DE19840169A1

DE19840169A1 - Vorrichtung zum Relativverstellen einer Nockenwelle

Info

Publication number: DE19840169A1
Application number: DE19840169A
Authority: DE
Inventors: Mario Kuhl
Original assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Current assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Priority date: 1998-09-03
Filing date: 1998-09-03
Publication date: 2000-03-09
Also published as: US6202984B1

Abstract

Vorgeschlagen ist eine Vorrichtung (2) zum Relativverstellen eines Abtriebsrades (4) einer Nockenwelle in bezug auf ein Antriebsrad (3) einer Kurbelwelle. Die Vorrichtung (2) ist in einen Ventiltrieb (1) einer Brennkraftmaschine eingebaut. Die Vorrichtung (2) greift in ein vom Antriebsrad (3) ausgehendes endloses Treibmittel (7) ein. Sie besteht aus einem um ein Zentrum des Abtriebsrades (4) über ein Stellmittel (9) verschwenkbaren Zwischenradsatz (5). Dieser ist über eine Schwinge (6) am Zentrum des Abtriebsrades (4) befestigt. Ein erstes Zwischenrad ist von dem Treibmittel (7) umschlungen. Von einem weiteren Zwischenrad geht ein weiteres Treibmittel (8) aus. Dieses beaufschlagt das Antriebsrad (4) unmittelbar. Beim Verschwenken der Schwinge (6) vergrößert oder verkleinert sich ein Abstand zwischen dem Antriebsrad (3) und dem Zwischenradsatz (5). Hierdurch erfolgt ein relatives Verdrehen des Abtriebsrades (4) zum Antriebsrad (3) und somit der Nockenwelle in Richtung frühes oder spätes Öffnen und Schließen von Gaswechselventilen des Ventiltriebes (1) auf einfache Weise.

Description

Die Erfindung betrifft eine in einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine ein gebaute Vorrichtung zum Relativverstellen einer Drehlage eines Abtriebsra des zumindest einer Nockenwelle in bezug auf ein Antriebsrad einer Kur belwelle, wobei das Ab- und Antriebsrad über ein Treibmittel wie eine Kette oder einen Riemen verbunden sind.

Anwendungsgebiet der Erfindung

Eine derartige Vorrichtung ist aus dem Dokument DE-PS 42 13 038 vorbe kannt. Gezeigt sind zwei nebeneinander liegende Nockenwellen, von denen eine von einem Treibmittel beaufschlagt ist. Beide Nockenwellen sind über ein weiteres Treibmittel verbunden. Zwischen den Nockenwellen ist eine Spanneinrichtung als Vorrichtung zum Relativverstellen vorgesehen. Diese wirkt insgesamt quer zum weiteren Treibmittel nach außen. Stirnseiten der Spanneinrichtung können wechselweise so angehoben werden, daß diejeni ge Nockenwelle, die nicht unmittelbar vom Treibmittel beaufschlagt ist, in Richtung frühes oder spätes Öffnen ihrer Gaswechselventile verstellt wird.

Nachteilig ist es bei der als gattungsbildend betrachteten Vorrichtung, daß diese dem Ventiltrieb nur eine begrenzte Variabilität verleiht. So bleiben die Steuerzeiten der unmittelbar mit dem Treibmittel kommunizierenden Noc kenwelle starr. Gleichzeitig eignet sich die Vorrichtung nicht für einen Ein satz in einem Ventiltrieb mit lediglich einer Nockenwelle.

Aufgabe der Erfindung

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb der vor genannten Art zu schaffen, bei dem die zitierten Nachteile beseitigt sind.

Zusammenfassung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung aus einem dem Abtriebsrad satellitenartig zugeordneten Zwischenradsatz besteht, dessen erstes Zwischenrad unmittelbar vom Treibmittel beauf schlagt ist, wobei mit diesem ersten Zwischenrad ein zweites das Abtriebs rad antreibendes Zwischenrad verbunden ist, wobei der Zwischenradsatz an einem Ende einer Schwinge gelagert ist, die an ihrem anderen Ende an ei nem Zentrum des Abtriebsrades befestigt ist und wobei die Schwinge von Steilmitteln beaufschlagt ist, über die sie um das Zentrum des Abtriebsrades verschwenkbar ist.

Hierdurch ist eine Vorrichtung vorgeschlagen, die bei einem Ventiltrieb mit mehreren Nockenwellen jeder Nockenwelle zugeordnet werden kann bzw. sich auch für einen Ventiltrieb mit lediglich einer Nockenwelle eignet. Zu gleich ist die anmeldungsgemäße Vorrichtung relativ einfach aufgebaut und einfach, beispielsweise elektromagnetisch, beaufschlagbar.

Vorzugsweise ist der Zwischenradsatz an einer um das Zentrum des Ab triebsrades verschwenkbaren Schwinge gelagert. Je nach Drehsinn der Schwinge erfolgt eine Verstellung der Nockenwelle in Richtung "früh" bzw. "spät". Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, den Zwischenradsatz um dieses Zentrum zu verschwenken. Denkbar sind auch weitere von einer Kreisbahn abweichende Bahnen, wobei dann der Zwischenradsatz nicht am Zentrum des Abtriebsrades zu befestigen ist.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das zweite Zwischenrad ebenfalls über ein Treibmittel wie eine Kette oder einen Rie men beaufschlagt werden. Alternativ hierzu ist es vorgeschlagen, beispiels weise bei engem Bauraum, das zweite Zwischenrad mit dem Abtriebsrad über ein Stirnradgetriebe zu verbinden.

In Konkretisierung der Erfindung ist es vorgesehen, den Zwischenradsatz an einer dem Antriebsrad zugewandten Seite des Ventiltriebs anzuordnen. Dies hat besondere Vorteile hinsichtlich des Bauraums an einer Stirnseite der Brennkraftmaschine. Gleichzeitig ist somit die Schwinge am einfachsten betätigbar.

Schließlich ist es vorteilhaft, zumindest das mit dem Antriebsrad gekoppelte Treibmittel auf dessen Lostrumseite mit einer Spanneinrichtung zu versehen. Jedoch kann ggf. auch das weitere Treibmittel eine derartige Spanneinrich tung besitzen.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird zweckmäßigerweise anhand eines zeichnerischen Aus führungsbeispiels näher beschrieben.

Es zeigt die einzige Figur in einer schematischen Darstellung eine erfin dungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht an einer Brennkraftmaschine.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnung

Aus der einzigen Figur kann der Fachmann sich einen Ventiltrieb 1 entneh men, der mit einer Vorrichtung 2 zum Relativverstellen einer Drehlage eines Abtriebsrades 4 einer Nockenwelle in bezug auf ein Antriebsrad 3 einer Kur belwelle versehen ist.

Die Vorrichtung 2 besteht aus einem Zwischenradsatz 5, der an einer Schwinge 6 endseitig gelagert ist. Die Schwinge 6 ist um ein Zentrum der Nockenwelle, also auch des Abtriebsrades 4, verschwenkbar ausgebildet. Gleichzeitig ist ein Treibmittel 7 wie eine Kette, das vom Antriebsrad 3 aus geht, um ein erstes Zwischenrad des Zwischenradsatzes 5 gelegt. Ein weite res Zwischenrad des Zwischenradsatzes 5 (gleichachsig zum ersten Zwi schenrad) ist mit einem weiteren Treibmittel 8 wie einer Kette versehen. Die Kette ist unmittelbar trieblich mit dem Abtriebsrad 4 der Nockenwelle gekop pelt. In Verschwenkrichtung der Schwinge 6 greift ein nicht näher gezeigtes Stellmittel 9 wie ein Elektromagnet an. Die Pfeile an den Treibmitteln 7, 8, am Antriebs- und Abtriebsrad 3, 4 sowie am Zwischenradsatz 5 symbolisie ren deren Drehrichtung.

Wird nun während einer Befeuerung der Brennkraftmaschine die Schwinge 6 über das Stellmittel 9 in Uhrzeigerrichtung verschwenkt, vergrößert sich ein Abstand zwischen den Drehzentren des Antriebsrades 3 und des Zwi schenradsatzes 5. Hierdurch wird der Zwischenradsatz 5 zusätzlich in Uhr zeigerrichtung verdreht. Das Abtriebsrad 4 ist relativ zum Antriebsrad 3 vor verlagert und somit wird die Nockenwelle in Richtung frühes Öffnen und Schließen der Gaswechselventile verstellt. - Bei einem Verschwenken des Stellmittels 9 entgegen der Uhrzeigerrichtung wird die Nockenwelle in Rich tung spätes Öffnen und Schließen der Gaswechselventile verstellt - .

Zusätzlich offenbart die Figur eine Spanneinrichtung 10, die auf einer Lostrumseite 11 des Treibmittels 7 in dessen Spannrichtung nach außen eingreift. Diese Einrichtung 10 kann in an sich bekannter Bauart hydraulisch oder mechanisch wirkend ausgelegt sein.

Zeichnerisch nicht offenbart, jedoch vorgesehen und mit vom Schutzumfang dieser Erfindung eingeschlossen ist es, zwei oder mehr nebeneinander lie gende Nockenwellen mit je einer Schwinge 6 und je einem Zwischenradsatz 5 zu versehen. Dabei umschlingt das eine Treibmittel 7 sämtliche Zwischen radsätze 5 oder es ist je Zwischenradsatz 5 je ein Treibmittel 7 vorgesehen.

Bezugszeichenliste

1

Ventiltrieb

2

Vorrichtung

3

Antriebsrad

4

Abtriebsrad

5

Zwischenradsatz

6

Schwinge

7

Treibmittel

8

weiteres Treibmittel

9

Stellmittel

10

Spanneinrichtung

11

Lostrumseite

Claims

1. In einen Ventiltrieb (1) einer Brennkraftmaschine eingebaute Vorrichtung (2) zum Relativverstellen einer Drehlage eines Abtriebsrades (4) zumindest einer Nockenwelle in bezug auf ein Antriebsrad (3) einer Kurbelwelle, wobei das Ab- und Antriebsrad (4, 3) über ein Treibmittel (7) wie eine Kette oder einen Riemen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (2) aus einem dem Abtriebsrad (4) satellitenartig zuge ordneten Zwischenradsatz (5) besteht, dessen erstes Zwischenrad unmittel bar vom Treibmittel (7) beaufschlagt ist, wobei mit diesem ersten Zwischen rad ein zweites das Abtriebsrad (4) antreibendes Zwischenrad verbunden ist, wobei der Zwischenradsatz (5) an einem Ende einer Schwinge (6) gela gert ist, die an ihrem anderen Ende an einem Zentrum des Abtriebsrades (4) befestigt ist und wobei die Schwinge (6) von Stellmitteln (9) beaufschlagt ist, über die sie um das Zentrum des Abtriebsrades (4) verschwenkbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Zwischenrad mit dem Abtriebsrad (4) über ein weiteres Treibmittel (8) wie einen Riemen oder eine Kette getrieben ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Zwischenrad mit dem Abtriebsrad (4) über eine Stirnverzah nung trieblich verbunden ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellmittel (9) ein Element wie ein Elektromagnet, ein Elektromotor, ein Hydraulik- bzw. Pneumatikversteller o. ä. eingesetzt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenradsatz (5) auf einer dem Antriebsrad (3) zugewandten Seite des Ventiltriebs (1) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spanneinrichtung (10) für das Treibmittel (7) vorgesehen ist, die auf einer Lostrumseite (11) des Treibmittels (7) in dieses eingreift.