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Die
Erfindung betrifft eine Gelenkorthese mit mindestens zwei Orthesenabschnitten,
die zur Anbringung an zwei an ein Gelenk angrenzende Körperbereiche
eines Patienten ausgelegt sind, wobei der Gelenkorthese ein Kreuzgurt
mit mindestens vier Gurtabschnitten zugeordnet ist, die im Beugungsbereich
des Gelenkes zusammenlaufen, und wobei zwei der vier Gurtabschnitte
Teil eines distalen Kreuzgurtabschnittes sind und zwei der vier
Gurtabschnitte Teil eines proximalen Kreuzgurtabschnittes sind,
und der distale und proximale Kreuzgurtabschnitt jeweils Befestigungsmittel
zur Verbindung mit den Orthesenabschnitten aufweisen, die jeweils
eine Kammer zur Aufnahme eines Fluids aufweisen, wobei die Kammern
auf der dem Beugungsbereich des Gelenkes gegenüberliegenden Seite angeordnet sind.
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Aus
medizinischen bzw. orthopädischen Gründen ist
es in manchen Fällen
geboten, Gelenke ganz oder teilweise ruhigzustellen, weil beispielsweise
das Gelenk einer Operation unterzogen worden ist. Zur Stabilisierung
der Gelenke werden dann Orthesen der eingangs genannten Art eingesetzt.
Ein Beispiel für
eine solche Orthese ist in der
DE 44 12 765 A1 beschrieben. Diese Druckschrift
zeigt eine Gelenkorthese, insbesondere eine Knieorthese, mit zwei
Orthesenabschnitten, die jeweils eine Tasche aufweisen, die durch
Einbringung eines Füllmediums oder
Füllmaterials,
insbesondere Luft, eine Aussteifung ausbildet, mit der das Gelenk über bestimmte Beuge-
und/oder Streckwinkel hinaus nur unter Aufbringung eines erhöhten Kraftaufwandes
bewegbar ist. Außerdem
werden in dieser Druckschrift die Anwendungsbereiche, die Vorteile
und der Aufbau derartiger Gelenkorthesen ausführlich dargestellt. Derartige
Gelenkorthesen gewinnen ihren stützenden Effekt
im wesentlichen aus direkt im Gelenkbereich angeordneten Unterstützungsringen
und lateral angeordneten Verstärkungen.
Die mit diesen Mitteln erzielbaren Wirkungen sind jedoch begrenzt.
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Aus
der Druckschrift
GB
2,308,982 A ist eine Orthese zum Stützen eines geschwächten Kniegelenks
bekannt. Die Orthese weist einen unteren und einen oberen Verankerungsgurt
auf, wobei die Verankerungsgurte von einer Manschette getragen werden.
In dieser Druckschrift offenbarte, aufblasbare Elemente weisen schlauchartig
ausgebildete Hohlkörper
auf, die die aufblasbaren Elemente in geschlängelter Weise durchlaufen.
Durch ein Aufblasen stoßen
sich die einzelnen Bahnen der schlauchartig ausgebildeten Hohlkörper voneinander
ab, so daß sich
die aufblasbaren Elemente, die Teilbereiche des unteren und des
oberen Verankerungsbandes sind, verkürzen. Durch die Verkürzung wird
der obere sowie der untere Verankerungsgurt in seiner gewünschten
Lage verankert.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
34 22 685 A1 beschreibt eine Knieorthese mit zwei Gelenkschienen, die
zwischen zwei stabilen Halbschalen angeordnet sind. Die Gelenkorthese
weist einen an den Schienen angreifenden, der Überstreckung des Knies entgegenwirkenden
dorsalen Kreuzbandzügel
auf, der im Kreuzungspunkt, also im Beugungsbereich des Knies, mit
einem Kissen aus gepolstertem Material versehen ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkorthese der
eingangs genannten Art zu schaffen, die besonders weitgehende therapeutische
Möglichkeiten
bietet.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen einer Gelenkorthese nach
dem Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Nach
dem Grundgedanken der Erfindung ist mindestens ein Kreuzgurtabschnitt über seiner
ihm zugeordneten Kammer zur Aufnahme eines Fluids angeordnet, so
daß bei
Streckung des Gelenkes von den Kreuzgurtabschnitten ein Druck auf
die Kammern ausgeübt
wird. Mit den Kammern ist eine einstellbare Druckausübung möglich, durch
die es zu einer Verstärkung
der Propriozeption kommt. Wird als Fluid Luft verwendet, kann man
hier auch von einem Abfedern mit einem Airbag-Effekt sprechen. Der
auf die Gurtabschnitte und damit auf das Bein wirkende Druck wird über die
Kammern in das Bein geleitet. Dabei ist es besonders günstig, wenn
der distale und der proximale Kreuzgurtabschnitt auf der dem Beugungsbereich
des Gelenkes gegenüberliegenden Seite
flächig
erweitert sind. Durch eine solche Ausbildung wird im Falle der Streckung
des Gelenkes besonders schnell und zuverlässig das Fluid in den Kammern
komprimiert, so daß der
Druck auf das Bein steigt. Die propriozeptive Wirkung der Luftkammern
steigt dabei und das Gelenk wird besonders sicher geführt.
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Mit
einem solchen Kreuzgurt wird insbesondere eine Dämpfung in der Endphase der
Extension des Gelenkes erreicht. Diese Dämpfung oder Abbremsung wirkt
insbesondere bei den letzten 10° der Extension.
Durch die Realisierung dieser Dämpfung in
einem Kreuzgurt ist auch eine Abrüstbarkeit bei fortschreitendem
Behandlungserfolg gewährleistet, da
dieser Kreuzgurt unabhängig
von der Orthese einstellbar ist. Der Kreuzgurt ist besonders flexibel
einsetzbar, da eine Vielzahl von
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Einstellungsmöglichkeiten
gegeben sind und der Kreuzgurt von der Gelenkorthese gelöst werden kann.
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Bevorzugt
ist der Kreuzgurt so aufgebaut, daß die vier Gurtabschnitte des
Kreuzgurts im Beugungsbereich des Gelenks miteinander verbunden sind.
Dies erfolgt insbesondere so, daß im Beugungsbereich des Gelenkes
ein im wesentlichen rechteckiges Druckteil vorgesehen ist, an dem
die vier Gurtabschnitte befestigt sind. Das Druckteil ist dabei
günstigerweise
aus einem elastischem Textilmaterial gefertigt und als Gelenkpolster
ausgelegt. Mit einer derartigen Ausbildung wird insbesondere erreicht,
daß bei
Streckung des Gelenkes dieses auf die sich im Beugungsbereich des
Gelenkes kreuzenden Gurtabschnitte wirkt, so daß über die Kreuzgurtabschnitte
ein Druck auf die angrenzenden Körperbereiche
ausgeübt
wird. Dadurch wird insbesondere bei den letzten 10° der Streckung
des Gelenkes eine Dämpfung
erreicht, wobei die genannten Ausgestaltungen der Gurtabschnitte
im Beugungsbereich des Gelenkes dazu dienen, einen besonders bequemen Sitz
und eine zielgerichtete Wirkung hervorzurufen. Neben der Verwendung
eines elastischen Textilmaterials als Druckteil ist jedoch eine
Verwendung eines unelastischen dünnen
Textilmaterials möglich.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Kreuzgurt
so ausgelegt, daß zwei
Gurtabschnitte, die zusammen den distalen oder den proximalen Kreuzgurtabschnitt
bilden, in einem Winkel von 115° im
Beugungsbereich des Gelenkes aufeinandertreffen. Eine derartige
Ausbildung hat sich hinsichtlich der orthopädischen Wirkung des Kreuzgurts
am Gelenk als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Erfindungsgemäß weisen
der proximale und der distale Kreuzgurtabschnitt jeweils Befestigungsmittel
zur Verbindung mit den Orthesenabschnitten auf. Bevorzugt ist es,
diese Verbindung lösbar
auszubilden, wobei dies beispielsweise durch Druckknöpfe, Schnallen
oder andere Elemente erfolgen kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Befestigungsmittel zur Verbindung der Kreuzgurtabschnitte mit
den Orthesenabschnitten als Klettverschlüsse ausgebildet. Mit diesen
ist eine schnelle und sichere Verbindung und eine äußerst flexible
Einstellbarkeit möglich.
Der Kreuzgurt kann auch ganz von der Gelenkorthese gelöst werden.
Bei fortschreitendem Behandlungserfolg kann der Kreuzgurt immer
weiter gelockert werden.
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Nach
einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder
Kreuzgurtabschnitt zwei Gurtabschnitte und ein Zwischenstück aufweist, an
dem die beiden Gurtabschnitte längenverstellbar befestigt
sind. Durch eine solche Unterteilung der Kreuzgurtabschnitte ist
eine funktionale Aufgliederung, Austauschbarkeit und Verstellbarkeit
der einzelnen Elemente des Kreuzgurtes besonders einfach möglich. Insbesondere
ist es bei einer solchen Ausführungsform
günstig,
die Befestigungsmitttel an dem Zwischenstück anzuordnen. Das Zwischenstück ist bevorzugt
flächig
und dreiecksförmig
ausgebildet, so daß über das
Zwischenstück
Druck auf die luftgefüllten
Kammern der Gelenkorthese ausgeübt
werden kann. Die Verwendung von Zwischenstücken mit anderen Formen kann
im Einzelfall ebenso günstig sein.
Die Gurtabschnitte und die Zwischenstücke sind bevorzugt aus einem
unelastischem Textilmaterial hergestellt, das an seiner Oberseite
ein Flauschmaterial aufweist, das für den Eingriff von Verhakungselementen
zur Bildung einer Klettverbindung geeignet ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, ist die Kammer
zur Aufnahme eines Fluids als Luftkammer ausgebildet und ist der
Luftkammer eine Luftdruckeinheit mit Abmessungen im Zentimeterbereich
zugeordnet. Mit dieser Luftpumpeinheit ist es besonders einfach
möglich,
die in der Gelenkorthese vorgesehene Kammer mit Luft zu füllen und
so nach Anlegen der Gelenkorthese einen zusätzlichen Druck auf die an das
Gelenk angrenzenden Körperteile
auszuüben.
Die Luftpumpeinheit ist bevorzugt als manuell betätigbarer
Pumpball ausgebildet und weist ein Ablaßventil und ein Rückschlagventil
auf. Grundsätzlich
sind auch andere, z. B. mit Kolben ausgerüstete manuell betätigbare
oder auch motorisch, z. B. mit elektrischem Antrieb betriebene Luftpumpeinheiten
einsetzbar. Durch eine derartige Ausgestaltung ist es möglich, die
Luftpumpeinheit ständig
an die Kammer angeschlossen zu lassen und gleichzeitig die Möglichkeit
zu haben, die Kammer durch Betätigung
des Pumpballs oder durch Zuführung
von Luft über
das Rückschlagventil
zu füllen oder
Luft aus der Kammer durch das Ablaßventil abzulassen. An einer
Seite der Luftpumpeinheit sind günstigerweise
Verhakungselemente angeordnet, mit denen eine Befestigung der Luftpumpeinheit
an dem Flauschmaterial der Gelenkorthese und besonders bevorzugt
auf dem Zwischenstück
des Kreuzgurtes möglich
ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels
weiter erläutert.
Im einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
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1:
eine laterale Ansicht einer Gelenkorthese mit Kreuzgurt;
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2:
eine frontale Ansicht einer Gelenkorthese mit Kreuzgurt;
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3:
eine dorsale Ansicht einer Gelenkorthese mit Kreuzgurt;
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4:
eine Draufsicht auf eine Luftpumpeinheit der Gelenkorthese.
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In 1 ist
eine Gelenkorthese, genauer eine Knieorthese, mit einem Kreuzgurt
dargestellt. Die Gelenkorthese ist allgemein mit 1 und
der Kreuzgurt mit 2 bezeichnet. Die Gelenkorthese weist
einen proximalen Orthesenabschnitt 3 oberhalb des Knies und
einen distalen Orthesenabschnitt 4 unterhalb des Knies
auf. Insgesamt weist die Gelenkorthese 1 einen aus einem
elastischen Textil hergestellten Schlauch 5 auf, der über das
Gelenk gezogen wird. Dieser Schlauch 5 ist mit einer Vielzahl
von Funktionselementen versehen. Im proximalen und im distalen Orthesenabschnitt
ist der Schlauch 5 jeweils mit einem etwa 50 mm breiten
Feststellgurt 6 versehen, dessen Länge einstellbar ist und so
zur Einstellung eines festen Sitzes der Orthese benutzt werden kann.
Der Gurt weist Flausch- und Klettelemente oder Verhakungselemente
auf, so daß mittels
eines Klettverschlusses eine beliebige Einstellung erfolgen kann.
Auf beiden Seiten der Gelenkorthese ist jeweils eine Textiltasche
vorgesehen, in die eine Längsaussteifung 17 eingelegt
ist, die zwei parallel eingelegte Flachspiralfedern im Beugungsbereich
und an beiden Seiten daran anschließende Stahlbänder 8 aufweist.
In den Schlauch 5 ist weiterhin ein aus Silikon bestehender
Ring 9 eingebracht. Im Falle der hier dargestellten Knieorthese
handelt es sich um einen Patellaring, der so in dem Schlauch 5 angeordnet
ist, daß er
um die Kniescheibe zu liegen kommt, um eine Druckentlastung der
Kniescheibe zu bewirken und durch die massierende Wirkung auch den
Schwellungsabbau zu fördern.
Der Ring 9 ist nicht durchgehend ausgebildet, sondern weist
zwei bogenförmige Bereiche
auf, die rechts und links des Gelenkes angeordnet sind, so daß am proximalen
und am distalen Endbereich des Gelenkes Aussparungen verbleiben.
Durch eine derartige Gestaltung wird sichergestellt, daß die durch
den Ring beabsichtigte Wirkung insbesondere an den Seitenbereichen
des Gelenkes tatsächlich
realisiert wird. Der proximale Orthesenabschnitt 3 und
der distale Orthesenabschnitt 4 weisen zudem Taschen 10 und 11 auf,
die im wesentlichen aus einem textilen unelastischen Material bestehen, das
an drei Seiten auf den Schlauch 5 aufgenäht ist und
das an der vierten Seite, die zum Endbereich der Orthese gerichtet
ist, einen Klettverschluß 12 aufweist,
so daß durch
Schließen
des Klettverschlusses 12 vollständig geschlossene Taschen entstehen,
die auf der dem Beugungsbereich des Gelenkes abgewandten Seite der
Orthese angeordnet sind. In diesen Taschen sind größenmäßig an die
Taschen angepaßte
Beutel einlegbar, die aus einem luftundurchlässigen Plastikmaterial bestehen.
Die Beutel weisen jeweils eine Zuführöffnung auf, die durch eine
in der Tasche 10 bzw. in der Tasche 11 vorgesehene
Ausnehmung herausgeführt
sind, so daß durch
diese Öffnungen
Luft in die Beutel eingebracht werden kann. Die Luftzuführung tritt
an der mit 14 bezeichneten Stelle durch die Taschen und
ist dort jeweils mit einer Luftpumpeinheit 13 verbunden,
mit der die in den Taschen befindlichen Beutel aufblasbar sind,
wodurch sich eine Versteifung des entsprechenden Orthesenabschnitts
ergibt.
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Der
der Orthese 1 zugeordnete Kreuzgurt 2 weist einen
proximalen Kreuzgurtabschnitt 15 und einen distalen Kreuzgurtabschnitt 16 auf.
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In 2 ist
eine frontale Ansicht der Gelenkorthese 1 und des Kreuzgurtes
dargestellt, der der Gelenkorthese zugeordnet ist. Jeder der Kreuzgurtabschnitte 15 und 16 weist
zwei Gurtabschnitte 7 und ein Zwischenstück 18 auf.
An den beiden Enden des Zwischenstücks 18 sind Umlenkösen 19 befestigt, durch
die die Enden der Gurtabschnitte 7 jeweils hindurchlaufen.
Die Gurtabschnitte 7 weisen an ihrer Oberseite ein Flauschmaterial
und im Endbereich Klett- oder Verhakungselemente auf, die in das Flauschmaterial
nach Umlenkung durch die Umlenkösen 19 eingreifen
und eine Klettverbindung bilden. Auf diese Weise läßt sich
eine stufenlose, leicht kontrollierbare und auch wieder lösbare Längeneinstellung
des distalen und des proximalen Kreuzgurtabschnittes vornehmen.
Das Zwischenstück 18 weist an
seiner Unterseite ebenfalls Klett- oder Verhakungselemente auf,
die zum Eingriff in ein Flauschmaterial geeignet sind, das auf den
Taschen 10 und 11 angeordnet ist. Das Zwischenstück 18 ist gegenüber den
Gurten 7 flächig
erweitert und insbesondere im zentralen Bereich, der auch die Klettelemente
aufweist, besonders breit ausgebildet. Insbesondere ist das Zwischenstück 18 dreiecksförmig ausgebildet,
so daß durch
eine derartige flächige Ausbildung
bei einer Anspannung und Druckausübung auf den Kreuzgurt ein
Druck auf die Taschen 10 und 11 und die darin
befindlichen luftgefüllten
Beutel ausgeübt
wird. Dadurch erfolgt eine stärkere
Druckübertragung
und Massagewirkung auf die an das Gelenk angrenzenden Körperteile,
wodurch eine dämpfende
Wirkung bei einer starken Streckung des Gelenkes erreicht wird.
Die Kreuzgurtabschnitte 15 und 16 können auch
so ausgebildet sein, daß die
Zwischenstücke 18 noch
weiter bis zu den proximalen und distalen Enden der Orthesenabschnitte
geführt sind,
so daß das
Zwischenstück 18 unterhalb
der Luftpumpeinheit 13 angeordnet ist. Die Luftpumpeinheit 13 ist
als Pumpball ausgebildet, die an der Unterseite Klettelemente aufweist
und mit diesen an dem Flauschmaterial des Zwischenstücks 18 befestigbar ist.
In den Figuren übereinstimmende
Elemente sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
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In
der 3 ist eine dorsale Ansicht der Gelenkorthese und
des Kreuzgurts dargestellt. Die Gurtabschnitte 7 des distalen
und des proximalen Kreuzgurtabschnittes laufen im Beugungsbereich des
Gelenkes, im vorliegenden Fall in der Kniekehle, in einem Druckteil 21 zusammen.
Dieses Druckteil 21 ist im wesentlichen rechteckig aus
einem festen elastischen Textilmaterial hergestellt. In den Eckbereichen
ist das Druckteil so ausgeführt,
daß dort
gerade Ansatzbereiche vorhanden sind, an denen die Gurtabschnitte 7 angenäht sind.
Das Druckteil 21 ist so gestaltet, daß ein Winkel 22 zwischen
zwei Gurtabschnitten 7 eines Kreuzgurtabschnittes, beispielsweise
des proximalen Kreuzgurtabschnittes 15, einen Winkel von
etwa 115° aufweist.
In dieser Ansicht sind die Feststellgurte 6 deutlich zu erkennen,
mit deren Hilfe die Orthese am Körper
des Patienten befestigbar ist. Der Schlauch 5 besteht aus
einem elastischen Bandagenmaterial mit einer Kompression von 15
bis 40 mmHg. Mit 20 ist eine Anziehhilfe 20 bezeichnet.
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In 4 ist
eine Draufsicht auf die Luftpumpeinheit 13 dargestellt,
die an der Gelenkorthese und insbesondere auf dem Zwischenstück 18 befestigbar ist.
Die Luftpumpeinheit 13 weist ein metallisches Verbindungsstück 25 auf,
das in die Luftzuführung des
luftundurchlässigen
Beutels einschiebbar ist. Der Beutel und die Luftzuführung sind
aus einem im gewissen Umfang dehnbaren Plastikmaterial gefertigt, so
daß das
metallische Verbindungsstück 25,
das die Form eines Röhrchens
hat, nach Einführen
in die Zuführöffnung eine
dichte Verbindung mit der Zuführöffnung des
Beutels bildet. Die Luftpumpeinheit 13' ist als Pumpball ausgeführt, so
daß durch
Drücken
auf den zentralen Bereich 28 der Luftpumpeinheit 13 Luft durch
das Verbindungsstück 25 in
den Beutel gepumpt wird. Im Endbereich der Luftpumpeinheit 13 ist ein
Rückschlagventil 27 vorgesehen,
das bei normaler Betätigung
der Luftpumpeinheit 13 abdichtet, durch das jedoch von
außen
zusätzlich
Luft zugeführt werden
kann, so daß alternativ
zu der Betätigung
des Pumpballs eine externe Luftzuführung möglich ist. Weiterhin ist ein
Ablaßventil 26 vorgesehen,
das eine Feder aufweist, die das Ventil geschlossen hält. Durch
Aufwendung eines mechanischen Drucks gegen die Federspannung kann
das Ventil geöffnet
werden, so daß Luft
aus dem Beutel entweichen kann. An der Unterseite der Luftpumpeinheit 13 sind
Klett- oder Verhakungselemente vorgesehen, die zum Eingriff in auf
dem Zwischenstück
oder der Gelenkorthese vorhandenes Flauschmaterial ausgebildet sind.
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Eine
besonders gute Wirkung ergibt sich bei folgender Anwendung der Orthese:
Beim Anlegen der Orthese werden die Kreuzgurtabschnitte 15 und 16 diagonal
nach vorne gezogen und mittels der Umlenkösen 19 an dem Zwischenstück 18 leicht
gespannt und geschlossen. Während
der Streckung des Gelenkes, insbesondere des Knies, drückt das Gelenk
auf das Druckteil 21, wodurch sich die Gurtabschnitte und
damit insgesamt die Kreuzgurtabschnitte 15 und 16 spannen
und einer weiteren Streckung des Gelenkes entgegenwirken. Frontseitig wird
diese Kraft über
die luftgefüllten
Kammern 10, 11 in die an das Gelenk angrenzenden
Körperteile
geleitet. Die Luft in den Beuteln wird komprimiert und der Druck
steigt. Dies führt
zu einer Verstärkung
der propriozeptiven Wirkung der Gelenkorthese und somit zu einer
sicheren Führung
des Gelenkes. Außerdem haben
die luftgefüllten
Kammern unter den Kreuzgurtabschnitten einen federnden Effekt.