DE19837018A1

DE19837018A1 - Vorrichtung zur wasserarmen Beseitigung von Schwimmstoffen aus Absenk- und Eindickbecken

Info

Publication number: DE19837018A1
Application number: DE1998137018
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-08-14
Filing date: 1998-08-14
Publication date: 2000-02-17

Abstract

Schwimmschlamm-Räumvorrichtung für Flotations-, Absetz- und Eindickbecken mit einem schwerpunktgesteuerten Räumschild, welches den Schwimmschlamm von der Wasseroberfläche auf einer schiefen Ebene durch eine geradlinige Bewegung über den Sturzpunkt in eine höhenverstellbare Rinne befördert und von dort wird der Schwimmschlamm am tiefsten Punkt der Rinne in der Regel durch eine Tauchmotorpumpe aus dem System gepumpt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwimmschlammräumung, die insbesondere in Flotations-, Absetz- und Eindickbecken eingesetzt wird.

In der Regel wird an einer Räumerbrücke eine Auffangrinne mitfahrend befestigt, in die der Schwimmschlamm über eine manuell verstellbare Wehrklappe überlaufen soll und von dort in einen seitlich angeordneten Sammelbehälter.

Ein Problem bei dieser Art der Schwimmschlammräumung ist die Tatsache, daß die Schwimmschlammschicht ab einer bestimmten Dicke, wie bei allen Überlaufsystemen vor der Auffangrinne hergeschoben wird, weil diese an der Überlaufkante in die Abzugsrinne hängenbleibt. Bei Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels hängt die Wirksamkeit des Räumvorganges bei Überlaufsystemen von der Überfallänge und der Fördermenge der eingesetzten Schwimmschlammpumpe ab. Daraus entwickelten sich Lösungsansätze, die jedoch in der Regel eine zu kleine Räumfläche vor der Räumerbrücke hatten oder/und den Schwimmschlamm zu wasserintensiv geräumt und abgepumpt haben, so daß hier wieder Nachteile in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit entstehen, wie hohe Pumpkosten, Volumens verschwendung im Voreindicker, Volumensverschwendung und zusätzliche Heizkosten im Faulturm je nach Entsorgungsart des Schwimmschlammes Diese Lösungen sind unbefriedigend.

Die Aufgabe, die Schwimmschlammräumung zu verbessern und zu vereinfachen, wird bei dieser Erfindung wie folgt gelöst:
Hierfür wird vor einer eingetauchten Auffangrinne ein Auflaufblech mit einem über Wasser liegendem Sturzpunkt angeordnet. Das hat den Vorteil, daß diese Räumung nicht mehr von Überlaufhöhen abhängig ist und damit den Schwimmschlamm wasserarm über das Auflaufblech in die Auffangrinne fördert. Die Räumung des Schwimmschlammes erfolgt durch ein schwerpunktgesteuertes, linear arbeitendes Fördersystem. Nachdem dieses System unmittelbar über dem Flüssigkeitsspiegel arbeitet, kann dieses sehr weit ausgreifend und breit gebaut werden und damit die Räumfläche vor der Räumerbrücke maximieren. Eine Arbeitszeit-Pausen-Steuerung trägt zu einer weiteren Verbesserung bei, weil z. B. über eine Zeitbestimmung nur dort geräumt wird, wo auf dem Flüssigkeitsspiegel Schwimmschlamm vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil wird dadurch erreicht, daß durch die Sturzpunkt übergabe des Schwimmschlammes in die Auffangrinne eine Durchmischung des Rinneninhaltes erzielt wird, die das Abpumpen begünstigt.

Durch die horizontale und herausziehbare Einklinkung der Schwimmschlammpumpe am tiefsten Punkt der Auffangrinne wird des weiteren eine Entgasung des Fördermediums und ein Leerpumpen der Auffangrinne erreicht.

Die Erfindung ist schematisch auf der Zeichnung dargestellt. Hieraus ist erkennbar, daß eine Schwimmschlammräumung schwenkbar an der Räumerbrücke (1) befestigt ist und über einen Hebel (3) mit einem Spindeltrieb (4) manuell oder motorisch verstellt werden kann. Die Schwimmschlammräumung besteht aus einer Auffangrinne (6) mit vorgeschaltetem Auflaufblech (7) mit dem Sturzpunkt (8) über dem Flüssigkeitsspiegel (17). Die Räumung des Schwimmschlammes von dem Flüssigkeitsspiegel (17) erfolgt mit einer schwerkraftgesteuerten, gradlinig arbeitenden Fördervorrichtung (10) mit Räumschild (12) über das Auflaufblech (7) und den Sturzpunkt (8) in die dahinter angeordnete Auffangrinne (6). Am tiefsten Punkt der Auffangrinne (6) ist für das Abpumpen des Schwimmschlammes liegend und herausziehbar eine Wirbelradpumpe eingeklinkt.

Claims

1. Vorrichtung zur Schwimmschlammräumung in einem Klärbecken mit einer in Höhe des Flüssigkeitsspiegels angeordneten und durch das Becken bewegbaren Auffangrinne mit Zwangsräumung in die Auffangrinne, dadurch gekennzeichnet, daß in Räumrichtung gesehen eine Auffangrinne (6) angeordnet ist in die über das Auflaufblech (7) und dem über dem Flüssigkeitsspiegel ange ordneten Sturzpunkt (8) Schwimmschlamm von dem Flüssigkeitsspiegel (17) mit dem Räumschild (12) durch einen schwerpunktgesteuerten Antrieb (10) in die Auffangrinne (6) gefördert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumschild (12) einen der Räumbewegung an das Auflaufblech (7) gesteuerten Bewegungsablauf (13) hat, der durch die gewählte Drehpunkt lage (11) des Antriebes schwerpunktgesteuert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumschild (12) für die Schwerpunktsteuerung mit Gewichten (14) belastet wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumschild (12) aus statischen Gründen oder zur Gewichts belastung auch als Hohlkörper ausgebildet wird.

5. Vorrichtung nach einen oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumschild (12) für die Sicherheit der Schwerpunktsteuerung mit über dem Sturzpunkt (8) angeordneten Auslaufschienen (9) ausgerüstet ist.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumschild (12) eine Zwangsführung (15) für den punktuellen Räum- und Rückfahrbeginn der Schwerpunktsteuerung erhält.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerungsvorgang des Räum- und Rückfahrbeginnes breiten abhängig durch einen Schaltantrieb (16) über der Mitte der Auffangrinne (6) oder durch zwei Schaltantriebe (16) über den Stirnseiten der Auffangrinne (6) realisiert wird.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Schwimmschlammräumung über die Winkelhalterungen (3) mit dem Drehpunkt (2) mit der Räumerbrücke (1) verbunden ist und über den relativ großen Hebel der Winkelhalterungen (3) mit einem Spindeltrieb (4) durch ein Handrad (5) oder einen Stellantrieb dem Flüssigkeitsspiegel (17) angepaßt werden kann.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Schwimmschlammräumung beginnend von der Tauchwand (18) vor der Reinwasserüberlaufrinne (19) z. B. im Nachklärbecken einer Kläranlage, durch weitere Schwimmschlammräumungen weiter verlängert werden kann.

10. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (10) insbesondere über dem linear ausfahrenden Teil gegen Klimaeinflüsse z. B. Eisregen o. ä. ein Schutzblech erhält.