DE19838830A1 - Verbesserte Anlaufschaltung für Niederdruck-Entladungslampe - Google Patents
Verbesserte Anlaufschaltung für Niederdruck-EntladungslampeInfo
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Abstract
Bei einer Betriebsschaltung für eine Niederdruckentladungslampe wird der Lampenstrom abhängig von der Lampentemperatur oder dem Lichtstrom gesteuert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betriebsschaltung für eine Nieder
druckentladungslampe. Sie befaßt sich dabei speziell mit dem Verhalten ei
ner Niederdruckentladungslampe unmittelbar nach der Entladungszündung
in einer Anlaufphase und mit einer an dieses Verhalten angepaßten Anlauf
schaltung.
Insbesondere von Hg-enthaltenden Niederdruck-Entladungslampen ist be
kannt, daß der in der Entladung erzeugte Lichtstrom stark von der Tempera
tur der Lampe abhängt. Das bedeutet für den Benutzer, daß die Lampe nach
dem Einschalten für eine gewisse Zeit einen spürbar niedrigeren Lichtstrom
als im Dauerbetriebszustand liefert. Natürlich ist dieses Anlaufverhalten stö
rend; im Bereich der Hg-enthaltenden Lampen konnte dem mit die Physik
der Lampe selbst betreffenden Maßnahmen bislang jedoch nicht abgeholfen
werden.
Ein gangbarer Weg ist dargestellt in der Deutschen Patentschrift 195 46 588.1.
Dort ist die beschriebene Schwierigkeit mit dem Anlaufverhalten einer Hg
enthaltenden Niederdruck-Entladungslampe angegangen worden durch Er
höhen des Lampenstrom-Sollwerts eines den Lampenstrom im Betrieb re
gelnden Steuerungs-IC während der Anlaufphase. Zu weiteren Einzelheiten
wird auf das Dokument verwiesen.
In der Praxis haben sich verschiedene Schwierigkeiten mit solchen Betriebs
schaltungen ergeben. Insbesondere sind erhöhte Ausfallzahlen festgestellt
worden.
Dabei liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Betriebs
schaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 im Hinblick auf eine ver
besserte Zuverlässigkeit und verbesserte Betriebseigenschaften weiterzuent
wickeln.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schaltung zum Be
trieb einer Niederdruck-Entladungslampe mit einer Anlaufschaltung zur
Lampenstromsteuerung während einer Anlaufphase, dadurch gekennzeich
net, daß die Anlaufschaltung eine Sensoreinrichtung für eine von dem Licht
strom oder der Temperatur der Lampe abhängige Größe aufweist und den
Lampenstrom abhängig von dem Lichtstrom oder der Temperatur der Lam
pe steuert.
Obwohl die zitierte Schrift die Kompensation eines im Betriebsanlauf zu
niedrigen Lichtstromes durch Erhöhung des Lampenstromes betrifft, ist die
vorliegende Erfindung nicht auf diesen Spezialfall eingeschränkt zu verste
hen. Sie geht vielmehr, wie im Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgeführt, all
gemein von einer Lampenstromsteuerung in einer Anlaufphase einer Nie
derdruckentladungslampe aus.
Die Erfindung sieht also vor, den Lampenstrom in der Anlaufphase in Ab
hängigkeit von einem Meßparameter zu steuern, der den Betriebszustand
der Lampe charakterisiert. Dabei soll ein vom Dauerbetriebszustand abwei
chender Betriebszustand, der gerade die Anlaufphase charakterisiert, eine
Lampenstromsteuerung bewirken, die im Ergebnis einen dem Lichtstrom im
Dauerbetriebszustand zumindest angenäherten Lichtstrom der Lampe er
gibt. Konkret kann der Betriebszustand in der Anlaufphase erkannt werden
über eine von der Dauerbetriebstemperatur der Lampe abweichende Lam
pentemperatur oder einen nicht dem gewünschten Dauerlichtstrom entspre
chenden Lichtstrom. Insbesondere bei dem oben beschriebenen Anlaufver
halten von Hg-enthaltenden Niederdruck-Entladungslampen bedingt eine
zu niedrige Lampentemperatur einen zu niedrigen Lichtstrom, was über eine
Erhöhung des Lampenstroms in der Anlaufphase ausgeglichen werden
kann.
Allerdings weicht die vorliegende Erfindung - dem kennzeichnenden Teil
des Anspruch 1 entsprechend - von dem Konzept der oben zitierten Druck
schrift dadurch ab, daß die Lampenstromsteuerung von einem Meßparame
ter abhängt, der für den Lichtstrom oder die Lampentemperatur steht. Bei
dem beschriebenen Stand der Technik wird nämlich eine bei der Schaltungs
auslegung zwar einstellbare, dann jedoch fest vorgegebene Zeitdauer für
eine ebenfalls fest vorgegebene Lampenstromerhöhung verwendet. Dabei
wird der erhöhte Lampenstrom zwar über eine kontinuierliche Rampe ange
fahren und am Ende der vorgegebenen Zeit zurückgefahren; jedoch ist das
gesamte Schema der Zeiten für das Hochfahren, Halten und das Zurückfah
ren des überhöhten Lampenstromes und für das Maß der Überhöhung im
Sinne der Stromstärke unabhängig vom tatsächlichen Betriebszustand der
Lampe im Einzelfall fest und unveränderlich.
Erfindungsgemäß hat sich herausgestellt, daß diese "starre" Lampenstrom
steuerung nicht nur zu einer relativ schlechten Anpassung des Lichtstromes
in der Anlaufphase führt. Vor allem kann die starr vorgegebene Lampen
stromüberhöhung bei jedem Lampenstart zu einer Beschädigung der Lampe
oder der Betriebsschaltung führen. Zum Beispiel ist bei einem Neustart einer
Hg-enthaltenden Niederdruck-Entladungslampe nach kurzer Betriebsunter
brechung die Lampe noch betriebswarm. Durch die Lampenstromüberhö
hung kann die Betriebstemperatur nun über die Solltemperatur für den Dau
erbetrieb ansteigen, so daß der Lichtstrom der Lampe durch den zu hohen
Hg-Dampfdruck wieder vermindert wird. Im Ergebnis erzielt die Anlauf
schaltung für diesen Fall genau das Gegenteil des angestrebten Ergebnisses.
Ferner beschleunigt die überhöhte Temperatur die Alterung und damit die
Ausfallwahrscheinlichkeit der Lampe und der elektronischen Bauteile in ih
rer direkten Umgebung. Eine analoge Argumentation gilt auch für die durch
den überhöhten Lampenstrom ansteigende Temperatur der Betriebsschal
tung, selbst wenn diese nicht unmittelbar bei der Lampe angeordnet ist.
Ist die Lampe oder die Betriebsschaltung durch besondere Umstände schon
vor dem Neustart bereits überhitzt, kann die trotzdem ablaufende Lampen
stromüberhöhung zu einer Zerstörung führen. Diese Gefahr besteht auch bei
wiederholtem kurzfristigem Ein- und Ausschalten der Lampe selbst bei im
übrigen normalen Umgebungsbedingungen.
Bei der Erfindung wird nun vielmehr die Lampenstromsteuerung und im
geschilderten Beispielsfall die Lampenstromüberhöhung abhängig gemacht
von dem den Betriebszustand der Lampe kennzeichnenden Meßparameter.
Dementsprechend kann dann die Lampenstromsteuerung nach Dauer, rela
tiver Überhöhung oder Erniedrigung oder nach Vorzeichen sowie nach Ak
tivierung oder Deaktivierung gesteuert werden. Sinnvollerweise verwendet
man einen oder mehrere Meßparameter, die entweder den Lichtstrom der
Lampe oder die Lampentemperatur unmittelbar oder mittelbar kennzeich
nen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Temperatursensor vorgesehen,
der nicht direkt die Lampentemperatur sondern eine von der Lampentempe
ratur abhängige Temperatur mißt. Das betrifft z. B. Meßpunkte im Lampen
sockel und/oder in der Betriebsschaltung oder an anderen Punkten, die
thermisch an die Lampe gekoppelt sind. Bei einem Spezialfall ist ein solcher
Temperatursensor mit einem Steuerungs-IC der Betriebsschaltung integriert
ausgeführt. Steuerungs-IC sind bei dieser Erfindung bevorzugt, weil sich die
Kombination mit einer Regelschaltung in der Betriebsschaltung anbietet.
Dann können die Anlaufschaltung und die Sensoreinrichtung, d. h. der
Temperatursensor, mit in den IC integriert sein.
Ferner kann auch ein Fotodetektor verwendet werden, der den Lichtstrom
der Lampe mißt. Dabei sollte die Lichtstromerfassung über den Fotodetektor
zumindest bei Hg-enthaltenden Entladungslampen vorzugsweise zusätzlich
zu einer Temperaturerfassung erfolgen. Sonst kann ein Überhitzungs-Be
triebszustand nicht sicher von einem Kaltstart unterschieden werden, weil
der Lichtstrom mit überhöhtem Hg-Dampfdruck genauso wie mit zu niedri
gem Hg-Dampfdruck abnimmt.
Statt des Lampenlichtstroms läßt sich in der Betriebsschaltung auch die
Brennspannung der Lampe messen. Bei Hg-enthaltenden Entladungslampen
gilt hier das gleiche wie zur Abhängigkeit des Lichtstromes von der Lampen
temperatur.
Die Lampenstromsteuerung kann bei einer einfachen und wirkungsvollen
Variante der Erfindung durch Veränderung der Zeitdauer einer Lampen
stromüberhöhung oder -erniedrigung erfolgen. Im aufwendigeren Fall ge
schieht dies zusammen mit einer Veränderung des Stromstärkenmaßes, im
einfachsten Fall jedoch ausschließlich. Eine Deaktivierung kann durch Null
setzen oder sehr starke Verkürzung der Zeitdauer realisiert sein. Dabei sind
bevorzugte Ausführungsformen für die notwendige Zeitgeberschaltung ei
nerseits eine Kombination aus einem Taktgeber und einem Zähler mit mögli
cher Veränderung der Taktfrequenz oder des die Zeit bestimmenden End
zählstandes des Zählers. Es kann auch der Rang des Takteingangs in den
Zähler verändert werden, so daß der Zähler dementsprechend an einer hö
heren Stelle zählt und damit einen eine Zeitdauer definierenden Wert früher
erreicht. Andererseits kommt eine Kombination aus einem RC-Glied und
einem Komparator in Frage, wobei wiederum die Zeitkonstante des RC-
Gliedes sowie der Schwellenwert des Komparators verändert werden kön
nen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung betrifft die oben bereits ange
führte Temperaturerfassung. Vor allem bei nicht ausreichender thermischer
Kopplung zwischen der Lampe und dem aus technischen Gründen mögli
cherweise außerhalb der Lampe angestrebten Meßpunkt kann der Meßpunkt
an einem unabhängig von der Lampe im Lampenbetrieb Wärme erzeugen
den Bauteil angeordnet sein. Dieses Bauteil kann z. B. ein Teil des erwähnten
Steuerungs-IC oder der ganze IC sein. Es bieten sich aber z. B. auch Lei
stungstransistoren eines Oszillators und ähnliche wärmeentwickelnde Bau
teile an.
Im Folgenden wird anhand der Figuren ein konkretes Ausführungsbeispiel
beschrieben, dessen einzelne Merkmale auch in anderen Kombinationen
oder einzeln erfindungswesentlich sein können.
Der Einfachheit halber beruht dieses Ausführungsbeispiel auf der in der zi
tierten DE 195 46 588.1 beschriebenen Schaltung. Hinsichtlich der grundle
genden Funktionsweise, der Lampenstromsteuerung im besonderen und des
Aufbaus der Betriebsschaltung und des Steuerungs-IC wird daher auf dieses
Dokument verwiesen. Die entsprechende Offenbarung ist hier in bezug ge
nommen und inbegriffen.
Die Figur entspricht dabei Fig. 2 der zitierten Anmeldung und zeigt ein
Funktions-Blockschaltbild eines Steuerungs-IC mit einer der vorliegenden
Erfindung entsprechenden Erweiterung gegenüber der genannten Fig. 2
der früheren Anmeldung.
In das Blockschaltbild ist ein neuer Block TM für einen Temperatursensor
eingefügt, der die Temperatur des dargestellten Silizium-IC erfaßt. Der Block
TM ist über einen neuen Eingang ZE4 an den bereits aus der zitierten An
meldung bekannten Zähler Z angeschlossen. Beide Blöcke finden sich in der
Figur in der oberen linken Ecke.
Zur konkreten Ausführung eines solchen Temperatursensors sind dem
Fachmann verschiedene Möglichkeiten bekannt. Insbesondere können stark
temperaturabhängige elektrische Größen (z. B. Leckströme oder Flußspan
nungen von Dioden) mit temperaturkompensierten Bezugsgrößen vergli
chen werden. Konkrete Beispiele für entsprechende praktische Transistor
schaltungen sind z. B. dargestellt in "Halbleiterschaltungstechnik" von U.
Tietze, Ch. Schenk, 9. Auflage, Springer, Abschnitt 26.1.5 (Transistor als
Temperatursensor), Seite 897-901.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel vergleicht der Temperatursensor
TM den Meßwert mit einem Bezugswert, um ein digitales Signal zu ermit
teln, dessen beide möglichen Werte (1 oder 0) für eine IC-Temperatur über
bzw. unterhalb der Bezugsgröße stehen. Dieses digitale Signal wird eingege
ben in den Eingang ZE4 des Zählers Z.
Der Zähler Z reagiert auf den Wert des Signals aus dem Temperatursensor
TM dadurch, daß die von dem aus der früheren Anmeldung bereits bekann
ten Taktgenerator TG vorgegebenen Taktpulse zu einem Hochzählen des
Zählers Z an einer anderen Stelle (im Sinne einer mehrstelligen binären Zahl)
bzw. mit einem anderen Rang erfolgt. Die Taktpulse werden also nicht auf
das niederwertigste Element, sondern auf ein um einen vorbestimmten Fak
tor höherwertiges Element gegeben.
Der Zähler Z kann beispielsweise aus einer Verkettung einer Zahl von
Flipflops bestehen (z. B. 22) deren Ausgangsfrequenz jeweils die Eingangs
frequenz halbiert. Durch Eingang der Taktpulse an z. B. das dreizehnte statt
dem ersten Flipflop wird dadurch eine effektive Zeitverkürzung um einen
Faktor 212 bis zum Erreichen eines bestimmten Zählerstandes erzielt.
Diese Zeitverkürzung betrifft dabei jedoch nur die mit der Anlaufphase in
Verbindung stehenden Zeiten, nicht die zeitliche Ausdehnung der Vorheiz-
und Zündphase. Um auf Fig. 4a der zitierten Anmeldung Bezug zu neh
men, bleibt also die zeitliche Ausdehnung TV der Vorheizphase und TZ der
Zündphase bis zur Zünderkennung unverändert. Das Vorheizen ist grund
sätzlich notwendig und von der allgemeinen Betriebstemperatur der Lampe
weitgehend unabhängig.
In der Schaltung gemäß der beiliegenden Figur bedeutet dies, daß die Ver
änderung der Zähleigenschaften des Zählers Z durch das Signal aus dem
Temperatursensor TM über den Eingang ZE4 erst dann erfolgt, wenn die
Zünderkennung ZE über den Eingang ZE3 dem Zähler "mitgeteilt hat", daß
nun der Vorheiz- und Zündablauf beendet ist.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, daß die
übrige Schaltung technisch völlig unverändert bleibt, also die weiteren kon
ventionellen Sollwertstufen (dargestellt in Fig. 4a der zitierten Anmeldung)
so schnell durchlaufen werden, daß die Anlaufphase praktisch entfällt.
Im übrigen wird auf die Beschreibung der zitierten früheren Anmeldung
Bezug genommen.
Claims (7)
1. Schaltung zum Betrieb einer Niederdruck-Entladungslampe (EL) mit
einer Anlaufschaltung zur Lampenstromsteuerung während einer An
laufphase, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufschaltung eine Sen
soreinrichtung (TM) für eine von dem Lichtstrom oder der Temperatur
der Lampe abhängige Größe aufweist und den Lampenstrom abhängig
von dem Lichtstrom oder der Temperatur der Lampe steuert.
2. Schaltung nach Anspruch 1, bei der die Sensoreinrichtung einen in ei
nem Sockel der Lampe oder in der Betriebsschaltung angeordneten
Temperatursensor (TM) zur Messung einer von der Lampentemperatur
abhängigen Temperatur aufweist.
3. Schaltung nach Anspruch 2, bei der die Anlaufschaltung mit der Sen
soreinrichtung (TM) in einem Steuerungs-IC (IC) der Betriebsschaltung
integriert ist.
4. Schaltung nach Anspruch 2 oder 3, bei der der Temperatursensor (TM)
die Temperatur eines im Lampenbetrieb Wärme erzeugenden Bauteils
(IC) erfaßt.
5. Schaltung nach Anspruch 4, bei der das Bauteil ein Steuerungs-IC (IC)
der Betriebsschaltung oder ein Teil des Steuerungs-IC (IC) ist.
6. Schaltung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Anlauf
schaltung den Lampenstrom durch Veränderung der zeitlichen Dauer
der Anlaufphase steuert.
7. Schaltung nach Anspruch 6, bei der die Veränderung der zeitlichen
Dauer durch Veränderung des Zählranges des Eingangs von Taktpul
sen eines Taktgebers (TG) in einen Zähler (Z) durchgeführt wird.
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