles ausgebildeten Öffnung auf, in der ein Steckerstift zur Anordnung gelangt, an den ein in einer zweiten Öffnung geführtes Kabel mit der Anschlußfahne eines Kabelschuhs angeordnet ist und über den die elektrische und mechanische Verbindung dieses Kabels mit dem Geräteanschlußteil hergestellt wird. Der Steckerkörper kann mit einer äußeren Leitschicht und einer Erdungsschelle oder auch mit einem Metallgehäuse versehen und so gegen zufälli­ ges oder unabsichtliches Berühren geschützt und auch so gestaltet sein, daß auf der dem Geräteanschlußteil abgewandten Seite Erdungs- oder Prüfadapter oder auch Schraubeinsätze mit einem kapazitiven Meßpunkt montierbar sind.

Ein Steckerkörper letzterer Art ist in Verbindung mit einem Überspannungsableiter in der DE 94 04 393 U1 beschrieben. Der Steckerkörper weist eine erste Öffnung in der Achse eines Geräteanschlußteiles und eine in diese Öffnung mündende zweite Öffnung für einen Kabelanschluß und einen in der ersten Öffnung angeordneten Gewindestift zur elektrischen und mechanischen Verbindung des angeschlossenen Kabels mit dem Geräteanschlußteil auf. Zur Anordnung am Gewindestift ist das Kabel mit einem Kabelschuh mit einer Anschlußfahne versehen.

Auch die DE 94 21 443 U1 hat einen Kabelwinkelstecker zum Gegenstand, der in einem Steckergehäuse eine Verbindungseinrichtung mit einem Sockelstück zur Anordnung eines Steckkontaktstiftes für ein Geräteanschlußteil und zum Anschluß eines Kabelleiters aufweist. Das Sockelstück ist mit einer Aufnahmebohrung für das Kabelende versehen, in die die dem Geräteanschlußteil abgewandte Stirnfläche des in das Sockelstück einschraubbaren Steckkontaktstiftes hineinragt und ein angeordnetes Kabelende festklemmt. Das Sockelstück sitzt in einer Ausnehmung einer Auskleidung aus halbleitendem Material, das vom Isoliermaterial des Steckergehäuses umgeben ist und als Feldglättungskörper zur Vermeidung von Feldkonzentrationen dient.

Soll an das gleiche Geräteanschlußteil ein zweites Mittelspannungskabel angeschlossen wer­ den, so muß dieses mit einem weiteren Kabelsteckteil mit dem ersten Kabelsteckteil auf des­ sen dem Geräteanschlußteil abgewandten Seite verbunden werden, beispielsweise mit Hilfe eines Koppelstückes oder, je nach Ausführung des Steckerkörpers, durch ein direktes Hucke­ pack-Aufsetzen. Derartige Koppelstücke zum Verbinden zweier T-förmiger Kabelsteckteile sind aus einem Firmenkatalog der Fa. amerace ELASTIMOLD als Schraubkupplungseinsätze, Typ 400 CP, bekannt. Das erfordert jedoch einen großen, der Anschlußtiefe der beiden hinterein­ ander angeordneten Kabelsteckteile genügenden Montage-Freiraum vor dem Geräteanschluß­ teil.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kabelsteckteil für Mittelspannungskabel nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1 zu schaffen, mit dem die Anschlußtiefe bei Anschluß zweier Kabel an ein Geräteanschlußteil erheblich reduziert ist.

Diese Aufgabe wird bei einem Kabelsteckteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Die Erfindung besteht darin, daß in einem Kabelsteckteil mit einem Steckerkörper mit einer ersten Öffnung im axialen Verlauf eines Geräteanschlußteiles zur Anordnung eines Gewinde­ stiftes zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit dem Geräteanschlußteil und einer in diese mündenden zweiten Öffnung für den Kabelanschluß in dieser zweiten Öffnung wenig­ stens zwei Kabel geführt und mit dem Gewindestift verbunden sind. Für die Anordnung zweier Kabel an einem Geräteanschlußteil wird auf diese Weise nur ein Kabelsteckteil benötigt. Damit sind eine wesentliche Reduzierung der Anschlußtiefe und des erforderlichen Montage- Freiraumes verbunden. So wird z. B. bei Schaltanlagen nur ein kleiner Vorbaukasten benötigt, wodurch Standard-Schaltanlagen eingesetzt werden können. Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung eines Koppelstückes zur Anordnung eines zweiten Kabelsteckteils auf einem ersten. Auch ist der Materialeinsatz minimiert. Die beiden Kabel sind im Bereich der zweiten Öffnung abgesetzt und zur Feldsteuerung in einem gemeinsamen Feldsteuerkörper ange­ ordnet.

Dabei können die Kabel separat in dem Feldsteuerkörper geführt und jeweils mit einem Kabelschuh mit einer Anschlußfahne für den Gewindestift versehen sein. Zur Stabilisierung und Fixierung dieser Anordnung kann im Steckerkörper ein Verbindungsstück für die Anschlußfahnen integriert sein, wobei das Verbindungsstück eine Bohrung aufweist, durch die der Steckerstift geführt ist. Die Stromübertragung erfolgt bei dieser Hintereinanderanordnung der Kabelschuhe und Kabel im Steckerkörper in Bezug auf das Geräteanschlußteil beim gerä­ teanschlußteilseitigen Kabel direkt über die Anschlußfahne auf das Geräteanschlußteil und bei dem zweiten Kabel über die an dessen Kabelschuh angeordnete Anschlußfahne, das Verbin­ dungsstück und die geräteanschlußteilseitige Anschlußfahne des Kabelschuhs des ersten Kabels auf das Geräteanschlußteil.

Der gemeinsame Feldsteuerkörper kann einen kreisrunden oder ovalen Außenquerschnitt aufweisen. Bei letzterem sind die beiden Kabel in der langen Querschnittsachse des Ovals im Abstand zueinander angeordnet. Der ovale Querschnitt ist gegenüber einem kreisrunden Querschnitt mit einer Reduzierung des Materialaufwandes für den Feldsteuerkörper verbunden.

Alternativ zur Anordnung zweier Kabelschuhe an den Enden der Kabel können diese mit einem gemeinsamen Kabelschuh mit nur einer Anschlußfahne am Gewindestift angeordnet sein. Dazu kann im Steckerkörper zwischen dieser Anschlußfahne und dem Geräteanschlußteil ein Verbindungsstück mit einer Bohrung für den Steckerstift integriert sein, über das die elektrische Verbindung zwischen der Anschlußfahne und dem Geräteanschlußteil hergestellt wird. Der Kabelschuh kann dabei kreisrund oder oval im Querschnitt sein. Bei ovaler Ausführung und einer Anordnung der längeren Querschnittsachse quer zur Achse des Geräteanschlußteiles und des Steckerstiftes ergibt sich neben einer Reduzierung des Materialaufwandes auch eine weitere Verringerung der Einbautiefe des Kabelsteckers, da dieser kürzer als bei einer kreisrunden Ausführung oder bei Anordnung der längeren Querschnittsachse im axialen Verlauf des Geräteanschlußteiles gehalten sein kann und die beiden Kabel nebenein­ ander vor dem Geräteanschluß zur Anordnung gelangen können. Ein weiterer Vorteil der zweiten Variante ist auch die geringe Anzahl von Kontaktstellen für den Stromübergang.

Bei den beiden vorbeschriebenen Alternativanordnungen ist die Montage von Erdungs- oder Prüfadaptern in bekannter Weise gegeben. Auch können die Kabelsteckteile wahlweise mit Schraubeinsätzen mit einem kapazitiven Meßpunkt ausgestattet werden.

Bei Steckerkörpern mit einer äußeren Leitschicht oder mit einem zusätzlichen Metallgehäuse ist auch eine Kabelmantelprüfung durchführbar, wenn die Erdung der äußeren Leitschicht oder des Metallgehäuses unterbrochen ist. Das Kabelsteckteil braucht für die Kabelmantelprüfung nicht demontiert zu werden.

Die Erfindung wird nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert. Die zugehörigen Zeich­ nungen zeigen, teilweise geschnitten:

Fig. 1: ein Kabelsteckteil mit zwei in diesem angeordneten Kabeln,

Fig. 2: eine andere Ausführungsform eines derartigen Kabelsteckteils,

Fig. 3a bis 3c: einen aufschiebbaren Feldsteuerkörper in drei Ansichten und

Fig. 4a bis 4c: einen Kabelschuh für zwei Kabel.

In Fig. 1 ist ein an einem Geräteanschlußteil 1 angeordnetes Kabelsteckteil 2 für zwei (Mittel­ spannungs-)Kabel 3 dargestellt. Dieses (2) weist einen mit einer äußeren Leitschicht verse­ henen Steckerkörper 4 aus Silikonkautschuk mit einer ersten Öffnung 5 im axialen Verlauf des Geräteanschlußteils 1 und einer zweiten Öffnung 6 für den Anschluß der beiden Kabel 3 auf. In den Steckerkörper 4 sind im Bereich der Öffnung 6 und in derem Einmündungsbereich in der Öffnung 5 Feld-Glättungshülsen 7 integriert. In der Öffnung 5 ist ein Gewindestift 8 angeordnet, der in das Geräteanschlußteil 1 geschraubt ist und an dem die mit Bohrungen für diesen (8) versehenen Anschlußfahnen 9 zweier, jeweils an dem Ende des Leiters 3a des abgesetzten Kabels 3 angeordneter Kabelschuhe 10, die als Preßkabelschuhe ausgeführt sind, angeordnet sind. Im Bereich zwischen den Anschlußfahnen 9 ist im Steckerkörper 4 ein verzinntes Verbin­ dungsstück 11 aus Kupfer eingelegt. Die Anschlußfahnen 9 sind durch eine Spannmutter 12, die über einen Federring 13 und eine Scheibe 14 an der dem Geräteanschlußteil 1 abgewand­ ten Anschlußfahne 9 angreift, am Geräteanschlußteil 1 festgelegt. Der Steckerkörper 4 ist mit einem spannungsfesten Schraubeinsatz 15 und einer Abdeckkappe 16 abgeschlossen.

Die Kabel 3 sind in einem vom Steckerkörper 4 fest umschlossenen gemeinsamen Feldsteu­ erkörper 17 mit einem ovalen Querschnitt (Fig. 3a bis 3c) abgesetzt und separat geführt. An dem mit einer äußeren Leitschicht versehenen Steckerkörper 4 ist eine Erdungsschelle 18 angeordnet, über die die Leitschicht geerdet ist.

In Fig. 2 ist eine weitere Ausführung des Kabelsteckteils gezeigt. Dessen Steckerkörper 19 weist im Unterschied zur ersten Ausführung im Bereich einer Öffnung 20 im axialen Verlauf des Geräteanschlußteils 1 einen Gewindestift 21 auf, an dem neben einem Verbindungsstück 23 (Cu verzinnt) die Anschlußfahne 22 eines für die Kabel 3 gemeinsamen Kabelschuhs 24 angeordnet ist.

Das Verbindungsstück 23 weist auch hier eine Bohrung für den Gewindestift 21 auf und ist im Steckerkörper 19 integriert. Die Anschlußfahne 22 ist mit dem Geräteanschlußteil 1 über das Verbindungsstück 23 durch eine Spannmutter 12 in Verbindung mit einem Federring 13 und eine Scheibe 14 elektrisch verbunden. Der Kabelschuh 24 hat einen kreisrunden Querschnitt und zwei Aufnahmen für jeweils das Ende eines Leiters 3a eines angesetzten Kabels 3.

In den Fig. 3a bis 3c ist ein ovaler Feldsteuerkörper 17 mit zwei Durchführungen 26 für jeweils ein in deren Bereich abgesetztes Kabel dargestellt. Dieser Feldsteuerkörper 17 (Seitenansicht Fig. 3b, Draufsicht 3c) weist in den Durchführungen 26 jeweils ein Feldsteuerelement 27 auf.

Die Fig. 4a bis 4c zeigen einen Preßkabelschuh 28 mit zwei Aufnahmen (gestrichelt darge­ stellt) für je ein Kabelende mit einer Anschlußfahne 29 und einer Bohrung 30 für einen Gewin­ destift auf. Der Preßkabelschuh 28 (Seitenansicht Fig. 4b, Draufsicht Fig. 4c) hat einen ovalen Querschnitt und ist so gestaltet, daß die angeschlossenen Kabel 3 nebeneinander vor dem Geräteanschlußteil 1 zur Anordnung gelangen.

Eine Montage eines vorbeschriebenen Kabelsteckteils erfolgt dadurch, daß der Feldsteuer­ körper 17 mit den in diesem vormontierten Kabeln 3 in der Öffnung 6 angeordnet und mit den Anschlußfahnen 9 bzw. 22 am jeweiligen Verbindungsstück 11 bzw. 23 positioniert, der Gewindestift 8 bzw. 21 in die Öffnung 5 bzw. 20 eingeführt, durch die Bohrungen der Anschlußfahnen 9 bzw. 22 und des jeweiligen Verbindungsstückes 11 bzw. 23 geführt, der Gewindestift 8 bzw. 21 in das Geräteanschlußteil 1 geschraubt und die Anschlußfahnen 9 bzw. 22 durch die Spannmutter 12 an das Geräteanschlußteil 1 gepreßt werden.

Liste der verwendeten Bezugszeichen

1

Geräteanschlußteil

2

Kabelsteckteil

3

Kabel

4

Steckerkörper

5

Öffnung

6

Öffnung

7

Feld-Glättungshülse

8

Gewindestift

9

Anschlußfahne

10

Kabelschuh

11

Verbindungsstück

12

Spannmutter

13

Federring

14

Scheibe

15

Schraubeinsatz

16

Abdeckkappe

17

Feldsteuerkörper

18

Erdungsschelle

19

Steckerkörper

20

Öffnung

21

Gewindestift

22

Anschlußfahne

23

Verbindungsstück

24

Kabelschuh

26

Durchführung

27

Feldsteuerelement

28

Preßkabelschuh

29

Anschlußfahne

30

Bohrung

Claims (8)

1. Kabelsteckteil für Mittelspannungskabel mit einem Steckerkörper mit einer ersten Öffnung im axialen Verlauf eines Geräteanschlußteiles und einer in diese mündenden zweiten Öffnung für den Kabelanschluß, einem in der ersten Öffnung angeordneten Gewindestift zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit dem Geräteanschlußteil für den Kabelanschluß, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Kabel (3) in der zweiten Öffnung (6) geführt und in der ersten Öffnung (5) mit dem Gewindestift (8; 21) verbunden sind, wobei die Kabel (3) im Bereich der zweiten Öffnung (6) abgesetzt und in einem gemeinsamen Feldsteuerkörper (17) angeordnet und separat in diesem geführt sind.

2. Kabelsteckteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kabel (3) mit einem Kabelschuh (10) mit einer Anschlußfahne (9) für den Gewindestift (8) versehen ist.

3. Kabelsteckteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Steckerkörper (4) ein Verbindungsstück (11) für die Anschlußfahnen (9) integriert ist, und daß das Verbindungsstück (11) eine Bohrung für den Gewindestift (8) aufweist.

4. Kabelsteckteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabel (3) mit einem gemeinsamen Kabelschuh (24) mit einer Anschlußfahne (22) am Gewindestift (21) angeordnet sind.

5. Kabelsteckteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Steckerkörper (19) ein Verbindungsstück (23) zwischen der Anschlußfahne (22) und dem Geräteanschlußteil (1) integriert ist, und daß das Verbindungsstück (23) eine Bohrung für den Gewindestift (21) auf­ weist.

6. Kabelsteckteil nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Lei­ ters (3a) des jeweiligen abgesetzten Kabels (3) mit einem Kabelschuh (10; 24) verbunden ist.

7. Kabelsteckteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kabelschuh (10) ein Preßkabelschuh ist.

8. Kabelsteckteil nach Anspruch 2, 4, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschluß­ fahne (9; 22) des jeweiligen Kabelschuhs (10; 24) in Verbindung mit dem Verbindungsstück (11; 23) einer am Gewindestift (8; 21) angreifenden Spannmutter (12) am Geräteanschlußteil (1) festgelegt ist.