DE19831889A1 - Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Hexamethylendiamin - Google Patents

Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Hexamethylendiamin

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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/44Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers
    • C07C209/48Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers by reduction of nitriles

Abstract

Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Adipodinitril zu Hexamethylendiamin bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart von Katalysatoren, die auf elementarem Eisen als katalytisch aktive Komponente basieren, und Ammoniak als Lösungsmittel, dadurch gekenzeichnet, daß man DOLLAR A a) Adipodinitril bei Temperaturen von 70 bis 220 DEG C und Drücken von 100 bis 400 bar in Gegenwart von Katalysatoren, die auf elementarem Eisen als katalytisch aktive Komponenten basieren, und Ammoniak als Lösungsmittel zu einer Mischung, enthaltend Adipodinitril, 6-Amincapronitril, Hexamethylendiamin und Hochsieder, hydriert, bis die Summe aus der 6-Aminocapronitril- und der Adipodinitril-Konzentration von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das ammoniakfreie Hydriergemisch, beträgt, DOLLAR A b) aus dem Hydrieraustrag Ammoniak abtrennt, DOLLAR A c) aus dem verbleibenden Gemisch Hexamethylendiamin abtrennt, DOLLAR A d) 6-Aminocapronitril und Adipodinitril von Hochsiedern einzeln oder gemeinsam abtrennt und DOLLAR A e) 6-Aminocapronitril, Adipodinitril oder deren Gemische in den Schritt a) zurückführt.

Description

Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Adipodinitril zu Hexamethylendiamin bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart von Katalysatoren, die auf elementarem Eisen als katalytisch aktive Komponente basieren, und Ammoniak als Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man
  • a) Adipodinitril bei Temperaturen von 70 bis 220 C und Drücken von 100 bis 400 bar in Gegenwart von Katalysatoren, die auf elementarem Ei sen als katalytisch aktive Komponente basieren, und Ammoniak als Lösungsmittel zu einer Mischung enthaltend Adipodinitril, 6-Amincapronitril, Hexamethylendiamin und Hochsieder hydriert, bis die Summe aus der 6-Aminocaproni­ tril- und der Adipodinitril-Konzentration von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das ammoniakfreie Hydriergemisch, beträgt,
  • b) aus dem Hydrieraustrag Ammoniak abtrennt,
  • c) aus dem verbleibenden Gemisch Hexamethylendiamin abtrennt,
  • d) 6-Aminocapronitril und Adipodinitril von Hochsiedern einzeln oder gemeinsam abtrennt und
  • e) 6-Aminocapronitril, Adipodinitril oder deren Gemische in den Schritt a) zurückführt.
Es ist aus US 3.696.153 bekannt, Adipodinitril bei Temperaturen von 100 bis 200°C und Drücken von etwa 340 atm in Gegenwart von granulierten, ganz überwiegend Eisen und geringe Mengen Alu­ miniumoxid enthaltenden Katalysatoren und Ammoniak als Lösungs­ mittel zu Hexamethylendiamin zu hydrieren. In den Beispielen in Tabelle 1, Versuch 2, und Tabelle 2, Versuche 1 bis 3, werden bei Drücken von 340 atm Hexamethylendiaminausbeuten von 98,8%, 98,8%, 97,7% und 97,7% erreicht. In den ersten drei Beispielen wird vollständiger Umsatz, im vierten Beispiel 99,9%iger Umsatz erzielt. Zur Standzeit der Eisenkatalysatoren geht aus den Ta­ bellen 1 und 2 lediglich hervor, daß die Katalysatoraktivität am Ende der Versuche (nach rund 80 bis 120 Stunden Versuchszeit) hoch ist.
Aus U.S. 4.064.172 ist weiterhin bekannt, Adipodinitril in Gegen­ wart von Eisenkatalysatoren, die ausgehend von Magnetit syntheti­ siert wurden, und Ammoniak bei Drücken von 20 bis 500 bar und Temperaturen von 80 bis 200°C zu Hexamethylendiamin zu hydrieren. In Beispiel 1 wird eine Hexamethylendiaminausbeute von 98,2% erreicht.
U.S. 4.282.381 beschreibt die Hydrierung von Adipodinitril zu Hexamethylendiamin mit Wasserstoff bei Temperaturen von 110 bis 220°C und einem Druck von etwa 340 atm in Gegenwart von Ammoniak und Eisenkatalysatoren. Der Hydrieraustrag enthält 0,04 bis 0,09 Gew.-% Adipodinitril und 0,2 bis 0,5 Gew.-% 6-Aminocaproni­ tril.
In McKetta, Encyclopedia of Chemical Processing and Design, Marcel Dekker Inc. 1987, Band 26, Seite 230, Tabelle 3, wird bestätigt, daß ein typisches Hydrierprodukt 0,01 bis 0,11 Gew.-% Adipodinitril und 0,10 bis 0,21 Gew.-% Aminocapronitril enthält. Aus den Abb. 2 und 4 geht hervor, daß diese kleinen Amino­ capronitrilmengen abgetrennt und in die Hydrierung zurückgeführt werden können.
Aus diesen Verfahren ist bekannt, daß die Reaktionsbedingungen bei der technischen Herstellung von Hexamethylendiamin darauf gerichtet sein müssen, einen vollständigen Umsatz des Adipodini­ trils und des als Zwischenprodukt der Hydrierung entstehenden 6-Aminocapronitrils zu erzielen.
Nachteilig hierbei ist, daß hierzu eine relativ hohe Temperatur und ein sehr hoher Reaktionsdruck erforderlich sind. Sinkt der Umsatz des Adipodinitrils und der des 6-Aminocapronitrils im Ver­ lauf der Hydrierung merklich ab, so muß der Umsatz durch Stei­ gerung der Temperatur und gegebenenfalls des Reaktionsdruckes und/oder Senkung der Katalysatorbelastung wieder angehoben werden. Andernfalls entsteht ein nicht unerheblicher Wertprodukt- Verlust.
Lassen sich die Temperatur wegen abnehmender Hexamethylendiamins­ elektivität und/oder der Druck aus technischen Gründen nicht weiter steigern, um vollständigen Umsatz zu erzielen, so muß die Katalysatorbelastung zurückgenommen werden. Dies bedeutet jedoch, daß die Katalysatorproduktivität, d. h. die pro Zeiteinheit pro­ duzierte Hexamethylendiamin-Menge, zurückgeht. Wird eine be­ stimmte Produktivität unterschritten, so muß die Hydrieranlage abgestellt, der Eisenkatalysator ausgebaut und durch einen unge­ brauchten oder regenerierten Katalysator ersetzt werden. Je häufiger pro Jahr derartige Abstellungen notwendig sind, desto weniger Hexamethylendiamin kann in einer bestehenden Produktions­ anlage pro Jahr erzeugt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, ein Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Adipodinitril zu Hexamethylendiamin in Gegenwart von ganz überwiegend elementares Eisen enthaltenen Katalysatoren und Ammoniak als Lösungsmittel zur Verfügung zu stellen, das die Herstellung von Hexamethylendiamin auf wirt­ schaftliche und technisch einfache Weise unter Vermeidung der genannten Nachteile ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das eingangs definierte Ver­ fahren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht notwendig, einen vollständigen Adipodinitril- und 6-Aminocapronitrilumsatz herbei­ zuführen. Hierdurch werden im Vergleich zum Stand der Technik deutlich höhere Katalysatorstandzeiten bei niedrigeren Drücken, geringere Abstellzeiten der Hydrieranlage und damit deutlich höhere Hexamethylendiaminproduktivitäten erzielt.
Es war nicht vorauszusehen und damit überraschend, daß die Rück­ führung von 6-Aminocapronitril, Adipodinitril oder deren Gemische in die Hydrierstufe keine Verschlechterung der Katalysatorstand­ zeit bewirkt. Außerdem war überraschend, daß durch die gesamte Rückführung keine störende Aufpegelung von Nebenprodukten erfolgt.
Als Katalysatoren können in an sich üblicher Weise Eisenkataly­ satoren verwendet werden, die für die Herstellung von Hexame­ thylendiamin durch Hydrierung von Adipodinitril bekannt sind.
Bevorzugte Katalysatorvorläufer sind solche, die zu 90 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 92 bis 99 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt­ masse des Katalysatorvorläufers Eisenoxide, Eisen-(II, III)-oxid, Eisen-(II)-oxid, Eisen-(II)-hydroxid, Eisen-(III)-hydroxid oder Eisenoxyhydroxid wie FeOOH bestehen. Verwendet werden können synthetisch hergestellte oder natürlich vorkommende Eisenoxide, Eisenhydroxide oder Eisenoxyhydroxide, Magneteisenstein (Ma­ gnetit), der im Idealfall mit Fe3O4 beschrieben werden kann, Brauneisenstein, der im Idealfall mit Fe2O3 × H2O beschrieben werden kann, oder Roteisenstein (Hämatit), der im Idealfall mit Fe2O3 beschrieben werden kann.
Bevorzugte Katalysatoren sind solche, die
  • a) Eisen oder eine Verbindung auf der Basis von Eisen oder deren Gemische enthalten und
  • b) von 0,001 bis 5 Gew.-% bezogen auf a) eines Promotors auf der Basis von 2, 3, 4, 5 oder 6 Elementen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Silizium, Zirkonium, Titan, Vanadium, Mangan sowie
  • c) von 0 bis 5 Gew.-% bezogen auf a) einer Verbindung auf der Basis eines Alkali- oder Erdalkalimetalls, enthalten.
Bevorzugte Katalysatorvorläufer sind weiterhin solche, in denen Komponente b) von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-% eines Promotors auf der Basis von 2, 3, 4, 5 oder 6 Elementen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Zirkonium, Silizium, Titan, Mangan und Vanadium, enthält.
Bevorzugte Katalysatorvorläufer sind weiterhin solche, in denen Komponente c) von 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-%, eine Verbindung auf der Basis eines Alkali- oder Erdalkali­ metalls, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Magnesium und Calcium enthält.
Bei den Katalysatoren kann es sich um Voll- oder Trägerkataly­ satoren handeln. Als Trägermaterialien kommen beispielsweise poröse Oxide wie Aluminiumoxid, Siliziumoxid, Aluinosilikate, Lanthanoxid, Titandioxid, Zirkondioxid, Magnesiumoxid, Zinkoxid und Zeolithe sowie Aktivkohle oder Mischungen davon in Betracht.
Die Herstellung erfolgt in der Regel derart, daß man Vorläufer der Komponente a) gewünschtenfalls zusammen mit Vorläufern der Promotorenkomponenten b) und gewünschtenfalls mit Vorläufern der Spurenkomponenten c) in Gegenwart oder Abwesenheit von Träger­ materialien (je nachdem, welcher Katalysatortyp gewünscht ist) ausfällt, gewünschtenfalls den so erhaltenen Katalysatorvorläufer zu Strängen oder Tabletten verarbeitet, trocknet und anschließend calciniert. Trägerkatalysatoren sind im allgemeinen auch erhält­ lich, indem man den Träger mit einer Lösung der Komponenten a), b) und gewünschtenfalls c) tränkt, wobei man die einzelnen Kompo­ nenten gleichzeitig oder nacheinander zugeben kann, oder indem man die Komponenten a), gewünschtenfalls b) und c) auf den Träger nach an sich bekannten Methoden aufsprüht.
Als Vorläufer der Komponenten a) kommen in der Regel gut wasser­ lösliche Salze des Eisens wie Nitrate, Chloride, Acetate, Formiate und Sulfate in Betracht, vorzugsweise Nitrate.
Als Vorläufer der Komponenten b) kommen in der Regel gut wasser­ lösliche Salze oder Komplexsalze der zuvor genannten Metalle und Halbmetalle wie Nitrate, Chloride, Acetate, Formiate und Sulfate in Betracht, vorzugsweise Nitrate.
Als Vorläufer der Komponenten c) kommen in der Regel gut wasser­ lösliche Salze der zuvor genannten Alkalimetalle und Erdalkali­ metalle wie Hydroxyde, Carbonate, Nitrate, Chloride, Acetate, Formiate und Sulfate in Betracht, vorzugsweise Hydroxyde und Carbonate.
Die Fällung erfolgt im allgemeinen aus wäßrigen Lösungen, wahl­ weise durch Zugabe von Fällungsreagenzien, durch Änderung des pH-Werts oder durch Änderung der Temperatur.
Üblicherweise trocknet man die so erhaltene Katalysatorvormasse im allgemeinen bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150°C, vor­ zugsweise 80 bis 120°C.
Das Calcinieren nimmt man üblicherweise bei Temperaturen im Bereich von 150 bis 500°C, vorzugsweise von 200 bis 450°C in einem Gasstrom aus Luft oder Stickstoff vor.
Nach dem Calcinieren setzt man die erhaltene Katalysatormasse im allgemeinen einer reduzierenden Atmosphäre aus ("Aktivierung"), beispielsweise indem man sie bei einer Temperatur im Bereich von 200 bis 500°C, vorzugsweise 250 bis 400°C 2 bis 100 Stunden einer Wasserstoffatmosphäre oder einer Gasmischung, enthaltend Wasserstoff und ein Inertgas wie Stickstoff, aussetzt. Die Kata­ lysatorbelastung beträgt hierbei bevorzugt 200 l pro Liter Kata­ lysator.
Die Aktivierung von Eisenkatalysatoren durch Reduktion von Eisenoxiden mit Wasserstoff kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise gemäß U.S. 3,758,584, bei 300 bis 600°C mit Ge­ mischen aus Wasserstoff und Ammoniak, durchführt werden oder ge­ mäß U.S. 4,480,051 dreistufig erfolgen, indem man in einem ersten Schritt das Eisenoxid mit Wasserstoff oder Gemischen aus Wasser­ stoff und Ammoniak reduziert, dann das gebildete elementare Eisen in einem zweiten Schritt mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas behandelt und anschließend in einem dritten Schritt die Reduktion des ersten Schrittes wiederholt.
Eine weitergehende Stabilisierung von reduzierten pyrophoren Eisenkatalysatoren, z. B. um sie zu transportieren, ist in U.S. 3.986.985 beschrieben. Durch eine kurzzeitige Behandlung des sta­ bilisierten Eisenkatalysators mit Wasserstoff kann die ursprüng­ liche Katalysatoraktivität wiederhergestellt werden.
Vorteilhaft führt man die Aktivierung des Katalysators direkt im Synthesereaktor durch, da hierdurch üblicherweise der ansonsten erforderliche Zwischenschritt, nämlich die Passivierung der Ober­ fläche bei üblicherweise Temperaturen im Bereich von 20 bis 80°C, vorzugsweise von 25 bis 35°C mittels Stickstoff-Sauerstoff- Mischungen wie Luft, wegfällt. Die Aktivierung passivierter Kata­ lysatoren nimmt man dann bevorzugt im Synthesereaktor bei einer Temperatur im Bereich von 180 bis 500°C, vorzugsweise von 200 bis 400°C in einer wasserstoffhaltigen Atmosphäre vor.
Die Katalysatoren können bevorzugt als Festbettkatalysatoren in Sumpf- oder Rieselfahrweise oder auch als Suspensionskatalysa­ toren eingesetzt werden.
Die Hydrierung kann diskontinuierlich, bevorzugt aber kontinuier­ lich mit suspendierten, bevorzugt aber fest angeordneten Kataly­ satoren in Gegenwart von Ammoniak durchgeführt werden.
Arbeitet man mit fest angeordneten Katalysatoren, so kann der Festbettreaktor R 1 (siehe Abb. 1 und 2) in Riesel- oder Sumpffahrweise betrieben werden. Dabei ist die Fahrweise im ge­ raden Durchgang durch einen Reaktor oder mehrere hintereinander geschaltete Reaktoren mit oder ohne Zwischenkühlung oder eine Fahrweise mit einem Reaktor oder mehreren Reaktoren mit Produkt­ rückführung in einem Flüssigkeitskreislauf um den oder die Reak­ toren möglich.
Die Reaktionstemperatur beträgt im allgemeinen 70 bis 220°C, ins­ besondere 80 bis 170°C, und der Druck 100 bis 400 bar, insbeson­ dere 150 bis 350 bar, besonders bevorzugt 200 bis 250 bar.
Die Katalysatorbelastung beträgt üblicherweise 0,1 bis 3 kg Adi­ podinitril/l Kat. x h, insbesondere 0,5 bis 2 kg Adipodinitril/l Kat. x h.
Die Parameter, wie Temperatur, Druck und Katalysatorbelastung, zur Einstellung der erfindungsgemäßen Summe der 6-Aminocaproni­ tril- und Adipodinitril-Konzentration, bezogen auf das ammoniak­ freie Hydriergemisch, im Reaktoraustrag von 1 bis 50 Gew.-%, vor­ zugsweise 2 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 40 Gew.-%, insbesondere 5 bis 30 Gew.-% können durch wenige einfache Vorver­ suche leicht ermittelt werden.
Aus dem Hydrieraustrag aus Schritt a) wird in Schritt b) der Ammoniak in üblicher Weise, vorzugsweise destillativ, abgetrennt, wie beispielsweise in DE 195 48 289 beschrieben. Der Ammoniak kann anschließend vorteilhaft in Schritt a) wieder eingesetzt werden.
Anschließend trennt man in üblicher Weise, vorzugsweise destilla­ tiv, aus dem Gemisch Hexamethylendiamin und das Nebenprodukt Hexamethylenimin ab. Im Falle einer destillativen Abtrennung kann diese in mehreren, wie zwei oder drei, Kolonnen oder vorzugs­ weise einer Kolonne (K1) erfolgen.
Das in Schritt c) erhaltene Hexamethylendiamin kann anschließend in an sich bekannter Weise, vorzugsweise destillativ, gereinigt werden.
Der nach Schritt c) verbleibende Produktstrom enthält Adipodini­ tril, 6-Aminocapronitril, Nebenprodukte und Verbindungen, die einen Siedepunkt über dem von Adipodinitril aufweisen ("Hoch­ sieder"). Aus diesem Produktstrom trennt man gemäß Schritt d) in üblicher Weise, vorzugsweise destillativ, 6-Aminocapronitril und Adipodinitril einzeln oder gemeinsam von Hochsiedern ab. Im Falle einer destillativen Abtrennung kann diese in mehreren, wie zwei (K2a und K2b in Abb. 2) oder drei, Kolonnen oder einer Kolonne (K2 in Abb. 1) erfolgen. Im Falle von einer Kolonne (K2) kann vorteilhaft Adipodinitril über einen Seitenabzug, 6-Aminocapronitril über Kopf und Hochsieder als Sumpf erhalten werden.
Im Falle einer destillativen Abtrennung sollte die Sumpftempera­ tur vorteilhaft unter 220°C, vorzugsweise unter 190°C, insbe­ sondere unter 185°C liegen, wobei sich wegen des geringen Dampf­ drucks der zu trennenden Verbindungen eine Sumpftemperatur von mindestens 100°C, vorzugsweise mindestens 140°C, insbesondere mindestens 160°C empfiehlt. Die Drücke im Sumpf der Kolonne sollten vorteilhaft 0,1 bis 100, insbesondere 5 bis 40 mbar betragen. Vorzugsweise sollten die Verweilzeiten der Sumpfpro­ dukte in der Destillation 1 bis 60, insbesondere 5 bis 15 Minuten betragen.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden diese Destillations­ bedingungen auf die Abtrennung des Adipodinitrils von Hochsiedern angewendet.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Sumpfprodukt 1 bis 80 Gew.-% Adipodinitril, bezogen auf Hochsieder. Aus diesem Produktstrom kann anschließend vorteilhaft in einem Verdampf er bei einem Druck von 1 bis 50 mbar, vorzugsweise 2 bis 25 mbar, weiteres Adipodinitril erhalten werden.
Gemäß Schritt e) werden 6-Aminocapronitril, Adipodinitril oder deren Gemische in den Schritt a) zurückgeführt.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann ebenfalls aus dem nach Schritt b) erhaltenen Gemisch Hexamethylendiamin zusammen mit 6-Aminocapronitril abgetrennt und anschließend die Mischung in die beiden Komponenten aufgetrennt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entfernt man aus dem in den Schritt a) zurückzuführenden Adipodinitril enthal­ tenden Strom in an sich bekannter Weise, beispielsweise destilla­ tiv oder extraktiv Nebenprodukte, insbesondere 1-Amino-2-cyano­ cyclopenten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform reinigt man den in den Schritt a) zurückzuführenden Adipodinitril enthaltenden Strom in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Behandlung mit einer anorganischen Säure, wie Mineralsäure, organischen Säure, wie Carbonsäure, oder einem sauren Ionentauscher oder durch Be­ handlung mit einem Oxidationsmittel, wie Luft, Ozon, Wasserstoff­ peroxid oder einem anorganischen oder organischen Peroxid.
Überraschenderweise wurde bei dem erfindungsgemäßen Verfahren festgestellt, daß das Verfahren zu deutlichen Vorteilen bei der Hydrierung, der destillativen Reinigung von Hexamethylendiamin und der Standzeit des Hydrierkatalysators führt.

Claims (10)

1. Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Adipodinitril zu Hexamethylendiamin bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart von Katalysatoren, die auf elementarem Eisen als katalytisch aktive Komponente basieren, und Ammoniak als Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man
  • a) Adipodinitril bei Temperaturen von 70 bis 220°C und Drücken von 100 bis 400 bar in Gegenwart von Katalysa­ toren, die auf elementarem Eisen als katalytisch aktive Komponente basieren, und Ammoniak als Lösungsmittel zu einer Mischung enthaltend Adipodinitril, 6-Amincaproni­ tril, Hexamethylendiamin und Hochsieder hydriert, bis die Summe aus der 6-Aminocapronitril- und der Adipodinitril- Konzentration von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das ammo­ niakfreie Hydriergemisch, beträgt,
  • b) aus dem Hydrieraustrag Ammoniak abtrennt,
  • c) aus dem verbleibenden Gemisch Hexamethylendiamin ab­ trennt,
  • d) 6-Aminocapronitril und Adipodinitril von Hochsiedern einzeln oder gemeinsam abtrennt und
  • e) 6-Aminocapronitril, Adipodinitril oder deren Gemische in den Schritt a) zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man die Abtrennung des Adi­ podinitrils von Hochsiedern destillativ bei Sumpf temperaturen von unter 220°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei man die Abtrennung des Adi­ podinitrils von Hochsiedern destillativ bei Sumpf temperaturen von unter 185°C durchführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei man die Abtren­ nung des Adipodinitrils von Hochsiedern destillativ durch­ führt und in dem als Sumpfprodukt erhaltenen Hochsiederstrom einen Gehalt an Adipodinitril von 1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf den Hochsiedergehalt, einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei man aus dem Adipodinitril enthaltenden Hochsiederstrom in einem nachfolgenden Ver­ dampf er bei einem Druck von 1 bis 50 mbar den Hauptanteil des darin enthaltenen Adipodinitrils abtrennt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, wobei man zusätzlich zwischen den Schritten d) und e) den Gehalt des als Neben­ produkt enthaltenen 1-Amino-2-cyano-cyclopenten in dem Adipo­ dinitril enthaltenden Strom reduziert.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei man zusätzlich zwischen den Schritten d) und e) den Adipodinitril enthal­ tenden Strom mit einer Säure behandelt.
8. Verfahren nach den Anspruch 7, wobei man als Säure eine Mi­ neralsäure, eine Carbonsäure oder einen sauren Ionentauscher verwendet.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, wobei man zusätzlich zwischen den Schritten d) und e) den Adipodinitril enthalten­ den Strom mit einem Oxidationsmittel behandelt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei man als Oxidationsmittel Luft, Ozon, Wasserstoffperoxid oder ein anorganisches oder organisches Peroxid verwendet.
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